ron-stoppable.de Europas größte Fanseite zu Disneys Kim Possible - Hunted
0
0
0
0
Start Einloggen Einloggen Die Mitglieder Das Foren-Team Suchfunktion Foren-FAQ
70397 Posts & 2133 Themen in 23 Foren
  Login speichern
Forenübersicht » Kim Possible » Fanarts und Fanfics » Hunted

vorheriges Thema   nächstes Thema
24 Posts in diesem Thema (offen)
Seiten (2): < zurück 1 (2)
Autor
Beitrag
Miketech ist offline Miketech  
Diesen Beitrag melden   #16
496 Beiträge - Böses Helferlein
Miketech`s alternatives Ego
Bin keiner der zum Ritter gehauen wurde mit der Bratpfanne also kein Sir, Madam von Bitterschock
Beitrag vom 27.05.2015 - 00:46
nach weiteren Posts von Miketech suchen Miketech`s Profil ansehen Miketech eine E-Mail senden Miketech eine Kurznachricht senden Miketech zu deinen Freunden hinzufügen zum Anfang der Seite
Bitterschock ist offline Bitterschock  
Confirm Diesen Beitrag melden   #17
800 Beiträge - Amok laufender Golfer
Bitterschock`s alternatives Ego
„7 Monate…“ murmelte Kim. Sie standen vor dem Eingang des Acadian.
„Meinst du, er beobachtet euch schon so lange?“
Kim schüttelte den Kopf auf Rons Frage. „Jemand der uns bereits eine derart weite Zeitspanne im Visier hat hätte nicht 2 Mal versagt.“
„Und wenn es nur eine Warnung ist?“
„Dafür war es wiederrum zu knapp.“
Ron stöhnte enttäuscht. „Und was machen wir jetzt?“
„Tja“, begann Kim und verschränkte die Arme vor der Brust. „In so einem Hotel werden solche Dinge komplett getauscht. Wir können also davon ausgehen, dass er nicht zufällig eine alte Schachtel erwischt hat.“ Wieder verfiel sie ins schweigen und suchte nach dem nächsten Schritt. Er musste da sein, irgendetwas übersahen sie. Das Streichholzbriefchen war bisher ihre beste Spur gewesen, sie jetzt so ins Leere laufen zu sehen deprimierte Kim und machte sie ungehalten.
In ihre Gedanken hinein fragte Ron, „Was machen die den mit dem ganzen Zeug?“
„Wegwerfen vermute ich.“ Antworte sie abwesend.
„Was für eine Verschwendung. Man kann sie doch sicher noch anderswo gebrachen.“
„Die haben eben das Geld um …“ Kim unterbrach sich mitten im Satz. Ihr Blick war auf einen Mann, in der Uniform eines Hotelangestellten, gefallen. Er war aus einem Seiteneingang getreten und zündete sich eine Zigarette an während Rons letzte Bemerkung noch im Äther hing. Natürlich, das war es. Wie simpel. Sie packte Ron und zog den verwirrten Jungen mit sich.
„Entschuldigung“, rief sie dem Mann entgegen. „Hi, ich bin Kim und das ist Ron. Kannst du uns vielleicht bei ein paar Fragen weiter helfen?“
Der Mann mit dem dunklen Tange eines Afro-Amerikaners, zog noch an seiner Zigarette und stieß den Rauch wieder aus bevor er antwortete. „Henry. Was wollt ihr denn wissen?“
„Wie lange bist du hier angestellt?“
Henry zuckte ein wenig desinteressiert mit den Schultern und nahm noch einen Zug. „4 Jahre ungefähr.“
„Dann kennst du dich im Hotel gut aus? Was hier so läuft und so.“ Kim hatte Mühe ruhig zu bleiben.
Diesmal lachte Henry kurz auf. „Als Barkeeper muss ich das, Mädchen.“ Er schnippte die halbgerauchte Zigarette weg. „Was willst du wissen? Gerüchte, Lieferzeiten, die Tür Codes? Ihr seht mir nicht nach Einbrechern aus oder nach der Schülerzeitung.“
In Kim hatte für den Bruchteil einer Sekunde ihr Umweltaktivist aufgeschrien doch sie schaffte es noch ihn zu unterdrücken, im Moment gab es wichtigeres. „Eigentlich will ich nur eins Wissen: Was ist mit den Restbeständen an Streichhölzern passiert als sie ausgetauscht wurden?“

Unwohl ist nicht das richtige Wort. Mein ganzer Körper schien gegen diesen Ort zu rebellieren und alles fühlte sich rau an. Die Wirkung meiner Tabletten ließ nach und die Stimme verlangte nach gehör, während sie gegen die Barrieren rannte. Etwas kratzte und hatte in mir.
Ich wollte nicht hier sein. Ganz und gar nicht.

„Hier muss es sein.“
Hier beschrieb eine Nebenstraße im Angrenzenden Industriegebiet von Tricity. An der einen Seite zog sich entlang der Straße eine hohe Mauer, die das Gelände einer Metallverarbeitenden Firma abschottete. Gedämpftes hämmern und ein Geruch nach verbrannter Kohle hing in der Luft, lediglich unterbrochen vom Lärm der Hauptstraße.
Die andere Seite wurde lediglich von einem löchrigen Maschendrahtzaun umgeben und die Hallen dahinter schienen größten Teils verlassen zu sein. Auf der Straße selbst war, abgesehen von vereinzelt parkender Autos und LKWs, niemand zu sehen. Sie endete schließlich in einem großen, leicht versetzten Platz. Dort standen die beiden Teenager.
Henry sah sie verständnislos an, dann lacht er, bitter als zuvor. „Warum wollt ihr das wissen?“
„Sagen wir, jemand hat dieses Briefchen verloren und wir wollen es ihm zurückgeben.“ Antwortete Kim schlicht. Er brauchte nicht zu wissen um was es ging, sie wusste nicht ob der Mann, der ihre Familie jagte, nicht hinter sich aufräumte.
„Es kann ja kaum ein Verbrechen sein sich etwas zu nehmen, dass ohne hin zerstört werden sollte.“ Ein verärgertes Grollen mischte sich hin seine leiser gewordene Stimme.
Kim schüttelte den Kopf. „Das interessiert mich nicht, ich will nur diesen einen Mann.“
„Um ihm Streichhölzer wiederzugeben.“ Ihr Gegenüber sah einmal zwischen ihnen hin und her, zuckte dann jedoch mit den Schultern. „Ein Kollege von mir hat Kontakte und ein paar Kisten ein einen Typen vertickt. Keine Ahnung wie der hieß, aber er hat n Bar draußen vor der Stadt.“

