Was wäre wenn? So the drama!

Was wäre wenn? So the drama!


Die Zukunft

“Sammelt euch um mich, denn ich werde euch eine Geschichte erzählen. Eine Geschichte, die eure Herzen schneller schlagen lässt, eine Geschichte die euer Blut zum Kochen bringt, eine Geschichte, die euch Tränen vergießen lassen wird!“
Die Geschichtenerzählerin wartete bis alle Kinder bei ihr waren. Dann begann sie.
„Es war einmal ein Eroberer und die Frau, die er liebte!“

..................

Die Gegenwart

Die Nächte waren das Schlimmste. Nicht weil sie unangenehm waren. Nein, sie dürstete nach den Nächten. Die Nächte waren die Zeit des Glücks in ihrer trübseligen Existenz. Aber es war ein falsches Glück, fast wie eine Droge. In den Nächten fand sie Erfüllung und konnte sich einreden, dass das was ihr passiert war eigentlich eine gute Sache war. Das es schön war, nicht mehr selbst entscheiden zu müssen und keine Qual der Wahl zu haben.
Die Nächte waren das Schlimmste.
In ihnen merkte Kim, wie sie sich immer mehr verlor.

......................

Der Morgen war immer das Schlimmste. Der Hanswur....falsch //Zorpox! Denk an ihn nur als Zorpox, Shego! Sonst verplapperst du dich noch und endest als Haifutter!//
Der Morgenreport war eine Idee von Zorpox gewesen. Drakken hatte so was nie von ihr verlangt. Sie hätte ihm auch etwas dafür gehustet. Aber Zorpox bestand darauf. Wobei Shego bezweifelte, dass es dem nachomampfenden Slacker wirklich darum ging, über den Stand der Dinge informiert zu werden. Shegos Meinung nach, ging es Zorpox vor allem darum, sie wie einen Lakaien zu behandeln und......mit Kim anzugeben. Üblicherweise waren die beiden im Bett, wenn Shego reinkam. Zweimal waren sie sogar „noch dabei“ gewesen und Shego hatte warten müssen, bis sie fertig waren.
Shego klopfte an die Tür.
„Komm doch rein!“ erschall es von Innen.
Shego trat ein. Nun ja, zumindest war Kim nicht im Bett bei ihm. Sie saß im Morgenmantel vor dem Spiegel und kämmte sich die Haare. Aber Zorpox, der noch im Bett lag, hatte dieses „der Kater hat den Kanarienvogel gefressen“-Grinsen im Gesicht, was Shego so hasste.
„Aha, Shego! Wie stehen die Aktien? Haben die Saudis gezahlt?“
„Ja, eine Milliarde! Wie vereinbart!“
„Und hast du ihnen das Mittel gegen die ölfressenden Bakterien zugesandt?“
„Ja!“
„Jahu! Ich liebe es wenn ein Plan funktioniert!“
Shego zögerte einen Moment. Dann sagte sie: „Mr. Z, wir haben ne Menge Geld gemacht in letzter Zeit, aber sollte wir uns nicht langsam an die Welteroberung wieder ranmachen!“
„Kommt noch, Shego, kommt alles! Ehrlich gesagt, die Nakasumi-Sache heute hängt damit zusammen!“
„Das verstehe ich nicht. Nakasumis Technologie ist zwar wertvoll, aber was sollen wir mit ihm selber anfangen?“

„Shego, hast du deinen Gehaltsscheck bekommen?“
„Ja!“
„Und den Bonus?“
„Ja! Danke übrigens!“
„Dann würde ich dir raten, dir nicht dein hübsches Köpfchen zu zerbrechen. So, jetzt muss ich mal unter die Dusche. Nach so einer Nacht hab ich es echt nötig!“
Sprachs und stieg aus dem Bett und ging ins Badezimmer.
Shego kochte vor Wut. Die üblichen Möglichkeiten, ihren Zorn abzureagieren, waren ihr bei ihrem neuen Boss verwehrt. Aber eine Option gab es. Sie ging zu Kim und fragte gehässig: „War es zumindest gut?“
Kim errötete und wich ihrem Blick aus.
Shego griff in ihre Beintasche und holte etwas raus: „Ich weis nicht, wie es zwischen euch beiden abläuft, aber üblicherweise kriegt DEINE Sorte ja so was hier!“ Verächtlich warf sie Kim zwei Geldscheine hin.
Ohne Kims Reaktion abzuwarten, drehte Shego sich um und ging raus. Hinter sich hörte sie Kim schluchzen.
Dies war aber nicht so befriedigend, wie Shego gehofft hatte.

Die Zukunft

„Große Pläne hegte der Eroberer!“ sagte die Geschichtenerzählerin „Er war aber klug genug zu wissen, dass die Pläne wie die Flüsse sind. Sie entstehen aus kleinen Bächen die zusammenlaufen!“

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Die Gegenwart

„Bäng, bäng, bäng! Ich bombardiere Tokio! Erinnert euch an Pearl Habor, ihr Japse!“
Mit einem schnittigen Jet durch den Himmel zu brausen, und (Rauch)bomben auf einen Straßenumzug abzuwerfen, besserte Shegos Stimmung erheblich auf. Auch wenn sie nicht recht wusste, was sie von dieser Mission halten sollte. Was wollte Zorpox nur von Nakasumi? Und was hat das ganze mit der Welteroberung zu tun. Nun, insofern hatte Zorpox recht, jetzt war nicht die Zeit, sich den Kopf. Die Ninjas würden Nakasumi schnappen und dann würde Shego ihn in den Jet übernehmen. Was konnte jetzt noch dazwischen kommen.

...............

Die Ninjas umzingelten Nakasumi und Miss Kyoko. Nichts schien sie aufhalten zu können. Da brach aus Motivwagen auf einmal eine Gestalt hervor. Ehe es sich die Ninjas versahen, waren sie mit Fußtritten zurückgeschleudert. Voll ungläubigen erstaunen, sahen sie ihren Angreifer an: „Das ist völlig unmöglich!“ brach es aus einem heraus.
„Nichts ist unmöglich!“ sagte Kim.

.....................

Shego riss die Augen auf. Zuerst dachte sie, der Bildschirm sei gestört, aber dies war ohne Zweifel Kimmie. Aber das konnte doch nicht sein, sie war doch.......obwohl, eigentlich hatte sie sie seit heute Morgen nicht mehr gesehen. Wenn sie kurz danach geflohen war, konnte sie jetzt durchaus hier in Tokio sein. Dies bedeutete aber.....sie müsste irgendwie Zorpox Gehirnwäsche überwunden haben. Über Shegos Gesicht zog ein breites Grinsen. Das würde diese Mission natürlich verkomplizieren, aber....es war gut, dass die Dinge wieder so waren, wie sie sein sollten. Shego ging auf Angriffskurs.

.....................

Eine halbe Stunde später, nach einer dramatischen Luftschlacht über Tokio, ließ Shego den Luftraum der Millionenstadt hinter sich. Ihre Mission war gescheitert und ihr neuer Boss war wohl erheblich weniger bereit Versagen zu verzeihen als Dr. D, vor allem da ihm anscheinend gerade die Freundin davongelaufen war. Und trotzdem fühlte Shego eine gewisse Befriedigung. Sie war gespannt auf das Gesicht von Zorpox, wenn sie.......das Funkgerät piepste. Shego erbleichte. Jetzt wollte sie nicht unbedingt mit Zorpox sprechen. Von Angesicht zu Angesicht gegenüber, war sie sicher sich rausreden zu können. Aber über Funk?
„Kommen, Shego!“
„Hier Shego! Äh, Mr. Z, was die Mission angeht......!“
„Shego, hör genau zu. Kleine Planänderung! Du musst jemand außerhalb Tokio abholen. Ich sende dir die Koordinaten. Du landest dort, und wartest auf die entsprechende Person. Kann vielleicht etwas dauern!“
„Jemanden abholen? Aber wenn....!“
„Du weist was du wissen muss. Over und aus!“
Shego fluchte. Jetzt sollte sie Taxi spielen. Wenn Nakasumi jetzt an Bord gewesen wäre, wo hätte dann eine andere Person noch unterbringen sollen. Nun, wie Mr. Z immer so schön sagte, sie wurde nicht für denken bezahlt. Sie fragte sich nur, wer die Person war, die sie abholen sollte.

.................

„Mr. Nakasumi bedankt sich sehr bei ihnen, Miss Possible. Ohne sie wäre er verloren gewesen!“ sagte Miss Kyoko.
„Keine große Sache. Hier ist übrigens ihr Jacket, Mr. Nakasumi!“
„Mr. Nakasumi bedankt sich auch hierfür. Er ist auch glücklich, dass die Gerüchte, die über sie im Umlauf waren, offensichtlich nicht der Wahrheit entsprechen!“
„Darüber wären wir wohl alle glücklich!“ sagte Kim düster.
Miss Kyoko fiel die kleine grammatikalische Seltsamkeit nicht auf: „Mr. Nakasumi möchte Ihnen den Firmenjet zur Verfügung stellen, damit sie in ihre Heimat zurückkehren können!“
„Die wird nicht notwendig sein. Ich habe noch etwas in Japan zu erledigen. Dazu bräuchte ich aber einen Wagen mit Fahrer!“

...............

Ungeduldig ging Shego vor dem Jet auf und ab. Wo blieb der geheimnisvolle Passagier nur. Da hörte sie irgendwo das Geräusch eines Wagens. Sehen konnte sie ich aber von der Waldlichtung aus, wo der Jet stand nicht. Sie hörte den Wagen anhalten und wie eine Tür geöffnet und wieder zugeschlagen wurde. Dann fuhr der Wagen weiter. Anscheinend war jemand ausgestiegen.
//Endlich kommt der Typ!// Da trat zu Shegos Erstaunen Kim auf die Lichtung. //Hey, woher wusste sie, dass ich hier bin? Na, egal!// Sie ging in Kampfposition: „Hoffentlich hast du dich bei unserem kleinen Tanz in den Lüften nicht zu sehr verausgabt, Prinzessin!“
„Shego, lass den Quatsch! Ich bin müde. Lass uns zurückfliegen!“
„W-wie?“
„Ron hat dich doch geschickt mich abzuholen. Hat er dir das nicht gesagt?“
„Er hat mir nicht gesagt, wenn ich.......Moment mal, wenn du geflohen bist, warum soll ich dich jetzt abholen und warum willst du zurück?“
„Shego, ich bin nicht geflohen. Ron hat mich nach Japan geschickt!“
„WAS? ABER WARUM?“
„Ich sollte verhindern, dass du Nakasumi entführst!“
„BIN ICH DEN HIER IM FALSCHEN FILM? ER SCHICKT MICH LOS, UM DEN GELDSACK ZU SCHNAPPEN UND DICH UM MICH AUFZUHALTEN! IST ER JETZT VOLLKOMMEN ÜBERGSCHNAPPT?“
„Anscheinend ist Ron gar nicht an Nakasumi selbst interessiert. Alles was er wollte ist anscheinend das!“ Kim zog einen Zettel hervor. Shego riss ihm an sich. Das Bild zeigte einen lächelnden kleinen Teufel. „EIN ENTWURF FÜR IRGEND EIN BLÖDES SPIELZEUG? WAS SOLL DAS GANZE?“
„Das musst du Ron selber fragen. Und jetzt lass uns endlich starten. Ich will zurück!“
„OH JA! ZURÜCK! UM WIEDER INS BETT VON DEINEM HERRCHEN ZU HÜPFEN!“
Kims Blick war eiskalt: „Weist du, Shego, dass du mich verhöhnen würdest, war mir klar. Aber irgendwie hab ich das Gefühl, du bist wütend auf mich und ich versteh nicht warum!“
„ICH WERDE DIR SAGEN WARUM! DU BIST KIM POSSIBLE; DIE GROSSE TEENIEHELDIN; MEINE ERZFEINDIN, DIE EINZIGE DIE MIR HALBWEGS GLEICHWERTIG IST! ZUMINDEST WARST DU DAS MAL! ABER JETZT HAST DU DICH SELBST AUFGEGEBEN UND FINDEST DICH DAMIT AB, DAS BETTHÄSCHEN FÜR DIESEN ERBÄRMLICHEN HANSW....!“
Der Angriff kam so schnell, dass er Shego völlig überraschte. Es sie sich versah hatte sie Kims Hand an der Kehle. Shego kannte den Griff. Kim musste den Druck nur leicht erhöhen und sie würde Shegos Luftröhre zerquetschen. Schockiert stellte Shego fest, dass sie zum erstenmal erlebte, dass Kim einen potentiell tödlichen Griff anwandte.
Kims Gesicht war bleich wie der Tod: „Nenn...ihn ... nie ...wieder...so; ODER ICH WERDE DICH TÖTEN! Du verstehst anscheinend nicht, Shego, was Ron mir angetan hat. Ich werde es dir erklären. Ich bin wie eine Kranker, der bei vollem Bewusstsein erlebt, wie ein unheilbarer Krebs seinen Körper zerfrisst. UND SO ZERFRISST DIE LIEBE ZU ZORPOX MEINE SEELE UND ES GIBT NICHTS, WAS ICH DAGEGEN TUN KANN! Ich weis, dass ich versuchen müsste Ron zu retten, dass ich versuchen müsste mich zu retten, ABER ICH KANN ES NICHT! Allein die Vorstellung etwas zu tun, was bewirken könnte, dass Ron mich nicht mehr haben will, dass ich ihn verliere, TREIBT MICH BEINAHE IN DEN WAHNSINN! ICH KANN MICH NICHT MAL UMBRINGEN! UND WEISST DU WARUM, SHEGO? WENN ES EIN LEBEN NACH DEM TOD GIBT; EINEN HIMMEL UND EINE HÖLLE; DANN WIRD RON WAHRSCHEINLICH IN DER HÖLLE LANDEN UND ICH WERDE IHN AUCH NACH DEM TODE NIEMALS WIEDERSEHEN! UND DASS KANN ICH NICHT ERTRAGEN! So, jetzt weist du, wie es um mich steht, Shego! Jetzt kannst du deine Witze reißen!“
Shego starrte voll Entsetzen in Kims tränenverschmiertes Gesicht: „Wir...wir sollten jetzt starten!“
Auf dem Rückflug sprach keiner von ihnen ein Wort.

Die Zukunft

„Sag mir, Erzählerin, liebte denn der Eroberer die Frau wirklich, oder liebte sie nur ihn?“ fragte eines der Kinder.
Die Erzählerin zögerte einen Moment. Mit ihrem künstlichen Arm strich sie sich über die Stirn. Dann sagte sie: „Meine Geschichte wird dir die Frage beantworten. Ich möchte deshalb nicht vorgreifen. Es sei nur soviel gesagt. Sie zu kennen, hieß sie zu lieben!“

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Die Gegenwart

„MONIQUE FREEMAN! DU BIST SOWAS VON TOT!“
Monique drehte sich um und sah, wie Bonnie auf sie zugerauscht kam. Sie hatte eine Vorstellung, um was es ging, sagte aber ganz cool: „Was gibt’s denn, Bon-Bon!“
„LASS DIE HÄNDE VON MEINEM FREUND!“
„KAVWDS!“
„Wie!“
„Keine Ahnung von wem du sprichst!“
„ICH SPRECHE NATÜRLICH VON BRICK!“
„Von Brick? Hast du nicht mit dem Schluss gemacht?“ fragte Monique ganz heinzig.
„NA UND! ICH HAB MIT IHM SCHON EIN DUTZEND MAL SCHLUSS GEMACHT UND WIR SIND IMMER WIEDER ZUSAMMEN GEKOMMEN!“
„Diesmal hast du dir aber Zeit gelassen. Er machte sich schon Sorgen, er hätte keine für den Abschlussball. SFI! Schlecht fürs Image. Da hat er halt mich gefragt, ob ich mit ihm zum Abschlussball gehe!“
„ICH HÄTTE MICH MIT IHM SCHON WIEDER VERSÖHNT! ICH HAB NUR IM MOMENT SOVIEL STRESS! DIE AUFGABEN ALS CHEER-CAPTAIN; DAS JAHRBUCH; DIE DEKORATIONEN! ICH HABE GAR KEINE ZEIT MEHR FÜR MICH SELBST! UND DASS IST ALLES DIE SCHULD VON K....!“
Ein scharfer Blick von Monique brachte Bonnie noch rechtzeitig zum Schweigen.
„Äh, ich .... ich meine nur. Jetzt wo Kim ..äh.. nicht mehr da ist, meinen alle, ich muss ihre Aufgaben übernehmen!“
„Du hast ja auch immer überall erzählt, du könntest alles besser als sie. Ist wohl doch nicht so einfach wie du dachtest!“
Bonnie antwortete zuerst nicht. Dann sagte sie: „Gibt’s denn irgendetwas neues?“
„Nein! Ich hab nur gehört, Ron, d.h. wenn dieser Zorpox-Typ wirklich Ron ist, soll von den Öl-Scheichs ne Milliarde erpresst haben soll!“
„Eine Milliarde? Wow! Nun ja, es trifft ja keine Armen!“
„Ich finde das nicht sehr lustig!“
„Nein, nein, ich natürlich auch...äh..ich muss jetzt weiter. UND LASS DIE FINGER VON BRICK!“
Bonnie eilte davon. Monique sah ihr einen Moment nach...und dann sank sie gegen ihren Spind. Man versucht sein Leben weiterzuleben. Man geht zur Schule, man verabredet sich, aber im Grunde weis man, dass nichts mehr so ist wie vorher.
//Kim, wo bist du bloß?//

.........

„AAAHH!“
James Possible hörte den Schrei seiner Frau und das Klirren des Tellers, als er auf dem Weg zur Haustür war.
Sofort stürzte er zur Küche zurück. Da fand er Ann zusammengekauert auf dem Boden sitzend.
„Schatz, was i.....?“
„KIM!“ schrie Ann „Kim ist im Fernsehen!“
James blickte zu dem kleinen Apparat auf dem Küchentisch. Und tatsächlich, da sah er sie, wie sie an einem Seil hinter einem Jet hergezogen wurde. Erst jetzt nahm er die Stimme des Nachrichtensprechers war: „....nach ihrem mysteriösen Verschwinden ist die Teenieheldin Kim Possible heute zum erstenmal wieder gesehen worden, als sie den japanischen Spielzeugmogul Nakasumi vor Entführern rettete. Kurz danach verschwand sie wieder, ohne eine Stellungnahme abzugeben. Trotzdem sei gesagt: Gut dich wiederzusehen, Kim. Und jetzt weitere Nachrichten: Popstar Brittani muss sich.....!“
James schaltete aus und versuchte seine schluchzende Frau zu beruhigen; „Ann, es...es sind doch gute Nachrichten. Sie lebt. Und es scheint ihr gut zu gehen. Sie scheint zumindest in top-Form zu sein!“
„Aber warum kommt sie nicht zu uns, wenn es ihr gut geh!“ weinte Ann.
„Ich, ich weis es nicht! Vielleicht ist sie Mitten in einer Sitch. Vielleicht will sie uns auch nicht in Gefahr bringen!“
„James, ich ... ich kann nicht mehr. Ich will stark sein, für dich und die Jungs! Aber ich kann nicht mehr!“
„Psst, du musst nicht für uns stark sein. Ich kann stark für uns alle sein!“
Er drückte sie an sich und hoffte ihr Zittern würde aufhören, bevor er seine Worte Lügen strafen würde.
//Kimmiebärchen, wo bist du nur? Wir vermissen dich!//

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Mit einem gewissen Ekel starrte Wade auf die Coke-Zero Flasche, die neben ihm stand. Er konnte sich einfach nicht an den ekelhaften chemischen Geschmack dieser Diät-Sodas gewöhnen. Er verstand genug von Psychologie, um zu ahnen, dass er sich mit seinen Versuchen abzunehmen selbst bestrafen wollte. Er hatte versagt. Und Kim und in einem gewissen Sinne auch Ron, hatten den Preis dafür gezahlt. Ihm hätte sofort klar sein müssen, was mit Ron geschehen war. Aber es was ja „nur“ um Ron gegangen und im Unterbewussten hatte er selbst immer die Vorstellung gehabt, wenn es „nur“ um Ron geht, dann kann es nicht wichtig sein. Und jetzt waren beide weg und er fand sie einfach nicht. Normalerweise hinterließen Superschurken Elefantenspuren, aber Ron blieb praktisch unsichtbar. Und von Kim gab es gar nichts. Bis zu der Sache in Japan konnte man nicht mal sicher sein, ob sie lebte. Und was bedeutete es, dass sie gegen Shego kämpfte. Hatte sie sich befreit oder war sie unter Rons Kontrolle und Shego war von Ron abtrünnig geworden? Nichts als Fragen.
//Kim! Ron! Wo seid ihr bloß?//

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Drew war am Labortisch eingeschlafen. Er hatte sich seit Tagen nicht rasiert. Die Arbeit ließ ihm einfach keine Zeit dazu. Da weckte ihn ein lautes Quicken. Aufgeregt sprang Rufus auf und ab und zeigte auf den laufenden Fernseher, wo gerade der Bericht aus Japan lief.
Drew riss die Augen. Aufmerksam hörte er dem Bericht zu. Dann nahm er ein Stück Kreide, rannte zur Tafel und fing an zu schreiben:
„Kim kämpft gegen Shego. Warum? = Ablenkung!!! Etwas großes wird vorbereitet. Was?
Entführung Nakasumi! Warum? N. = Spielzeugfabrikant! Fabrik nein! N. = Spielzeug!
Spielzeug!!!!!!!!!!“
Ronalds Plan würde irgendetwas mit Spielzeugen zu tun haben. Aber was? Er brauchte mehr Daten. Seine Aufregung ließ nach, und er sah sich um. Das Geheimversteck war ziemlich unaufgeräumt. Überall lagen leere Nacho-Schachteln rum. Rufus tat zwar sein bestes, aber allein konnte er das Versteck nicht sauber halten und in den letzten Tagen hatte Drew einfach keine Zeit gehabt, ihm zu helfen. Er seufzte. Er hatte insgesamt zu wenig Resoursen. Nur die kleine Middletoner Zweigstelle war ihm als Versteck geblieben. Ronald hatte jetzt zugriff auf alle seine früheren Fonds. Ihm waren hingegen nur ein paar kleiner Konten geblieben. Und dabei war er formell immer noch ein gesuchter Krimineller. Wenn er verhaftet würde, würde man ihn schlimmstenfalls seine Strafe absitzen lassen, bestenfalls ihn in die Psychatrie schicken. Aber er war der einzige, der Kim, Ronald und Shego noch retten konnte.
//Macht euch keine Sorgen ihr drei. Drew bleibt dran. Ich habe es versprochen!//

