Was wäre wenn: Eine klebrige Angelegenheit

//Diese Geschichte ist die Fortsetzung von „Was wäre wenn? Stimmungsschwankungen“
Kim und Ron sind nach den Ereignissen mit dem Emotionschip ein Paar geworden. Dies wird ihre weiteren Abenteuer verändern. Ich will natürlich nicht die gesamte Folge nacherzählen, sondern nur den Teil, wo die veränderte Beziehung zwischen Kim und Ron Änderungen mit sich bringen. Kim Possible gehört Disney und leider nicht mir!//

Was wäre wenn? Eine klebrige Angelegenheit.

Ein Schmetterling schlägt mit den Flügeln! Dieses Flügelschlagen löst ein kleinere Luftbewegung aus. Moleküle stoßen andere Moleküle an. Einige meinen dieser Effekt könnte sich immer weiter steigern, bis schließlich ein Sturm entsteht. Vielleicht ist das so! Aber auf jeden Fall beginnt es mit einer kleineren Luftbewegung. Und zwischen diesem kleinen Beginn und dem Sturm kann vieles geschehen..

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Kim und Ron husteten, als der gelbe Rauch aus der Kugel aufstieg, die Ron bei ihrer Auseinandersetzung mit Dementor aufgehoben hatte.
„Was war das?“ fragte Ron verdutzt
„Wade, kannst du das analysieren?“ sprach Kim in den Kimmunicator.
„Kein Problem, Kim! Wird nur vielleicht etwas dauern!“ antwortete Wade.
„Okay, Wade!“ Kim steckte den Kimmunicator wieder in die Tasche.
Ron war eigentlich jemand, der seine Fehler und Fehlschläge schnell wegsteckte. Aber seit einigen Wochen hatte sich seine Lebenssituation sehr geändert. Er und Kim waren ein Paar geworden. Das war ein Ereignis, was so seltsam und wunderbar zustande gekommen war, dass Ron gelegentlich Angst hatte, es könnte sich alles nur ein Traum sein. Oder es würde sich alles als Nachwirkung des Emotionschips herausstellen, Kim würde wieder klar sehen, was für ein Loser er war und würde ihm freundlich, aber unmissverständlich mitteilen, dass es aus sei. Und dass er bei den Missionen Mist baute, würde dies alles nur beschleunigen.
„KP, ich wollt nur sagen, die Sache mit Dementor tut mir leid. Ich habs mal wieder vermasselt!“ sagte Ron zerknirscht.
Verständnisvoll lächelt Kim ihn an: „Ron, so was kann halt passieren. Du weist ja wie das läuft. Wir schnappen ihn halt beim nächsten mal. Ach Ron! Schau doch nicht so betreten. Du tust immer dein Bestes. Und außerdem weis ich seit neusten, dass du etwas richtig gut kannst!“ Und dabei gab sie ihm den „Blick“, wie Ron es nannte.
Ron kapierte sofort, aber er spielte den Unwissenden, natürlich völlig offensichtlich: „Oh, etwas was ich richtig gut kann! Was kann das bloß sein?“
„Ich geb dir einen Tipp! Es hat mit dem Mund zu tun!“
„Spielen vielleicht Nachos eine Rolle?“
„So was von nicht!“
„Hm, da fällt mir nur eins ein!“ sagte Ron grinsend. Seine Lippen näherten sich denen von Kim. Sie standen kurz davor sich zu berühren.
„ACHTUNG! ACHTUNG! DIE SCHULLEITUNG WEIST NOCHMAL AUSDRÜCKLICH AUF DIE OFFIZIELLEN UND STRICKTEN KÖZZ (Kein öffentliches Zeigen von Zuneigung) –BESTIMMUNGEN DER SCHULE HIN!“(Solche Bestimmungen gibt es wirklich. Sie sollen Schadensersatzklagen gegen die Schulen wegen sexueller Belästigung verhindern) tönte Barkins stimme aus den Schullautsprechern. Ron und Kim zuckten zurück.
„Wie zum Teufel macht er das?“ schimpfte Kim „Hat er etwa Kameras oder einen sechsten Sinn für so was?“ Barkin schien in den letzten Wochen fast immer aufzutauchen, wenn sich die beiden in der Schule küssen wollten. Und immer gab es einen Vortrag über die KÖZZ-Bestimmungen.
„Es bin ich Kim. Er hat es auf mich abgesehen. Seit ich ihn in der dritten Klasse mal komisch angesehen habe!“
„Nun, ich schätze wir können dies auch nach der Schule tun! Jetzt muss ich zum Training!“
„Und ich muss.....Oh Gott, ich komm zu spät zu Mathe!“
Ron rannte los. Auf dem Weg zur Klasse stieß er mit Barkin zusammen. Und Kim stieß beim Training mit Bonnie zusammen. Und Dementors Kleber tat seine Wirkung.

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Nicht immer sind die Veränderungen offensichtlich. Oft scheinen die Ereignisse in die alten Bahnen zurückzufließen. Es schadet aber nie genauer hinzusehen.