Das war es, Der Schritt, der ihnen gefehlt hatte und jetzt vor ihnen lag. Ein zweistöckiges Gebäude im tieferen Teil des Platzes. Ein kaputtes Neonschild über der Veranda verriet sie als Motbar.
„Und warten wir jetzt bis der Typ auftaucht?“ fragte Ron.
Mit einem Kopfschütteln verneinte seine Freundin. „Das dauert zu lange. Er könnte bereits einen neuen Schlagausführen und vielleicht finden wir eine Antwort darauf wo er sich aufhält. Mit Glück finden wir ihn.“
„Hälst du das für eine gute Idee?“ Ron klang skeptisch und leicht verängstigt. „Ich mein der ist bewaffnet und gefährlich. Und denk dran was Henry gesagt hat, das ist kein netter Ort für jemanden der mit der Polizei in Kontakt steht.“
Sie sah ihn an. Tatsächlich hatte sie überlegt Ron zurück zu lassen. Unter Umständen konnte er in Gefahr geraten und nach denen sah es eindeutig aus. Andererseits hatte er schon oft bewiesen auf sich selbst aufpassen zu können und sie selbst fühlt sich besser, wenn sie ihn bei sich wusste. Entschlossen lächelte Kim ihn an. „Wir haben doch schon viel schlimmers erlebt als ein paar Schläger und denk an die Plasmastäbe die Drakkens Männer immer haben.“
„Ja“, sagte Ron langgezogen. „Aber die machen auf mich immer den Eindruck wie Spielzeuge die eben leuchten, nichts dass jemanden tötet, aber eine Pistole…“
„Ich denke, ob wir nun warten oder nicht, irgendwann werden wir ihm gegenüberstehen und ich würde ihm gerne zuvor kommen.“ Erwiderte sie und mit diesen Worten trat sie auf den Eingang zu.
Durch die Hinze des Tages war lediglich die Fliegengittertür geschlossen, trotzdem roch es im Inneren stickig. Der Geruch nach Bier, Schweiß und kaltem Rauch der sich mit neuem mischte schlug einem entgegen. Der Raum war offen, lediglich durchzogen von vereinzelten Stützbalken und Tischen mit Stühlen die durcheinander zwischen ihnen standen. Alles war alt und aus dunklem Holz gefertigt, dass sich Kim und Ron an einen Salon aus dem Wilden Westen erinnert fühlten. Ein paar Männer saßen an den Tischen, spielten Karten und tranken. Als die Teenager den Raum betraten sahen einzelne Köpfe sich zu ihnen um, wandten sich jedoch schnell wieder ihren eigenen Angelegenheiten zu. Rechts vom Eingang führte eine Treppe in den ersten Stock und links ging, über die hintere Ecke, ein Tresen.
„Kein Alkohol für minderjährige, also raus hier.“ Kam es von einem Mann mit knurriger Stimme. Er stand hinter dem Tresen, eine Zigarette hing ihm aus dem Mundwinkel, stützte er sich auf die Platte und las ihn einem Magazin.
Kim ging geradewegs auf ihn zu und blieb direkt vor ihm stehen.
Genervt stemmte der sich vom Tresen hoch. „Seid ihr taub? Gören wie euch verkauf ich keinen Alkohol. Wenn Mami und Papi euch damit erwischen, hab ich ruck zuck die Behörden wieder im Laden. Und erspart euch das betteln. Ihr redet immer. Und jetzt raus hier.“ Er winkte mit dem Daumen zum Ausgang.
„Wir sind an ihrem Alkohol nicht interessiert.“ Kims Gegenüber hob verächtlich die Augenbrauen. „Wir wollen eins ihrer Zimmer.“
Der Mann schnaubte amüsiert, sah zu Ron und grinste. „Willst du dich von deiner kleinen Freundin ****** lassen?“„Nein!“ Ron, peinlich berührt und empört, kam jedoch nicht weit, da Kims Arm vorschnellte und dem Mann die Arme vom Tresen stieß, so dass dessen Stirn mit der gesamten Wucht seines Körpers auf der Platte aufschlug. Er stolperte zurück und stieß, im Versuch sich an etwas fest zuhalten, mit Regal in seinem Rücken zusammen. Doch bevor er sich sammeln könnte hatte Kim ihm einen Fuß an den Hals gesetzt.
Hinter sich hörte sie das scharren von Stuhlbeinen und knarren von Bodendielen. Sie wusste nicht ob sich die Männer zurückzogen oder bereit machten einzugreifen. Ron gab ihr mit einem etwas ängstliches klingendem „KP…“ zu verstehen, dass es sich um letzteres handelte, aber das war im Moment nicht weiter wichtig.
„Wir sind nur an einem ganz bestimmten Zimmer interessiert. Falls wir hier richtig sind.“ Sagte sie scharf. „Ein Mann ist hier abgestiegen. Blond, trägt einen Bart und versteckt sein Gesicht.“
„Verdammtes Balg! wenn du wüsstest wie viele Männer hier ein- und ausgehen. Kann mich an keinen von ihnen erinnern.“ Knurrte er. In seinen Augen blitze es gefährlich. Offensichtlich erholte sich der Mann schnell von der Kopfnuss.
„Sie lügen.“ Entgegnete sie und druckte ein wenig gegen seine Luftröhre.
„Keine Ahnung von was du sprichst, Mädchen.“ Presste er zwischen den Zähnen hervor, während sein Kopf sich allmehlig rot färbte.
„Ähm, Kim?“ Rons Ton hatte sich wieder offensichtlich etwas gefasst. Sie drehte ihren Kopf zu ihm und er deutete auf eine Schale und zeigt ihr deren Inhalt indem er eines hochhob. Es war das gleiche Streichholzbriefchen wie sie es gefunden hatten.
Die Rothaarige nickte und wandte sich wieder an den ihr gegenüber. „Ihre Geschäfte interessieren mich nicht, aber wenn sie mir nicht sagen was ich wissen will werde ich dafür sorgen, dass es nicht nur eine Klage wegen Alkohol Verkauf an Minderjährige gibt.“ Ich bin mir sicher sie wissen wer ich bin und das ich dazu in der Lage bin.“ Darauf nahm sie ihren Fuß von seiner Kehle.
Keuchend rieb er sich den Hals. Immer noch argwöhnisch und wütend blickte er zur dem Teenager auf dem Tresen auf. Schließlich griff er unter dem Tresen und warf ihr, mit den Worten „Zimmer 7“ einen Schlüssel zu.
Nicht ohne Ironie bedanke sie sich und sprang hinunter.
„Verdammtes Balg“ knurrte er erneut als die beiden Teenager auf der Treppe verschwunden waren. Jemand im Raum kicherte. „Halt die Fresse!“ blaffte er und warf ein Geschirrtuch nach dem Verursacher.