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Es gab diese Momente, wo Zorpox eine unglaubliche Fremdheit gegenüber sich selbst fühlte. Gerade jetzt war es so. Er hatte im Schlaf eine Idee gehabt, und war aufgestanden, um sie aufzuschreiben. Das war einfach nicht er, mitten in der Nacht aufzustehen und sich an einen Schreibtisch zu setzen. Zorpox verstand seine „Wandlung“ als Befreiung, als einen Ausbruch aus einem Käfig, den er sich in seinem Kopf selbst gebaut hatte. Aber er erkannte, dass manchmal die Freiheit schwerer zu tragen ist, als die Knechtschaft.
Vom Bett kam ein Wimmern. Kim! Er ging zu ihr hin. Unruhig rollte sie im Schlaf hin und her. Dies gab ihm ein schreckliches Gefühl der Niederlage. Normalerweise waren die Nächte am besten, nicht nur „deswegen“. Oftmals schien da alles wie vorher zu sein. Sie lachten, sie alberten herum. Aber wenn er sie jetzt so unruhig schlafen sah, dann war ihm klar, dass sein größter Triumph immer mehr den bitteren Geschmack der Niederlage annahm. Vorher hatte es nichts beruhigenderes und schöneres gegeben, als Kim beim schlafen zuzusehen. Schon bevor sie ein Paar wurden, hatten sie auf ihren Reisen oftmals nebeneinander geschlafen, manchmal sogar Arm im Arm, um sich vor der Kälte zu schützen. Das er damals nichts gemerkt hatte, zeigte ihm wie tief er im Käfig gesteckt hatte. Aber jetzt war die Ruhe in Kims Schlaf dahin. Er sah ihren Verfall, konnte aber nichts dagegen tun. Der Grund, dass er sie gestern nach Japan geschickt hatte, war natürlich auch, unter seinen Feinden Verwirrung zu stiften, aber im Grunde hatte er gehofft, des würde Kim helfen, wieder etwas mehr sie selbst zu sein.
Im Schlaf stöhnte Kim auf: „Ron, Ron, wo bist du?“
Zorpox spürte Eifesucht, denn ihm war klar, dass sie nicht nach ihm rief, sondern nach dem „Anderen“, seinem alten Ich. Trotzdem beugte er sich herab, strich ihr über die Haare und sagte mit leicht quitschiger Stimme: „Ich bin hier, KP, ich passe auf dich auf!“
Kims Gesichtszüge entspannten sich und mit einem leichten Lächeln schlief sie weiter. Ruhig! Zorpox starrte sie eine Weile an. Er wusste was sie brauchte. Sie brauchte „Ron“. Aber er konnte nicht zurück. Er konnte nicht in seinen Käfig zurückklettern und dir Tür hinter sich für immer abschließen. Vor allem, da er dann ja sowieso alles verlieren würde. Aber vielleicht konnte es helfen, wieder, zumindest nach außen, etwas mehr „Ron“ zu sein.
//Bleib bei mir Kim. Du bist doch alles was ich habe!//

Die Zukunft

„Seit gewahrt, Kinder!“ sagte die Geschichtenerzählerin „Selbst für den größten Helden kann der Moment kommen, wo er fliehen will. Aber er muss erkennen, dass keiner seinem Schicksal entkommen kann und noch weniger sich selbst!“

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Die Gegenwart

Kim rannte. Sie sprang über Steine und umgestürzte Bäume. Sie ging bis zum Limit. Ihr Herz raste wie verrückt. Aber sie blieb nicht stehen, sie rannte schneller, immer schneller. Aber auch der fitteste Körper stößt irgendwann an seine Grenzen. Sie spürte wie ihre Lungen brannten, wie ihre Muskeln sich verkrampften, aber sie blieb nicht stehen. Sie musste rennen, sie musste entkommen. Sie kämpfte um jeden Meter, aber schließlich begann ihr Körper sie im Stich zu lassen. Sie stolperte mehr als sie lief und stürzte schließlich zu Boden. Frustriert schrie sie auf. Es war so absurd was sie hier tat. Sie blickte hoch und starrte zu dem Berg, der Rons Geheimversteck enthielt. Es lag in den Rockies, in der Nähe zur kanadischen Grenze.
Seit fast zwei Stunden lief sie um den Berg im Kreis, ihr tägliches „Jogging“- Programm. Wenn sie wirklich versucht hätte zu fliehen, wäre sie in der Zeit ein gutes Stück weit gekommen. Die Gegend war zwar abgelegen, aber nach einer Karte, die ihr Ron gezeigt hatte, waren es nur 30 Kilometer zu einer Straße, wo sie vielleicht ein Auto anhalten konnte, das sie mitnahm. Aber warum so umständlich. Niemand überwachte sie. Sie hätte einfach eine Hooverscheibe nehmen können. Sie hätte in Tokio bleiben können, aber...aber...SIE KONNTE NICHT! Sie konnte Ron nicht verlassen! Er war ihrer so sicher, dass er ihr gelegentlich vorschlug, sie sollte doch ein bisschen shoppen gehen. London, Paris! Etwas von seinem Geld ausgeben. Nur das SEIN Geld gestohlen oder erpresst war, und sie brachte es einfach nicht über sich. Sie stand auf, versuchte ruhig zu atmen und das Brennen in den Lungen abklingen zu lassen. Sie merkte wie ihr anfing kalt zu werden. Kein Wunder, sie war schweißgebadet. Es war zwecklos, hier weiter rum zu stehen und sich noch zu erkälten. Im leichten Schritttempo lief sie los, und kam nach hundert Metern zu einem der Eingänge des Geheimverstecks. Sie tippte einen Code ein und die Tür öffnete sich. Hinter der Tür saß einer der Handlanger als Wache. Er lächelte sie freundlich an: „Hallo, Miss Possible! Schön gelaufen!“
„Ja, Bert! Ganz schön! Wie geht’s den Kindern?“
„Bestens, Miss Possible!“
Kim kannte inzwischen praktisch alle Handlanger namentlich, da es ihr widerstrebte sie mit „Hey, du!“ oder einer Nummer anzusprechen. Bei einigen kannte sie inzwischen sogar die Familienverhältnisse. Erstaunlicherweise waren alle recht freundlich zu ihr, außer Shego, die sie immer ihre Verachtung spüren ließ.
Für die Handlanger war sie aber halt die „Frau“ vom Boss, sozusagen die Herrin des Hauses und da sie zu allen selbst freundlich war, schienen die Handlanger um eine gutes Verhältnis zu ihr besorgt.
Kim ging durch die Gänge des Geheimversteckes, wurde gegrüßt und grüßte zurück. Vor ein paar Monaten wäre sie durch so ein Versteck geschlichen und jeder hätte Alarm geschlagen, wenn er sie gesehen hätte. Aber jetzt war sie sozusagen Teil des Inventars und das Versteck war fast so etwas wie ein Zuhause für sie geworden, auch wenn sie sich dafür hasste.
Endlich erreichte sie das Zimmer von Ron und ihr und ging hinein. Sie sah sich um. Ron war nicht da, aber das hatte sie auch nicht erwartet. Um diese Zeit war er meistens in der Kommandozentrale mit neuen bösen Plänen beschäftig. Sie zog ihre verschwitzten Sachen aus, lies sie einfach zu Boden fallen und ging ins Badezimmer. Sie stieg unter die Dusche und drehte den Kaltwasserhahn voll auf. Als der kalte Strahl auf ihre Haut traf, japste sie kurz auf. Fünf Minuten lang ließ sie das eiskalte Wasser über sich laufen, bis die Kälte anfing zu schmerzen.
//Genug bestraft für heute!// dachte Kim und drehte jetzt das heiße Wasser auf, bis eine angenehme Temperatur erreicht war. Sie entspannte sich und begann den Wasserstrahl zu genießen. Sie hörte ein kleines Geräusch hinter sich, achtete aber nicht darauf. Deshalb war sie etwas überrascht, als sie einen zarten Kuss auf ihrem Nacken spürte und zwei Hände ihre Hüpfte umfassten.
„Ron?“
Er lächelte sie an: „Hallo, KP! War es schön draußen?“
„Ja!“ log sie.
„Hast du mich vermisst?“
„Ich vermisse dich immer, wenn du nicht bei mir bisst!“
Das Schlimme war, dass das vollkommen der Wahrheit entsprach.
Er küsste sie und zog sie an sich.

...................

Mit ihrem Bademantel bekleidet und einem Handtuch um den Kopf kam Kim aus dem Bad. Ron schien nicht mehr da zu sein. Da fiel er Blick auf das Bett. Da lag ein wunderschön aussehendes (und nach ihrer Auffassung sehr teures) Cocktail-Abendkleid. Erstaunt nahm sie es. Sie konnte nicht widerstehen, es vor sich zu halten und sich im Spiegel anzusehen.
„Gefällt es dir!“ kam es von hinter ihr. Sie drehte sich um und wie hergezaubert stand Zorpox da.
Kim starrte ihn mit großen Augen an. Er trug einen sehr eleganten (und anscheinend auch sehr teuren) Smoking, aber dass war es nicht, was Kim so verwunderte.
„Ron! Du bist ja nicht mehr....blau?“
Zorpox grinste. Dann tippte er mit dem Finger auf seine Wange. Kurz schien es Wellen auf seiner Haut zu schlagen und man sah einen bläulichen Schimmer. Dann wurde alles wieder normal. „Hologramm!“ sagte Zorpox. „Damit ich in der Öffentlichkeit nicht zuviel aufsehen errege!“
„Und der Smoking?“
„Oh, ich meine es ist Zeit für einen Imagewechsel. Die Zorpoxuniform ist vielleicht zu sehr „over the top“! Ich möchte Cool sein, wie James Bond! Meine Name ist Stoppable! Ron Stoppable! Na, wie wäre es mit uns, Miss Pussy Galore?“
„ICH BIN AUF KEINEN FALL PUSSY GALORE!“
Einen Moment war Kim erschreckt, dass sie die Stimmer erhoben hatte. Aber dann sah sie, dass Ron weiterhin fröhlich lächelte. Hatte sie gewusst was hinter seinem Gesicht vorging, dann hätte sie gemerkt, dass Zorpox Herz aufgrund ihrer Reaktion sogar einen Freudensprung gemacht hatte.
„Nein, dass bist du natürlich nicht!“ sagte er fast schüchtern. „Aber ich sehe doch ziemlich klasse aus. Wenn Pierce Brosnan es nicht mehr macht, kann ich die Rolle übernehmen!“
„Ron, ein blonder James Bond mit abstehenden Ohren. Ich weis nicht ob das möglich ist!“
„Hey, ich sag dir, dass wäre der beste Bond aller Zeiten!“
„Und das Kleid? Ich hoffe das ist nicht für Rollenspielchen!“
„Nein! Heut Abend gehen wir aus. Das Bermuda-Dreieck. Exklusiver Nachclub in der Karibik. Oh, es gibt da zwar auch etwas Geschäftliches, aber das geht schnell!“
„Geschäftlich!“
„Ja! Ich brauch von unserem alten Bekannten „Big Daddy“ Brotherson ein paar Informationen. Shego hat den Kontakt hergestellt, aber wie gesagt, dass geht schnell. Dann können wir etwas von meinem Geld unter die Leute bringen!“
Kims Gesicht verdüsterte sich.
Zorpox war beunruhigt: „Ist...ist etwas Kim?“
Sie fürchtete er könnte wütend werden, aber sie sagte: „Es ...es ist nicht dein Geld, Ron!“
Einen Moment fühlte er tatsächlich Zorn in sich wachsen, aber er hielt sich unter Kontrolle: „Stört es dich so sehr; Kim?“
„Ja, Ron!“
//Sie will nicht mitgehen. Wenn ich drauf bestehe, wird sie es wohl tun, aber das ist nicht der Zweck der Übung!// Zorpox überlegte. Dann sagte er: „Kim, würdest du heute Abend mit mir kommen, wenn ich dir verspreche, keinerlei unrechtmäßig erworbenes Geld mitzunehmen!“
Sie sah ihn erstaunt an: „Aber was willst du ohne Geld dort Anfangen? „Big Daddy“ will doch bestimmt was für die Information!“
„Och, wie du weist, kann man ihn auch für einen Schokoriegel rumkriegen. Und ansonsten bin ich sicher, dass wir viel Spaß haben werden. Bitte Kim, komm mit mir! In diesem schönen Kleid!“
Er starrte sie fast bettelnd an und sie konnte nicht widerstehen, vor allem weil er sie im Moment so sehr an sein „altes“ Ich erinnerte.
„Einverstanden Ron! Aber nur wenn du nichts von dem gestohlenen Geld mit nimmst!“
Rons Gesicht strahlte vor Glück. Zorpox triumphierte innerlich. Der heutige Abend würde war zwar nur eine kleine Etappe auf dem Weg zur Weltherrschaft, aber es würde auch der Beginn eines großen Kampfes sein. Zorpox gehörte Kims Herz. Ihm gehörte Kims Leib. Aber er würde nicht ruhen, bis er auch ihre Seele erobert hatte.

„Ich bin doch ein Glückspilz. Ich geh mit zwei der schönsten Frauen der Welt aus. Was kann sich ein einfacher Junge wie ich denn mehr wünschen!“ sagte Zorpox, als er, Kim und Shego den Club „Bermuda Dreieck“ betraten. Kim errötete, aber Shego setzte ihr „so was von nicht beeindruckt“-Gesicht auf.
„Wir sind hier zum Vergnügen, Mr. Z, sondern für das Gespräch mit „Big Daddy“!“
„Sei kein Spielverderber, Shego! Ist ja noch Zeit, bis wir den Dickwanst treffen. Außerdem müssen wir noch das Geld für ihn besorgen!“
„WAS? Wovon reden sie? Haben sie das Geld nicht mitgenommen?“
„Nein! Ich habe Kim versprochen, kein unrechtmäßig erworbenes Geld heute mitzunehmen. Und an mein altes Sparschwein bei meinen Eltern komm ich nicht mehr ran. Waren sowieso nur 27 Cent drin!“
„DAS IST DOCH.......WENN WIR SO BEI „BIG DADDY“ AUFTAUCHEN, SCHMEIßT ER UNS NICHT NUR RAUS; SONDERN WIR MACHEN UNS BEI ALLEN ANDEREN SCHURKEN ZUM GESPÖTT!“
„Immer die Ruhe bewahren, Shego! Der Ronman hat alles durchdacht!“
Kim blickte auf, als Zorpox die Bezeichnung Ronman gebrauchte.
„Und was ist ihr großer Plan, Mr. Z?“ fragte Shego gereizt.
„Oh, wie ich gehört habe, wird in diesem Club um große Summen Poker gespielt. Ich gewinne einfach das Geld!“
„DAS IST DOCH VÖLLIGER BLÖDSINN! AUCH BEI DIESEN POKERRUNDEN MUSS MAN SEIN GELD MITBRINGEN!“
„Dann muss ich wohl schnell gewinnen, bevor ihnen auffällt, dass wir kein Geld dabei haben!“ sagte Zorpox grinsend.

.........................

„Hier drin soll es sein!“
„Gut! Dann wollen wir mal Eindruck machen!“ Zorpox stieß die Tür auf. Gleichzeitig umfasste er Kim und Shego und zog die beiden an sich.
„HALLO LEUTE! Ich hoffe die Karten sind heiß, ich bins nämlich auch!“
In dem Raum stand ein Pokertisch, um den etwa ein halbes Dutzend Männer mit Galgenvögel-Gesichtern saßen. Sie blickten unsere Drei ziemlich kühl an.
„Bist du „the Kid“!“ sagte einer der Kerle, den Cowboy-Hut und Akzent als waschechten Texaner auswiesen.
„Yeaah, das bin ich! Tut mir leid wegen der Verspätung. Die Ladies...“
„YIIKES!“
„HEEY!“ (Ron hatte sowohl Kim als auch Shego in den Po gezwickt)
„ .....konnten nicht genug bekommen von meinem kindlichen Charme. Kapiert ihr? „The Kid“ und kindlicher Charme! Ach, was bin ich heute wieder für ein Schalk!“
Der Texaner war so was von nicht beeindruckt: „Keine Ladies am Tisch! Wir wollen nicht, dass uns jemand in die Karten lugt!“
„Kein Problem! Shego Darling, geh doch bitte zur Bar und besorg mir einen trockenen Martini. Drei Teile Gordon, ein Teil Wodka, halber Teil Kina Lillet, geschüttelt mit Eis und einem Stückchen Lemonenschale!“
Shego grummelte „Okay!“ Sie wollte erst mal abwarten, wie sich die Dinge entwickeln würden. Kim machte große Augen, dass sich Ron eine alkoholischen Trink bestellte. Noch dazu anscheinend so einen komplizierten.
„Ich denke ich will auch so einen!“ sagte einer der Männer vom Tisch.
„Ich auch!“ ein anderer.
„Brring mir auch ein, Täubchen!“ sagte ein glatzköpfiger Russe mit einem Hammer und Sichel Tattoo auf dem Oberarm. „Aber mehr Wodka und vergiss Gemiese!“
„HEY! ICH BIN NICHT EURE VERDAMMTE KELLNERIN! ICH HOL IHM EINEN DRINK UND DER REST MUSS SEHEN; WIE ER ZURECHTKOMMT!“
„Können wir jetzt vielleicht Poker spielen!“ sagte der Texaner gereizt.
„Gemach! Gemach!“ sagte Zorpox. „Erst brauch ich noch ne Portion Glück!“
Zorpox sah Kim tief in die Augen. „Wünsch mir Glück, Kim!“
„Viel Glück, Ron!“
Dann gaben sie sich einen tiefen und innigen Kuss.
Zorpoy löste sich von ihr und setzte sich an den Tisch.
„Okay, Gentlemen! Dann mal her mit den Karten!“

...........

Kim saß in einem Sessel an der Wand und betrachtete beunruhigt das Geschehen. Du meine Güte, jeder der Spieler hatte Pokerchips im Wert von 5 Millionen Dollar. 5 MILLIONEN! Was würde bloß passieren, wenn Ron verlor und die anderen Spieler ihr Geld forderten.
Zorpox hingegen war die Ruhe selbst. Zuerst verfolgte er mit einem gewissen Interesse, wie die anderen Spieler ihre Einsätze erhöhten. Dann wurde es ihm aber langweilig. Als der Pot hoch genug war, schob er, um die Sache zu beschleunigen, alle seine Chips in die Mitte.
Den anderen Spielern klappte die Kinnlade runter. Alle warfen ihre Karten weg und gaben auf.
Alle bis auf den Texaner.
„Das...das war sehr mutig von dir!“
„In echt?“ sagte Zorpox lächelnd.
„Könnte es vielleicht sein, dass du blufftst?“
„Das ist wohl die Frage!“ Zorpox Lächeln war unbeweglich.
„Es gibt viele Hinweise, ob jemand blufft!“ sagte der Texaner.
„Wie Interessant!“ sagte Zorpox mit freundlich-gelangweilter Stimme. Er saß da, ganz ruhig, mit trockener Haut, ohne mit der Wimper zu zucken. „Aber jetzt wird es wohl Zeit, Cowboy, dass du ansagst!“
Der Texaner begann zu schwitzen. Er hatte ein Bombenblatt. Aber dieser Typ saß da, kalt wie eine Echse. Was konnte er bloß haben?
„Bevor du dich entscheidest, Cowboy, muss ich dir sagen, dass ich ein bisschen unfair zu dir bin. Ich habe nämlich gar keine Ahnung, wie man Poker spielt und weis deshalb nicht, ob ich ein gutes oder schlechtes Blatt habe. Kim, komm mal her! Was meinst du, ist das ein gutes Blatt?“
Zorpox hielt die Karten so, dass nur Kim sie sehen konnte. Kim wurde bleich. Sie verstand auch nicht viel von Poker, aber ihr war trotzdem klar, dass Ron nichts auf der Hand hatte.
„Oh, Kim scheint gar nicht zufrieden zu sein. Nun ja, Cowboy, wenn ich du wäre, dann würde ich mitziehen!“
Der Texaner starrte Zorpox Grinsen an. Er sah Kim bleiches Gesicht, aber...aber: //Ein Trick! Das muss ein Trick sein!//
Er war die Karten hin: „Ich passe!“
„Wie du willst, Cowboy!“
In dem Moment kam Shego wieder rein: „Hab ich was verpasst?“
„Oh, nichts weiter, Shego! Ich hab nur grade zwei Millionen gewonnen. Komm, lass uns die Chips umtauschen gehen. Ich glaube die Herren haben den Spasß am Spiel verloren. Äh, was hast du da, Shego?“
„Ihren Drink, Mr. Z!“
„Ach so! Na, dann!“ Zorpox nahm den Drink und nippte dran.
„BRAS; SPUCK; AH PFUI!“
Ron spuckte aus: „Was ist den das für ein Gesöff? Terpentin?“
„Halt ein trockener Martini, Mr. Z. Gerührt wäre er aber vielleicht besser!“
„Nimm diese Zeug und beseitige es!“ Er gab Shego den Drink zurück.
„Nicht noch ein Schlückchen, Mr. Z? Davon wachsen ihnen Brusthaare!“
„SEHR WITZIG; SHEGO! HOL DIE VERDAMMTEN CHIPS!“ Zorpox packte Kim am Handgelenk und rauschte mit ihr raus.
Shego starrte lächelnd die demoralisierten Spieler an. Dann kippte sie den Drink in einem Zug runter.
„Gar nicht mal schlecht! Er muss sich einen Namen dafür ausdenken!“



Auf dem Weg zu „Big Daddy“ betraten Zorpox, Kim und Shego den großen Ballsaal. In einen schwarzen Koffer trug Zorpox die 2 Millionen Dollar mit sich, die er gewonnen hatte (Die 5 Millionen Dollar Einsatz, die ihm ja nicht gehörten, hatte er Kim zuliebe zurückgelassen).
„Okay, Mr. Z, wenn sie jetzt zu Big Daddy gehen, müssen sie noch wissen.......!“
„Lass gut sein, Shego. Ich weis schon, wie ich mit Bid Daddy umgehe. Hier!“ Zorpox griff in den Koffer und holte ein Bündel Dollarscheine heraus. „Kümmere dich darum, das Kim sich amüsiert, Shego!“ Dann gab er Kim einen Kuss auf die Wange: „Bin nur kurz zur Arbeit, Schatz! Wird nicht lange dauern!“ Dann stapfte er los, zu einer unscheinbaren Tür, wohinter ihn Big Daddy erwartete.
//Nun, Ronnie!// dachte Shego //Hättest mir wohl besser zu Ende zuhören sollen!//

...................