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„Also, wenn du dich in ihrem Haus umblickst, könnt man fast meinen, sie meint es ernst mit dem Loser! Überall Bilder von den beiden als Kinder, wie sie sich umarmen. Das ist so was von ...urgs!“ Bonnie schüttelte sich.
„HEY! ICH SITZE NEBEN DIR! UND HÖR AUF RON EINEN LOSER ZU NENNEN!“ fuhr Kim sie an.
„Hallo, ich telefoniere gerade, Kim! Stör mich nicht. Wie gesagt, sie und ihr Los...!“
„HÖR AUF IHN LOSER ZU NENNEN!“
„HEY! GIB MEIN HA..!“
„Mädchen, Mädchen! Auseinander, sonst muss ich euch trennen!“ sagte James, Kims Vater der gerade an dem Zimmer vorbei ging: „Hah, euch trennen. Zu komisch! Was bin ich heute wieder für ein Schalk!“ sagte er lächelnd und ging weiter.
Bonnie und Kim blickten ihm nach. Dann sagte Bonnie in ihr Handy: „Und ihr Dad hält sich für nen Komiker! Ich mach jetzt Schluss! Kim hat anscheinend ihre Tage oder so was!“ Bonnie stellte das Handy aus. Dann sagte sie zu Kim: „Was fällt dir eigentlich ein. Das Gespräch war wichtig!“
„Für dich ist jedes Gespräch wichtig! Was erwartest du? Das ich ruhig daneben sitze wie du über mich und Ron her ziehst?“
„Ich sag halt wie es ist! Und er ist ein Loser. Schließlich ist er schuld, dass wir zusammenkleben!“
„So was kann passieren beim Weltretten. Mir sind auch schon ganz komische Sachen passiert. Wie der Emotionschip vor ein paar Wochen!“
„Emotionschip?“
„Ja, deshalb war ich bei der Parade so ausgerastet!“
„Einige Leute sagen, du hast einen Eis-Wagen sechs Meter weit geworfen!“
„Es war ein Hot-Dog-Wagen und es war nur ein Meter! Durch den Chip war ich wütend auf Ron und Drakken hat das ganze noch verstärkt!““
„Wie, wütend durch den Chip?“
„Hallo! Hörst du mal zu, Bonnie! Emotionschip! Der Chip hatte meine Emotionen kontrolliert! Ich war traurig deswegen, überdreht lustig, wütend, verlie....äh, nun ja!“
„Moment mal! Wolltest du sagen verliebt?“
„Äh...joo!“
„In den Loser?“
„Er ist kein....!“
„HOSIANNA! GOTT SEI GETROMMELT UND GEPFIFFEN! ICH BIN JA SOOO ERLEICHTERT, KIM!“ Bonnie umarmte die völlig verdutzte Kim.
„Was soll dass!“ fragte Kim ganz konsterniert.
„Versteh mich nicht falsch, Kim! Ich hasse die Luft die du atmest, aber ich bin doch so froh für dich, dass diese Sache mit dem Loser nur mit dem Chip zusammenhängt. Wenn du den Chip los wirst, wird doch alles wieder normal, oder?“
„Bonnie, ich hab den Chip noch am selben Tag verloren!“
„Nun ja, dann sind es halt Nachwirkungen. Die gehen schon irgendwann vorbei. Ich hoffe nur für dich, es geschieht rechtzeitig vor dem Abschlussball!“
„BONNIE! ES GIBT KEINE NACHWIRKUNGEN! Nach dem ich von dem Chip befreit war, hat Ron mir offenbart, dass er Gefühle für mich hat, und dann wurde mir klar, dass ich auch Gefühle für ihn habe. Wir haben uns geküsst....und so war es!“
„Nachwirkungen!“
„Nein!“
„Nachwirkungen!
„NEIN! ICH HAB MICH IN DEN JUNGEN VERLIEBT; DER SEIT DEM KINDERGARTEN MEIN BESTER FREUND IST! IST DAS SO SCHWER FÜR DICH ZU VESTEHEN!“
„JA! WEIL ER EIN LOSER IST! UND DU BIST EIN CHEERLEADER! CHEERLEADER GEHEN MIT COOLEN TYPEN AUS UND NICHT MIT TYPEN WIE IHM! SO IST DIE REGEL!“
„RON IST DIE AUSNAHME VON DER REGEL!“
„ER IST DER GRUND FÜR DIE REGEL!“
„Mädchen, Mädchen!“ sagte James, der gerade wieder am Zimmer vorbeiging „Bitte leise, sonst...!“
„KLAPPE!“ schrieen Bonnie und Kim gleichzeitig.
James war unglaublich geschockt über diesen Akt von Respektlosigkeit, aber war sich auch bewusst, dass die beste Möglichkeiten für einen Mann mit einer oder zwei wütenden Frauen zu streiten der Hut war. So nahm er einen imaginären Hut und machte sich davon.
„Dein Vater hält sich wirk....!“
„Ich weis!“
Einen Moment starrten sie sich schweigend an. Dann sagte Kim ruhig: „Bonnie, ich glaube nicht dass du das verstehn kannst, aber Ron ist trotz seiner Sonderbarkeiten der wunderbarste Mensch und Boy-friend, den es geben kann!“
Bonnies Gesichtsausdruck zeigte, dass sie so was von nicht beeindruckt war.
„Nun ja, angeblich keine Nachwirkungen! Dann frag ich mich aber, warum du Morgen kein Date mit ihm hast?“
„Warum? WARUM? WEIL ICH AN DIR KLEBE UND ER AN BARKIN! Übrigens, dass ist doch völlig idiotisch, dass du morgen mit Brick auf ein Date gehen willst!“
„Das Date mit Brick ist wichtig. Und im Gegensatz zu dir hab ich eine RICHTIGEN FREUND!“
Kims Augen verengten sich zu schlitzen. „Oookaay! Gib mir mal dein Handy, Bonnie!“
„Was willst du damit“
„Jemanden anrufen! Gibs mir!“ Es war offensichtlich, dass Kim ein Nein nicht akzeptieren würde. Bonnie gab ihr das Handy. Kim fing an zu wählen.
„Wenn rufst du an?“ fragte Bonnie.
„Ron! Ich sag ihm, dass unser Date morgen doch stattfindet!“
„WAS!“
„Doppeldate! Das ist doch nett! Ron und Brick kommen glaub ich gut miteinander aus!“
„KIM! BIST DU ÜBERGESCHNAPPT! WENN RON MITKOMMT, DANN KOMMT DOCH AUCH BARKIN!“
„Muss er wohl!“
„KIM! ES IST SCHON SCHLIMM GENUG, DASS DU MIT KOMMST! ABER MIT BARKIN WIRD ES DIE HÖLLE!“
„Übertreib mal nicht! Hallo Ron!“
„OH GOTT! ICH UND MEINE GROSSE KLAPPE!“

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„Aber Kim, dass ist doch unmög.....!“ setzte Ron an.
„Biiitttee!“ klang es durch das Telefon.