5 Jahre waren eine lange Zeit sich daran zu gewöhnen alles etwas platt und eingeschränkt zu sehen, jedoch nicht um zu vergessen.
Ihre Finger glitten unbewusst über den Stoff ihrer Augenklappe. Die Bewegung stoppte aprobt als sie sich dessen bewusst wurde.
Der Rat hatte ihr angeboten das Auge zu ersetzen, sie hatte jedoch abgelehnt und den aktiven Dienst verlassen um die Position anzutreten für die sie sich, in einem Anflug von jugendlichem Übermut, Deckname Director geben ließ.
Die Tür öffnete mit einem leisen swusch. Ein Soldat trat einen schritt in den kleinen Raum und salutierte. "Melde Gehorsams," begann er zackig. " das neue Informationen zur Mission -Hitman- vorliegen. Subjekt -kid next door- wurde in der Nähe des Zielort gesichtet. Ankunftszeit etwa 30 Minuten."
Sie nickte. "Wegtreten."
Der Soldat schlug die hacken zusammen, die Tür schloss sich wieder. Dr. Director lehnte sich auf dem Tisch nach vorne, das Kinn auf de aufeinander liegenden Daumen ruhend. Sie war bereit.
Beitrag vom 28.06.2015 - 21:51
nach weiteren Posts von Bitterschock suchen Bitterschock`s Profil ansehen Bitterschock eine E-Mail senden Bitterschock eine Kurznachricht senden Bitterschock zu deinen Freunden hinzufügen zum Anfang der Seite
Bitterschock ist offline Bitterschock  
kennt sich Jemand mit Sprengstoff aus? Diesen Beitrag melden   #18
800 Beiträge - Amok laufender Golfer
Bitterschock`s alternatives Ego
vlt C4


Der Post wurde 2 mal editiert, zuletzt von Bitterschock am 22.07.2015 - 15:42.
Beitrag vom 22.07.2015 - 15:38
nach weiteren Posts von Bitterschock suchen Bitterschock`s Profil ansehen Bitterschock eine E-Mail senden Bitterschock eine Kurznachricht senden Bitterschock zu deinen Freunden hinzufügen zum Anfang der Seite
Miketech ist offline Miketech  
Diesen Beitrag melden   #19
496 Beiträge - Böses Helferlein
Miketech`s alternatives Ego
Was willste wissen
Beitrag vom 16.08.2015 - 22:15
nach weiteren Posts von Miketech suchen Miketech`s Profil ansehen Miketech eine E-Mail senden Miketech eine Kurznachricht senden Miketech zu deinen Freunden hinzufügen zum Anfang der Seite
Bitterschock ist offline Bitterschock  
6. Follow Diesen Beitrag melden   #20
800 Beiträge - Amok laufender Golfer
Bitterschock`s alternatives Ego
„Es ist … normaler als erwartet.“ Murmelte Ron, als er hinter Kim Zimmer 7 betrat.
„Was hast du den erwartet?“ fragte sie leicht amüsiert. „Ein dunklen Raum, in dem irgendein Laptop stetig piep?“
Er zuckte mit den Schultern. „Sowas in der Art oder zumindest ein Selbstschussanlage, ein Sprengsatz an der Tür, aber nicht das.“ Mit einer ausladenden Bewegung fing er den kleinen Raum ein.
„Behalt das vor ihm lieber für dich, sonst kommt wieder jemand auf dumme Gedanken.“ Kim ging an paar Schritte in den Raum und sah sich um. Sie musste zugeben, Ron hatte nicht ganz Unrecht. Dieser Raum wirkte wie jedes Motel Zimmer das man sich vorstellen konnte. Gewöhnlich, karg eingerichtet, aber sauber und ordentlich. Vermutlich würden die restlichen Zimmer nicht ganz so sauber aussehen wie dieses hier und Kim kam der Gedanke, dass ihr Unbekannter selber aufgeräumt hatte. Ihr Hoffnung etwas Bedeutendes zu finden schwand für einen Moment, wie sie das sauber auf A4 gefaltete Kopfkissen und korrekt sitzende Decke betrachtete, gab sich jedoch einen Ruck. Noch hatten sie mit der Suche gar nicht angefangen.
Ron war derweil zum Fenster getreten und schaltete das Radio ein.
Musik aus den 80 oder 90 Jahren dudelte ihnen entgegen und Ron verzog das Gesicht. „Also einen besonders guten Musikgeschmack hat er jedenfalls nicht.“ Das Radio verstummt wieder. „Oh, sieh mal Kim, von hier aus kann man das Gelände des Raumfahrtzentrums sehen.“
Kim, die auf die Knie gegangen war um unter die Möbel schauen zu können, sah zu ihm auf. „War wohl sein Beobachtungsposten.“ Sagte sie und deutete auf ein Fernglas auf dem Schrank.
Er nickte. „Suchen wir wieder nach allem?“
Diesmal war es an ihr zu nicken. „Teile aus denen er die Bombe gebaut hat. Kabel, Werkzeug, vielleicht hat er irgendwo Papiere versteckt aus denen wir sein nächstes Ziel lesen können.“
Schweigend öffnete ihr Freund den Schrank und begann die wenigen Sachen darin auf der Fensterbank zu stapeln.

5 Jahre waren eine lange Zeit sich daran zu gewöhnen alles etwas platt und eingeschränkt zusehen, jedoch nicht um zu vergessen.
Ihre Finger fuhren unbewusst über den Stoff der Augenbinde.
Der Rat hatte ihr angeboten das Augen ersetzen zu lassen, sie hatte abgelehnt und war aus dem aktiven Dienst ausgeschieden um die Stelle anzutreten, für die sie sich, in einem Anflug von jugendlichem Übermut, den Decknamen „Director“ geben ließ.
Die Tür öffnete sich mit einem leisen swusch. Ein Soldat trat einen Schritt in den Raum und salutierte. „Ma’am, ich mache Meldung, dass neue Informationen zur Mission -Hitman- vorliegen. Subjekt -Kid next door- wurde in der Nähe des Zielorts gesichtet. Zeit bis zum Ziel sind 30 min.“
Sie nickte. „Danke, Leutnant . Wegtreten.“
Der Soldat schlug die Hacken zusammen und die Tür schloss sich hinter ihm.
Bärbel Director lehnte sich auf ihrem Tisch nach vorne, das Kinn auf den gefalteten Händen ruhend. Sie war bereit.