Als Ron Big Daddy zum letzten mal gesehen hatte, war es in einer Bar (oder wie immerman sowas dort nannte) in Marroko gewesen. Verändert hatte sich der fette Gangsterboss seitdem nicht besonders. Er saß wie damals auf einem Haufen orientalischer Kissen und stopfte sich voll. Auch sein Leibwächter, ein riesenhafter Ägypter der etwas an Frankensteins Monstererinnerte, war da.
„Hey, Großer! Ich möchte zu Big D.!“
„Wie ist das Losungswort?“
„Losungswort?“ sagte Ron, einen Moment perplex. Aber schnell war das Zorpoxgrinsen wieder da. „Ach so, das Losungswort. Ja ja, das Losungswort. Beug dich runter, Großer! Ich flüstere dir das Losungswort ins Ohr.

...........

Shego und Kim hatten an einem Tisch Platz genommen. Shego nippte an ihrem Cocktail, Kim starrte traurig auf die Tanzfläche, wo sich mehrer Paare zu den Klängen einer langsamen Rumba drehten.
Shego hatte Kim seit der Sache in Tokio eigentlich in Ruhe gelassen. Aber sie selber hätte jetzt eigentlich nichts dagegen gehabt sich ein bisschen zu amüsieren. Da aber Kim am Trübsal blasen war, war dies nicht so richtig möglich.
„Ich hoffe, du fängst nicht gleich wieder an zu heulen, Prinzessin!“
„Ach, lass mich doch in Ruhe!“
Man konnte Shego zwar so was sagen, aber man sollte sich keine Hoffnung machen, dass sie sich daran hielt.
„Hör zu, Prinzessin, du hast mir ja erklärt, wie es um dich steht und ich kapiere, dass die Sache nicht einfach für dich ist. Andererseits, wenn du sowieso nichts dagegen tun kannst, warum geniest du es nicht einfach?“
„GENIESEN! ICH SOLL GENIESEN; DASS RON EIN SUPERSCHURKE IST UND ICH SEINE.... SEINE..........!“
„Ja, warum nicht? Der Sex ist anscheinend gut und an Geld fehlt es euch nicht! Lass halt andere die Welt retten. Hab doch einfach ein bisschen Spaß. Ich meine, früher oder später macht Mr. Z sowieso einen Fehler, wir werden geschnappt, ihr werdet wieder umgepolt und...tahrah... alles ist wieder wie es vorher war!“
„Meinst du echt?“
„Aber sicher!“
Einen Moment brütete Kim vor sich hin. Dann sagte sie: „Wenn ich das nur glauben könnte! Aber selbst wenn ich davon überzeugt wäre, könnte ich es nicht einfach akzeptieren! Ich kann es einfach nicht hinnehmen. Damit würde ich einfach aufgeben!“
Wieder schwieg sie einen Moment, bis sie vor sich hinmurmelte: „Vier Wochen!“
„Wie!“
„In vier Wochen hätten ich und Ron unseren Junior-Abschlussball gehabt. Ich hatte schon lange vorher daran gedacht, halt weil es was besonderes gewesen wäre, unser erster gemeinsamer Abschlussball. Wie es aussieht, werden wir jetzt wohl nie einen gemeinsamen Abschlussball haben!“
„Deine Sorgen möchte ich mal haben! Wie kommst du eigentlich jetzt darauf!“
„Nun ja, weil ich all die Paare da tanzen sehe!“ Wieder schwieg Kim einen Moment. Dann schien ihr aber eine Idee zu kommen: „Shego, sag mal, hättest du Lust zu Tanzen?“
„WIE?“
„Hast du Lust zu Tanzen!“
„Mit wem?“
„Mit mir!“
„WAS? Äh Kimmie, für den Fall, dass dir das entgangen ist, wir sind beide Doppel-x Chromosomenträger!“
„Na und! Hast du noch nie in der Disco mal mit einer Freundin getanzt?“
„Nein! Noch nie. Wenn ich keinen Freund hatte, der mit mir ausgeht, wurden entweder Hego oder Mego zwangsverpflichtet!“
„Auf jedenfall ist nichts dabei, wenn zwei Frauen miteinander tanzen. Kommst du jetzt?“
„NEIN! KOMMT GAR NICHT IN FRAGE!“
„DANN MUSS ICH WOHL AMTLICH WERDEN! RON HAT GESAGT, DU SOLLST MICH AMÜSIEREN! WENN DU NICHT MIT MIR TANZT, SAG ICH IHM, DASS DU SEINEN BEFEHLEN NICHT GEHORCHST!“
„Das würdest du doch niemals machen?“
„Oh doch!“
Shego wand sich: „Hör zu Kim! Selbst wenn ich das machen wollte, so könnte ich es nicht!“
„Wieso?“
„Weil...weil ich nicht tanzen kann!“
„Wie? Echt jetzt!“
„JA; ECHT! Jedenfalls nicht diesen Standartmäßige mit Tanzschritten und so weiter!“
„Das ist doch kein Problem!“ rief Kim fröhlich „Ich bringe es dir bei!“
„HEY!“
Kim packte Shego an der Hand und zog sie auf die Tanzfläche.

......................

In einem Hinterzimmer ging inzwischen ein anderer Tanz zuende.
Farouk, der ägyptische Leibwächter von Big Daddy, hatte jetzt einen Fusstritt zu viel gegen sein Kinn bekommen. Er taumelte, stolperte, fiel seiner beachtlichen Länge lang hin und blieb bewusstlos liegen.
„Ich hoffe, dass war jetzt das richtige Losungswort, Großer!“ lachte Zorpox böse. Er hatte zwar einiges abgekriegt (Blut lief ihm aus dem Mund und der Nase, er hatte ein blaues Auge und der Smoking war zerissen) aber seine gute böse Laune hatte der Kampf mit Farouk nicht verderben können.
Big Daddy starrte ihn hingegen düster an. Das dieser Bengel Farouk so einfach ausschalten konnte, damit hatte er nicht gerechnet.
Zorpox schritt auf ihn zu und setzte sich genau vor ihn.
„Dann wird es wohl Zeit, dass wir zum Geschäft kommen, Big Daddy!“
„Äh.....ja, Mr. Zorpox!” sagte Big Daddy unsicher “Unseren Preis kenne sie ja!“
„Besser als sie denken!“ lachte Zorpox „Hier!“
Zorpox warf ihm eine Schokoriegel zu.
Big Daddy starrte ihn verdutzt an.Nuss-Nugat! Mit flüssigem Karamel und Nussstückchen!“ sagte Zorpox. „Mehr als genug für die Information.
Big Daddy starrte noch einen Moment und dann ... dann lachte er. Er war lange genug im Geschäft um zu wissen, wann man besser nachgab.
„Sie gefallen mir, Mr. Zorpox. Ich hoffe aber doch, dass wir auch später Geschäfte machen können, zu ..... normalen Konditionen!“
„An mir solls nicht liegen! Aber zuerst die Information!“
„Nun, es gibt im Moment nur einen Wissenschafter, der das Geheimnis replizierbarer Technologie kennt. Er dürfte ihnen nicht unbekannt sein. Sein Name ist James Possible!“
Einen Moment schien ein Ausdruck von Entsetzen über Rons Gesicht zu laufen, der aber bald von hämischen Triumph abgelöst wurde.
„BOYAHAHAHAHAHAHA!“

.......................

„Ich weis nicht, was mir im Moment mehr peinlich ist. Das uns alle für zwei Lesben halten....!“
„Quatsch!“
„...oder das sie denken du seißt der Macker in unserer Beziehung!“
„Wieso!“
„Na, weil du am führen bist!“
„Ich bin es dir ja am beibringen. Deshalb muss ich den Mann tanzen! Du lernst übrigens schnell!“
„Äh...danke!“
Kim und Shego waren gerade dabei einen langsamen Walzer zu tanzen, als hinter ihnen eine Stimme ertönte: „Wunderschön!“
Sie drehten sich um und da stand Zorpox.
„Ron! Was ist denn passiert?“
„Oh, nichts weiter, KP. Big Daddy hat nur eins seiner Spielchen gespielt. Aber ihr beide seid wirklich ein......!“
„HEY! DU!“
Zorpox drehte sich um. Da standen die Pokerspieler von vorhin. Der, der Zorpox angesprochen hatte, war aber vorhin nicht dabei gewesen. Er war ein ziemlich kurz geratener Mann mit Schnurbart.
„RÜCK UNSER GELD HERAUS!“ schrie er Zorpox an.
„Und wer bist du?“
„ICH BIN „THE KID“!“
„Wäre da „der Zwerg“ nicht angemessener gewesen!“
Aus den Kehlen der Spieler kam ein kollektiver Wutschrei.
„Kim! Shego!“ sagte Ron. “Ich glaube jetzt kommt eine andere Art Tanz!”
...............

Aus dem inneren des Club „Bermudadreieck“ hörte man Krachen und Schreinen. Da wurde schließlich ein Mann (es war übrigens der Texaner) durch die Glastüre geschleudert und blieb bewusstlos liegen. Danach herrschte Stille. Ron, Kim und Shego traten aus dem Ausgang. Se waren zwar ziemlich gerupft, aber auch bester Stimmung.
„Das war doch ganz amüsant!“ sagte Ron
„Spitze war das!“ lachte Shego.
Beide starrten erwartungsvoll Kim an.
Diese sagte schließlich: „Okay, es hat Spass gemacht.
„Dann auf nach Hause, Ladies!“ sagte Zorpox.

Die Zukunft

Die Geschichtenerzählerin fuhr fort: „Der Plan des Eroberers nahm Gestalt hat! Aber er musste vorsichtig sein, um das Herz seiner Geliebten nicht zu brechen. Er ahnte nicht, welcher Kampf ihm bevorstand!“Die GegenwartJames wusste, dass er hätte zu Hause sein sollen. Er wusste, dass Ann und die Jungs ihn jetzt brauchten. Aber er hatte auch hier im Labor Verantwortung. All die Leute die am Hephestos-Projekt arbeiteten. All die Forschungsgelder die geflossen waren. Und sie waren kurz vor dem Abschluss. Dann würde er mehr Zeit haben. Wenn er sich zuhause nur nicht so hilflos fühlen würde. Das schlimmste war, dass er keine Möglichkeit hatte Kim zu finden. Er wusste das Wade Load und Global Justice sie suchten und wenn die es nicht schafften, was konnte er dann schon erreichen. Aber ein Vater sollte für seine Tochter immer da sein, er sollte..... er sollte ihr nicht erlauben loszuziehen um ihr Leben auf Spiel zu setzen. Er sollte weniger Probleme damit haben, dass sie mit Jungs ausging und mehr damit, dass sie in irgendwelchen Todesfallen fest hing. Aber er hatte immer geglaubt, dass dies Kims Bestimmung sei. Die Possibles waren immer erstaunliche Leute gewesen. Gut, nicht jeder von ihnen hatte Weltrettung auf täglicher Basis betrieben, aber irgendwie war es James selbstverständlich gewesen, als Kim damit anfing, dass er ihr nichts in den Weg legen würde. Sie war eine Possible und nichts, so sagte er sich, war ihr unmöglich und wenn sie die Welt retten wollte, dann gab es keinen Grund beunruhigt zu sein. Sie würde es auf jeden Fall schaffen. So hatte er zumindest gedacht. Aber jetzt? Sie wussten nicht wirklich was mit Kim geschehen war. Sie war einfach nicht zurückgekommen. Wade Load sagte, dass es etwas damit zu tun hatte, dass Ronald böse geworden sei. Ronald war der einzige Junge gewesen, den James nie als „Bedrohung“ gesehen hatte. Auch wenn James nicht besonders erfreut darüber gewesen war, dass aus der Freundschaft zwischen Kim und Roland Liebe wurde, war er überzeugt, dass Ronald immer ein Pfeiler in Kims Leben sein würde. Und jetzt war dieser Pfeiler eingestürzt.
Hatte Ronald Kim etwa auch böse gemacht? Hielt er sie gefangen? Tat er sie....missbrauchen? Allein der Gedanke daran, war fast mehr als James ertragen konnte. Er versuchte sich wieder auf die Arbeit zu konzentrieren und blickte in das Mikroskop. Langsam führte er der Probe Energie zu. Und dann geschah es. Die Nanoniten veränderten sich. Trotz seiner schlechten Laune konnte er ein Gefühl des Triumphes nicht verwehren. Das Projekt war ein voller Erfolg. Da ertönte auf einmal eine Stimme hinter ihm. Eine Stimme, so vertraut und doch auf schreckliche Weise fremd.
„Hallo James!“
„RONALD!“ James wirbelte herum. Da stand er. Mit blauer Haut und einem bösen Grinsen im Gesicht stand er da.
James sprang auf: „RONALD! WO IST KIM? WENN DU IHR WAS GETAN HAST; DANN ........AHH!“
Als er nach Ron hatte greifen wollte, hatte dieser ihn mit einem einfachen Judogriff zu Boden geschleudert.
„Sei vorsichtig, James. Du bist ein bisschen zu alt für diese Spiele. Ich denke wir sollten uns um ein zivilisiertes Gespräch bemühen. Das erspart dir weitere Demütigungen!“ sagte Zorpox hämisch.
James richtete sich wieder auf: „Wo...ist ....Kim?“ presste er hervor.
„Oh, über Kim reden wir später. Zuerst das geschäftliche, dann das private!“
„Geschäftliches?“
„Ja! Du arbeitest da an was, was ich haben will. Das Hephestos-Projekt!“
„Das Hephestos-Projekt? Woher weist du davon?“
„Unwichtig! Wichtig ist nur, dass ich es haben will!“
James zögerte. Dann schrie er: „COMPUTER! LÖSCHE DATEI HEPHESTOS!“
„STIMME POSSIBLE; JAMES IDENTIFIZIERT! DATEI WIRD GELÖSCHT ! »
Zorpox blieb ganz gelassen: „Bravo, James! Sehr heroisch! Und sehr dumm! Wie ich es von dir erwartet habe. Lass mich raten, du hast das ganze Projekt im Kopf!“
James schwieg.
„Nun, James, dein alter Studienkamerad Drew hat da so einige Maschinen entworfen. Wie z.B. den Hirnsauger. Sehr unerfreulich. Aber ich will dir das nicht antun. Nein, ich würde es bevorzugen, wenn du mir das Projekt freiwillig auslieferst!“
„NIEMALS WERD ICH DAS TUN!“
„Du sollst es ja nicht umsonst machen!“
„ICH BIN NICHT BESTECHLICH!“
„Tatsächlich? Und wenn dein Lohn wäre, deine Tochter wiederzusehen!“
James erstarrte.
„K-Kim? Du....du würdest sie freilassen?“
„Oh, ich glaube du missverstehst, James. Ich halte Kim nicht in einem feuchten Kerker gefangen. Und ich habe ihr auch keinen Gedankenkontrollchip eingepflanzt. Sie ist frei. Sie könnte gehen wann sie will. Sie hat aber eingesehen, dass unsere Liebe das wichtigste in ihrem Leben ist. Sie würde euch wohl gerne Wiedersehen, aber wenn ich es ihr verbiete, wird dies niemals geschehen. Aber wenn du ein braver Schwiegervater in spe bist, dann wird sie euch schon dieses Wochenende besuchen. Und die darauffolgenden Wochenenden. Irgendwann wird es auch nicht mehr nötig sein, dass Kim und ich uns verstecken müssen. Dann können wir eine richtige Familie sein. Dann...“, er grinste anzüglich „....mach ich aus Kim auch eine anständige Frau!“
James zögerte. Er wollte seine Tochter wiedersehen. Aber um jeden Preis?
Zorpox sah sein Zögern. Da fragte: „Wie geht es eigentlich Ann?“
„LASS ANN AUS DEM SPIEL!“
„Oh bitte, die Frage ist ernst gemeint. Ann ist eine der wenigen Menschen die mich auch, als ich noch....unvollständig war, respektiert hat. Im nachhinein scheint es mir, als hätte sie immer gewünscht, dass Kim und ich zusammenkommen. Deshalb möchte ich nicht, dass sie leidet. Ich habe gehört, sie hat in der Klinik Urlaub genommen. Einige vermuten sogar, dass sie ganz aufhören will. Eine Gehirnchirurgin, der die Hände zittern? Keine gute Sache!“
James dachte an Ann. Sah vor sich, wie die Ungewissheit sie immer mehr zerstörte.
„Auch solltest du dran denken, James, wenn du dich weigerst, dann werde ich gezwungenermaßen doch den Hirnsauger einsetzten müssen. Das heißt, ich bekomme sowieso was ich will. Aber wenn du mich dazu zwingst, dann wirst du Kim höchstens mal im Fernsehen sehen, aber niemals mehr in echt!“
James atmete tief durch und traf eine Entscheidung: „Ich ... ich tue es! Du kriegst das Projekt!“
„Sehr gut, James!“
„Ich habe aber eine Bedingung. Du wirst nicht zusammen mit Kim zu uns kommen. Nicht in mein Haus!“
„Wenn du es so willst, James. Ich gönne dir deinen Moment fehlgeleiteten Stolzes. Mach dir aber keine Hoffnungen, dass du Kim dazu bringen könntest, nicht zu mir zurückzukehren. Und versuch nicht mir irgendwelche falschen Formeln unterzujubeln, ich würde es merken. Und all das, würde unsern Deal hinfällig machen. Also Bitte, ich höre!“
Stockend fing James an: “Das Hephestos-Projekt basiert auf der Formel…….!”Zorpox war gegangen. James saß zusammengesunken in seinem Stuhl. Am Samstag würde Kim kommen. Er und Ann würden sie endlich wiedersehen. Aber bei aller Freude darüber, ging ihm ein grimmiger Gedanke durch den Kopf: //Sie verfügen über meine Tochter als sei sie ihr Eigentum, Mr. Stoppable! Aber das letzte Wort ist noch nicht gesprochen!//


Die Zukunft

„Hier war der Eroberer leichtfertig gewesen, denn er offenbarte seine verwundbarste Stelle. Sein Herz!“

Die Gegenwart

„Bist du sicher, dass sie kommen wird?“ fragte Ann schon zum 20-male.
„Ann, ich kann dir nur sagen, dass er es versprochen hat. Was das Wert ist? Ich weis es nicht!“
„James, warum hast du darauf bestanden, dass die Jungs heute nicht zuhause sein sollen?“
James zögerte. Dann sagte er: „Wir wissen nicht, in welchem Zustand Kim sein wird. Wenn sie sich zu sehr verändert hat.....ich glaube es könnte zuviel für die Jungs sein. Wir sollten erst wissen, woran wir sind!“
„Du...du hast recht!“ sagte Ann.
James atmete auf, dass sie ihm die Lüge glaubte.

.........................

Kim flog mit der Hooverscheibe über Middleton. Sie war sehr aufgeregt, aber auch etwas ängstlich. Sie freute sich sehr, ihre Familie wiederzusehen, aber gleichzeitig fürchte sie sich davor. Wie würde sie beispielsweise reagieren, wenn ihre Eltern ihr offen ihren Hass gegen Ron zeigen würden. Sie war überzeugt, dass sie ihn hassen mussten. Und gleichzeitig gab es dieses Gefühl der Scham. Wenn man die ganze Superschurkensache und die besonderen Umstände außer acht ließ, dann war Kim eine High-School-Abbrecherin, die mit einem Mann zusammenlebte, mit dem sie nicht verheiratet war und von dem sie sich aushalten ließ. Wenn sie noch als Kellnerin arbeiten würde und ungewollt schwanger wäre, wäre sie der perfekte Elternalptraum.
Um nicht wie das verlorene Töchterlein zu wirken, wenn sie nach Hause kam, hatte sie sich von Ron überreden lassen, in einem Designerkostüm hinzufliegen. Aber dies trug jetzt zu ihrer Befangenheit noch bei. Sie schien eher gekleidet für das Vorstellungsgespräch bei einer Großbank, statt für ....eine Heimkehr.
Sie sah das Haus ihrer Eltern (irgendwie erschien es Kim nicht mehr so richtig als IHR Haus) und sie sah auch, wie ihrer Eltern herausgerannt kamen. Vorsichtig landete Kim die Hooverscheibe. Sie stieg aus und stand vor ihren Eltern.
„Mom, Dad!“
„Kimmi!“
„Ich...ich hab euch sehr vermisst!“
„Wir dich auch, Kimmiebärchen!“
Und dann vielen sie sich alle drei weinend in die Arme.

....................

„Bitte, fragt mich heute nicht, was wirklich passiert ist. Ich, ich erzähl es euch vielleicht beim nächsten mal. Aber nicht heute. Ich will heute nur genießen bei euch zu sein!“
„Ist schon gut, Kim!“
„Ihr, ihr müsst nur wissen. Ich bin nicht Rons Gefangene. Ich könnte jederzeit gehen, aber....aber ich liebe ihn. Ich will ihn nicht verlassen. Und ... und wir leben als Mann und Frau zusammen, wenn ihr versteht!“
James atmete tief durch, sagte aber nichts.
„Es ist schon in Ordnung, Schatz!“ sagte Ann.
„Er..er will mich heiraten“ //wenn er die Welt erobert hat// „wenn unser Leben etwas ruhiger geworden ist!“
„Es ist schon okay!“ sagte Ann. James Gesichtsausdruck sagte aber, dass nicht okay war.
Ann dachte, dass es besser sei, James die Sache erst mal verdauen zu lassen.
„Kim, sollen wir vielleicht in dein Zimmer gehen. Vielleicht gibt es was, was du mitnehmen möchtest!“
„Ja, gerne!“
Die beiden Frauen standen auf und gingen in Richtung Treppe. James blieb zurück.
Er stand zuerst unschlüssig da. Sollte er es wirklich tun? Wenn es nun schief ginge? Aber..aber er konnte die Sache nicht einfach so hinnehmen. Er musste um seine Tochter kämpfen. Er ging zum Telefon, wählte eine Nummer und sagte dann kurz in den Hörer: „Sie ist da!“

..........................