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„STOPPABLE! SIND SIE JETZT VOLLKOMMEN ÜBERGESCHNAPPT?“
„Bitte Mr. Barkin! Es ist wirklich sehr wichtig!“
„ICH SOLL MIT IHNEN UND MISS POSSIBLE AUF EIN DATE GEHEN?“
„Nicht zu vergessen, dass Bonnie und Brick auch mitkommen!“
„STOPPABLE! DAS IST DAS DÜMMSTE, WAS SIE JEMALS VORGESCHLAGEN HABEN! NÄTÜRLICH WERDEN WIR NICHT GEHEN!“
„Bitte, bitte, Mr. Barkin! Kim wäre so enttäuscht von mir, wenn ich absagen würde!”
„SIE HÄTTEN VON VORNEHEREIN IHR SAGEN SOLLEN; DASS ES NICHT GEHT!“
„Ich konnt es nicht! Sie hatte ihren Schmollmund aufgesetzt. Ich kann da einfach nicht widerstehen!“
„STOPPABLE! WAS REDEN SIE DEN DA FÜR EINEN QUATSCH! SIE HABEN DOCH NUR MIT IHR TELEFONIERT; SIE HABEN SIE GAR NICHT GESEHEN!“
„Aber ich WEIS, das sie den Schmollmund aufgesetzt hat. Es ist so klar vor mir, als hätte ich es gesehen!“
Barkin schwieg erst mal und blickte in Rons Gesicht. Da setzte Ron noch mal an: „Mr. Barkin, es ist ja nur, dass wir alle zusammen ins Kino gehen, mehr nicht! Und es ist wichtig für mich, Kim nicht zu enttäuschen! Kim bedeutet alles für mich! Bitte! Kommen sie! Sie waren doch auch mal...nicht so alt!“
Barkin grübelte: „Nun, Stoppable, ich will ihre geringen Chancen, ihre Gene weiterzugeben nicht noch weiter schmälern. NICHT, DASS SIE AUF DIE IDEE KOMMEN IHRE GENE WEITERZUGEBEN, WÄHREND SIE NOCH AUF MEINER HIGH-SCHOOL SIND!“
„Danke, Mr. Barkin! Danke!”
“Ich habe noch nicht ja gesagt, Stoppable! Meine Zustimmung kann ich ihnen erst geben, wenn meine Begleitung gesichert ist!“
Verständnislos sah Ron, wie Barkin ein kleines rotes Büchlein aus seinem Jacket zog und anfing darin zu blättern. Dabei murmelte er vor sich hin: „Miss Honey ...hm nein, Miss Sweet...hm vielleicht, Miss Peach.....hm hm!“
Rons Erstaunen wuchs. Die Namen die Barkin murmelte waren allesamt von Lehrerinnen der Middleton High. Allesamt jüngere Lehrerinnen. Dann sagte Barkin schließlich: „Ah, Miss Little! Die wollt ich sowieso mal anrufen!“ Er ging zum Telefon (mit Ron natürlich) und wählte eine Nummer aus dem kleinen roten Büchlein. Dann begann er zu sprechen und zu Rons maßlosen Erstaunen war sein üblicher Unteroffizierston verschwunden. Stattdessen quoll seine Stimme über von Charme: „Hallo, Miss Little! Hier spricht Mr. Barkin! Ja genau, Stevie!“ STEVIE! Ron erschauerte. Das war irgendwie krass und krank. Barkin sprach weiter: „Könnten sie mir vielleicht aus einer kleinen Verlegenheit helfen?“

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Der Abend des Dates war gekommen. Brick war mit seinem Roller schon da, aber es war abgemacht, dass alle in Barkins Geländewagen fahren würden. Da die Teenagers sich die ganze Zeit unter Barkins Aufsicht befinden würden, war der allgemeine Zapfenstreich auf 0.00 Uhr verlegt worden. Da rollte auch schon Barkins Wagen an. Barkin und Ron stiegen aus. Und dann erschienen Kim und Bonnie in der Tür. Ron klappte die Kinnlade runter.
Natürlich hat es zwischen Kim und Bonnie Reibereien gegeben, die in einem Wettkampf geendet hatten, wer sich mehr sexy aufmachen würde. Kim trug das fast schon berüchtigte, kleine Schwarze, was Bonnie zu übertreffen suchte, indem sie eine ziemlich offenherzige Bluse und einen ziemlich kurzen Minirock trug. Lachend gab Brick Ron einen freundschaftlichen Klopfer auf den Rücken, dass Ron beinahe die Mandeln rausflogen: „Mann Ron, wir sind schon ziemliche Glückspilze! Und sie, Mr. Barkin! Alle Achtung!“ Dabei zeigte Brick in Richtung von Barkins Auto, wo Miss Little drin saß! Miss Little war der Typ hübsches Mauerblümchen, wobei die Betonung auf hübsch lag.
„Ist das Miss Little?“ flüsterte Kim Ron erstaunt zu.
Ron nickte.
„Ich wusste gar nicht, dass sie und Mr.Barkin zusammen gehen!“ sagte Kim.
„Bis gestern hat sie das auch nicht gewusst!“ sagte Ron.
„Wie!“
„Kim, es ist schwer zu glauben, aber Barkin ist ein Ladies Man. Er hat sie in 5 Minuten klar gemacht. Das ist so seltsam!“
„STOPPABLE! POSSIBLE! WAS GIBT ES DA ZU FLÜSTERN?“
„Nichts, Mr. Barkin!“
“Gut! Dann alles einsteigen!”