Du hast versagt, hörst du. Versagt.
Meine Augen schmerzen, als wollte sie jemand aus meinem Schädel drängen. Ich komme nicht mehr gegen die Stimme an. Das zischende Flüstern gleicht einem permanenten Summen in den Ohren. Die Sonne brennt vom Himmel oder ist es mein Kopf?
Die Tabletten, ich hätte sie mitnehmen sollen. Ich dachte, ich wäre schneller. Hatte es gehofft.
Ich sage doch du hast alles falsch gemacht.
„Es ist alles in Ordnung.“
Gar nichts in Ordnung. Es hat sie nicht getötet.
Langsam breitet sich das brennen in meine Arme aus. Es ist nicht mehr weit, die Straße leer.
„Woher willst du das wissen?“
Die Bombe war zu klein. Sie ist nicht tot. Du hast alles falsch gemacht.
„Sie war völlig ausreichend.“ Wut, ganz leise spüre ich sie in mir gären. Was wusste sie den schon? „Duzende sind meinetwegen tot. Du hast es selbst gesehen.“
Du hast Gefühle für sie. Das macht dich weich im Kopf.
„Es ist nichts dergleichen.“
Du trägst ein Foto von ihr mit dir rum.
Das Fliegengitter schwingt beiseite. Trotz der Hitze in meinem Rücken läuft mir ein Schauer über den Rücken, als ich an das Bild in meiner Tasche denke. Der Geruch von abgestandener Luft und schweiß nimmt mit jedem Schritt ins Innere zu. Meine Brust brennt.
Du bist einfach zu weich. Du hättest die ganze Schule mitnehmen sollen.
„Das war nicht unser Ziel.“
Kollateral Schaden. Es dient der gerechten Sache.
„Das ist nicht wahr. Wir müssen unnötige Aufmerksamkeit vermeiden, sonst werden sie gewarnt.“
Der Gang zieht sich ins Unendliche. Es ist nicht mehr weit. Stimmen, ich höre Stimmen.

„Wade gibt uns Bescheid, wenn die Scans etwas ergeben.“ Kim schob den Kimmunikator zurück in ihre Tasche.
Ron, der dabei war die Sachen wieder in den Schrank zu räumen, hielt kurz inne. „Meinst du, er findet da etwas?“
Kim zuckte mit den Schultern. „Er hat am Tisch gearbeitet, soviel ist sicher. Vielleicht ergeben die Spuren einen Hinweis.“
Die letzte halbe Stunde war sehr ernüchternd gewesen. Das Zimmer war sauber.
Eine große Sporttasche unter dem Bett beinhaltete lediglich einen Satz Präzessionswerkzeug, im Schrank befanden sich lediglich Alltagskleidung, eine unbeschriftete Dose mit Tabletten und eine Kamera ohne Film.
Frustriert trat Ron gegen die Holzabdeckung der Heizung, dieser rutschte dabei einen kleines Stück zur Seite. „Au!“ fluchte der blonde Teenager und hüpfte auf einem Bein durch den Raum, während Kim die Abdeckung wieder zurück schieben wollte.
Etwas fiel raschelnd zu Boden.
Sie hielt inne und schob die Abdeckung wieder in den Raum.
Zwischen den Streben des Gasheizkörpers steckte eine braune Mappe, die bei der erneuten Bewegung vollends herunter fiel. Mehrere Papiere rutschten dabei heraus.
Kims Herz schlug vor Aufregung schneller, als sie die Hand nach dem ersten Stück ausstreckte und umdrehte.
„Was ist das?“ fragte Ron und kam zu ihr gehumpelt.
Ein Foto ihres Vaters, im Gespräch mit jemanden den sie nicht kannte.
Kim hob den Rest der Mappe hoch und schlug sie auf.
Weite Fotos kamen zum Vorschein, darunter sie selbst, die Zwillinge mit ihrer Mutter und Satellitenbilder der Stadt. Dazu der Grundriss ihrer Schule, auf dem Kims Spind und mehrere Routen durch die Gebäude markiert waren. Auf einigen Seiten fanden sie Steckbriefe, mit detaillierten Tagesabläufen von jedem Familienmitglied. Weitere Karten und noch mehr Fotos.
Schockiert stellte Kim fest, dass sie seit mindestens 4 Wochen verfolgt wurde. Da stand der Kegelabend von ihres Vaters. Die Heimwege ihrer Familie mit einer exakten Angabe von Zeiten zu jeder Tageszeit. Selbst ihr Verschwinden für Missionen war Protokoliert worden. An dessen Stelle stand meist ein Fragezeichen.
„Das ist unglaublich.“ Meinte Ron. „Das hier sind wir bei unserem Date letzte Woche. Oder das hier, vom Fußballspiel.“
Ron redete weiter, doch sie hörte ihrem Freund nur halb zu. Ein Gesprächsprotokoll zwischen ihrem Vater und dem Attentäter, in den Händen haltend fühlte sie sich im Moment einfach überwältigt. Ihr Dad hatte mit dem Mann gesprochen und wenn er das getan hatte, konnte sie das vielleicht auch.
Tief in Gedanken merkte Kim zu spät, dass Ron verstummt war. Erst als er ein lautes „Du!“ ausstieß sah sie auf.
Sein ausgestreckter Arm deutete auf Tür.
Der Mann, der dort im Rahmen stand, wirkte im ersten Moment selbst von Rons Ausruf überrascht. Er war groß, breitschultrig und hatte sich die Ärmel seines Overalls um die Hüfte gebunden. Ein dunkelblonder Bart bedeckte das Gesicht.
Beinah Gleichzeitig erwachten sie aus ihrer Starre. Er war um Sekunde schneller, drehte auf dem Absatz um und rannte den Gang zurück.
Er!
Kim verfluchte sich innerlich und setzte dem Flüchtling nach, Ron im Schlepptau.
Doch als sie die Tür erreichten war er bereits um die nächste Ecke verschwunden. Die Zähne zusammen beißend, rannte sie ihm an der Treppe vorbei nach. Sah noch wie er mit einem krachen die Tür am Ende des Flures sprengte und durch das Fenster brach. Sekunden später folge sie. Hinter ihr hört sie einen überraschtes keuchen. Kim schaltete blitzschnell.
Die Cheerleaderin sprang durch das zersplitterte Fenster über das Vordach der Veranda. Noch im Flug erspähte sie den Mann, wie er über die kleine Wendeplatte rannte, direkt auf das verlassene Betriebsgelände zu. Auf dem Boden landend rollte sich ab. Ohne Schwung zu verlieren kam sie wieder auf die Füße und rannte weiter, ihn immer im Blick.
Durch eine Lücke im Maschendrahtzaun lief er auf das verlassene Betriebsgelände. Seine Schritte klangen Dumpf zwischen den Lagerhallen und sie folgte ohne zu zögern. Die Hatz ging zwischen den engen beieinander stehenden Gebäuden. Offensichtlich kannte sich der Mann hier aus, denn er bewegte sich sicher durch das Labyrinth aus Mauern und Schutt und sprang zwischen Lücken hindurch.
Dann verschwand er vor ihr durch eine Tür. Kim packte den Griff, doch sie war verschlossen. Wütend trat sie gegen das Metall, dass es unter ihrem Fuß erzitterte. Las plötzlich das dröhnende Geräusch eines Helikopters über ihr ertönte. Ein Windstoß und das schwarze Gefährt erschien dicht über den Dächern.
Beitrag vom 22.08.2015 - 12:40
nach weiteren Posts von Bitterschock suchen Bitterschock`s Profil ansehen Bitterschock eine E-Mail senden Bitterschock eine Kurznachricht senden Bitterschock zu deinen Freunden hinzufügen zum Anfang der Seite
Bitterschock ist offline Bitterschock  
7. Error Diesen Beitrag melden   #21
800 Beiträge - Amok laufender Golfer
Bitterschock`s alternatives Ego
Das Wasser spritzte unter meinen Füßen in die Höhe.
Breite und weit verzweigte Rohre durchziehen die Kanalisation, manche davon älter als die Gebäude über ihnen. Das ist gut für mich.
Folgen sie mir noch immer?
Ich höre nichts anderes als das Platschen meiner Schritte und deren Widerhall, vor mir rauscht ein Wasserfall. Doch was heißt das? Wenn sie mich gefunden hat, haben sie mir eine Falle gestellt.
Weg. Weg. Weg!
Aprobt bleibe ich stehen. Mein Atem geht stoßweise und Schweiß steht mir auf der Stirn. Ein ewig dämmriger Schein geht von der Notfallbeleuchtung aus und färbt die feuchten Wände blutig. Die Luft ist geschwollen von den Gasen des Abwassers. Es stinkt.
Ich spüre meine Muskeln zucken. Keine Panik. Ich weiß wo ich bin. Der Highway ist nicht weit von hier.