Ihr Zimmer war genauso wie vor ihrem Weggang. Okay, es war aufgeräumt worden, aber ansonsten war es wie sie es in Erinnerung hatte. Schweigend ging sie zu ihrem Bett, setzte sich und nahm ihren Panderoo in die Arme. Und da wurde es ihr völlig klar. Es gab keine Heimkehr. Sieh empfand hier wie jemand der nach Jahren mal wieder sein altes Kinderzimmer sieht. Man ist gerührt, vielleicht auch melancholisch, aber es ist einem klar, dies ist nicht mehr dein wirkliches zuhause. Wo ihr Zuhause war, konnte Kim nicht sagen, aber hier war es nicht mehr. Kim Possible erkannte, was vielen Menschen irgendwann bewusst wir. Die Kindheit ist ein Land, in das wir, wenn wir es einmal verlassen haben, nie mehr zurückkehren können.
„Möchtest du den Pandaroo mitnehmen?“ fragte Ann.
Das Kim es schaffte nicht zu schluchzen, sondern sogar ein Lächeln aufsetzte, war ein wahrer Triumph des Willens.
„Nein! Ich hab es lieber, wenn er hier auf mich wartet. Jetzt erzähl mal, Mom, wie geht den Zwombies. Und Monique. Und den anderen Mädchen der Cheersquad. Es wird mich sogar interessieren, wie es Bonnie geht!“

.....................................

Sie hatten kaum gemerkt wie die Zeit vergangen war. Nach 2 Stunden stiegen sie die Treppe hinab, lachend.
„Es war schön, wieder hier zusein, Mom. Ich freie mich auf das nächste Mal. Vielleicht werde ich sogar häufiger die Woche kommen. Aber für heute muss ich gehen!“
„Nein!“ Kim und Ann blickten auf. An der Eingangstür stand James.
„Wie nein? Was meinst du, Dad?“
„Ich kann nicht erlauben, dass du gehst, Kim!“
„Dad, mach jetzt bitte keinen Unsinn. Sonst werd ich nicht wieder kommen dürfen!“
„Ich werde nicht dulden, dass du zu ihm zurückgehst!“
„Dad!“ sagte Kim schroff. „Ich denke nicht, dass du in der Lage bist mich aufzuhalten!“
„Stimmt, Schatz, ICH bin nicht in der Lage dich aufzuhalten!“
Kim starrte ihren Vater an. Eine jähe Erkenntnis durchzuckte sie. Sie stürzte los, stieß ihren Vater zur Seite und Riss die Haustür auf.
Draußen standen Dr. Direktor und mehrer GJ-Agenten.
„Miss Possible, zu ihrer eigenen Sicherheit, erkläre ich sie für verha .....HMMPF!“
Kim rammte Dr. Direktor einen Fuß in den Magen. Mit einem Satz sprang sie über die GJ-Agenten, glitt einem anderen zwischen den Füssen hindurch, machte noch ein paar Sätze und landete in der Hooverscheibe. Sie drückte auf den Startknopf. Nichts geschah. Sie drückte und drückte. Da fiel ein Netz über sie.
„NEIN! NEIN!“
„Die Hooverscheibe haben wir natürlich als erstes unbrauchbar gemacht, Miss Possible! Ich verzeihe ihnen den Fußtritt!“
Mehrere GJ-Agenten zehrten Kim aus der Hooverscheibe:
„NEIN! LASST MICH! ICH WILL ZU ROON! AUHAAA!“
Aus dem Funkgerät der Hooverscheibe tönte Rons besorgte Stimme.
„Kim, du hast das Notsignal aktiviert. Was ist los?“
Dr. Direktor nahm das Sprechgerät: „Miss Possible befindet sich in unserem Gewahrsam, Mr. Stoppable. Sie wird nicht zu ihnen zurückkehren!“
Zuerst klang aus dem Funkgerät nur ein Röcheln. Dann ein Schrei voll Hass und Wut: „SIE WERDEN KIM SOFORT GEHEN LASSEN! ODER ICH ÄSCHERE MIDDLETON EIN!“
„Dann werden sie es mit Miss Possible zusammen einäschern müssen. Wenn sie sie haben wollen, dann hohlen sie sie!“
„DASS WERDE ICH; SIE VERDAMMTE SCHEISSLESBE!“
Im Geheimversteck schleuderte Zorpox das Mikro von sich.
„SHEGO!“
„Was ist, Mr. Z?”
“SCHMEISS DEN JET AN! WIR STARTEN SOFORT!“
„Wohin geht’s den?“
„GLOBAL JUSTICE SCHWEINE TÖTEN!“
„Cool!“









Die Zukunft

„So zog der Eroberer aus, um seine Geliebte zu befreien. Allein trat er an, obwohl ein ganzes Heer gegen ihn stand!“

Die Gegenwart

Düster starrte Zorpox auf die Landschaft, die unter dem Jet vorbeizog. Er war schwach gewesen. Sentimental! Deshalb war es dazu gekommen. Es war noch zuviel seines alten Ichs in ihm, dass gegen jedes bessere Wissen den Possibles vertraute und ihnen dass kostbarste, ja eigentlich sein Leben in die Hand zu gab. Sein altes Ich glaubte immer noch, sie seien seine Freunde. Aber er hatte keine Freunde, hatte sie nie gehabt. Alle, so war er überzeugt, hatten ihn immer verachtet. Ihn nur geduldet, weil er als dumm und harmlos galt. Jetzt war er nicht mehr dumm und harmlos. Jetzt mussten sie ihn respektieren und deshalb hassten sie ihn. Aber er würde sie seine Macht spüren lassen.
Shegos Worte rissen ihn aus seinem brüten.
„Das Tarnfeld funktioniert 100 pro, Mr. Z. Kein Hinweis, dass man uns geortet hat!“
„Gut!“
„Wir erreichen jetzt Middleton. Der Tanz wird bald losgehen!“
„Sehr gut!“

...............

Kim saß auf dem Sofa im Wohnzimmer. Zwei GJ-Beamte hielten ihre Arme fest, aber im Moment sträubte sie sich nicht dagegen. Aber sie zitterte am ganzen Leib und wirkte wie ein Drogenabhängige auf Entzug. Ihre Mutter kniete vor ihr und sprach beruhigend auf sie ein:
„Kim, du musst durchhalten. Es wird nicht mehr lange dauern!“
„Ich, ich versuch es, Mom!“ Ja, es würde nicht mehr lange dauern. Ron würde kommen und sie würden ihn gefangen nehmen. Sie würden ihn wieder normal machen. Sie würden sie wieder normal machen. Und alles wäre wieder in Ordnung. Und sie und Ron würden wieder zusammen sein. So redete sie es sich selbst immer wieder ein, obwohl sie nicht sicher war, ob sie dies wirklich glaubte.

...................

„Fuck!“ murmelte Shego.
„Was ist?“
„Sehen sie sich das an, Mr. Z. Was haben die da aufmarschieren lassen? Ne verdammte Panzerdivision?“
Tatsächlich waren rund um das Possible-Haus im großen Umfang GJ-Truppen stationiert, teilweise mit schwerem Gerät..
Ein Glitzern leuchtete in seinen Augen auf. Anscheinend kapierte die gute Bärbel mit wem sie es hier zu tun hatte. Da würde er sie nicht enttäuschen.
„Nach Kimmies Peilsender ist sie in Daddy´s guter Stube!“ sagte Shego. „Wenn wir mit dem Tarnfeld so nahe wie möglich ranfliegen und dann die Rauchbomben zünden, kann ich vielleicht rein, Kimmie schnappen und wieder raus!“
„Nein! Selbst die GJ-Plattfüsse werden es merken, wenn wir zu nahe rankommen. Außerdem..!“ Zorpox grinste böse „.....wäre es unhöflich, nachdem sie sich soviel Mühe gemacht haben, sie nicht angemessen zu ....begrüßen!“
„Mr. Z, die haben ne Menge Schießzeug aufgefahren. Wen wir offen da rangehen, komm nicht mal ich da durch!“
„Das sollst du auch gar nicht, Shego!“ sagte Zorpox arrogant. Er berührte einen Kopf an seinem Gürtel und die Luft um ihn fing an zu flimmern. „Ich schaffe das schon allein! Tarnfeld fallen lassen. Schutzschirm auf volle Kraft!“

............................

„Ich hoffe, dass er kommt, Dr. Direktor!“ sagte Wade unsicher.
Dr. Direktor warf nur einen flüchtigen Blick auf Wades Bild auf dem Bildschirm ihres Kommunikators.
„Wenn unser psychologisches Profil von Mr. Stoppables Zorpox-Persönlichkeit zutrifft, dann wird er kommen!“
„Aber wird ihn all dies nicht abschrecken?“
Genau als Wade das sagte, erschien am Himmel Zorpox Jet.
„Anscheinend nicht, Mr. Wade. ACHTUNG! KEIN FEUER OHNE MEINEN BEFEHL!“

...................................

Shego ging mit dem Jet in den Sinkpflug.
Sie konzentriert hielt sie die Feuerstellungen des Feindes im Blick. Anscheinend wartenden die ab, bis der Jet gelandet war.
Sie wandte sich kurz zu Zorpox um: „Sind sie wirklich sicher, Mr. Z, dass wir.....OH HOLLA! WAS IST DEN DASS?“
Zorpox hatte sich einen riesigen metallenen Handschuh angezogen. Er drückte was an dem Handschuh und dieser begann zu summen. Lichter leuchteten auf.
„Oh, dass nenne ich die Höllenfaust. Man sollte das Haus nie ohne sie verlassen. Jetzt bereite meinen Auftritt vor!“
Shego reagierte sofort und ließ den Jet eine Salve Rauch- und Schockgranaten abschiessen. Gleichzeitig begann sich die Jettür zu öffnen. Der Jet setzte auf.
„Ach übrigens, Shego!“ sagte Zorpox. „Komm nicht auf die Idee ohne mich und Kim abzuhauen. Ich hab den Jet präpariert. Wenn du ohne mich an Bord startest, fliegt er in die Luft!“
„Ich mag sie auch, Mr. Z!“ sagte Shego zynisch.
„Dann mal ran!“ Zorpox trat in die Tür und brüllte in ein Mikro: „IICH BIN DER SCHRECKEN, DER DIE NACHT DURCHFLATTERT! ICH BIN DER TRESOR, DER AUF EURE SCHÄDEL FÄLLT! ICH BIN DAR....ZORPOX DER EROBERER!“
Shego seufzte. Er war ja wirklich ein verdammt cooler Superschurke, aber er sah immer noch zu viele Zeichentrickfilme. Die ersten Geschosse begannen auf den Schutzschirm des Jets niederzuprasseln. Zorpox hob die „Höllenfaust“ und eröffnete das Feuer.

.................................

Das Haus der Possibles erzitterte von den Detonationen die draußen stattfanden. Ebenso erzitterte Kim.
„Mom! Lasst mich ans Fenster! Ich...ich muss ihn sehen!“
„Kim, es ist gefährlich.....!“
„Mom! Biiitte!“
Sie ließen sie aufstehen und zum Fenster gehen. Die beiden GJ-Agenten hielten aber weiterhin ihre Arme fest.
Kim starrte aus dem Fenster raus. Rauch behinderte zwar immer noch die Sicht. Aber sie konnte Ron erkennen. Er schritt, unbeeindruckt vom Feuer der GJ-Truppen auf das Haus zu, von Zeit zu Zeit anhaltend und aus einem gefährlich aussehenden Handschuh Energiestrahlen abzufeuern, die zu schweren Explosionen führten, die Menschen und Fahrzeuge durch die Luft schleuderten.
Der Plan Ron zu verhaften, schien nicht so zu laufen wie erhofft. Aber im Moment war sich Kim nicht sicher, ob sie damit unzufrieden war. Ron kam um sie zu holen. Das genügte ihr.

...............

Dr. Direktor fluchte innerlich. Egal was das für ein Schutzschirm war, es schien keine Möglichkeit zu geben ihn zu durchdringen. Weder kamen sie an Stoppable ran, noch konnten sie den Jet fluguntauglich machen.
Da meldete sich Wade: „Dr. Direktor, ich glaube ich sehe eine Schwachpunkt. In Rons Schutzschild bildet sich, kurz bevor er feuerte, ein Strukturöffnung. Nachdem er geschossen hat, schließt sich die Öffnung wieder. Sie ist ziemlich klein und wie gesagt nur kurz offen, aber wenn man eine KO-Gas-Kapsel durchschießen könnte, dann......!“
„So eine Kapsel ist nicht zielgenau genug. Scharfschütze 17, geben sie Meldung!“
„SCHARFSCHÜTZE! SIE KÖNNEN RON DOCH NICHT..!“
Dr. Direktor stellte Wade ab.
„Scharfschütze 17 bereit!“
„Stellen sie ihr Sichtgerät auf angegebenes Spektrum ein. Im Schutzfeld des Zielobjekt bildet sich, wenn er feuert,eine Lücke. Setzen sie ihn außer Gefecht. Nicht-lethaler Schuss, ich betone, nicht-lethaler Schuss. Soweit es sich vermeiden lässt!“

..........

Zorpox ging die Auffahrt hoch, die er so gut kannte. Bald würde er wieder mit Kim vereint sein und nichts konnte ihn aufhalten. Aber vorher würde er diesen Plattfüssen noch eine kleine Lektion erteilen. Er legte mit dem Handschuh wieder an.

.........

Scharfschütze 17 sah, wie sich die Lücke bildete. Er feuerte. Das Geschoss traf Zorpox in den Oberarm und trat bei der Schulter wieder aus. Der Treffer riss Ron von den Füssen.

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Kim sah wie Ron stürzte. Sie sah das Blut.
„NEIN!!!!“ schrie sie.


Die Zukunft

„Niemals war die Lage hoffnungsloser Gewesen. Und es schien als sollte unsere Geschichte hier ihr Ende finden. Und mit ihr der Eroberer!“

Die Gegenwart

Ron keuchte. Die Schmerzen und der Blutverlust verwirrten ihn. Wo war Kim? Warum half sie ihm nicht? Und wer hatte auf ihn geschossen? Welcher Schurke......? Halt! Er war ja der Schurke hier. Und er wollte ja gerade Kim befreien. Aber, in all den Jahren als Helferlein hatte noch kein Schurke ihn wirklich angeschossen. Noch weniger, dass er und Kim einen Schurken so schwer verletzt hatten.
Wut kochte in Zorpox hoch: //Bei mir nehmen sie keine Rücksichten. Bei mir tun sie alles um mich wieder auf meinen Platz zu weisen! Wie ich sie hasse!//
Trotz der höllischen Schmerzen brachte er es fertig, sich zur Seite zu drehen. Seinen rechten Arm konnte er nicht mehr bewegen. Es fühlte sich an, als sei das Schultergelenk völlig zerschmettert. Er benutzte den linken Arm um die rechte Hand mit dem Höllenhandschuh aufzurichten.
Dann schrie er: „LEBEND KRIEGT IHR MICH NIE!“ und feuerte wieder.

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Entsetzt sah Kim, wie Ron wieder zu schießen anfing. //Ron, gib doch bitte auf! Gib auf!//
„Bitte!“ sagte sie zu ihren Wärtern „Lassen sie mich raus. Wenn ich mit im reden kann, dann....!“
„Tut mir leid, Miss Possible, wir haben unsere Befehle!“
Der Griff um Kims Arme wurde fester.

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Dr. Direktor blickte durch ihren Feldstecher. Leise sprach sie in ihr Mikro:
„Schütze 17, verpassen sie ihm noch eine!“
„Lethal?“
„Nicht-Lethal! Schalten sie wenn möglich seine Waffe aus!“

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Immer mehr schwarze Punkte tauchten vor Rons Augen auf. Aber Zorpox wollte nicht aufgeben.
„Ihr...ihr...kriegt mich nicht!“ stammelte er und feuerte wieder.
„AAAHHH!“
Das Geschoss traf den Höllenhandschuh. Ein zischendes Geräusch kam aus dem Handschuh. Und der Gestank nach verschmorten Kabeln und verbrannten Fleisch.

......................
//Sie...sie töten ihn! Sie bringen Ron um!// Dieser Gedanke machte Kims Kopf frei, ließ sie klar Gedanken wie lange nicht mehr. Ihre Gedanken gingen in den Sitch-Modus. Sie musste raus. Aber wie wenn sie von zwei Agenten festgehalten wurden, die mit allen möglichen Fluchtversuchen rechneten? Dann musste sie halt etwas tun, womit sie nicht rechneten!

....................

Shegos Gedanken rasten. Was sollte sie jetzt machen? Sie nahm Zorpox Warnung, dass sie ohne ihn nicht starten konnte durchaus ernst. Also musste sie ihn holen. Aber wie gesagt, da draußen waren so viele Freischützen, dass selbst sie........da sah sie wie eines der Fenster des Possiblehauses splitterte.......

Entsetzt sah Ann, wie Kim ihren Kopf schon zum zweitenmal gegen den Fensterrahmen schlug. Schon sah man ein anderes Rot in ihren Haaren. Die beiden Agenten, die Kim festhielten, waren völlig perplex. Zum drittenmal krachte Kim Kopf gegen den Rahmen und ließ die Scheibe weiter splittern.
„KIM; HÖR AUF!“ schrie Ann entsetzt. Dann an die Agenten gewandt: „TUN SIE DOCH WAS!“
Die Agenten erwachten aus ihrer Erstarrung. Sie wussten, dass sie Kim vom Fenster wegziehen mussten. Es gab aber den instinktiven Reflex, zu Kims Kopf zu greifen und ihn festzuhalten. Die Agenten unterdrückten diesen Reflex. Trotzdem lockerte sich für den Bruchteil einer Sekunde ihr Griff. Das war alles, was Kim brauchte. Mit gebrochenen Nassenbeinen wurden die Agenten zur Seite geschleudert.

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„Ein Team soll sich ihm nähern. Ein Sanitäter soll....!“ Dr. Direktor wurde vom Krachen der Fensterscheibe unterbrochen. Kim war durch sie gesprungen, machte einen Überschlag, landete auf den Füssen und rannte zu Ron.
//Verdammt! Gerade als wir die Situation unter Kontrolle hatten!// dachte Dr. Direktor.
Sie musste jetzt schnell handeln.
„PUMP GUN! UND GUMMIEGESCHOSSE!“ schrie sie zu ihrem Adjutanten.

..............

Ron war kaum noch bei Bewusstsein: //Kim, wo bist du! Ich...ich bin doch nur die Ablenkung. Du bist es doch, die alle......!//
„RON! ROON!“
//Kim?//
„Ron, Liebling, stell deinen Schutzschirm ab. Ich trag dich dann zum Jet!“
Mit einer Bewegung seiner linken Hand stellte Ron den Schutzschirm ab. Kim drückte ihn an sich: „Oh Ron, was haben sie dir angetan!“ Sie nahm ihn auf den Arm und rannte los, zum Jet.
Dort schrie sie: „SHEGO LASS UNS REIN!“

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Dr. Direktor überprüfte noch einmal, ob das Gewehr wirklich nur mit Gummigeschossen geladen war. Dann legte sie an und feuerte.

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Das Geschoss traf Kim unterhalb des linken Schulterblattes. Das Geschoss war nicht tödlich, traf aber mit solcher Wucht, dass es Kim ausknockte. Ohnmächtig stürzte sie mit Ron zu Boden. Ron begriff nicht. Er begriff nicht, dass sie noch am Leben war.
//Sie .... sie haben Kim erschossen! Sie haben sie getötet, nur um mich aufzuhalten!//
Zorpox Augen fingen blau an zu leuchten.

...................

„Okay, beide Zielobjekte außer Gefecht. Schaffen sie den Krankenwagen her.....!“
„DR. DIREKTOR! SEHEN SIE!“

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Auf einmal stand Zorpox aufrecht. Sein ganzer Körper glühte bläulich. Und dann ..... begann er zu schweben. Blitze zuckten.
Zorpox schrie: „IHR WISST NICHT, WAS IHR GETAN HABT!“

Die Zukunft

Die Erzählerin richtete sich auf. Diese Stelle war jetzt mehr als Teil einer Erzählung. Sie war ein heiliger Moment und es war unabdingbar Respekt zu zeigen. Sie sprach„Und so war der Moment gekommen, wo sich der Eroberer seiner Welt offenbart. Im blauen Leuchten seiner Kraft zeigte er der Welt seine Größe!“

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Die Gegenwart

Stumm, statuenhaft stand das Mädchen vor dem Zimmer. Sie hatte Wachdienst, eine Ehre die nur den besten Schülern zuteil wurde. Sie hörte aus dem Zimmer ein leichtes Stöhnen.
Es gab bei ihr kein Aufschrecken, kein ruckartiges Umwenden, sondern nur eine einzige fließende Bewegung, das Ziehen des Schwertes, der Sprung in das dunkle Zimmer, das Spähen nach möglichen Eindringlingen. Aber niemand war im Zimmer außer dem alten Mann, der sich unruhig im Schlafe hin und her drehte.
Yori kniete neben ihm nieder: „Sensei, was habt ihr?“
Der alte Mann erwachte wie aus einer Trance: „Stoppable-San!“ sagte er voll Trauer in der Stimme.
Yori erbleichte: „Sensei, ist...ist Stoppable-San etwas passiert?“
„Er ist verletzt, aber.....dass ist nicht das Entscheidende. Er hat die volle Kontrolle über die mystischen Affenkräfte errungen, aber......!“ Der Sensei zögerte. Der Westen teilt die Welt in zwei Lager. Im Grunde will er den grauen Bereich vermeiden. Der Osten sieht hingegen Ying und Yang untrennbar verbunden. Deshalb kann man weder das eine uneingeschränkt preisen noch das andere rücksichtslos verdammen. Nur die Ehre kann deshalb der Maßstab des Handelns sein. Aber jetzt in diesem Moment, schienen nur die Begriffe des Westens dem Sensei angemessen: „......aber er benutzt sie für das Böse!“

...............