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Alle sechs standen vor dem Kino. Barkin sagte bestimmt: „Ich werde auf keinen Fall einen dieser idiotischen Teenager-Horrofilmen ansehen. Und dann geht’s da noch um Giraffen. Ich hasse Giraffen!“
„Welchen Film wollen sie denn sehen?“
Barkin blickte auf, und fing an zu grinsen: „Den da!“
Brick und Ron sagten: „Cool!“
Miss Little lächelte nervös.
Bonnie schaute indifferent.
Kim sagte: „Is nicht wahr!“

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„Shego, müssen wir diesen Film gucken? Du weist, dass ich gewalttätige Filme nicht ertragen kann!“
„Dr. D, so war es abgemacht! Ich hab mir letzte Woche mit ihnen einen Zeichentrickfilm angesehen, und jetzt gucken wir einen Film der mir gefällt! Und ich mag Action! Und das Eiskonfekt ist für uns beide, nicht nur für sie!“

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Shego fühlte sich eigentlich recht wohl. Abgesehen von der Notwendigkeit darauf zu achten, dass Drakken sich nicht mehr als seinen fairen Anteil am Eiskonfekt nahm, konnte sie hier ganz entspannt sitzen, den Popcorn-Eimer und die Cola in Reichweite, und würde bald einen aufregenden Film genießen. Diese Date-Sache mit Drakken war eigentlich gar nicht so schlecht. Bei den ersten beiden Dates waren sie in richtigen teuren Klubs gewesen. Drakken hatte mit dem Gesicht gezuckt, als er die Rechnung sah, hatte gewürgt und geweint, aber ansonsten ohne ein Widerwort bezahlt. Deshalb hatte Shego letzte Woche großzügig zugestimmt, dass sie einfach nur ins Kino gehen würden. Und wenn sie den Film auch idiotisch fand, (singende und tanzende Tiere waren was für Kinder), so hatte es ihr irgendwie gefallen, einfach ganz normal im Kino zu sitzen, wie in der Zeit, als sie selbst noch ein normaler Teenager war. Apropos Teenager! In ihrer nähe saßen zwei von der Sorte, die es nicht mal abwarten konnten, bis es dunkel wurde. Ein blondes Pärchen, dass sich schon intensiv am Abkutschen war. Der Junge kam Shego irgendwie bekannt vor. Hey, dass war doch der Typ, mit dem Kimmie damals auf dem Date war, als Drakken sie mit diesem Verschwindemittel eingesprüht hatte. Der hatte sich anscheinend inzwischen getröstet mit einem blonden Rauschegoldengel, fleischgewordener Männertraum sozusagen. Hm, die beiden würden wohl vom Film nicht viel mitkriegen. Das Shego einen Film auf solche Weise verpasst hatte, war schon lange her, schon bevor der Komet kam. Das küssende Pärchen erinnerte Shego daran, dass das mit Drakken eigentlich keine richtigen Dates waren. Wären es richtige Dates, dann hätte er sie spätestens beim letzten Mal angegrapscht und sie hätte ihm eine verpasst. Gut, Drakken wusste das natürlich, aber er könnte es trotzdem mal versuchen. Hey, Shego war schließlich eine Frau. Sie hatte Rechte. Das Recht, dass die Typen zeigten wie scharf sie auf sie waren und gleichzeitig das Recht, den Typen trotzdem eine dafür rein zusemmeln. Und war es denn so ausgemacht, dass sie ihm eine verpassen würde. Er hatte doch behauptet, dass der Emo-Chip bestehende Gefühle nur verstärke. Quatsch natürlich! Sie irgendwelche Gefühle für ihn? Hah! Nun gut, da gab es natürlich Kimmie und ihr Helferlein, aber..aber das war was ganz anderes! Schließlich kannten sich die beiden schon ein Leben lang. So was kann halt mal passieren, so unwahrscheinlich es auch ist. Sie und Drakken hingegen.....nun ja, sie waren seit fast drei Jahren permanent zusammen, außer wenn sie ihren Urlaub hatte. Sie hockten sich auf der Pelle, er nervte sie, sie beleidigte ihn und trotzdem kamen sie nicht voneinander los. Bei so einem Schurkentreffen hatte irgendeiner hinter ihrem Rücken mal getuschelt sie und Drakken seien wie ein altes Ehepaar. Sie hatte den Typ Zähne spucken lassen. Aber ihr fiel auch ein, dass sie im ersten Jahr manchmal mit Drakken geflirtet hatte. Nicht richtig natürlich, eher so um von Fehlern abzulenken, wie als sie nicht verhindern konnte, dass sein gehirngetauschter Körper verschwand. Als Shego so in ihren Gedanken war, fiel ihr was auf: „HEY! ICH SAGTE; DIE ANDERE HÄLFTE IST FÜR MICH! SIE HABEN GENUG EISKONFEKT!“
Drakken zuckte zurück. Dann schimpfte er: „Ich hätte ja zwei Päckchen gekauft. Du wolltest ja nicht, Shego!“
„Weil mir ein halbes Päckchen reicht! Und sie könnten den Süßkram auf mal ein bisschen einschränken. Sehen sie sich an! Etwas weniger Zucker und Fett, etwas Training, und sie könnten mit dem Oberkörper ein richtig heißer Typ sein!“
„W-w-was?“ Sie beide starrten sich einen peinlichen Moment lang an. Dann sagte Drakken: „I-ich hol noch ein Päckchen!“
„Tun sie, was sie nicht lassen können!“
Drakken stand auf, nur um einen Moment später sich hinter seinen Sitz zu verkriechen: „Shego, da kommt Kim Possible rein!“
Shego drehte sich um. Und da kam tatsächlich Kimmie, mit einem ganzen Tross im Gefolge. Der Hanswurst, ein Typ gebaut wie ein Ex-Marine, eine graue Maus, ein Footballtyp und ein brünettes Mächen, dass sich so eng an Kim drückte, als wären die beiden auf einem Date.
Oh nö! Shego wollte den Film sehen und hatte keine Lust auf die übliche Prügelei. Sie und Drakken waren zwar in „Zivil“ und Shego hatte heute eine andere Frisur, aber Kim würde sie trotzdem erkennen. Was konnt man nur....da hatte sie eine Idee.
„Was machen wir jetzt, Shego?“ jammerte Drakken.
„Na, wir passen uns der Umgebung an! Dann bemerkt sie uns nicht!“
„Aber w....mmmmpfff!“