Der Soldat in grauer Uniform hielt ihnen die Tür auf.
Kaum dass Kim den Raum dahinter betreten und die anwesenden Personen erkannt hatte, brach der Ärger über die vergangenen Stunden aus ihr heraus.
„Was soll das? Wir hatten ihn fast. Warum nehmen sie uns mit statt ihre Leute ihm hinterher zu schicken?“ Ron nickte mit verschränkten Arme zustimmend.
Die kleine Gesellschaft aus 2 Personen am Konferenztisch, der den größten Teil des Raums im Polizeirevier einnahm, tauschte unsichere Blicke aus und sahen schließlich zur Person Nr. 3, die auch Kim direkt angesprochen zu haben schien.
„Miss Possible, Mr. Stoppable“, begann Dr. Director ruhig. „Es wäre Sinnlos gewesen. Das Gelände gehörte früher einer Färberei und hat einen Direkten Zugang zur Abwassersystem, in diesem Teil der Stadt das reinste Labyrinth.“
„Schön.“ Schnaubte der rothaarige Teenager, trotz ihres Ärgers musste sie dieser Argumentation nachgeben „Und was machen wir dann hier? Er kann nicht durch alle Rohre. Es muss einen logischen Weg geben.“
„Ich fürchte, sie missverstehen den Erst der Lage, Miss Possible.“
„Ernst der Lage.“ Kim wischte die Bemerkung beiseite wie eine lästige Fliege. „Hören sie auf. Wir wissen beide, dass wir bereits weit schlimmere Situation bewältigt haben.“
„Nein, ganz und gar nicht.“ Dr. Director stand auf und kam um den Tisch. „Dieser Mann, von dem sie reden und vielleicht noch als kleinen Gauner sehen, steht weltweit zur Fahndung aus.“ Sie drückte auf den Knopf einer Fernbedienung und aus einem kleinen Gerät, auf dem Tisch, erschien ein Hologramm der Weltkarte. Helle Punkte lagen überall verstreut. „Industriestaaten, 3. Welt, Krisengebiete. Wir haben keine Namen, keine Identität, lediglich ein paar undeutliche Bilder und eine lange Liste von Verbrechen. Sein Aktenzeichen ist P19113.“
Immer mehr Daten blendeten in das Hologramm eine und während Rons Haltung etwas in sich zusammengefallen war, stand seine Freundin noch immer kritisch vor dem Hologramm und zeigte sich wenig beeindruckt.
Die Direktorin von Global Justice fuhr fort. „In den vergangenen 6 Jahren sind uns mehrere Duzend Fälle bekannt geworden die seine Handschrift aufweisen. Einbruch, Diebstahl, Körperverletzung, Mord. Suchen sie sich einen Staat aus und ich sage ihnen, welches Verbrechen er dort begangen hat. Seine Opfertypen variieren dabei stark, daher gehen wir davon aus, dass er im Auftrag von jemanden handelt.“ Sie machte eine bedeutungsschwere Pause. „Ist ihnen nun klar, was sie an der Lage missverstehen?“
Kim sah abwechselnd zwischen Hologramm und Dr. Director hin und her. Sie musste zugeben, die Situation unterschätzt zu haben. Das Verhalten des Mannes hatten sie bereits auf einen Militärischen Hintergrund vermuten lassen, aber das klang nach einem von Rons Filmen und nicht nach der Realität. Andererseits gab es keinen Grund zu glauben, dass Bärbel Director übertrieb und ihre Familie verdankte es dem Glück noch am Leben zu sein. Sie biss die Zähne zusammen bis es wehtat. GJ passte ihr nicht. Dann entspannte sie sich wieder. „In Ordnung. Wie sehen also unsere nächsten Schritte aus?“
Dr. Director verzog keine Miene. „Sie verstehen nicht ganz. Es gibt kein Wir in diesem Fall.“
Die Heldin starrte die Direktorin an.
„Es ist wie ich es ihnen sage.“ Dr. Director nahm einen gefalteten Zettel vom Tisch und reichte ihn an Kim weiter, die ihn Wortlos nahm und auf die Zeilen starte. „Dieses Schreiben überweist uns offiziell die Ermittlungen und sämtliche Beweise, die direkt oder indirekt mit P19113 zu tun haben, an uns übergeben werden müssen.“
„Aber warum interessiert sich das GJ für den Mann?“ meldete sich Ron zu Wort, als Kim immer nicht reagierte. „Ich dachte sie interessieren sich lediglich für Superschurken, die die Weltherrschaft an sich reisen wollen.“
„Das ist soweit korrekt. Es handelt sich hierbei um einen besonders gefährlichen Menschen, der, nebenbei, auch Diebstehle für einige Superschurken begangen haben könnte.“ Antworte Dr. Director schlicht. „Momentan fehlen uns noch Beweise, aber wir arbeiten in diesem Fall mit sämtlichen globalen Behörden zusammen. Wir sind dieses Mal einfach am schnellsten vor Ort gewesen.“ Sie wandte sich wieder an Kim. „Sind sie nicht mit dem Dokument einverstanden, Miss Possible?“
Einverstanden? Kim war ganz und gar nicht einverstanden den Attentäter ihres Vaters und sie selbst, womöglich auch noch auf den Rest ihrer Familie, von einem anderen als ihr gefasst zu sehen. Es war ihr unbegreiflich und nur mit Mühe behielt sie ihre Fassung. Hilfesuchend wand sie sich an den Polizeichef, der bisher gemeinsam mit dem Staatsanwalt, geschwiegen hatte.
Dieser schüttelte leicht den Kopf. „Tut mir Leid, Kim, aber die Papiere sind rechtskräftig.“ Der Staatsanwalt nickte bloß.
„Ich nehme an, die Akte aus dem Motel Zimmer haben sie bereits sichergestellt?“ Es war nicht wirklich eine Frage, mehr eine Feststellung und Bärbel Director nickte auch bestätigend.
„Der Besitzer des Motels ist ebenfalls, nur ein paar Zimmer weiter, damit beschäftigt, zusammen mit einem Zeichner, ein Phantombild von unserem Mann zu erstellen. Die Hilfe von Mr. Stoppable ist daher auch nicht von Nöten.“
Das war es.
Was sollte sie tun? So sehr sie die Umstände auch hasste, es war offiziell und wenn Kim auch gegen Behörden demonstrierte, wenn es um bodenlose Ungerechtigkeit ging, konnte sie Global Justice nicht dazu zwingen mit ihnen zusammen zu arbeiten. Sie reichte Bärbel Director das Dokument zurück. „Wissen ihre Daten warum meine Familie sterben soll?“
„Nein, das wissen wir nicht.“ In der Stimme der Direktorin lag bedauern. „Wie gesagt, wir halten ihn für einen Auftragstäter. Für die Umstände müssen sie sich wohl in ihrem eigenen Umfeld umsehen.“
Kim nickte und wandte sich zur Tür, kurz davor blieb sie jedoch noch einmal stehen. „In der Akte war auch eine Zeichnung der Turnhalle, wo das Fußballtraining meiner Brüder stattfindet.“
„Wir werden eine Einheit dorthin schicken. Wir wünschen ihrer Familie alles Gute.“