Als Kim erwachte, hatte sie das Gefühl, dass jede Zelle ihres Körpers schmerzte. Erst allmählich merkte sie, dass der Schmerz sich vor allem auf ihren Rücken konzentrierte. Da öffnete sie die Augen. Sie war an Bord des Jets. Shego saß am Steuer.
„S-shego?“
Shego blickte sich nicht um, sagte aber: „Wieder wach, Prinzessin? Tut, mir leid, dass ich jetzt keine Zeit habe, aber....!“ BUMM! Irgendwas schien den Schutzschirm getroffen zu haben. Der Jet wurde durchgeschüttelt, aber Shego brachte ihn schnell wieder auf Kurs.
„...die gute Bärbel hat und eine Staffel F-15 auf den Hals gehetzt. Und die muss ich erst mal abschütteln, bevor wir nach Hause können!“
„Aber....was ist passiert?“
Shego schwieg einen Moment. Dann sagte sie (und Kim glaubte ein leichtes Zittern in ihrer Stimme zu hören): „Dein Freund hat ziemlich aufgerüstet!“
„Was meinst du damit?“
„Man muss es sehen, um es zu glauben, Prinzessin!“
„Wo ist Ron?“
„Er liegt hinten im Jet. Du solltest dich um ihn kümmern!“

......................................

Anns Hände zitterten nicht. Sie durften nicht zittern, den das Leben des jungen GJ-Soldaten neben dem sie kniete, (wahrscheinlich nur 1-2 Jahre älter als Kim) hing davon ab.
„Wir müssen den Schädel hier öffnen, um Druck vom Gehirn zu nehmen!“
„Alles klar, Doktor!“ sagte der GJ-Sanitäter.
Sie entfernten ein Stück der Schädeldecke. Die Schwellung, die sich gebildet hatte, hatte jetzt Raum sich auszudehnen, ohne das Gehirn zu beschädigen
„Ich glaube er ist im Moment stabil! Er muss aber schnellsten ins Krankenhaus!“
„Da kommen wieder einige Wagen zurück, Dr. Possible! Wir können ihn direkt abtransportieren!“
„Ich werde mitfahren! Im Krankenhaus kann ich mehr tun!“
„Einverstanden, Dr. Possible. Vielen Dank für alles!“
Ann erhob sich. Sie sah das Schlachtfeld, dass mal ihre friedliche Nachbarschaft gewesen war. Zerschmetterte Fahrzeuge lagen wie Spielzeuge herum. Und dazwischen Verletzte, viel zu viele Verletzte. Immer wieder kamen Krankenwagen aus der ganzen Tri-City-Area angerauscht, doch es reichte einfach nicht.
Zwei Sanitäter nahmen den jungen Soldaten auf und trugen ihn zu einem der Krankenwagen. Ann folgte Ihnen.
Da trat ihr James entgegen: „Ann, ich....!“
„Du hättest es mir sagen müssen, James!“ sagte sie voll unterdrückter Wut.
„Ich wollte nicht, dass du Kim belügen musst! Ann, ich bitte dich, versteh warum ich es getan habe!“
Sie zögerte, aber dann sagte: „James, ich verstehe wirklich, warum du so handeln musstest!“
Ja, sie verstand. Und vielleicht hatte sie sogar geahnt, dass er es tun würde und hatte es geschehen lassen. Und trotzdem war sie sich nicht sicher, ob sie ihm je verzeihen konnte,
Sie stieg in den Krankenwagen. Sie blickte nicht einmal zurück.

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„RON! OH GOTT, RON!“ schrie Kim.
Ron lag auf einer aus der Flugzeugwand ausgeklappten Liege. Shego hatte ihn mit Gurten festgemacht um zu verhindern, dass er von der Liege heruntergeschleudert wurde. Er war voller Blut, auf die Wunde am Oberarm presste er mit der linken Hand Verbandsmulden, aber sie waren schon vollgesogen.
Apathisch blickte er Kim an.
„Kim..geht es dir gut?“ fragte er. Seine Stimme schien kaum mehr einem Lebenden zu gehören.
Weinend sank Kim neben ihm nieder: „Oh Gott, Ron! Warum hat dich Shego denn nicht verbunden?“
„Ich habe es ihr verboten. Wir...wir müssen zuerst weg. In Sicherheit. Ins Versteck!“
Kims Verstand ging in den Sitch-Modus über. Sie musste Ron verbinden, sonst würde er das Versteck nicht lebend erreichen.
Sie zog unter der Liege den Ambulanzkasten hervor. Mit einer Schere schnitt sie die Reste der Zorpox-Uniform weg. Sie berührte eine der Wunden.
„ARRGH!“
„Bitte, Ron, du musst durchhalten!“ Sie fand im Kasten Morphium-Ampullen. Sie zog eine Spritze auf und gab sie Ron. Dann begann sie die Wunden zu reinigen und zu verbinden.
Ron konnte ohne die Schmerzen jetzt wieder etwas klarer denken.
„Du..du machst das gut, Kim!“
„Das hoff ich doch, Ron!“
„Wo..her..kannst du das?“
Kim lächelte: „Du weißt doch, ich bin das Mädchen, dass alles kann, Ron!“
„Du ..du sagst mir nicht alles!“
Kim seufzte kurz. Dann sagte sie: „Vor einen Jahr hat mich GJ einen Wochenendkurs besuchen lassen. Erste Hilfe bei Schussverletzungen usw.!“
„Du...hast mir gar nichts davon erzählt!“
„Ich hatte Angst, es würde dich zu sehr erschrecken!“
„Ja ... das hätte es!“
Sie verband ihn weiter. Dabei fragte sie ihn: „Wie konnten wir entkommen Ron? Ich fühlte einen Schlag in den Rücken und dann...!“
„Ich dachte, sie hätten dich erschossen. Und ich wurde wütend. Und auf einmal kamen die Affenkräfte über mich. Stärker als jemals zuvor. Und ich besiegte sie. Dann fühlte ich mich aber so schwach, aber Shego holte uns in den Jet!“ sagte Ron stockend.
Da trat auf einmal ein Funkeln in seine Augen. Zorpox sagte tückisch: „Sie haben meine Kräfte gesehen Kim. Sie verstehen, dass ich für sie viel gefährlicher bin als Drakken oder Dementor. Sie .. sie werden jetzt nicht erlauben, dass ich am Leben bleibe. Beim nächsten mal werden sie von vorneherein versuchen, mich zu töten!“
Kim wollte Ron sagen, dass das nicht wahr sei, aber sie konnte es nicht. GJ war so brutal gegen Ron und auch sie vorgegangen. Ja, sie konnte nicht ausschließen, dass sie ab jetzt wirklich versuchen würden, Ron zu töten. Und dann sah Kim es klar vor sich. Es gab kein zurück mehr. Ihre Hoffnungen, irgendwie würde alles wieder normal werden, waren vergeblich. Selbst wenn sie lebend gefangen nehmen und man sie und Ron wieder normal machen würde, würde es nie mehr so sein wie früher. Man würde Ron ins Gefängnis oder in eine Nervenheilanstalt stecken. Und ihre Eltern würden niemals zulassen, dass sie mit Ron wiedersähe. Nein, sie würde dies niemals hinnehmen. Egal was es Kosten würde.
„Ich werde nicht erlauben, dass sie dir noch einmal weh tun, Ron. ICH WERDE ES NICHT ERLAUBEN!“ schrie sie mit tränenerstickter Stimme. Sie umarmte Ron. So sah sie nicht das triumphierende Grinsen in Zorpox Gesicht.



Die Zukunft

„Der Krieger giert danach, in die Schlacht zu stürmen. Aber der Feldherr muss bereit sein zu warten!“

Die Gegenwart

D – 19

Zorpox bewegte den Arm hin und her. Es sah alles Perfekt aus. Aber ganz leicht merkte er, wie bei seinen Bewegungen die Kugellager und Scharniere in seinem Arm vibrierten. Aber dies störte ihn nicht. Im Gegenteil! Das war so cool! Die Macht war mit ihm (die Affenmacht halt) und er hatte jetzt einen halbcybernetischen Arm. Also, Darth Vader war echt ein Dreck gegen ihn. Zudem hatte er im Gegensatz zum alten Darth noch ein höchst befriedigendes Sexleben.
„Ron!“
Apropro Sexleben! Kim hatte gerade hinter ihm den Raum betreten.
„Hi, KP!“
„Und....dein Arm! Ist er in ..... in Ordnung?“
„Hm, bin mir noch nicht sicher. Er muss erst noch den Härtetest bestehen!“
„Welchen Härtetest?“
Er drehte sich um, trat zu ihr ..... und strich mit seiner rechten Hand zärtlich über ihr Gesicht.
„Das ist der Härtetest, KP! Die Feinmechanik!“
Kim lächelte. Dann begann sie Rons Finger zu küssen.
„Und Hase? Stimmt die Feinmechanik?“
„Hm, ich denke sie arbeitet hervorragend!“
Er zog sie an sich und küsste sie.
Erst nach einer Weile unterbrachen sie es. Ihr Gesicht war etwas ernster: „Ron, ich bin so froh, dass es dir wieder gut geht. Ich hatte solche Angst um dich!“
„Du musst keine Angst um mich haben. Bald werden wir vor nichts mehr Angst haben müssen!“
Ihr Lächeln verschwand: „Die Welteroberung?“
Er wusste, dass er hier immer noch vorsichtig sein musste. Aber er würde die Auseinandersetzung nicht mehr scheuen.
„Kim, wir müssen es tun. Sonst werden wir niemals wirklich leben können. Immer nur auf der Flucht. Immer sich verstecken müssen. Sieh es ein Kim, wir waren immer Außenseiter. Sie haben uns nur geduldet, solange wir ihnen geholfen haben. Sobald wir an uns selber denken, fallen sie über uns her. Und sieh dir doch die Welt an! Kriege , Chaos, Armut, Umweltzerstörung. Die Welt braucht eine Hand, die sie leitet. Und im Gegensatz zu Drakken, Shego und den anderen will ich mich nicht an der Welt rächen. Nein, ich will die Welt sicher machen. Für uns! Und eines Tages vielleicht.....!“ Er strich über Kims Bauch.
Kim starrte Ron mit großen Augen an und er sah....dass sie ihm glaubte. Weil sie ihm glauben wollte.
„Oh Ron!“ Sie küssten sich wieder. Nach einer Weile sagte Kim: „Ron, mit dir glaube ich zu schweben!“
„Ehrlich gesagt Kim, schweben wir wirklich!“
Kim riss die Augen auf. Ron leuchtete Blau und sie schwebten tatsächlich.
„Oh, ich, ich denke Shego hat recht. Man muss es sehen um es zu glauben!“ stammelte Kim.
„Glaub es ruhig, KP!“
Sie tanzten in der Luft.
„Ehrlich gesagt Ron, hast du mich immer an Peter Pan erinnert!“
„Gutaussehender, cooler Typ?“
„Nein!“ kicherte Kim „Der Junge der nie erwachsen werden will!
„Hey, warum sollte ich erwachsen werden, KP!“ lachte Ron //Wenn die ganze Welt mein Nimmerland sein kann!// dachte Zorpox.

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D –14

Auch Geheimagenten haben irgendwo einen privaten Briefkasten. Und wie Sean Clare feststellte, landete auch in diesen Briefkästen Werbung.
Ein buntes Heft mit Coupons. Auf jedem stand: „JETZT! 2 BUENO NACHO-JUNIORMENÜS ZUM PREIS VON EINEM!“
Sean schüttelte den Kopf. Mit so einem Fast-Food-Mist würde er seinen Körper nicht vergiften.
Aber dann fiel ihm ein weiterer Werbespruch auf: „JETZT MIT TOLLER NEUER ÜBERRASCHUNG!“
Hm, man konnte es sich zumindest mal ansehen.

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D – 8

Nichts! Wade starrte auf seinen Bildschirm. Nichts! Seit dem schrecklichen Desaster in Middleton versuchte er praktisch ununterbrochen Kim und Ron zu finden. Aber es gab nichts, Nicht die geringste Spur. Waren die beiden vielleicht gar nicht mehr am leben? Er wusste es nicht! Er fand nichts. Nichts! NICHTS!
„VERDAMMT!“ Wade schleuderte seine Tastatur durchs Zimmer. „VERDAMMT! VERDAMMT!“ Mit seinen Fäusten hämmerte auf seinen Computertisch. „VERDAMMT! VERD....!“
„WADE!“
Wade wirbelte herum. Seine Mutter stand in der Tür zu seinem Zimmer.
„Mom? Ich ...ich wusste nicht, dass du schon zurück bist!“
„Wade, was ist denn passiert? Warum schreist du so rum!“
Und das war dann einfach zu viel. Wade rutschte von seinem Stuhl, sank in die Knie und fing hemmungslos an zu weinen.
Seine Mutter lief sofort zu ihm und nahm ihn in den Arm. Beruhigend sprach sie auf ihn ein:
„Tsch, es ist gut, es wird alles wieder gut. Sag mir einfach, was passiert ist!“
„Mom, ....Kim und Ron....ich ...ich finde sie einfach nicht. Sie ... sie sind meine Freunde.....und ich habe sie im Stich gelassen!“
„Nein, du hast sie nicht in Stich gelassen. Du bemühst dich doch ständig ihnen zu helfen!“
„Tolle Hilfe bin ich. Ich habe GJ dabei geholfen, dass sie Ron beinahe umgebracht haben. Wenn er nicht schon tot ist. Sie haben sich immer auf mich verlassen. Und Jetzt?“
„Wade, ich bin sicher, Kim hat immer gewusst, dass du dein bestes tust. Und sie hat auch immer gewusst, dass sie trotzdem das Risiko zu tragen hat. Wade, du bist trotz allem noch ein Kind. Du kannst dir nicht die Verantwortung für die ganze Welt aufladen!“
„Mom, ich....!“
„Und du hilfst deinen Freunden auch nicht, wenn du dich mit Selbstvorwürfen krank machst. Komm, du brauchst jetzt auch einmal ein Pause. Dann kannst du sie weitersuchen! Übrigens, ich bin zwar sehr froh gewesen, dass du in den letzten Wochen Diät gehalten hast, aber ich glaube, du könntest auch mal wieder etwas Fast-Food vertragen. Deshalb war ich auch so früh zurück. Ich hab dir ein Maxi-Menu von Bueno Nacho mitgebracht!“
„Echt!“
„Ja! Die geben auch jetzt so ein tolles neues Spielzeug dazu!“

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D – 4

Drew war schwer bedrückt, als er auf den Bueno Nacho zuging. Die Nachrichten über die „Schlacht von Middleton“ hatten ihn sehr deprimiert. Ronald war anscheinend sehr verletzt worden (ebenso wie mehrer hundert GJ-Agenten) und für Kim musste das alles eine schreckliche Erfahrung gewesen sein. Was auch immer Ron mit ihr gemacht hatte, diese Ereignisse mochten bewirken, dass sie sich um so fester an ihn anschloss.
Und er ? Was tat er? Er versuchte sich auf irgend einen Plan von Ronald vorzubereiten, ohne zu wissen, was kommen würde. Und das war leider das einzige, was er im Moment tun konnte. Wenn GJ und Load die beiden nicht finden konnten, was für Möglichkeiten hatte er den. Er konnte nur hoffen, wenn der große Welteroberungsplan von Ronald (er war fest davon überzeugt, dass es einen solchen gab) begann, dass er ihn aufhalten und Kim, Ronald und Shego dann retten konnte. Er öffnete die Tür zum Bueno Nacho. Eine Schar lachender Kinder stürmte ihm entgegen. Alle schienen irgendein Spielzeug in der Hand zu halten. Ihr Anblich heiterte Drew auf. Gab es etwas liebenswerteres als Kinder. Da sah er aber das sich ein Fernsehteam im Bueno Nacho befand. Das ließ ihn zögern. Bisher hatte ihn keiner erkannt mit seiner neuen Hautfarbe, aber wenn man ihn im Fernsehen sah, dann mochte irgend jemand auffallen, dass der gesuchte Superschurke Dr. Draken sich in Middleton aufhielt. Sollte er besser.....nein, Rufus wartete auf seine Nachos. Er musste sich halt beeilen und außerhalb dem Sichtfeld der Kamera bleiben. Er ging zur Kasse, fröhlich spielenden Kindern ausweichend.
„Hallo, zwei Maximenu mit Tacos und Nachos bitte!“
„Kommt sofort, mein Herr!“ sagte der brillentragende junge Mann (sein Name war Ned) an der Kasse.
„Sie haben ja heute ziemlich Betrieb!“ sagte Drew fröhlich.
„Das liegt an diesen verdammten Teufeln!“ antwortete Ned ärgerlich.
„Teufeln?“
„Ja, den Diabolos, unsere neue Spielzeugbeilage!“
Drew blickte auf und jetzt sah er die kleinen, grinsenden Teufel jetzt zum erstenmal richtig.
//Das...das ist Nakasumi-Design!// dachte er. Und auf einmal wurde ihm alles klar.
„Oh .... mein ....Gott!“
Jetzt passte alles zusammen. Nakasumi-Design, replizierende Technologie, alles vertrieben über die ganze Welt., tausendfach.
„OH MEIN GOTT! ICH MUSS ES AUFHALTEN!“
„Sir, ihre Bestellung!“
„Oh, danke! ICH MUSS LOS; DIE WELT RETTEN!“
„Äh, wie...?“
Drew stürmte auf das Kamerateam zu. Die Sprecherin sagte gerade: „Sie sind in aller Munde. Die kleinen Diabolos......!“
Drew sprang dazwischen: „WARNEN SIE ALLE! DIE DIABOLOS SIND BÖSE! SIE SOLLEN DIE WELT UNTERWERFEN! SIE MÜSSEN ALLE VERNICHTET WERDEN! SONST SIND WIR VERLOREN!“ Dann rannte er raus.
Die etwas verwirrte Sprecherin sagte: „Manche Leute haben halt ihre ganz eigene Meinung!“

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KNIRSCH
Zorpox hatte die Fernsehfernbedienung in seiner rechten Hand zerquetscht.
//Verdammt1 Und ausgerechnet Drakken!//
Kim kam aus dem Badezimmer.
„Ist was passiert, Ron!“
„Oh, nicht weiter; Schatz!“ sagte er ganz gelassen. Aber seine Gedanken rasten.
//Man darf die Helferleins nie unterschätzen. Gerade ich müsste das wissen. Der gute Dr. Drakken muss endgültig ausgeschaltet werden!//








Die Zukunft

„Der Eroberer erkannte, dass es am einfachsten ist, wenn sich seine Feinde gegenseitig besiegten!“

Die Gegenwart

D – 3

Irgendwo in China

Die Schutzmannschaft der Plutoniumfabrik war weitgehend ausgeschaltet. Die letzen Wachmänner versuchten vor dem Hauptlager in Stellung zu gehen. Aber mit einem Satz war Shego unter ihnen, Ein paar Tritte, ein paar Plasmablitze, und es war vorbei.
„Verdammt, Dr. D! Kommen sie endlich. 20 Kilometer von hier ist ein MotSchützen- Regiment stationiert. Die sind wahrscheinlich schon unterwegs!“
Drakken kam heran, ärgerlich an einem Geigerzähler herum hantieren: „Arrgh! Wo stellt man dieses Ding an!“
„WIR HABEN KEINE ZEIT FÜR SOWAS!“ schrie Shego. Sie drückte einen Knopf am Geigerzähler. Leise zischte ihr Drakken zu: „Fall nicht aus der Rolle, Shego!“
„Ich bin in der Rolle!“ zischte sie ebenso leise zurück.
Scheinbar triumphierend wandte sich Drakken dem Geigerzähler zu: „Aha, hier ist alles im grünen Bereich. So, öffne das Lager, Shego!“
Shego schmolz das Schloss und stieß die Tür auf. Drakken ging kurz rein und prüfte den Raum mit dem Geigerzähler. Im Lager waren kleine Metallbehälter in Reih und Glied aufgestellt.
„Perfekt! Die Behälter sind strahlenfest. Ordentliche Leute, die Japaner!“
„Chinesen!“
„Wie auch immer! Los Shego, lad so viele wie möglich auf die Karre!“
„Ich? Warum ich?“
„Weil du der Handlanger bist und ich das teuflische Genie. Außerdem, vielleicht ist ein Behälter doch undicht!“
„ACH JA! UND WAS IST MIT MIR?“
„Nach mutierenden Kometenstrahlen, Shego, dürfte Plutonium deine geringste Sorge sein. Und jetzt beeil dich. Hast du nicht was von einem MotSchützen-Regiment gesagt?“
Fluchend fuhr Shego die Karre in das Lager und begann sie zu beladen.
Drakken brach in sein triumphierendes Gelächter aus.: „HAHAHAHAH! GENUG PLUTONIUM FÜR 20 MEGATONNENBOMBEN! JETZT WIRD SICH DIE WELT VOR MIR VERBEUGEN! HAHAHAHAHA!“
Während er so lachte, bemühte er sich, dass sein Gesicht genau in eine der Überwachungskameras gerichtet war.

..........................