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Seit ihr einmal Peinlichkeits-Ninjas im Kino aufgelauert hatte, sah sich Kim immer zuerst mal um, wenn sie eine Kinosaal betrat. Zuerst entdeckte sie Josh und Tara, anscheinend intensiv miteinander beschäftigt. Dies störte Kim nicht. Sie war froh, dass die zwei sich gefunden hatten. Aber ganz in der Nähe der beiden, waren das nicht......Drakken und Shego?
Kim schüttelt den Kopf. Nein, sie konnten es nicht sein! Sie sahen zwar ähnlich aus, aber Shego würde Drakken doch niemals abknutschen. Das Licht ging aus.

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Als Shego endlich ihre Lippen wieder von seinen Lippen nahm, war Drakken am Rande eines Herzinfarktes. Shego hatte ihn geküsst. Nun ja, eigentlich nur, damit Kim Possible sie nicht entdeckte, aber es hatte sich trotzdem wie ein richtig echter Kuss angefühlt. Zumindest soweit er dies beurteilen konnte. Das, das war unglaublich gewesen. Aber Drakken spürte Panik in sich aufsteigen. Der ging gerne mit Shego auf diese Dates, er hoffte, dass sie und er vielleicht wirklich richtig gute Freunde würden, aber, aber was war, wenn Shego MEHR erwartete. Er, er würde dies nicht schaffen, er musste hier raus, so schnell wie möglich. Er griff nach den Armlehnen um sich aufzurichten. Da spürte er etwas unter seiner linken Hand. Er drehte die Kopf und sah, dass seine Hand auf der von Shego lag. Shego blickte ihn überrascht an, dann fing sie aber an zu lächeln. //Das, das gefällt ihr wohl// durchzuckte es Drakken //Wenn ich die Hand wegziehe, ist sie vielleicht beleidigt!// Vorsichtshalber ließ er seine Hand am Platz. Um sicher zu gehen, schloss er sie sogar um die von Shego. Shego lächelte immer noch.
So saßen der Welt führende wahnsinnige Wissenschaftler und eine sehr gefürchtete Superschurkin im Kino und hielten Händchen.

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„Das ist WAHNSINN!“
„DAS IST SPARTA!“
Kim wusste nicht wirklich was sie von dem Film halten sollte. Nun ja, gute Action, aber sie hatten aus dem ganzen historischen Ereignis eine Fantasiesache gemacht. Und Kim fiel es schwer, die Spartaner uneingeschränkt als die Guten zu betrachten. Nicht nur dass sie genauso brutal waren wie die Perser, Kim wusste zuviel über Geschichte um die Darstellung der Spartaner als Verteidiger der Freiheit einfach so hinnehmen. Und natürlich war der Film kein richtiger Date-Film, wo man kaum auf den Film achtete. Sehr geeignet dazu waren halt schlechte Teenage-Komödien und schlechte Teenage-Horror-Filme. Nun ja, richtige Date-Stimmung konnte mit Barkin natürlich sowieso nicht aufkommen. Eigentlich schade, wo sie sich so aufgebretzelt hatte und Bonnie auch. Kim blickte sich um, was die anderen machten. Ron und Brick betrachteten angeregt den Film und schmissen Popcorn ein. Barkin betrachtete den Film mit einer Intensität, als führe er selbst die spartanische Armee. Miss Little hielt sich bei Gemetzelszenen die Augen zu, aber bei den Szenen mit Leonidas und der Königin blickte sie ganz versonnen auf Barkin. Au weia! Ob die Arme wusste was für ein Typ Barkin wirklich war? Und was machte denn ihr unfreiwilliger siamesischer Zwilling? Sie drehte sich zu Bonnie um. Bonnie starrte mit weitaufgerissenen Augen und offenen Mund auf die Leinwand. Sie wirkte völlig geistesabwesend.
„Bonnie, was ist los?“ fragte Kim „Gefällt dir der Film nicht?“
Bonnie blickte zu Kim, so als würde sie aus einem Traum aufwachen. „Das ist der beste Film aller Zeiten, Kim! Sie dir diese Bodies an! Man diese Römer...!“
„Spartaner!“
„Wie auch immer! .....sind so was von geile Schnitten!“ Dann starrte sie wieder zur Leinwand. Dabei murmelte sie, mehr zu sich selbst: „Wo krieg ich so nen roten Umhang und einen Helm für Brick her?“
Kim schluckte. Dieses Bild von Brick im Spartanerkostüm schlupfte vor ihr inneres Auge und wollte nicht recht verschwinden. Ein kleiner, hässlicher Gedanke tauchte auf. Brick hätte ihr Freund sein können. Er war anfänglich an ihr viel mehr interessiert gewesen als an Bonnie. Ließ man die Sache mit Adrenna Lynn mal beiseite, hätte Kim nur die Hand nach ihm auszustrecken brauchen. Gut, er war so was von nicht ihr Typ. Er sah zwar gut aus und war eigentlich ein ganz netter Kerl, aber es gab Ochsen, die mehr Witz und Gewandheit hatten als er. Aber als Quarterback war er so was wie der ungekrönte König der Schule und Kim hätte als Captain des Cheerleaderteams eigentlich die Königin sein müssen. Aber in der Nahrungskette nahm halt Bonnie diesen Platz ein, halt weil Brigg ihr Freund war und Kim keinen Freund bzw. seit neustem Ron als Freund hatte. Es war ein sehr hässlicher Gedanke und Kim schämte sich für ihn. Sie blickte um sich und starrte in Rons Gesicht. Sie errötete. Einen Moment fürchtete sie, er könnte ihre Gedanken erraten haben. Aber er lächelte sie an.
„Ron..äh...Ron, warum guckst du nicht den Film?“
„Weil ich gerade gedacht habe, ich sitze neben meinem bondiggity Girl-friend in ihrem Boyaah-Kleid und so gut kann der Film gar nicht sein, dass ich ihr nicht etwas Ronshine gebe!“
Kim lächelte. Ihre Lippen näherten sich.
„STOPPABLE!“
„AHH! Ja, Mr. Barkin!“
“Damit eins klar ist! Ich bin hier als Aufsicht, und sie halten sich an meine Regeln!“
„Ja, ja! Natürlich!“
„Okay! Die Regeln lauten, keine Hände unter der Kleidung und unterhalb der Gürtellinie!
Verstanden!“
„Äh, ja!“
„Gut! Weitermachen!“
„Wie?“
„ICH SAGTE WEITERMACHEN!“
„Kim! Mr. Barkin sagt weitermachen!“
„Dann müssen wir wohl, Ron!“
Und sie machten weiter.
//Wer braucht einen roten Umhang// dachte Kim //wenn er täglich Ronshine haben kann!//

