587 Beiträge - Amok laufender Golfer
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Was wäre wenn? Mad Dogs and Aliens.
EINIGE LICHTMONATE VON DER ERDE ENTFERNT
Das Schiff trieb durch die schwarze Unendlichkeit des Weltraums. Nur hin und wieder zündete eine kleine Steuerungsdüse.
Das Schiff suchte.
Das Schiff lauschte.
Das Schiff war auf einer Mission und die war es, Gelegenheit für heldenhafte Taten zu finden.
Trotz seiner Größe trug das Schiff nur ZWEI Lebensformen, von denen eine sich im Moment im Kälteschlaf befand.
Funkwellen rasten durch die Dunkelheit des Alls. Das Schiff fing sie auf und untersuchte sie. Die Nachricht wurde übersetzt und abgespielt.
Die wache Lebensform sah sie und verstand. Er musste die Herrin wecken.
Der Körper der Frau trieb in einem Bad gefüllt mit flüssigem Sauerstoff. Lichter blinkten auf und die eiskalte Flüssigkeit begann abzufließen.
Das Kühlmittel im Körper der Frau wurde abgepumpt und durch ihr angewärmtes Blut ersetzt. Schwachdosierte Mikrowellen beschleunigten den Auftauprozess.
Das Herz begann zu schlagen. Sauerstoffreiches Blut flutete das Gehirn. Die Frau schlug die Augen auf.
Eine wispernde Stimme ertönte: „Herrin, wir haben etwas gefunden!“
Jede andere Lebensform hätte Stunden gebraucht, um sich von einem Zustand, der dem Tod so ähnlich war wie nichts anderes, zu erholen. Aber der Körper der Frau war eine perfekte Kampfmaschine, auf ständige Bereitschaft hin gezüchtet. Die Frau sprang auf und kam auf ihren muskulösen Beinen zum stehen.
„Auf den Schirm!“ kommandierte sie.
Einer der Bildschirme flackerte auf.
Eine kleine BLAUE Gestalt erschien. Ihr Körper schien von anrührender Zierlichkeit zu sein. Ansonsten war sie aber dem Volk der Frau vom Aussehen her sehr ähnlich.
Das kleine Wesen begann zu sprechen:
„Ihr fragt euch sicher, ist dass das Ende der Welt und ich sage euch: JA, es ist das Ende der Welt und zwar EURER Welt. Aber es ist auch ein Beginn einer neuen Welt, MEINER Welt. Alles was ihr besitz, einschließlich euer Leben, ist jetzt mein Eigentum. Unterwerft euch und ich werde euch Gnade gewähren. Leistet Widerstand und ich werde euch vernichten. So spricht ZORPOX DER EROBERER!“
Die Augen der Frau weiteten sich. War es möglich? Konnte das wirklich ER sein? Ein tiefe Erregung ergriff die Frau, sodass sie sogar die traditionellen Worte des Dankes vergaß, als flinke Hände über ihren Körper liefen und ihr ihre Kleidung und ihre Waffen anlegten.
„Bring das Schiff zum Ursprungsort dieses Signals!“ befahl sie.
„So soll es geschehen, Herrin!“ wisperte die Stimme.
Das Schiff schien jetzt wie die Frau zum Leben zu erwachen. Das Dröhnen der Triebwerke erklang. Das Summen, dass das Aufladen des Überlichtantriebes anzeigte, war zu hören.
All das verkündete eins.
Warmonga zog auf eine heldenhafte Suche.
Sie fragte sich, was für Wunder sie auf dem Planeten des Großen Blauen erwarteten.
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SUDAN, PROVINZ DAFUR
Das Flüchtlingslager schien sich geradezu in den Talkessel zu kauern. Als sei es ein Lebewesen, dass versuchte, nicht die Aufmerksamkeit von Raubtieren zu erregen. In diesem Fall war es vergeblich gewesen.
Die Reiter standen am Rand des Talkessels und blickten mit gierigen Augen auf das Lager herab.
Da unten gab es Beute.
Da unten gab es Frauen.
Da unten gab es Blut zu vergießen.
„Hat Hat!“ Sie trieben ihre Kamele an und ritten auf das Lager zu. Vom Lager her hörten sie die ersten angstvollen Warnschreie der Frauen und Kinder. Die Reiter antwortet mit lautem Kriegsgebrüll. Die Ersten begannen ihre Kalaschnikows abzufeuern.
Sie sahen nicht das große Objekt, dass vom Himmel fiel.
RUMMS.
Der Diabolo landete genau vor ihnen. Er aktivierte seinen Sprachchip.
„DER MEISTER HATTE EUCH VERBOTEN, DASS ZU TUN!“
Das war kein Befehl, das war keine Warnung, das war eine simple Feststellung, damit die Reiter wussten, warum sie jetzt getötet wurden. Der Diabolo hob seine Arme und eröffnete das Feuer. In weniger als 10 Sekunden hatte er die Männer und die Kamele zu Hackfleisch verarbeitet.