Sie waren auf dem Rückflug.
„Drakken“ nahm sein „Gesicht“ ab.
„BOYHAHAHAHAH! Das war doch eine Oskar-Reife Leistung!“ rief Zorpox triumphierend.
„Was meinst du, Shego, nimmt man mir den Drakken ab?“
„Ja, ja, gut, gut, aber was machen wir jetzt mit dem Giftzeug, Mr. Z?“
„Na nichts! Im Moment lagern wir es in unserem Keller ein und wenn alles vorbei, schießen wir es in die Sonne. Ich will eine saubere Welt haben!“
„Und was soll der ganze Mummenschanz mit Drakken dann!“
„Oh ganz einfach! Der gute Drakken steht jetzt im Verdacht Atomwaffen bauen zu wollen. Ein Superschurke und Atomwaffen. GJ wird durchdrehen und alles daran setzten ihn auszuschalten!“
„Aber er ist kein Superschurke mehr!“
„Dafür haben die von GJ nur Wades Wort und dass ist schon eine Weile her. Vergiss nicht, trotz ihrer Spandex-Uniformen und Superwaffen sind es nur Bullen. Dass jemand der gut ist böse wird glauben sie unbesehen, aber dass jemand der böse war gut wird, dass ist zuviel für ihre kleinen Polizistenhirne. Außerdem kommen uns jetzt die kleinen Ablenkungen zur Hilfe!“
„Ablenkungen?“
„Dein Kampf mit Kim in Tokio. Da Kim zu mir gehört, müssen sie davon ausgehen, dass du gegen mich kämpfst. In Middleton hast du den Jet ja nicht verlassen und sie wissen also nicht, dass du dabei warst. Und jetzt sehen sie wie du und „Drakken“ einen Haufen Plutonium klaut. Offensichtlich für sie, dass Drakken wieder voll im Geschäft ist!“
„Und wen sie ihn gefangen nehmen und er sie warnt!“
„Oh, sie werden ihn vor allem nach dem Plutonium ausquetschen und alles andere von ihm als Gefasel und als Ablenkungsmanöver ansehen. Zumindest solange bis es zu spät!“
„Mann!“ schimpfte Shego. „Das ist mal wieder so ein komplizierter Superschurkenplan. Es muss doch einen einfacheren Weg geben um zu verhindern, dass Dr. D Alarm schlägt!“
Einen Moment schien es als geriete Zorpox über Shegos Kritik in Zorn, aber dann wurde sein Grinsen böser und breiter als jeweils zuvor.
„Oh, du hast natürlich recht Shego!“
„Wie? Echt jetzt?“
Dass man ihr recht gab, war Shego gar nicht gewöhnt.
„Ja, Shego. Genau! Es gibt soviel einfachere Möglichkeiten ihn zum Schweigen zu bringen. Danke, dass du mich daran erinnert hast!“
„O..okay!“ Shego gefiel der Ausdruck „zum Schweigen bringen“ nicht.
„Hm, jetzt gibt es nur noch ein Problem!“
„Und welches?“
„Herz oder Kopf!“
„Äh, wie?“
„Ist doch ganz einfach, Shego. Wenn DU ihn getötet hast, bringst du mir dann sein HERZ oder seinen KOPF!“
„WAS?“
Voll bösartiger Gehässigkeit sagte Zorpox: „Dies ist doch ohne Zweifel der einfachste Weg ihn loszuwerden. Ihn einfach umzubringen. Oh, ist was Shego? Du bist auf einmal so bleich. Stimmt etwas nicht?“
„I-ich...!“
„Jaaa?“
„Vielleicht sollten wir besser bei ihrem Plan bleiben, Mr. Z!“
„Meinst du?“ sagte Zorpox voller gespielter Überraschung.
„J-ja, ich meine!“
„Hm ja, ich glaube auch. Noch eins Shego. Kritisiere nie mehr meine Entscheidungen. Ich bin nicht Drakken!“
„Nein, dass sind die definitiv nicht, Mr. Z!“
Für den Rest des Fluges schwieg Shego.

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D – 2

„Alles läuft prächtig, Rufus!“ sagte Drew. Zufrieden betrachtet die grüne Flüssigkeit, die in den großen Glasbehältern vor sich hinblubberte.
Rufus stieß ein fragendes Pfeifen aus.
„Echt, Rufus, ich sag es dir, damit werden wir die Diabolos aufhalten. Eine alte Utopie ist, dass aus den Gewehrläufen Blumen wachse. Nun, wir werden Blumen aus bösen Kampfrobotern wachsen lassen!“
Drew ging zum Schaltpult, um die Zusammensetzung zu kontrollieren.
Rufus fragte sich, ob sein großer Freund wirklich noch wusste was er tat. Da hörte sein feines Gehör ein Geräusch. Ein Kratzen! Verwundert suchte Rufus nach der Quelle des Kratzens.
Kurz danach stellte er fest, dass das Kratzen von dem Eingangstor kam. Was konnte dies nur sein? Dann endete das Kratzen und ein Ticken begann. Entsetzt erkannte Rufus was vor sich ging. Laut piepend lief er zu Drew.
„Rufus, was ist denn? Was willst du mi.....!“
KAABOOM
Das Tor explodierte und Drew wurde zu Boden geschleudert. Als er wieder die Augen aufschlug, blickte er ein Dutzend Gewehrläufe. Dahinter erkannte er Männer in ABC-Kampfanzügen, auf denen das GJ-Wappen prangte. Andere Männer (auch in ABC-Anzügen) liefen mit Geigerzählern herum.
Einer der Männer trat auf Drew zu, packte ihn am Kragen und zog ihn auf die Füsse.
„Wo ist das Plutonium?“
Drew glaubte sich verhört zu haben.
„Äh..Plutonium? Hab ich sie richtig......?“
„WO IST DAS VERDAMMTE PLUTONIUM?“
„Ich weiß nicht, was sie.....!“
„AGENT KLARE!“ Ein anderer Mann kam angerannt und sprach den an, der Drew am Kragen hatte. „Kein Hinweis auf das Plutonium. Hier scheint es nicht zu sein!“
Sean Klare schüttelte Drew. „Sagen sie uns, wo sie es versteckt haben, Drakken!“
„ICH HABE KEIN PLUTONIUM! ICH WEISS NICHT WOVON SIE REDEN?“
„Schafft ihn weg!“ sagte Sean verächtlich. „Und vernichtet dieses grüne Zeug, Wahrscheinlich ist dies irgend ein Kampfstoff!“
„NEIN! NEIN! DASS DÜRFEN SIE NICHT TUN! DASS IST DIE EINZIGE HOFFNUNG DER MESCHHEIT! NEIN! NEIN!“
Drew wurde aus der Höhle geschleift. Bevor man ihn in den Hubschrauber stieß, hörte er aus der Hölle das Fauchen von Flammenwerfern und das Platzen der Glasbehältern.



Die Zukunft

„Und so war der Zeitpunkt gekommen. Die Schlacht würde beginnen!“

Die Gegenwart

D – 17 Std.

Kim spürte einen leichten Hauch an ihrem Ohr. Sie reckte und streckte sich, schlug die Augen auf und sah Rons lächelndes Gesicht. Anscheinend hatte er ihr ins Ohr gepustet.
„Guten Morgen, Schönheit!“ sagte er lachend.
„Gute Morgen, Hase!“
Ihre Lippen suchten die seinen. Sie versanken in einen Kuss. Zu ihrer Überraschung beendete er den Kuss aber schnell.
„Leider müssen wir heute früh aufstehen, KP, es gibt viel zu tun!“
„Was steht denn an?“ fragte Kim verwundert.
Aus Rons Lächeln wurde das Grinsen Zorpox. „Der große Moment steht an!“
Kim lief es kalt über den Rücken.

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D – 11 Std.

„Wo ist das Plutonium?“
Drew antwortet nicht. Er dämmerte vor sich hin. Er wusste nicht wie lange er schon wach war. Sie ließen ihn nicht schlafen. Ununterbrochen wurde er verhört. Er hatte ihnen alles erzählt, aber sie glaubten ihm nicht. Immer wieder stellten sie die gleichen Fragen.
Wo war das Plutonium?
Wo war Shego?
„ANTWORTEN SIE GEFÄLLIGST!“ Sean stieß ihn grob an.
„Ich..ich sags ihnen jetzt zum 10.000mal! Ich weiß nichts von irgendwelchem Plutonium. Sie...sie müssen mir endlich glauben. Hören sie, er kann jeden Moment zuschlagen. Die Diabolos........!“
„Schluss jetzt mit diesem Unfug, von Fast-Food-Spielzeugen die die Welt erobern wollen. Drakken, sie begreifen nicht den Ernst ihrer Situation. Mit Massenvernichtungswaffen verstoßen sie gegen die ungeschriebenen Regeln. Erwarten sie nicht so leicht angefasst zu werden, wie sonst! Also sagen sie, wo das Plutonium ist. Hat Shego es irgendwo hingebracht?“
Drakken seufzte: „Hören sie, lassen sie mich mit Dr. Direktor sprechen. Ich muss mit jemanden sprechen, der wirklich etwas zu sagen hat!“ Drew war müde und mit seinen Nerven am Ende. Deshalb bedachte er nicht, ob es vernünftig sei, Sean Klare gegenüber zu sagen, dass dieser nicht zu sagen habe.
„ES REICHT, DRAKKEN! Im Moment sind sie noch auf amerikanische Boden und die Verfassung schützt ihre Rechte. Aber die GJ-Satzung erlaubt uns jeden Straftäter formlos, in das Land in das er seine Verbrechen begangen hat, abzuschieben. Wenn sie in den nächsten Stunden nicht endlich reden, werden sie nach China abgeschoben. Und glauben sie mir, dort wird man sie zum Reden bringen!“
In einem anderen Leben hätte dies alles Drew eingeschüchtert, hätte ihm schreckliche Angst gemacht. Aber jetzt machte es ihn wütend. Es konnte in wenigen Tagen beginnen, es konnte heute beginnen, ES HATTE VIELLEICHT SCHON BEGONNEN! Und dieser.......:
„IDIOT SIE! SIE SIND SO. BLI.... AAHHH!“
Drew war vom Tisch aufgesprungen und hatte versucht Sean am Kragen zu packen, aber noch bevor er ihn überhaupt berührt hatte, schaltete ihn Seans Schocker aus.
Drew fiel wie ein Stein zu Boden. Normalerweise lähmte der Schocker nur kurzeitig, aber Drew war physisch am Ende. Dunkelheit umfing ihn.

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D – 10 Std.

Gedankenverloren blickte Kim aus dem Fenster des Jets. Aus irgendeinen Grund wollte Ron den Angriff aus einem neuen Hauptquartier starten. Er hatte gekichert und gesagt, der Standort würde Kim überraschen.
Die Rockys hatte sie hinter sich gelassen, auch die große Wüste wurde langsam von den endlosen Felder des mittleren Westen ersetzt.
//Wir fliegen nach Südosten. Richtung Colorado. Nach Middlton etwa?//
Nun, sie würde es bald sehen. Es gab etwas anderes was sie beschäftigte. Konnte sie es aufhalten? Sie spielte alles durch, horchte in sich hinein und eins war ihr klar. Sie konnte nicht gegen Ron kämpfen! Sie konnte einfach nicht. Kein Kung-Fu, kein Drücken auf den Selbstzerstörungsknopf, kein Versuch irgendwen zur Hilfe zu rufen. Es war einfach nicht möglich, es war irgendwie in ihrem Verstand nicht mehr vorgesehen. Sie hatte seit der Schlacht von Middleton nicht mehr so stark die Grenzen gefühlt, die ihr der Schleifer setzte.
Aber sie wusste, dass es eine Möglichkeit gab, alles aufzuhalten. Die Chancen waren gering, aber es Bestand zumindest eine kleine Möglichkeit. Sie musste Ron bitten, ihn anflehen, ihn anbetteln, es nicht zu. Sie sah zwar wie stark und dominant Zorpox in ihm war, doch trotzdem mochte es die Möglichkeit geben zu Ron selbst vorzudringen, ihn zu überzeugen.
Es gab nur ein Problem. Sie wollte ihn nicht überzeugen. Immer wieder kamen ihr die Bilder vor Augen was passieren würde, wenn Ron die Welt nicht erobern würde. Sie und Ron würden ständig gehetzt werden. Sie sah Bilder vor sich, wie Ron von GJ-Agenten erschossen wurden, sie sah Bilder, wie sie beide verhaftete und sie von Ron fortgerissen wurde, sie sah Ron in einer GJ-Zelle vor sich hindämmern. Es war eine Zukunft, wo es für sie beide kein persönliches Glück geben würde, keine Hoffnung, keine......Kinder. Sie war früher immer bereit gewesen, alles zu opfern für die Welt, sogar ihr Leben, aber...aber damals war sie eigentlich noch ein Kind gewesen. Kinder glauben sowieso unsterblich zu sein. Aber Ron hatte ihr auf schreckliche Weise ihre Sterblichkeit bewusst gemacht. Nein, sie konnte ihre Zukunft nicht mehr für die Welt opfern.
//Gott verzeih mir! Ich will, dass es geschieht!//
Vielleicht gab es da draußen ja noch jemand, der dies alles verhindern konnte. Aber sie konnte für diesen jemand weder hoffen noch beten.

.................

An einem Lüftungsschacht, der in das GJ-Hauptquartier führte, schnüffelte ein kleines, nacktes Wesen herum. Es musste eine Weg finden, zu seinem großen Freund zu kommen.

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D – 9 Std.

Verwundert starrte Kim das neue Hauptquartier an. Es war kein Versteck wie sonst bei Schurken. Es wirkte eher wie ein moderner Firmensitz. Und dann sah sie das Schild.
„RON! Das ist die Bueno Nacho-Zentrale!“
„Natürlich ist sie das, Kim. Schließlich bin ich „El presidente“ des Vorstandes von Bueno Nacho. BOYAHAHAHAH!“
„Ron , wovon sprichst du?“
„Oh, es ist eine echt komische Geschichte, KP! Wir haben uns doch immer mal gefragt, woher Drakken immer das Geld für seine Hauptquartiere usw. nahm. Nun, anscheinend hat Drakken, nachdem er meine Naco-Millionen verpulvert hatte, seine Rechte und Patente an seinen Bebe-Robotern verkauft. Für einen ziemlichen Haufen Geld. Die Bebes, die damals Bonnie zu ihrer Königin machen wollten, waren anscheinend von einem der Käufer fabriziert worden. Für das Geld hat sich Drakken neue Hauptquartiere gekauft und....über einen Hedgefonds die Aktienmehrheit bei Bueno Nacho. Witzig nicht wahr. Jedes mal wenn wir beim Bueneo Nacho gegessen haben, haben wir Drakken finanziert. Weniger witzig ist, dass er den Naco aus dem Programm genommen, damit ich keine Nickel mehr bekomme. Nun, auf jeden Fall, seit der gute Drew weg ist, hatte ich Kontrolle über alle seine Konten und Fonds. Und voila! Mit Hilfe von Bueno Nacho erobere ich die Welt. Aber dafür gebe ich der Welt den Naco zurück. Ist doch ein fairer Tausch. BOYAHAHAHAHA!“

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D – 5 Std.

Irgendetwas zupfte Drew am Ohr.
„Mmhh, Mama, noch fünf Minuten!“
Darauf schrie ihm irgendjemand laut ins Ohr.
Er schreckte hoch.: „Wiwwaswowarum? Oh, ich......RUFUS!“
Der kleine Nacktmull lachte Drew an.
„Oh Rufus, ich hatte schon Angst, dass dir was passiert sei!“
Aufgeregt pfiepte Rufus und zeigte auf die Tür.
„Du meinst du könntest sie öffnen?“
Rufus nickte eifrig.
Drew überlegte. Dann sagte er: „Nein Rufus! Dass hat keinen Zweck! Selbst wenn ich entkomme, was hat dass für einen Zweck. Ohne ein eigenes Labor kann ich das Superwachstumsmittel nicht wiederherstellen. Ich muss mit Dr. Direktor reden. Du musst sie überzeugen, Rufus. Dir müsste sie vertrauen. Warte, ich schreib dir was auf. Mist, sie haben mir alles weggenommen. Wie soll.....!“
Rufus zog auf einmal Papier und Bleistift hervor.
„Äh...woher hast du das auf einmal? Na egal!“
Drew schrieb schnell was nieder. Dann setzte er Rufus mit dem Stück Papier wieder in den schmalen Lüftungsschacht.
„Versuch sie zu finden, Rufus!“
Rufus verschwand. Keinen Moment zu früh, den die Tür der Zelle wurde aufgeschlossen.
„Wie ich sehe, sind sie wach, Drakken! Dann können wir ja weitermachen!“ sagte Sean Klare kalt.

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D – 4 Std.

Rufus fing langsam an die Hoffnung zu verlieren. Dr. Direktor war nicht in ihrem Büro. I Moment konnte er nur hoffen, dass er sie irgendwo anders im Hauptquartier finden würde. Oder zumindest ein anderes vertrautes Gesicht.

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D – 3 Std.

Drew hörte gar nicht mehr zu. Die ständig gleichen Fragen, die ständig gleichen Drohungen. Rufus schien es nicht geschafft zu haben. Jetzt waren anscheinend die Chinesen die einzige Hoffnung. Wenn sie ihm glaubten! Wenn er noch am Leben war, wenn sie anfingen ihm zu glauben.
Da ging auf einmal die Tür auf und eine bezaubernd aussehende blonde, junge Frau trat ein. Sie trug einen triumphierend dreinblickenden Rufus auf den Schultern.
Sean sprang auf: „Dr. Porter, was machen sie hier?“
„Ich möchte mit Mr. Lipsky sprechen!“ sagte die Frau.
„Dr. Porter, sie sind zwar Leiter unserer Abteilung für Robotik, aber dass gibt ihnen nicht das Recht in ein Verhör reinzuplatzen!“
„Mein Status berechtigt mich, Gefangene zu Roboterangelegenheit zu befragen!“
„HIER GEHT ES NICHT UM ROBOTERANGELEGENHEITEN!“
„Das werde ich selber einschätzen!“ Ohne Sean weiter zu beachten, nahm sie sich einen Stuhl und setzte sich vor Drew.
„Dass ist völlig unprofessionell. Ich werde einen Vermerk zu den Akten geben!“ schimpfte Sean.
Drew kann aus dem Staunen nicht raus: „Dr. Porter? Etwa Dr. Vivian Porter? Die geniale Robotikerin?“
„Genau, Mr. Lipsky!“
“Aber das kann doch nicht sein. Sie sehen viel zu gut aus für eine Wissenschaftlerin!“
Vivian und Rufus warfen Drew einen sehr schiefen Blick zu.
Verlegen sagte Drew: „Oh, dass kam wohl etwas sexistisch rüber. Tut mir leid?“
„Keine große Sache, Mr. Lipsky. Ich bin schlimmeres gewöhnt!“
„Aber woher kennen sie Rufus. Und warum arbeiten sie für GJ? Sie könnten doch in der freien Wirtschaft Millionen machen!“
„Nun, Rufus kenne ich, weil es Kim Possible war, die mir geholfen hat, meine Kariere zu starten. Und für GJ arbeite ich, nun ja, sagen wir, weil diese Arbeit für mich persönliche Befriedigung mit sich bringt. Aber jetzt zum Thema. Was hat es mit diesen Diabolos auf sich!“

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D – 210 Min.

„Das kommt überhaupt nicht in Frage, Dr. Porter!“
„Agent Klare, ich weis diese Geschichte klingt seltsam. Aber technisch ist es plausibel. Wir müssen es zumindest überprüfen!“
„Wir stehen kurz vor einer möglichen Atomkatastrophe, Und sollen damit Zeit verschwenden Spielzeuge zu überprüfen. Vergessen sie es!“
„Agent Klare, ich muss darauf bestehen!“
„Dr. Porter, ich muss noch feststellen, dass sie mir gegenüber in diesen Angelegenheiten nicht Weisungsbefugt sind! Und jetzt guten Abend, Dr. Porter!“
Er ließ sie stehen und ging ins Verhörzimmer zurück. Wütend sah er Drew an.
„Ich habe entgültig genug von ihnen, Drakken. Ich hoffe es gefällt ihnen in Peking!“

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D – 190 Min.

Pentagon, Washington

Die Stabsübung ging in ihre nächste Phase. Nach der Übungsvorgabe waren Außerirdische auf der Erde gelandet. Jetzt wurde durchgespielt, wie das Militär reagieren sollte.
Dr. Direktor und die Stabschefs betrachteten intensiv die Veränderungen auf der großen digitalen Schautafel.
Da piepste Dr. Direketors Handy. Ärgerlich nahm sie ab.
„Entschuldigen sie, meine Herren!“
Sie ging ein paar Schritte weg.
„Hier Direktor!“
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„Vivan? Bist du verrückt? Du sollst mich unter dieser Nummer doch nicht anrufen!“
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„Wie dienstlich?“
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„Drakken?“
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„Und du hältst das für glaubwürdig?“
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„Wenn du dich irrst, stehen wir beide sehr dumm da!“
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„Gut ich werde kommen!“

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D – 40 Min.

Grob wurde Drew in den Hangar geschleppt, wo Seans Klare Jet starbereit gemacht wurde. Sean diskutierte mit einem der Deckoffiziere.
„Das ist ungeheuerlich. Ich habe doch jetzt die Startfreigabe!“
„Tut mir leid, Agent Klare. Alle Startfreigaben widerrufen. Es kommt ein Sonderflug rein. Priorität1!“
„Priorität 1? Aber...!“
In dem Moment öffneten sich die Hangartore und ein Jet kam reingeschwebt und landete.
Aus der Seite des Jet kam eine Rampe raus und eine Tür öffnete sich. Dr. Direktor trat raus.
„Ah, Agent Klare! Es war nicht notwendig, dass Sie Drakken in den Hangar bringen lassen. Bringen sie ihn lieber in mein Büro!“

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D – 25 Min.

„Beim besten Willen, Dr. Direktor, dies ist einfach lächerlich!“
„Dies werden wir ja feststellen, Agent Klare!“
In Dr. Direktors Büro befanden sich sie selbst, Vivian, Sean, Rufus, Drew und zwei schwer bewaffnete Agenten.
Sean setzte noch einmal an: „Also, es sind doch nur dumme Spielzeuge. Ich meine, ich selber besitze zwei davon!“
„WAS?“ Drew sprang auf. „Sie besitzen Diabolos?“
„Äh, ja!“ Sean hatte sich veplappert. Es war ihm schrecklich peinlich, dass Dr. Direktor jetzt wusste, dass er Spielzeug sammelte. „Äh, verstehen sie mich nicht falsch, es war nur, weil ich diese Gutscheine von Bueno Nacho hatte!“
„Gutscheine?“
„Ja!“
Vivian erbleichte. Sie trat zu Dr. Direktor und ergriff ihre Hand. Drew hatte den Eindruck, als würde zwischen diesen beiden Frauen irgendein besonderes Vertrauensverhältnis bestehen. Er konnte aber nicht richtig einschätzen, in welcher Weise.
Besorgt sagte Vivian: „Bärbel, ich glaube ich habe auch solche Gutscheine bekommen!“
Bärbel stockte der Atem. Auch sie erinnerte sich an solche Gutscheine. Sie hatte sie zwar weggeschmissen, aber.......
„Agent Miller, Agent Smith, haben sie auch solche Gutscheine zugeschickt bekommen?“
„Ja, Dr. Direktor!“ sagten die beiden Agenten.
„Und?“
„Bei mir steht einer zuhause auf dem Fenstersims!“
„Ich habe zwei meinen Kindern geschenkt!“
Ein entsetzliches Szenario baute sich vor Drews Augen auf.
„Agent Klare, haben sie einen dieser Diabolos hier im Hauptquartier?“
„Ja!“
„Dr. Direktor, wie viele Mitarbeiter sind im Hauptquartier tätig?“
„Etwa 6000!“
Drew rechnete. Ronald hatte jedem Mitarbeiter von GJ Gutscheine zugeschickt. Nehmen wir mal an, die meisten schmissen sie einfach weg. Aber sagen wir mal, 10% holten sich einen Diabolo. Die meisten hatten ihn wohl zuhause. Aber vielleicht nahmen einige sie mit ins Büro, als Glücksbringer, Briefbeschwerer oder weil die Kinder wollten, dass sie auf Mami und Papi bei der Arbeit aufpassten. Wie viele waren hier? Sechs? Sechzig?
„Holen sie ihren Diabolo sofort hierher, Agent Klare!“

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D – 5 Min.