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„Verdammt Kim, beeil dich!“
„Was ist denn los, Bonnie?“
„Ich muss dringend....mir die Nase pudern!“
„Ach herrje! Dann los!“
„Wartet, ich komme auch mit!“ rief Miss Little.

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Der Film war zu Ende.
Shego sah, wie Kim und das brünette Mädchen zum Ausgang rannten, gefolgt von der grauen Maus. Irgendwas schien bei Kimmie nicht in Ordnung zu sein. Das brünette Mädchen drückte sich so eng an sie, als seien die beiden aneinandergeklebt. Nun, da schien irgendetwas komisches vor sich zu gehen, aber Shego hatte heute keine Lust, dass zu untersuchen. Dazu fühlte sie sich viel zu entspannt. Sie blickte zu Drakken rüber: „Dr. D! Sie können jetzt loslassen!“
Drakken zuckte zusammen und ließ sofort Shegos Hand los: „Äh....tut mir leid, Shego, ich.....!“
„Keine große Sache, Dr. D! War ja nichts schlimmes. Kommen sie! Kimmie ist ja gerade weg. Wir verdünnisieren uns!“
„Aber da ist doch noch der Hanswurst! Wenn der uns sieht!“
„Na und! Selbst wenn der Trottel uns erkennt, was bei dem nicht mal sicher ist, was soll er machen? Wenn er sich uns in den Weg stellt, kriegt er eins auf die Nase. Und bis er Kimmie herbeigeheult hat, sind wir über alle Berge!“ Shego war sehr selbstsicher. Trotzdem warf sie vorsichtshalber einen Blick rüber. Der Hanswurst schien mit dem Football-Typen den Film zu diskutieren. Dabei stand er aber ganz eng bei dem Ex-Marine. Seltsam, was da bloß vor sich ging. Da bemerkte Shego, dass der Ex-Marine sie anstarrte. //Hat der mich erkannt?// Irgendwie meinte Shego, mit dem Typen schon mal zusammengestoßen zu sein. Aber dann fiel ihr das Lächeln im Gesicht des Ex-Marine auf: //Ich glaubs einfach nicht! Der Typ checkt mich up! Dabei ist der doch mit der grauen Maus hier! Männer sind einfach Schweine!//
Shego hatte übrigens recht. Barkin betrachtete sie. Denn der Zufall wollte es, dass Shego sich an diesem Abend so zurechtgemacht hatte, dass sie absolut genau Barkins Typ entsprach. Ein etwas konservatives Kostüm, aber mit einem relativen kurzen Rock, ihre sonst wilde Mähne durch ein Haarband gezähmt, wirkte Shego im Moment wirklich eher wie eine Lehrerin als eine Superschurkin. Shego und Drakken machten sich dran, die Sitzreihen zu verlassen. Dabei gab es ein Hindernis: „Hey Blondies! Geht nach Hause, der Film ist vorbei!“ raunzte Shego Josh und Tara an. Die beiden Teenager sprangen überrascht von ihren Sitzen, murmelten eine Entschuldigung und gingen dann auch zum Ausgang. Diese Verzögerung bewirkte aber, dass Drakken und Shego knapp vor Ron, Barkin und Brigg aus den Reihen traten. Und als alle mit der Masse aus dem Vorführraum in die Kassenhalle des Kinos traten passierte es. Möglicherweise rein zufällig berührte Barkins Hand, bzw. ein Teil von Barkins Hand, vielleicht aber auch nur Barkins Arm, einen äh....“rückwärtigen“ Teil von Shego, vielleicht aber auch wirklich nur ihren Rücken.
„HEY!“ Shego wollte herumwirbeln und Barkin eine verpassen, aber da kam ihr eine Idee. Sie war doch auf einen Date. Sie hatte einen „Begleiter“. Mal sehen, aus welchen Holz Drakken geschnitzt war.
„Drew!“ sagte Shego mit einer girliehaft klingenden Stimme „Dieser Kerl belästigt mich! Weis ihn zurecht!“
Drakken erstarrte. Nicht nur das Shego Drew zu ich sagte, sie verlangte, dass er sich mit einem Schrank von Mann anlegen sollte. Das konnte sie doch nicht ernst meinen. Aber sehr bestimmt sagte Shego: „Drew! Ich warte!“
Drakken begriff, dass Shego es ernst meinte. Und irgendwie hatte er tatsächlich das Gefühl etwas tun zu müssen. Shego war schließlich seine „Begleitung“ und „richtige“ Männer „beschützten“ ihre Begleitung. So fuhr er Barkin an: „Hören sie, Mister! Die Lady fühlt sich von ihnen belästigt!“
Barkin zeigte sich aufrichtig erstaunt: „Ich bitte vielmals um Entschuldigung! Was ich auch getan habe, ich versichere es geschah unabsichtlich. Allerdings hat mich die Schönheit der Lady vielleicht verwirrt!“ sagte er durchaus charmant und höflich. Für Drakken klang es aber wie Schmierigste, was jemals in Gegenwart einer Dame gesagt wurde. Er verpasste Barkin eine Ohrfeige. Barkin blickte ihn verdutzt an, holte aus und haute Drakken um.
„OH DREW! MEIN ARMER DREW!“ rief Shego scheinbar entsetzt im girliehaften Ton. In Wirklichkeit amüsierte sie sich königlich, fühlte sich aber auch sehr geschmeichelt, dass Drakken sich für ihre „Ehre“ prügelte. Sie ging neben Drakken in die Knie und halt ihm sich aufzurichten „Mein armer, armer Drew!“ Dann schrie sie Barkin an: „Sie brutaler, brutaler Mensch sie! Seien sie froh, dass Drew so zurückhaltend ist!“
Barkin war das ganze unheimlich peinlich. Er murmelte eine Entschuldigung und ging davon, Ron mit sich ziehend. Ron starrte völlig entgeistert auf Drakken und Shego. Er erkannte sie zwar, aber sie benahmen sich halt nicht so, wie er es gewohnt war, so dass er sich nicht sicher war. Er beschloss, wenn jetzt nicht bald ein Plasmablitz kam, sie es wohl nicht waren, und er Kim mit der ganzen Geschichte nicht belästigen würde. Aber es kam kein Plasmablitz. //Dann sind sie es wohl nicht!//
Brick sagte inzwischen: „Dem Loser haben sie aber gezeigt, Mr. Barkin!“
Barkin knurrte: „Flagg, Stoppable! Wenn irgendjemand von dieser Sache erfährt, insbesondere Miss Little, mach ich euch beide so rund, dass glaubt ihr gar nicht!“