Mrs. Peters fuhr nicht gerne in die Stadt. Nicht umsonst hatte sie ihren Mann dazu überredet in einen der Vororte zu ziehen. Hier konnte sie in Ruhe leben und, was seit ihrer Rente besonders wichtig geworden ist, ihren Garten pflegen. Es hat ihr gut und entspannte sie. Heute jedoch war Donnerstag und donnerstags fuhr Mrs Peters immer in die Stadt ihren Sohn und dessen Frau zu besuchen.
Gerade schnurrte ihr etwas in die Jahre gekommene Wagen die Auffahrt zum Highway entlang, als etwas sie dazu nötigte eine Vollbremsung hinzulegen. Ein junger Mann, in schlicht weißem T-Shirt und um die Hüfte geknotetem Overall, war auf die Fahrbahn gesprungen. Vom plötzlichen schreck noch ganz starr konnte die alte Dame nur zusehen, wie der junge Mann sie einen Moment musterte bevor er zu ihr an die Tür trat.
„Guten Tag, Madam. Verzeihen sie die Unannehmlichkeiten, aber ich brauche ihren Wagen."


_____________________________________________
Diesmal nicht so lang, dafür schnell. ^_^
Beitrag vom 04.09.2015 - 21:51
nach weiteren Posts von Bitterschock suchen Bitterschock`s Profil ansehen Bitterschock eine E-Mail senden Bitterschock eine Kurznachricht senden Bitterschock zu deinen Freunden hinzufügen zum Anfang der Seite
Bitterschock ist offline Bitterschock  
8. Without Diesen Beitrag melden   #22
800 Beiträge - Amok laufender Golfer
Bitterschock`s alternatives Ego
Ein neues Kapitel, ein neuer Spaß für die ganze Familie.
Freigegeben ab 16 Jahren.
___________________________________________________