Vivian und Drew hatten den Diabolo eingehend untersucht.
„Das ist unglaublich!“ sagte Vivian. „Es wirkt wie ein ganz normales Spielzeug, aber es ist in wirklich eine hochkomplizierte Waffe!“
„Was kann sie, Vivian?“ fragte Bärbel.
„Mit der richtigen Energiezufuhr sehr viel. Sich reparieren, reproduzieren oder sogar wachsen. Allerdings brauchen sie dazu ein Signal!“

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D – 1 Min.

„Sind wir bereit, Shego?“
„Alles bereit, Mr. Z!“
„Lets Rock!“
Der Sendemast auf dem Bueno-Nacho-Hauptquartier begann zu senden!“

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D-Day
Das pulsierende Signal erfüllte das Büro.
Der Diabolo begann zu wachsen.
Der Tag der Diabolos hatte begonnen.



Die Zukunft

Die Kinder rückten näher an die Geschichtenerzählerin. Sie waren darauf erzogen, Geschichten über Kriege und Eroberungen mit Begeisterung aufzunehmen (gut, den Mädchen gefiel auch der romantische Teil) und jetzt steuerte die Geschichte ihrer Entscheidung entgegen.
„Und so begannen die Armeen des Eroberers seine Welt zu überrennen!“

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Die Gegenwart

„Feuer frei!“ schrie Bärbel. „Klare, bringen sie Vivian und Drakken hier raus!“
Miller, Smith und Bärbel rissen ihre Waffen hoch und eröffneten das Feuer auf den noch wachsenden Diabolo.
Millers und Smith Waffen allein hatten die Durchschlagskraft eines 20 mm Geschützen. Die Treffer erschütterten den Diabolo, aber seine Panzerung minderte die Trefferwirkung ab und die Nanniten, aus denen er bestand, begannen mit der Reparatur. Hätte er trotzdem den Beschuss tatenlos weiter hin genommen, hätte es zu einem Systemversagen kommen können. Allerdings hatte der Diabolo dies nicht vor. Zorpox hatte sie zwar so programmiert, dass sie nicht blindwütig töten sollet, aber Wiederstand hatten sie rücksichtslos zu brechen. Der Diabolo hob den Arm und schwenkte herum. Er feuerte.
Agent Miller, der am folgenden Tag ein Date mit seiner Freundin gehabt hätte, bei der ihr sie fragen wollte, ob sie ihn heiraten wolle, und Agent Smith, der eine Tochter von 5 Jahren und einen Sohn von 3 Jahren hatte, waren die ersten Opfer dieses Krieges.

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Überall erwachten die Diabolos. Teilweise waren sie schon Mitten in den Befehlszentren und Kommandozentralen. Aber auch jeder Bueneo Nacho auf der ganzen Welt spie Diabolos aus.
Der nächste Bueno Nacho in Washington war etwa 1 km vom Weisen Haus entfernt. Vom Verlassen der Filliale bis zum Brechen durch die Mauern des Weisen Hauses vergingen etwas 2 Minuten. Keiner konnte so schnell auf eine Bedrohung, die aus dem Nichts kam, reagieren. Es war über all so. Die strategische Überraschung war vollkommen. Als Tag der Diabolos ging es in die Geschichte ein. Im Grunde war es aber schon nach 5 Minuten vorbei. Danach gab es wohl noch Armeen, die weiterkämpften, aber diese waren im Grunde enthauptet. Ihre Befehlshaber waren gefangen, ihre Kommunikationslinien waren zerschnitten. So zerfiel der Widerstand praktisch in Hunderte von Einzelgefechten, von denen keiner das Blatt noch wenden konnte.
Die Diabolos selbst hingegen waren als einzelne nicht wirklich intelligent, in der Masse entwickelten sie aber eine Art „Schwarmintelligenz“ wie Ameisen. So bildeten sie Armeen, arbeiteten zusammen und brachen jeden Widerstand. Hatten sie ein Ziel erobert oder zerstört, wandten sie sich dem nächsten zu. Laufend tauschten sie untereinander und mit der Zentrale Daten aus. So gewannen sie einen Eindruck, wo sie sich befanden, was ihre Angriffsziele seien und wie der Gegner am besten besiegt werden konnten
Egal ob sich langsam Widerstand organisierte oder ob er direkt zerfiel, die Welt war erobert.

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Es war, als hätte ein Panzer mitten in Bärbels Büro gefeuert. Überall flogen Überreste der Wand und von Agent Miller und Agent Smith durch den Raum. Rauch nahm allen die Sicht (außer den Diabolo natürlich).
//Wir können ihn hier drin nicht besiegen!// durchzuckte es Bärbel. //Wir müssen zuerst raus hier. Schwerere Waffen besorgen. Der Diabolo schien erst mal wie erstarrt. Da die primäre Bedrohung erst mal ausgeschaltet war, war er erst mal in Reparaturmodus übergegangen. Bärbel sah Drew, Sean und Vivian zur Tür rennen. Sie folge ihnen. Aber da drehte sich Sean noch mal um und riss die Waffe hoch.
„NEIN!“ schrie Bärbel. Aber es war zu spät. Sean schoss auf den Diabolo. Dieser riss beide Arme hoch.
Bärbel sah wie Sean in einem Feuerball verschwand und Drew und Vivian durch die Luft geschleudert wurden. Dann riss die Explosion auch sie von den Füssen.

.......................

Es gab natürlich auch Länder, wo es keine Bueno Nachos gab. Diese mussten sozusagen „warten“, bis aus anderen Ländern Diabolos herangeführt wurden. So sammelten sich am Himmel über dem eroberten Japans überzählige Diabolos. In langen Kolonnen begannen sie in Richtung Nord-Korea zu fliegen.
Auf das kleine Kloster unter ihnen achteten sie nicht.
Der Sensei und seine Schüler blickten gen Himmel. Yori stand neben dem Sensei.
Tonlos sagte sie: „Sensei, meint ihr, dass Stoppablesan dafür verantwortlich ist?“
Stumm nickte der Sensei.
Yoris Reaktion hätte eine Menschen des Westens überrascht. Sie stieß ein kehliges Lachen aus und sagte in einem fröhlichen, plauderhaften Ton: „Dieses Schauspiel hält mich von meinen Studien ab. Erlaubt mir, dass ich mich zurückziehe, Sensei!“
Aber für die Menschen der göttlichen Inseln, zählt es, dass Gesicht zu wahren und nicht die Beherrschung zu verlieren. Wenn man seine Gefühle hinter Lachen versteckt, akzeptieren sie das. Und die Höflichkeit gebietet, dass man den Verzweifelten alleine lässt, dass zu seiner Trauer nicht noch die Entehrung.
So sagte der Sensei: „Gehe ruhig, Yori! Für wahr, deine Studien sind wichtiger!“
Yori ging davon. Gemessenen Schrittes, nicht zu langsam, nicht zu schnell. Erst als sie das Gebäude erreicht hatte, lief sie schneller. Sie erreichte ihr Zimmer, lief hinein und schlug die Tür hinter sich zu. Jetzt brauchte die Form nicht mehr gewahrt werden.
Hemmungslos weinend warf sie sich auf ihr Bett.

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Bärbel lag am Boden. Sie versuchte den Kopf klar zu kriegen. Sie hörten wie die Ventilatoren des Büros den Rauch raussaugten. Und da spürte sie ein Licht auf sich. Der Diabolo scannte sie.

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34 Diabolos befanden sich im Global Justice Hauptquartier. Sie wussten es noch nicht. Dann begannen sie sich aber über Funk austauschten.
Ihre Gegner trugen vor allem GJ-Uniformen. Sie befanden sich anscheinend in Räumen unter der Erde.
So identifizierten sie ihren Standort.
Dies setzte bestimmte Befehle in Kraft.
Keinerlei Gnade.
Dr. Direktor finden und töten.

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Der Scan war abgeschlossen.
SUBJEKT DIREKTOR, BÄRBEL IDENTIFIZIERT
Bärbel sah wie der Diabolo, auf sie zutrat. Sie versuchte sich aufzurichten, aber im Moment fehlte ihr die Kraft.
Der Diabolo ragte jetzt über ihr auf. In ihm wurde eine Aufzeichnung aktiviert.
Zorpoxs Stimme erklang: „Jetzt zahlen sie, Dr. D!“
Der Diabolo hob den Fuß.
Die Welt war erobert. Es mochte zwar noch Widerstand geben, aber der war unkoordiniert, schwach und nutzlos. Kim sah die Bilder auf den Fernsehschirmen und es war offensichtlich für sie. Es war vorbei. Wahrscheinlich hatte das Gros der Menschheit noch nicht einmal mitbekommen was geschehen war. Es war eine Sache von Minuten gewesen. Und sie hatte es nicht verhindert. Sie hatte es nicht mal versucht es zu verhindern. Sie war so schuldig wie Ron selbst.
Jetzt gab es keine Hoffnung mehr. Vielleicht hätte sie Ron überzeugen können, die Welt nicht zu erobern, aber ihn zu überzeugen die eroberte Welt wieder aufzugeben, schien ihr unmöglich.
Sie selbst hatte es gewollt, dass es geschieht. Sie hatte sich ein sicheres Leben für sich und Ron davon erhofft. Aber wie viele Menschen würden den Preis dafür bezahlen oder hatten ihn schon bezahlt.
Kim lehnte sich zurück. Sie versuchte ihren Kopf klar zu machen. Und alles zu durchdenken. Zuerst einfaches. Der Selbstzerstörungsknopf. Das war einfach, weil es hier in der Zentrale keinen Selbstzerstörungsknopf gab. Ron hielt nichts von solchen Dingern. Er hatte schon zu viele gedrückt. ABER wenn es einen gäbe, so könnte .... sie könnte....ihr Kopf fing an zu schmerzen......sie..sie ihn DRÜCKEN.
Aber es gab ja keinen. Aber...aber....vielleicht, VIELLEICHT ........konnte sie irgendwie den Sen...Sendemast......NEIN, NEIN, RON WÜRDE SIE NICHT MEHR LIEBEN WENN SIE DAS TÄTE!
Sie sackte in sich zusammen. Es war hoffnungslos. Tränen liefen über ihr Gesicht.

.....................

Bärbel sah wie der Diabolo den Fuß hob, offensichtlich um sie zu zerstampfen. Sie spannte ihre Muskeln, um sich im letzten Moment zur Seite zu werfen, aber da durchpeitschten Schüsse das Büro. Der Diabolo erzitterte unter Treffern, versuchte sich umzudrehen, aber auf einmal fing er an zu schrumpfen. Verdutzt sah Bärbel, wie der Diabolo als harmloses Spielzeug zu Boden plumpste.
Sie blickte auf und sah Drew, mit Rufus auf seiner Schulter und mit einer der schweren Schusswaffen der toten Agenten in seinen Händen.
„Das bestätigt meine Theorie. Die Diabolos brauchen ein Empfänger für das Signal. Dieser muss an seiner Oberfläche sein. Da die Diabolos auf das Signal angewiesen sind, ist dass eine verwundbare Stelle. Halbwegs geschützt liegt es hinter dem rechten Schulterblatt, aber ein direkter Treffer zerstört den Empfänger und lässt den Diabolo...uh, hab ich gerade wirklich auf Grund einer unbestätigten Theorie auf einen Killerroboter geschossen, der mich hätte zermatschen können?“
„Anscheinend ja, Mr. Lipsky! Danke übrigens!“
„Ent...entschuldigen sie, ich glaube ich habe mir grade in die.....!“
Bärbel ignorierte Drew. Was war mit Vivian passiert? Sie sah sich um und sah sie still am Boden liegen.
//Sie muss ohnmächtig sein!//
Sie kroch auf sie zu.
„Vivian, wach auf, wir müssen.....!“ Doch dann sah Bärbel es. Man erkannte zwar nur Kratzer und Schrammen und ein kleine Spur Blut aus Mund und Nase, aber die weit aufgerissenen Augen zeigten, dass Vivian Porter nie mehr aufwachen würde.

.......................................

Die Welt war erobert. Die Diabolos hatten alle Schlüsselstellungen besetzt und übernahmen jetzt die Kontrolle über alle strategischen Basen. Shego sah die Bilder auf den Fernsehschirmen und es war offensichtlich. Sie hatten es geschafft. Sie hatten gewonnen. Die Welt gehörte ihnen. ENDLICH! Nach all den Rückschlägen mit Dr. D hatten sie es endlich geschafft. Okay, Zorpox war zwar ein arroganter Bastard, aber er hatte das Unmögliche möglich gemacht. Schnell fragte sie einige Daten von Diabolos in Go-City ab. Grinsend nahm sie zu Kenntnis, dass ihre Brüder alle gefangen genommen waren. Ja, ja, dass hatte man vom Heldenspielen. Wenn sie nachher Zeit hatte, würde sie ihnen mal einen Besuch abstatten und ihnen das unter die Nase reiben.
Shego war sehr zufrieden mit sich. Sie hatte die richtige Entscheidung getroffen, also Dr. D abgeschoben und den Hanswurst übernommen hatte. Gut, sie musste einiges von ihm schlucken, aber was zählte das. Als seine rechte Hand standen ihr jetzt alle Wege zu Reichtum und Macht offen. Vielleicht...vielleicht sogar bis GANZ oben. Gut, Zorpox zu beseitigen und an seine Stelle zu drehten war schwer und wollte gut durchdacht sein, Aber es war nicht unmöglich. Außerdem gab es für eine Frau auch andere Wege die Macht zu übernehmen, ohne offen in Erscheinung zu treten.
Sie blickte zu Kim rüber. Die blöde Kuh war schon wieder am heulen. Na, pass bloß auf Kimmie, Männer werden so was schnell überdrüssig. Vielleicht würde sich Mr. Z bald nach was besserem umsehen. Einer richtigen Frau halt.
Shego lächelte teuflisch.

......................

Drew lauschte an der Tür des Büros. Er hörte Schüsse, Schreie, Explosionen. Anscheinend überrannten die übrigen Diabolos das gesamte Hauptquartier. Früher oder später würden sie wohl auch wieder Dr. Direktors Büro unter die Lupe nehmen. Sie mussten hier weg. Aber Dr. Direktor kniete stumm neben dem Leichnam von Vivian Porter und schien die Außenwelt nicht mehr zur Kenntnis zu nehmen. Drew war auch erschüttert, immerhin waren in diesem Büro vier Menschen gestorben, aber sie mussten trotzdem fliehen, sonst würden sie bald auch sterben.
Er sprach sie an: „Dr. Direktor, wir müssen hier weg!“
Keine Antwort.
„Die Diabolos werden bald hier sein. Bestimmt werden sie gerade sie suchen!“
Bärbel reagierte nicht.
//Was soll ich nur machen?// Drew überlegte fieberhaft. Wie machten sie das in diesen Actionfilmen, die er manchmal mit Shego zusammen gesehen hatte.
Er brüllte: „VERDAMMT SOLDAT; REISSEN SIE SICH ZUSAMMEN UND AUF DIE BEINE MIT IHNEN! IHR LAND UND IHRE LEUTE BRAUCHEN SIE!“
Ruckartig blickte Bärbel auf. Sie erhob sich. Einen Moment schien es, als sei sie gerade aus einer Trance erwacht. Dann wurden ihre Gesichtszüge hart.
„Erneuter dank, Mr. Lipsky. Sie geben besser mir die Waffe!“
„Sehr, sehr gerne!“
Bärbel nahm die Waffe und lud durch.
„Nachdem wir jetzt ihre schwache Stelle kennen, könne wir diese Roboter besiegen!“
„Nein Dr. Direktor, dass können wir nicht!“
Überrascht starte sie ihn an.
„Wie meinen sie das, Mr. Lipsky?“
„Gut, sie haben ihre schwache Stelle, aber das genügt nicht. Panzer sind ja hinten auch verwundbar und trotzdem kann man sie nur schwer aufhalten. Und selbst wenn wir alle Diabolos hier im Hauptquartier vernichten, dann werden halt von außen neue kommen. Und auch wenn die Diabolos nicht sehr klug zu sein scheinen, bin ich sicher, dass sie sich an taktische Situationen anpassen könne, indem sie sich z.B. Rückendeckung geben. Nein, wir müssen das Hauptquartier aufgeben und uns in Sicherheit bringen. Nur dann haben wir und die Welt überhaupt eine Chance!“
Bärbel atmete tief durch. Dann ging sie zu einem Intercom und sprach:
„ACHTUNG; HIER SPRICHT DR. DIRKTOR! DAS HQ WIRD AUFGEGEBEN! FALL WIDEAWAKE! ICH WIEDERHOLE: FALL WIDEAWAKE! LÖSEN SIE SICH VOM FEIND UND VERLASSEN SIE SO SCHNELL WIE MÖGLICH DIE ANLAGE! ENDE!“
Sie stellte das Intercom aus und schien bei ihm irgendeinen Code einzutippen. Ein rotes Licht leuchtete auf und scannte ihre Augen. Dann sagte sie: „Gehen wir, Mr. Lipsky!“
Drew rannte zur Tür und riss sie auf. Die Kanonen eines Diabolos blickten ihn entgegen, aber ehe er es sich versah, rannte Bärbel an ihm vorbei, hechtete unter den Beinen des Diabolos durch, riss ihre Waffe hoch und feuerte. Der Diabolo fiel als harmloses Spielzeug zu Boden.
Bärbel blickte sich um. Am Ende des Ganges sah man riesige Schatten und man hörte schwere Schritte.
„Kommen sie, Mr. Lipsky!“
„Äh, können wir an der Kleiderkammer vorbei. Ich brauch eine frische........!“
„KOMMEN SIE!“
„Ist ja gut, ist ja gut!“

.....................

Immer noch liefen Tränen über Kims Gesicht, als sie zwei Hände auf ihren Schultern spürte.
Sie blickte auf.
Zorpox stand hinter ihr. Ernstes Gesicht! Er sagte: „Es ist eine neuen Welt die hier geboren wird, Kim. Und keine Geburt geht ohne Schmerzen ab!“
Er schwieg. Und dann verschwand das ernste Gesicht und es schien wieder ihr Ron zu sein, der sie ansah: „Aber jetzt musst du dich wirklich umziehen, KP. Wir wollen doch nicht zu spät kommen!“
„Wozu zu spät kommen, Ron?“
„Oh, du hast es doch nicht etwas vergessen, was für ein besonderer Tag heute ist! Gut, dass ich immer an alles denke, KP!“
Er lächelte! Und Kim hätte jetzt nicht sagen können, ob es das Lächeln von Ron oder Zorpox war.



















Die Gegenwart

Shego sah über die Bildschirme wie der Jet davon flog. Im Moment war sie die Verantwortliche in der Zentrale. Der Gedanke jetzt die alleinige Macht zu ergreifen war verführerisch, aber sie hielt sich unter Kontrolle. Zorpox hatte sich wahrscheinlich abgesichert. Nein, so eine Sache sollte man nicht überstürzen. Sie wandte ihren blick wieder den anderen Bildschirmen zu. Immer häufiger kamen jetzt Bilder regulärer Fernsehsender, die über die Machtübernahme der Diabolos berichteten. Shego lächelte. Was jetzt kommen würde, war bestimmt lustig. Zorpox hatte auch die psychologischen Probleme der Machtübernahme behandelt. Die Attacke der Diabolos war so schnell und so erfolgreich gewesen, dass die meisten Menschen es gar nicht begreifen würden, dass sie besiegt und unterworfen waren. Man musste es ihnen zeigen. In klaren, deutlichen Bildern

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Über dem eroberten New York kreisten die Diabolos. Neue Impulse liefen ein, neue Befehle.
Zwei drehten ab, flogen zu Liberty Island.
Die Freiheitsstatur war immer noch beleuchtet und es schien, als strahlte ihre Fackel jetzt besonders hell.
Die beiden Diabolos rammten voll in sie hinein. Der Arm mit der Fackel und der Kopf stürzten krachend zu Boden.
Der Freiheit setzte man in Zorpox´s Welt kein Denkmal mehr.

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Im eroberten Washington feuerten eine Gruppe von Diabolos auf das Fundament des Washington Monuments. Schließlich neigte sich der riesige Obelisk zur Seite und stürzte krachend auf die National Mall. Am Ende der Mall erhob sich immer noch wie ein weiser Berg die Kuppel des Kongresses. Die Diabolos starteten. Sie hatten ein neues Ziel.