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Barkin Wagen stand vor Bonnies Haus. Für die beiden Mädchen gab es den obligatorischen Abschiedskuss und Ron und Brigg erfüllten enthusiastisch ihre Pflicht, während Barkin so diskret wie möglich wo anders hin schaute.
„Spitzenabend!“ sagte Brigg lachend zu Ron „So was müssen wir öfter machen Ron. Dass nächste mal können wir die Mädels ja mal tauschen!“ Brigg lachte grölend und gab Ron wieder einen seiner knochenbrechenden Schulterklopfer.
Bonnies Gesicht verzog sich inzwischen vor Wut. Aber bevor sie Brigg anmeckern konnte für seinen Spruch, saß der schon auf seinem Roller uns sauste davon.
„OKAY STOPPABLE! ZEIT ZUM EINSTEIGEN! Miss Little muss schließlich nach Hause!“
„Alles klar, Mr. Barkin! Bis morgen, Kim!“
„Bis morgen, Ron!“
Barkins Auto fuhr weg. Die beiden Mädchen gingen ins Haus.
Bonnie brauchte irgendwas zum abreagieren. Darum sagte sie zu Kim: „Mein Freund würde als Spartaner klasse aussehen!“
„Mein Freund würde mich niemals eintauschen!“ erwiderte Kim trocken.
Dazu fiel Bonnie keine Erwiderung ein.

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Miss Little, Barkin und Ron standen vor Miss Littles Haus.
„Oh Stevie! Es war ein wunderbarer Abend!“
„Freut mich, dass es ihnen gefallen hat, Vera!“
„Wollen sie noch auf einen Kaffee reinkommen, Stevie!“
„Oh, ich trink noch keinen Kaffee!“ sagte Ron „Aber einen Kakao würde ich nicht ablehnen!“
Miss Little und Barkin stutzten.
„Oh, dass habe ich einen Moment vergessen!“ sagte Miss Little.
„Ich auch, Vera! Ich auch!“ sagte Barkin düster.
„Dann gute Nacht, Stevie!“
„Gute Nacht; Vera!“
Miss Little schloss die Tür.
„Die ist echt schnuckig!“ sagte Ron.
„STOPPABLE! SIE REDEN VON EINEM MITGLIED DES LEHRKÖRPERS! Aber sie haben recht! Die ist echt schnuckig!“

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Drakken betrachtete sein dunkel blaues Auge im Spiegel. Er war nicht so naiv um nicht zu verstehen, dass Shego sich teilweise einen Spaß mit ihm erlaubt hatte. Aber war dies wirklich alles? Er musste klare Verhältnisse schaffen.