Besorgt warf Ron seiner Freundin immer wieder kleine Seitenblicke zu. So gut er sie kannte, so gut wusste er, dass sie nicht einfach klein bei gab. Dr. Director war lediglich ein weiterer Stein den es aus dem Weg zu räumen galt. Zum Glück für die Welt blieb Kim dabei moralisch und gesetzlich weitgehend vertretbar. Sollte sie einmal, aus welchem Grund auch immer, in das falsche Haus einbrechen oder etwas zerstören, wäre es schnell um sie geschehen.
Jetzt, vor dem Revier, erkannte er sofort, dass sie eben nicht nur eine Türschwelle übertraten. Kim beschleunigte ihre Schritte und zog dabei den Kimiunikator aus der Tasche.
„Was hast du vor, KP?“
„Das letzte Wort in dieser Sache ist noch nicht gesprochen.“ Sie hielt an einer Bushaltestelle. „Global Justice kann uns vielleicht alle Fundstücke beschlagnahmen und uns aus dem Fall werfen, aber wir haben noch etwas in der Hinterhand. Wade, hat sich GJ bei dir gemeldet.“
Das Genie sah fragend aus dem Bildschirm heraus drein. „Global Justice? Nein, warum sollten sie?“
„Bereite dich darauf vor. Dr. Director hat uns gerade offiziell von den Ermittlungen abgezogen.“
„Was?“ fragte Wade ungläubig. „Warum das denn?“
„Anscheinend ist unser Mann ein international gesuchter Schwerverbrecher.“
„Ja, und? Das ist doch nichts Neues.“
„Mord schon.“ Warf Ron ein, während er Kim am Arm zum Bus zog, dessen Fahrer sie bereits ungeduldig musterte.
„Mord“ Wade klang schockiert und entsetzt zugleich.
„Ja“, bestätigte Kim und setzte sich in einer der hinteren Reihen. „In mehreren Fällen, untere Anderem. Darum möchte ich, dass du deine Quellen anzapfst und die Kontakte spielen lässt und alle über diesen Mann herausfindest. Es muss eine Spur geben die uns zu ihm führt.“
„Klar, logisch, kann ich machen, aber Kim … Mord?“
„Keine Sorgen, Wade.“ Beschwichtigte sie. „Ich habe nicht vor allein an ihm Rache zu nehmen, ich will ihn nur finden, dann können wir GJ informieren und die ihn sicher wegschließen.“ Es dauerte eine Weile bis der Junge vor ihr langsam nickte und sie zur nächsten Frage übergehen konnte. „Hast du etwas über die Scans in Erfahrung bringen können?“
„Nicht viel.“ Gestand er. „Eine Menge Kleinigkeiten. Metallsplitter, ein paar chemischer Verbindungen… Ich hab sie einem Kumpel von mir geschickt, der kennt sich mit sowas echt gut aus. Sicher ist nur, dort hat er seine Bomben gebaut.“
„Okay, melde dich, wenn du mehr weist.“
„Alles klar. Bis dann.“ Der Bildschirm erlosch.
Mit einem Seufzen ließ sie ihren Kopf nach hinten sinken und fuhr sich mit den Händen über das Gesicht.
„Du kannst ruhig etwas schlafen, wenn du willst.“ Bot Ron an. „Ich weck dich rechtzeitig bis wir da sind.“
Sie lächelte über sein Angebot, schüttelte jedoch den Kopf. „Nein, ich kann jetzt nicht schlafen. Es gibt so viel das wir noch nicht wissen.“
Ron zuckte mit den Schultern. „Versuch es doch mal. Du bist die ganze Zeit schon so angespannt und das verstehe ich auch, aber wenn du so weiter machst gehst du noch daran kaputt. Außerdem können wir im Moment doch eh nichts machen. Du kannst die Busfahrt also genau so gut genießen.“
Für etwas mehr als einen Augenblick sah sie ihn fragend an, dann lehnte sie ihren Kopf gegen seine Schulter und einen weiteren Moment später schlief sie bereits.

Meine Finger krallten sich in den weichen Schaumstoff des Lenkrads.
Sie hatte mich gesehen. Bei allen Geistern dieser Erde. Sie hatte mich gesehen, beide. Sie hatten mich gefunden.
Wie? Warum war sie nicht tot? War sie ein Geist, ein weiteres Gesicht? Nein, sie war unbestreitbar real und noch schlimmer, er hatte Recht behalten.
Ich bin tot.
Bei diesem Gedanken entspannen sich meine Muskeln eilmehlig. Noch schlägt mein Herz kräftig gegen die Rippen.
Ich hab einmal zu viel versagt.
Dieses Mal verzeiht er dir nicht mehr.
Meine letzte Change auf leben, war ihn um Vergebung zu bitten. Unwillkürlich wandert meine Hand in den Nacken. Kalter Schweißt rinnt über die narbige Struktur, es juckt und ich muss schlucken. Vergebung beginnt mit Buße.
Bald muss ich das Auto wechseln.