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Still lag die Turnhalle der Middleton High im Mondlicht. Wer wusste, dass heute der Abschlussball stattfand, wäre wohl überrascht gewesen, keine Musik und nicht das Gerede junger Leute zu hören, sondern so eine bleierne Stille. Die Tür der Sporthalle öffnete sich und ein bulliger, blonder junger Mann und ein schwarzes Mädchen verließen die Halle.
„Brick!“ rief Monique „Brick, wohin gehst du? Hey Brick, rede mit mir!“
Brick Flagg stutzte. Er hatte jetzt erst gemerkt, dass Monique ihm nachgelaufen war. Er wandte sich ihr zu mit seinem üblichen leicht dümmlich-schüchteren Gesichtsausdruck.
„Oh Monique, tut mir leid, jetzt hatte ich fast nicht an dich gedacht. Ich kann dich noch nach Hause fahren, wenn du willst!“
„Brick, ich will erst mal wissen, warum du auf einmal so rausgerauscht bist. Brick, ich weiß, dass alles ist furchtbar, aber du willst doch hoffentlich jetzt keine Dummheit begehen!“
„Monique, du hast im Fernsehen gesehen, was passiert ist. Sie haben uns angegriffen. Ich muss etwas tun. Für unser Land!“
„Brick, was kannst du allein schon tun?“
Bricks Gesichtsausdruck wandelte sich. Er nahm die Form harter Entschlossenheit an: „Meinen Anteil, Monique, meinen Anteil! Monique, ich weis, ich bin nicht besonders klug, aber ich kann schießen. Mein Dad hat es mir beigebracht. Ich kann Befehlen gehorchen und ich kann kämpfen. Ich will so schnell wie möglich zum Rekrutierungsbüro in Lowerton!“
„Brick, ich glaube nicht, dass das Rekrutierungsbüro noch offen hat. Und ich glaube nicht, dass es jeweils wieder aufmachen wird. Du hast es doch gesehen, Brick. Diese Roboter haben das ganze Land besetzt und jetzt nehmen sie die Army auseinander. Das ist doch eine verlorene Sache!“
Er sah sie an..und lächelte. Lächelte sie an, als sei sie ein Kind, dass etwas niedliches aber dummes gesagt hatte.
„Die Sache ist nie verloren, Monique, solange es Leute gibt, die dafür kämpfen. Sollte es die Army und die Marines nicht mehr geben, so wird es andere geben, die weiterkämpfen. Und diese Leute werde ich suchen. Und ich werde mich ihnen anschließen!“
Monique wollte ihm sagen, dass er ein Trottel sei, dass er sich nur selbst umbringen würde, aber....aber sie sah ein träumerisches Glitzern in Bricks Augen und irgendwie verstand sie auf einmal alles. Bricks einziger Anspruch auf eine Stellung im Leben, war seine Fähigkeit einen Football relativ schnell von Punkt A zu Punkt B zu tragen. Und auch wenn Brick nicht besonders klug war, so war ihm dies doch bewusst und ebenso war ihm bewusst, dass dies eigentlich nicht viel war, um einem Leben Sinn zu geben. Und jetzt war diese Katastrophe passiert und irgendwie glaubte Brick, dass der Kampf dagegen seinem Leben Sinn geben würde. Vielleicht glaubten dass die Bricks Flaggs dieser Welt schon immer. Und so zogen sie begeistert in die Kriege, die andere Leute begonnen hatten, und der Krieg zermalmte sie, brach sie und gab dann doch zumindest einigen von ihnen einen Sinn im Leben. Der Krieg war eine blutige Lotterie für sie. Und vielleicht hatte Brick ja sogar recht. Solange noch irgendjemand kämpfte war die Sache nicht vorbei.
Bevor sie ihre Gedanken zum Abschluss bringen konnte, sagte Brick:
„Monique, ich...ich wollt dich was fragen? Ich weis, wir sind eigentlich kein richtiges Paar, aber....aber wenn ich Briefe an zu Hause schreibe, an meine Ma und meinen Dad, dann wird ich ihnen immer nur schreiben können, dass es mir gut geht und dass alles in Ordnung ist. Aber wenn ich mal schreiben will, was mich bewegt und was mich beschäftigt, könnt ich es dann an dich schreiben, so als wärst du meine Freundin!“
Moniques Augen wurden feucht. Sie umarmte ihn.
„Natürlich darfst du an mich schreiben, du dummes, dummes Riesenbaby. Versprich mir nur, dass du auf dich aufpasst und dich nicht umbringen lässt!“
„Ich versuch es zumindest!“ sagte Brick. „Soll ich dich nicht doch noch heimfahren?“
„Nein, ich...ich will noch etwas hier bleiben!“ Und dann küsste sie ihn.
„Oh Monique, ich...!“
„Bitte denk jetzt nicht zuviel darüber, Big Boy. Ich meine nur, wenn einer auf so eine Tour geht wie du, dann soll ihn zumindest ein Mädchen zum Abschied küssen!“
Er lächelte. Dann drehte er sich um, ging zu seinem Roller, stieg auf und fuhr los. Brick Flagg zog in den Krieg und Monique starrte ihm noch eine Weile hinterher.

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Mit einem Ruck öffnete Bärbel den Notausgang. Kühle Nachtluft schlug ihr, Drew und noch einigen anderen Überlebenden, die sich ihnen angeschlossen hatten, entgegen.
Sie krochen aus dem Tunnel. Bärbel hörte Rufe. Reflexartig riss sie die Waffe hoch, aber sie erkannte, dass die Rufe von anderen Überlebenden kamen, die aus anderen Notausgängen geflüchtet waren. Einige erkannten sie, liefen auf sie zu und überschütteten sie mit Fragen. Was eigentlich geschehen sein, woher die Roboter kamen und was man jetzt tun solle.
Bärbel antwortete nicht. Es gab jetzt anderes zu tun. Sie nahm ihren Communicator.
„Zentralcomputer! Statusbericht!“
„HQ AUFGEGEBEN! KEINE LEBENSZEICHEN MEHR IM WIDEAWAKE-PERIMETER! EVAKUIERUNG ABGESCHLOSSEN! 29 FEINDOBJEKTE NOCH AKTIV! FEINDOBJEKTE BEREITEN VERLASSEN DES WIDEAWAKE-PERIMETERS VOR!“
//Sie wollen hinter uns her. Sichergehen, dass wir erledigt sind. Keine Zeit mehr zu verlieren!// dachte Bärbel.
„Computer! Freigabe Wideawake. Ich wiederhole: Freigabe Wideawake!“
Alle Notausgänge hatten aus dem sogenannten Wideawake-Perimeter rausgeführt. Von Bärbels Standort heraus konnte man gut sehen was passierte.
In einem Kreis von etwas 3 km Durchmesser leuchtete der Boden kurze Zeit auf und dann brach er zusammen und bildete einen riesige Krater. Tief unter der Erde verglühte das Hauptquartier und die Diabolos in einem thermonuklearen Blitz.
Drew sah das alles mit schreckerstarrten Gesicht. „Das...das war eine Atomwaffe!“
„Ja, Mr. Lipsky. Machen sie sich aber keine Sorgen, das Erdreich schützt uns im Moment vor der Strahlung!”
„Im Moment?“
„Sagen wir es so. Wenn sie irgendwann noch mal Kinder haben wollen, sollten wir jetzt besser gehen!“

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Während Monique noch Brick nachstarrte, verließ ein anderes Paar die Turnhalle. Das blonde Mädchen war völlig aufgelöst, während der Junge über sein Handy telefonierte.
„Nein, Mom, in Middleton ist noch alles ruhig. Ich bitte euch, bleibt in eurer Wohnung. Ich ... ich muss gerade Tara nach Hause bringen, dann ruf ich wieder an!“
Josh hänge auf. Er fühlte sich schuldig, dass er jetzt nicht bei seinen Eltern war. Vor einigen Monaten hatten sie ihm mitgeteilt, dass sie noch mitten im Schuljahr nach New York umziehen mussten. Damals war auch seine Beziehung zu Kim zu Ende gegangen und er hatte gedacht mit ihnen nach New York zu gehen. Dann hatte er sich aber in Tara verliebt und war in Middleton geblieben. Aber jetzt war in New York der Teufel los und er war in schwerer Sorge um seine Eltern. Er hörte Tara neben sich schluchzen. Er fühlte sich selbst so hilflos, aber er musste versuchen sie zu trösten.
„Tara, ich bin sicher, es wird alles wieder gut werden. Irgendwer wird das schon wieder zurechtbiegen. Ich meine, dass passiert doch ständig, dass irgendwelche Superschurken fast die Weltherrschaft übernehmen. Und dann werden sie im letzten Moment aufgehalten von.......!“
Er stockte. Denn die, die so was normalerweise aufhielten, waren nicht mehr da. Vielleicht waren sie sogar......?
„Josh, ich...ich habe dieses schreckliche Gefühl, dass dies alles unsere Schuld ist!“
„Aber wie könnte es den unsere Schuld sein, Tara!“
„Kim und Ron! Vielleicht hätten sie nicht zusammenkommen dürfen. Vielleicht, wenn wir uns mehr um sie bemüht hätten, wäre dies alles nicht passiert!“
„Tara, wir wissen nicht mal, ob Kim und Ron irgendwas mit der Sache zu tun haben!“
„Doch, ich....ich spüre es einfach. Nenn es einfach weibliche Intuition!“
Im Grunde hatte Josh irgendwie auch dieses Gefühl. Jeder auf der Schule hatte gehört, dass Ron ein Superschurke geworden war und nach dem „Massaker von Middlton“ ging man davon aus, dass Kim, aus welchen Gründen auch immer, auf seiner Seite stand.
„Vielleicht hast du recht, Tara! Aber ich glaube nicht, dass es unsere Schuld ist. Kim und Ron, soweit es so was gibt, waren füreinander bestimmt. Vielleicht war es nur der falsche Zeitpunkt, vielleicht waren es die falschen Umstände, aber im Ende waren sie immer füreinander bestimmt!“
Sie waren bei seinem Auto angekommen. Da sagte Tara plötzlich: „Ich ..ich will nicht nach Hause!“
„Aber Tara, du....!“
„Ich will die Nacht mit dir verbringen, Josh!“
„WAS! Aber Tara, du wolltest doch immer warten!“
„Auf was warten? Auf den High-School-Abschluss?. Auf das College? Das zählt doch alles nichts mehr, Josh. Die Welt wie wir sie kennen gibt es nicht mehr. Es zählt nur noch eins für mich, nämlich unsere Liebe. Das ist das einzige was noch zählt!“
Josh sah Tara an. Er versuchte sich zu sagen, dass sie verwirrt war, dass er es nicht ausnutzen durfte, dass es trotzdem ein Morgen mit allen Konsequenzen geben würde, aber er sah nur dieses wunderschöne Mädchen mit blonden Haaren und rotgeweinten Augen und er begriff, dass auch sie für ihn das einzige war, was noch zählte.
Sie küssten sich und für eine Nacht vergaßen sie, wie die Welt um sie herum in Scherben fiel.

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Monique betrat wieder die Turnhalle. Nichts hatte sich geändert, alle schauten auf irgendeinen Fernseher, den irgendjemand irgendwoher besorgt hatte. Alle Gesichter drückten tiefe Verzweiflung und Erschütterung aus. Moniques Blick fiel zufälligerweise auf das Gesicht von Bonnie. Der üblich arrogante „Queen B“-Ausdruck war verschwunden, Tränen schimmerten in ihren Augen und Monique fiel auf wie zart und verletzlich Bonnies Gesicht aussah, wenn sie nicht ihre übliche Rolle spielte.
Aus dem Fernseher klang die stockende Stimme eines Sprechers vor Ort:
„Die.. die Flammen haben jetzt die Fahne erreicht. Die Fahne steht jetzt in Flammen und wir.....OH MEIN GOTT!....ver...verehrte Zuschauer, die Kuppel des Kongresses ist gerade zusammengestürzt. Ich....oh, es tut ....es tut mir leid....verehrte Zuschauer.....ich kann nicht mehr weiter machen. Das ist das Ende der Welt! Das ist das Ende Amerikas!“

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In der Zentrale saß Shego. Sie sollte zum rechten Zeitpunkt eine Nachricht von Zorpox an die gesamte Menschheit lossenden. Sie sah wie der Kongress zusammenstürzte, sie hörte wie der Fernsehheini vom Ende der Welt jammerte. Schien ihr Stichwort zu sein. Sie drückte einen Knopf und Zorpox erschien auf allen Kanälen.

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Bonnies Augen weiteten sich, als die Bilder des brennenden Washington verschwanden und stattdessen Ron erschien. Rons Haut war blau und er trug irgendein idiotisches Comickostüm. Er hätte lächerlich wirken sollen, stattdessen wirkte er furchteinflössend. Langsam hob er an zu sprechen: „Ihr fragt euch sicher, ist dass das Ende der Welt und ich sage euch: JA, es ist das Ende der Welt und zwar EURER Welt. Aber es ist auch ein Beginn einer neuen Welt, MEINER Welt. Alles was ihr besitz, einschließlich euer Leben, ist jetzt mein Eigentum. Unterwerft euch und ich werde euch Gnade gewähren. Leistet Widerstand und ich werde euch vernichten. So spricht ZORPOX DER EROBERER!“
Auf einmal wurde Zorpoxs Ansprache übertönt von Lärm der von draußen kam. Es schien als würden eine ganze Staffel von Flugzeugen auf einmal landen. Alle, einschließlich Bonnie liefen hinaus um nachzusehen was geschah. Das Blut stockte ihnen in den Adern. Geleitet von vier Diabolos landete vor der Turnhalle ein schwarzer Jet. Nachdem der Jet gelandet war, öffnete sich eine Tür und eine Treppe wurde ausgefahren. Bewaffnete Männer in roter Uniform drangen heraus, drängten die Schüler zur Seite und bildeten ein Ehrenspalier. Aber nichts setzte die Schüler der Middleton High so in erstaunen, wie der Anblick ihrer beiden ehemaligen Mitschüler, die aus dem Flugzeug traten.

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Kim starrte ungläubig auf die Turnhalle, auf die Spruchbänder, die den Abschlussball ankündigten, die Schüler, die sie und Ron wie eine außerirdische Erscheinung anstarrten.
Sie sah Ron an. Er lächelte sie schüchtern, aber auch erwartungsvoll an.
„Ron, du...du hast daran gedacht?“
„Wie könnt ich unseren ersten gemeinsamen Abschlussball vergessen, Kim. Nicht mal für die ganze Welt würde ich das verpassen!“
Und in diesem Moment zerbrach etwas in Kim. Ein letzter Widerstand, eine letzte Hemmung. Vielleicht würde er sich wieder bilden, aber nicht heute. Heute überließ sie sich ganz ihrer Liebe und es gab kein Bedauern, keinen Vorbehalt, kein schlechtes Gewissen mehr.
Ron liebte sie. Er liebte sie wirklich. Er hatte es nicht nötig sie glücklich zu machen, denn sie war ihm ja vollkommen ausgeliefert, aber trotzdem tat er es. Konnte es einen besseren Beweis geben.
Hand in Hand mit ihrem Geliebten ging Kim die Treppe herunter.

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Bonnie starrte auf Kim und Ron. Kim trug ein wundeschönes Ballkleid, Ron seine Zorpox-Uniform. Und wie man sie so sah, nahm es für Bonnie Gestalt an. Da schritten der König und die Königin der. Und die Nahrungskette trat auf einmal klar und deutlich vor Bonnies Augen. //Sie sind unsere Herrscher. Wir sind ihre Sklaven!// Es war ein Gedanke, der sie einerseits zerschmetterte, aber auf der anderen Seite seltsam anzog. Über die Schulter eines Handlangers sah sie wie Kim und Ron an ihr vorbeizogen. Sie schienen sie nicht mal zu bemerken. Kim und Ron gingen in die Turnhalle, gefolgt von ihren Handlangern und den übrigen Schülern, die sehen wollten was geschah. Auch Bonnie folgte nach, drängelte sich sogar vor, um nichts zu verpassen. Er erklang plötzlich ein Schrei: „KIM!“
Es war Monique. Sie versuchte sich zu Kim und Ron durchzudrängen, aber die handlanger hielten sie zurück. Kim blieb stehen, drehte sich um und als sie Monique erkannte, fing sie an zu lächeln. Wie Bonnie fand war es ein Lächeln, was sie von Kim nicht kannte, dass huldvolle Lächeln einer Königin, die eine geliebte Untertannin begrüßte. Kim gab den Handlangern ein Zeichen und sie ließen Monique durch.
„Hallo Monique!“
„KIM! Kim sag, dass es nicht wahr ist. Dass nicht ihr es wart. Die ganze Welt, die Roboter, dass könnt doch nicht ihr getan haben!“
„Oh, wir haben es getan, Monique. Ich finde es traurig, aber es war leider notwendig. Ron wird es dir nachher erklären!“ Sie sprach freundlich, aber leicht geistesabwesend. Ron trat zu ihr und sie wandte sich ihm sofort zu.
Monique war nicht zu beruhigen: „Leute, ihr müsst damit aufhören. Es rückgängig machen. Ihr seid nicht die Leute, die so was tun. Das seid ihr einfach nicht. HÖRT IHR, DASS SEID IHR EINFACH NICHT!“
Ron legte seine Hand auf Moniques Schulter und Bonne sah wie Monique zusammenzuckte. Beruhigend sprach Ron auf sie ein, als sei sie ein Kind: „Wie Kim es eben gesagt hat, ich werde es dir nachher erklären, Monique. Aber jetzt, wollen wir erst mal tanzen! Es ist schließlich der Abschlussball!“ Er und Kim wandten sich von Monique ab und gingen zur Tanzfläche.
„KIIM!“ schrie Monique voller Verzweiflung. Aber Kim und Ron schienen sie nicht zu hören und die Handlanger drängten Monique weg. Monique drehte sich um und lief hinaus. Bonnie sah es, zögerte und dann lief sie ihr hinter her. Sie hätte nicht sagen können warum.
Sie fand Monique auf dem Bordstein sitzend, hemmungslos weinend. Bonnie wusste nicht richtig was sie tun sollte. So setzte sie sich neben Monique und legte den Arm um sie.
„Was ist nur passiert? Was ist mit den beiden nur passiert?“ schluchzte Monique immer wieder.

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„SAC, Omaha?“
„Keine Antwort!“
„NORAD, Cheyenne?“
„Keine Antwort!“
„Das Navy-Hauptquartier in Norfolk?“
„Keine Antwort!“
„Die NATO in Brüssel?“
„Keine Antwort!“
„London, Berlin, Paris, Moskau, Peking?“
„Keine Antwort!“
Bärbel, Drew und die übrigen Überlebenden hatten sich bei einem Notfallkommunikationspunkt, etwa zwei Kilometer von den Überesten des Hauptquartiers, gesammelt. Sie versuchte zu irgendjemand Kontakt aufzunehmen, aber es war zwecklos. Hin und wieder kamen verzweifelte Bitten um Verstärkung von versprengten Armeeeinheiten über den Äther, aber das war alles.
Grimmig sagte Bärbel: „Sieht so aus, als seien wir auf uns allein gestellt!“
„Oh Gott, es ist alles vorbei!“ schrie ein junger Agent, der am Ende seiner Nerven war.
„Nein, es ist noch nicht vorbei!“ klang eine Stimme. Alle drehten sich verwundert um...zu Drew. „Wir haben alles was wir brauchen. Alles um eine Organisation aufzubauen, die die Welt zurückerobern kann. Wir müssen natürlich sehr vorsichtig sein. Es muss beim erstenmal klappen. Von einem Schurken die Welt zurückzuerobern ist natürlich sehr viel schwerer, weil ein Schurke einem keine zweite Chance gibt, aber es ist möglich!“
Alle sahen ihn schweigend an.
Da sprach Bärbel:“Mr. Lipsky! Könnten sie es bitte sagen?“
„Was sagen?“
„Sie wissen schon! Ihren Satz!“
„Oh, muss dass sein? Jetzt wo ich gut bin, kommt mir der Satz so dämlich vor!“
„Es würde uns allen sehr viel bedeuten, Mr. Lipsky!“
„Na gut!“ seufzte Drew. „Zorpox hält sich für so toll, aber das ist er nicht!“

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Sie standen auf der Tanzfläche. Ein Handlanger rempelte den DJ an, der sofort die Musik anstellte.
Und ein Lied ertönte, wo ein Mädchen von einem Jungen sang der seit Ewigkeit und den sie auf einmal ganz neu ansah. Und sie fragte sich, konnte es sein, dass er immer schon bei ihr gewesen war und sie es nie erkannte.
Und diese Lied ertönte auch in einer ganz anderen (und doch ähnlichen) Welt, wo eine andere Kim und ein Ron sich tatsächlich zum erstenmal ganz anders ansahen und sich tatsächlich diese Frage stellten. Eine Welt wo die Diabolos vom Himmel fielen, das Gute triumphierte und Liebe unerzwungen und ohne bitteren Beigeschmack war.
In dieser Welt aber, von der wir hier berichten, begannen Kim und Ron aber zu tanzen und, so seltsam es klingen mag, einige andere Paare begannen es auch. Vielleicht war heute die Welt untergegangen, aber ein Abschlussball war nun mal ein Abschlussball.
Kim und Ron nahmen es kaum war. Langsam drehten sie sich auf der Tanzfläche und dann... küssten sie sich. Ein blaues Leuchten umfing sie und sie schwebten in die Luft und man mochte glauben, dass sie für immer fliegen würden.
Aber selbst jetzt triumphierte, hinter der Fassade von Rons Glück, Zorpox. Er hatte alles was er wollte.
Die Welt und Kims Seele.

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Funkwellen rasten um die Erde und verkündeten der Welt Zorpox sieht. Sie rasten aber auch ins tiefe, schwarze Weltall hinein. Würde sie dort jemand hören?

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Die Zukunft

„Und so endet die Geschichte!“ sagte die Erzählerin. „Meine Augen haben es nicht gesehen, aber so wurde es mir berichtet und dich glaube!“ Sie gebrauchte die traditionelle Formulierung zum Schluss, obwohl keiner ihre Geschichte bezweifelt hätte. Schließlich war es die offizielle Historie des Reiches.
Sie erhob sich: „Für Krieger ist es Zeit auf Wache zu gehen oder zu schlafen um Kräfte zu sammeln. Seht, die kleine grüne Sonne ist untergegangen und der blaue und der gelbe Mond stehen am Himmel!“
Aber eines der Kindern fragte: „Erzählerin, wir wollen aber wissen, wie es mit dem Eroberer weiterging!“
„Ihr wisst doch wie es weiterging, junge Krieger!“
„Wir wollen es aber von dir hören!“
Die Erzählerin lächelte: „Heute ist nicht der Zeit und der Ort dafür. Aber eines Tages werde ich berichten, wie unserem Volke der Eroberer, der große Blaue, offenbart wurde. Ich war dabei gewesen, meine Augen haben es gesehen. So spricht WARMONGA!“


ENDE

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