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Auch Shego saß in ihrem Zimmer vor dem Spiegel und kämmte sich die Haare. Das war ein sehr amüsanter Abend gewesen. Aber jetzt grübelte sie. Wie standen jetzt eigentlich die Dinge zwischen Drakken und ihr? War Drakken jetzt ihr Freund. Wollte sie Drakken als Freund?
Vor einem Monat hätte sie ohne Zweifel nein gesagt und sich vor Ekel geschüttelt. Andererseits vor drei Jahren, hätte sie wohl ja gesagt, und sei es auch nur um sich Vorteile zu verschaffen. Und jetzt? Irgendwie fand sie es nett, mit ihm auszugehen. Sie fand es nett ihn zu küssen. Sie fand es nett wie er ihr auf seine ungeschickte Art den Hof machte. Gut, nett war eigentlich nicht genug. Aber manchmal hatte Shego das Gefühl, dass es in ihrem Leben an Nettem fehlte. Shego würde nie zugeben, dass ihre Entscheidung eine Schurkin zu werden ein Fehler war, aber selbst sie gestand sich hin und wieder ein, dass sie doch mehr vom Bösen erwartet hatte. Zumindest mehr innere Zufriedenheit. Ja, Nettes fehlte in ihrem Leben und vielleicht wäre es sehr nett, wenn Drakken ihr Freund wäre. Natürlich wollte sie dies nicht überbewerten. Dass Drakken sozusagen ihr Mann fürs Leben wäre, glaubte sie nicht. Aber der Mann für diesen Abschnitt ihres Lebens? Warum nicht? Sie hingen sowieso ständig zusammen. Vielleicht würde dies das Leben für sie beide ja erträglicher machen. Und vielleicht konnte sie dann mehr Einfluss auf Drakken und seine Pläne gewinnen. Es wäre zumindest amüsant und was Neues es auszuprobieren.
Da klingelte das Haustelefon. Shego nahm den Hörer ab.
„Shego“ erklang Drakkens Stimme „Kannst du noch gerade zu mir rüberkommen? Wir müssen was besprechen!“
Shego war zuerst zu verdutzt, dass sie einfach „Ja!“ sagte und den Hörer auflegte. Erst danach stieg in ihr Empörung auf. Typisch Männer! Man gibt ihnen den kleinen Finger und sie wollen gleich die ganze Hand. Man gibt ihnen ein kleines Küsschen und sie bestellen einen um ein Uhr nachts zu sich ins Zimmer. Frechheit! Also wenn Drakken irgendwas versuchen würde, würde sie ihn an die Wand klatschen. Höchstwahrscheinlich zumindest! Mmh, ziemlich sicher! Fast sicher! Hey, sie hatte ihre Prinzipien! Einen Moment spielte sie mit dem Gedanken sich umzuziehen und so zu tun, als hätte Drakken sie aus dem Bett rausgeholt. Sie trug im Moment noch die Kleidung vom Date, hatte bisher nur das Jackett ausgezogen. Natürlich wollte sie nicht in dem langen grünen T-Shirt, in dem sie sonst immer schlief, bei Drakken auftauchen. Sie verfügte aber (für alle Fälle) über ein Neglige und einen seidenen Morgenmantel (natürlich alles grün). Aber Umziehen würde Zeit kosten, und dann dachte Drakken noch, sie würde sich für ihn zurecht machen. Sie betrachtete sich im Spiegel. Nun, sie hatte dieses Kostüm eigentlich gekauft, damit es unscheinbar wirken sollte, aber was sollte sie nun mal machen. An ihr sah halt alles sexy aus. Sie zog den kurzen Rock glatt, köpfte die zwei oberen Knöpfe der Bluse auf und prüfte ihren Atem.
//Okay, Dr.D! Ready or not! Ich komme!//

……..

Als es an die Tür klopfte, sagte Drakken zögern “Herein!”
Als dann Shego eintrat, schluckte er. Sie lächelte ihn an, hatte, soweit dies Drakken beurteilen konnte, einen „Come, hit me“ Ausdruck im Gesicht, und sagte mit verführerischen Stimme: „Sie wollten mich sprechen, Dr. D?“
Drakken atmete tief durch. Er musste jetzt stark sein. Stockend fing er an: „Äh, Shego, wir sind ja jetzt schon eine Weile zu diesen Dates gegangen!“
„Ja!“ sagte Shego. Ihr Lächeln schien noch eindeutiger zu werden.
„Und da hab ich mir überlegt, ob...äh?“
„Ob was, Dr. D?“ fragte Shego erwartungsvoll.
„Ob wir das ganze nicht beenden sollten! Für einige Zeit zumindest!“
Das Lächeln gefror auf Shegos Gesicht. Sie musste sich da doch wohl verhört haben: „Was haben sie da gesagt, Dr. D?“
„Nun, wir sollten mit diesen Dates für einige Zeit aufhören! Nicht, dass die Dates mir nicht gefallen. Aber sie lenken mich zu sehr von den Plänen zur Welteroberung ab! Vielleicht später können wir darüber noch mal nachdenken!“
Shego war wie vom Donner gerührt. Erst allmählich sickerte in ihren Verstand ein, was das ganze bedeutete: //ER hat mit MIR SCHLUSS gemacht!//
„Ich hoffe, du bist mir deswegen nicht böse, Shego?“
„Warum sollte ich ihnen böse sein?“ sagte Shego patzig „Mir gingen diese Dates sowieso auf die Nerven! Oder denken sie wirklich, es würde mir viel bedeuten, mit ihnen auf ein Date zu gehen?“
„Nein, Shego! Das...das denke ich nicht!“
„Gut! Dann wären sie nämlich ein noch größerer Trottel als ich dachte!“ Kaum hatte sie das gesagt, war Shego aus dem Zimmer raus und hatte die Tür hinter sich zugeschlagen.
Einen Moment war Stille. Dann hörte Drakken das Geräusch eines Plasmastrahl und eine Explosion, gefolgt von einem Zischen. Drakken seufzte. Anscheinend hatte Shego den Ionentransnulliator zerstört. Dann folgte ein Wutschrei von Shego, gefolgt von einem Krachen. //Das klingt verdächtigt nach dem Videoatomagitator!// dachte Drakken. Dann erklang ein Klirren. //Das war wohl die Blumenvase, die Mutter mir geschenkt hatte!// Er seufzte noch mal. Er hätte es Shego es nicht hier sagen sollen, sodass sie durch das Labor zurückgehen musste. Aber er hatte das Richtige getan. Shego hätte es niemals ernst mit ihm gemeint. Irgendwann hätte sie das ganze Hohnlachend platzen lassen und das hätte er nicht ertragen. Es war wirklich besser, wenn alles so blieb wie es war. So versuchte er sich selbst zu überzeugen, während er in den Spiegel blickte. Es half aber nichts. Im Spiegel sah er nur einen unglaublichen Feigling.

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Am nächsten Tag gelang es Kim, Bonnie, Ron und Mr. Barkin Dementor zu besiegen und sich wieder zu trennen. Scheinbar hat sich nichts groß geändert. Täuscht euch aber nicht. Die Flügel der Schmetterlinge schlagen. Der Sturm kommt.

ENDE

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