Als der Kimunikator klingelte nahm Ron den Anruf entgegen, doch er hatte kaum Zeit Wade „Hallo“ zu sagen, denn Kim platzte halb angezogen, in Jogginghose und BH, das Handtuch noch um den Nacken, ins Zimmer und entriss ihm das Gerät.
Ron, überrascht von einem derartigen Anblick, ließ es Kommentar- und Widerstandslos zu.
„Hey Wade, was hast du herausgefunden?“
Das Genie, welches anhand der nackten Schultern nur erahnen könnte in wie weit sein Gegenüber bekleidet war, musste sich nach dieser Vorstellung erst einmal räuspern. „Äh… Sprengstoff.“ Nahm er schließlich den Faden wieder auf. „Chris hat die Proben analysiert, die du genommen hast und das Ergebnis ist eindeutig C4.“
„C4?“ Nachdenklich ließ sich Kim auf ihr Bett sinken. „Das ist sicher nicht leicht zu bekommen.“
„Für Normalsterbliche nicht und die, die es bekommen, haben strenge Sicherheitsauflagen zu erfüllen.“ Bestätigte Wade. „Auf dem Schwarzmarkt allerdings bekommt das Kilo schon für ein paar Scheine.“
Sie seufzte. „Anders gesagt, wir können nicht herausfinden wer das Zeug gekauft hat.“
„Gekauft nicht, aber wir wissen wer es hergestellt hat.“
„Ich fürchte das musst du näher erklären, Wade.“
„Die Hersteller von C4 sind gesetzlich dazu verpflichtet Zusätze wie Metallstaub und Duftstoffe in ihre Mischungen zu geben, weil C4 selbst geruchlos ist und eine Routinekontrolle es nur schwer finden kann. Und jeder Hersteller hat dabei sein eigenes Rezept.“ Begann das Genie zu erklären und blendete ein Diagramm ein. „Wie du siehst zeigen die Spitzen von Hexagon, Mineralöl, etc eine hohe Reinheit an, was mit, an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, auf eine industrielle Herstellung hindeutet. Daneben haben wir Rückstande von mehreren Edelmetallen, jedes Metall hat eine andere Wirkung auf die Grundstoffe, musst du wissen, und als letztes haben wir Iron. Das bedeutet übrigens, der Sprengstoff roch nach Veilchen und...“
„Komm bitte zum Punkt.“
„Klar, natürlich. Sorry. Links haben wir also unsere Probe und rechts die eines Herstellers von C4. Legen wir diese nun übereinander – was siehst du?“
„Sie sind identisch.“
„Zumindest zu 98,9%.“ Meinte Wade. „Aber es ist höchste Übereinstimmung, die wir gefunden haben.“
„Mineral LLC“ las Kim neben den Diagrammen. „Wer ist das?“
„Hat mir am Anfang auch nichts gesagt, aber gibt man den Namen in die Suchmaschine findet man sehr schnell die Mineral LLC – Santa Fe – New Mexico.“ Wade zögerte kurz. „Ich weiß, es ist nicht was du dir erhofft hast, aber mehr lässt sich nicht herausfinden.“
„Nein, Wade.“ Beschwichtigte Kim ihren Administrator. „Du kannst nichts dafür und unsere Aktien standen von Anfang nicht gut. Er ist ein Profi. Kannst du uns eine Mitfahrgelegenheit organisieren? Ich wüsste zu gern ob in letzter Zeit Lieferungen verloren gingen.“
„Ist schon geschehen.“ Gab er zurück, offensichtlich erleichtert, dass Kims Temperament sich in den letzten Stunden etwas abgekühlt hatte.
„Hast du übrigens etwas über P19113 herausgefunden?“ fragte Kim schnell bevor er sich ausblenden konnte.
„Einiges.“ Gestand Wade wieder nach einigem Zögern. „Und einiges ist ziemlich krasse Scheiße.“ Entsetzt schlug er sich die Hand vor den Mund. „Entschuldigung.“
Kim winkte ab. „Irgendetwas neues?“
„Nicht wirklich. Ich hab mittlerweile den Glauben, dass die einzigen Kapitalverbrechen, die man ihm nicht vorwerfen kann, Kindesentführung und sexuelle Nötigung sind.“ Der Junge erschauderte.
„So schlimm?“
„Nein, aber ich bin mir sicher, dass die Akten nicht alles zeigen was in den letzten Jahren um den Kerl passiert ist.“
„Okay, wenn du dir das nicht anschauen willst kannst du es auch bleiben lassen.“ Meinte Kim, an der bereits seit einer Weile ein schlechtes Gewissen nagte ihn auf die Sache angesetzt zu haben.
Trotz oder gerade wegen seiner Intelligenz vergaß sie schnell wie alt Wade eigentlich wirklich war, jünger noch als ihre Brüder und er sollte sich keine Tatortberichte von Morden durchlesen müssen.
„Nein“, wiedersprach dieser jedoch konsequent. „Ihr braucht meine Hilfe und es ist mein Job euch zu helfen und alles zu liefern was ihr braucht.“ Seine Worte waren sicherer als ihr Klang.
„Schick sie mir einfach rüber. Ich gehe die Berichte auf dem Weg selber durch und du findest derweil etwas über diese Firma raus. Ihre Kunden, den Firmenchef, Diebstähle in der Vergangenheit und so.“
Wade sah sie nicht direkt an, nickte jedoch und wirkte auch ein wenig erleichtert. „Na gut. Eure Mitnahmemöglichkeit erwartet auch in 15min. Over und aus.“
Kim atmete auf. Dann gab sie Ron einen leichten Stoß, dieser schreckte aus dem hypnotisierten Blick, mit dem er seine Freundin in den letzten Minuten beobachtet hatte. „Komm wir müssen los.“
„Was? Wohin?“ fragte er verwirrt.
„Santa Fe. Hast du gar nicht zugehört?“ Kim stand auf und fuhr sich durch die immer noch feuchten Haare.
„Zugegeben, aber ich wurde auch massiv abgelenkt.“ Rons Blick folgte ihren Bewegungen mit einem leichten funkeln in den Augen, was von Kim diesmal nicht unbemerkt blieb.
Sie sah an sich hinab und riss sich erschrocken das Handtuch vor ihre Brust. „Spinnst du?! Warum hast du nichts gesagt? Was wenn Wade etwas bemerkt hat?“

Ich hatte den Wagen einige Meilen vor der Stadt stehen lassen und alles was es an vermeintlich wertvollen Dingen im Auto zu finden gab in eine Tasche gepackt. Mit etwas Glück hält die Polizei es für einen gewöhnlichen Diebstahl und findet die Tasche im Kanal nicht. Noch mehr Ärger kann ich nicht vertragen.
Endlich wird es dunkel. Meine Füße sind wie Blei und der Eingang kommt viel zu schnell näher.
Der Wachmann grüßte mich ihm vorbei gehen. Mir ist nicht nach Smalltalk, sorry Clint.
Er ist hier.
Zum Hauptgebäude. Der Fahrstuhl ganz links. Die Gänge hier sind leer.
Er erwartet mich und ich kann ihn nicht ansehen. „Du hast mich enttäuscht.“
Plötzlich ist es kalt.
Beitrag vom 26.10.2015 - 10:14
nach weiteren Posts von Bitterschock suchen Bitterschock`s Profil ansehen Bitterschock eine E-Mail senden Bitterschock eine Kurznachricht senden Bitterschock zu deinen Freunden hinzufügen zum Anfang der Seite
Miketech ist offline Miketech  
Diesen Beitrag melden   #23
496 Beiträge - Böses Helferlein
Miketech`s alternatives Ego
Ja ned schlecht Zuckerl liest sich gut
Beitrag vom 09.11.2015 - 23:18
nach weiteren Posts von Miketech suchen Miketech`s Profil ansehen Miketech eine E-Mail senden Miketech eine Kurznachricht senden Miketech zu deinen Freunden hinzufügen zum Anfang der Seite
Ronston ist offline Ronston  
Diesen Beitrag melden   #24
9 Beiträge - Knuddelwuddel
Ronston`s alternatives Ego
Gerade an einem Stück gelesen. Tolle Geschichte. Schade, dass es nicht weiter geht. :(
Beitrag vom 12.12.2016 - 17:37
nach weiteren Posts von Ronston suchen Ronston`s Profil ansehen Ronston eine Kurznachricht senden Ronston zu deinen Freunden hinzufügen zum Anfang der Seite
Baumstruktur - Signaturen anzeigen
Seiten (2): < zurück 1 (2)
vorheriges Thema   nächstes Thema

Gehe zu:  
Es ist / sind gerade keine registrierte(r) Benutzer und 195 Gäste online. Neuester Benutzer: Johneames
Es sind gerade keine Benutzer im Chat.
Mit 1296 Besuchern waren am 01.02.2008 - 21:18 die meisten Besucher gleichzeitig online.
Alles gute zum Geburtstag    Wir gratulieren ganz herzlich zum Geburtstag:
TEmig (31), KimPossible07 (30)
aktive Themen der letzten 24 Stunden - Top-User
0
0
0
0

© by ron-stoppable.de
Seite in 0.21853 sec generiert