„DAS WIRD EUCH EINE LEHRE SEIN!“ sagte der Diabolo zu den Leichen (Zorpoxs Humor war gewöhnungsbedürftig).
Dann stampfte er in zu dem Flüchtlingslager und legte dort einen Container mit Hilfsgütern ab, den er auf dem Rücken getragen hatte.
Jubel umbrandete den Diabolo. Dank für ihn und seinen Meister. Der Diabolo, der nicht wirklich intelligent war, registrierte es gleichwohl und spielte einen seiner einprogrammierten Sätze ab.
„GEHORCHT DEM MEISTER UND ES WIRD EUCH GUT GEHEN!“
Dann zündete er seine Triebwerke und flog wieder in den Himmel. Er ging auf Wacht. Er sollte nachsehen, ob er noch jemanden eine Lehre erteilen musste.
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GOLF VON MEXICO, VOR DER TEXANISCHEN KÜSTE
Das Boot schwebte in den Tiefen des Ozeans. Formel trug es den Namen eines biblischen Helden, aber die Besatzungsmitglieder sprachen einfach nur von dem Boot. Der Kommandant war damit durchaus einverstanden. Als Israeli musste er den Deutschen zwei Dinge lassen. Sie bauten verdammt gute U-Boote und sie kapierten dass man einem U-Boot keinen gottverdammten Namen gab, als sei es ein Kreuzfahrtschiff. So war sein Boot, die IDFS (Israelian Defense Forces Ship) Gideon, für ihn einfach U-1, dass letzte noch einsatzbereite nuklearbewaffnete U-Boot der Welt. Der Kommandant und seine Besatzung hatten das letzte Mal zwei Wochen vor dem Tag der Diabolos das Licht der Sonne gesehen, als sie ihre reguläre Tauchfahrt als Träger von Israels Zweitschlags-Kapazität begonnen hatten. Dann hatte Zorpox die Macht ergriffen und so war das Boot seit Monaten auf der Flucht, wobei sie sich nur auf ihre Geschicklichkeit, ihr Glück und den ultraleisen Brennstoffzellenantrieb, den findige deutsche Ingenieure entwickelt hatten, verlassen konnten. Trotzdem ging die monatelange Unterwasserfahrt, mit wenig Aussicht die Heimat wieder zu sehen, an die Substanz. Mit ihren bleichen Gesichtern und den schwarzumrandeten Augen wirkten die Besatzungsmitglieder fast wie Untote. //Fliegende Holländer der 21. Jahrhunderts!// dachte der Kommandant sarkastisch. Aber jetzt hatten sie wieder Hoffnung. Informationen waren ihnen zugespielt worden. Sie wussten, wo das Ziel, dessen Zerstörung als dies beenden würde, lag. Das Problem war, dass ihre Marschflugkörper nur auf eine Reichweite ausgelegt waren, die es ermöglichte vom Mittelmeer aus den Iran zu erreichen.
Um ein Ziel mitten in Colorado zu treffen, mussten sie so nahe an die amerikanische Küste ran zu kommen wie möglich. Und dies war ihnen anscheinend gelungen. Einen Moment zögerte der Kommandant. Auch wenn das Ziel eine einsam gelegene Firmenzentrale war, war es doch seltsam eine befreundete Nation mit Atomwaffen anzugreifen. Zumindest der Fall-Out würde auch Unschuldige töten. Aber es schien der einzige Weg zu sein.
„Meinen Herrn! Ihre Schlüssel!“ sagte er.
Er selbst, der erste Offizier, der Waffenoffizier und der Schiffsingenieur steckten ihre Schlüssel in das Schaltpult, das die Atomwaffen scharfmachte. Zur selben Zeit drehten sie die Schlüssel um.
„Marschflugkörper scharf und einsatzbereit!“ bestätigte der Waffenoffizier.
„Alle auf Gefechtspositionen! Tanks anblassen! Auf Abschusstiefe gehen!“ befahl der Kommandant.
Das Boot stieg.
„Abschusstiefe erreicht!“
Einen Moment schwieg der Kommandant. Dann sagte er: „Pfeil 1 abfeuern!“
Der Waffenoffizier betätigte einen Schalter. Ein Ruck lies das Boot erzittern.
„Pfeil 1 im Wasser!“ schrie der Waffenoffizier.
Der Marschflugkörper stieg auf und durchbrach die Wasseroberfläche. Er stieß den Treibsatz ab und zündete seine Triebwerke.
„Pfeil 1 auf dem Weg. Alle Systeme.....Oh Gott, PFEIL 1 ZERSTÖRT!“
„WAS!“
Eine Meldung kam aus dem Horchraum: „Großes Objekt taucht ins Wasser! Bewegt sich schnell!“
„TANKS FLUTEN! TAUCHEN!“
Dies schien die einzige Chance zu sein, dass Boot und ihr Leben noch zu retten.
„Objekt kommt näher! KOLLISIONSALARM!“
RUMMS.
Ein schwerer Stoß erschütterte das Boot.
„DRUCKKÖRPERRISS!“
Der Kommandant erkannte, dass das Boot verloren war. Aber vielleicht konnten sich noch einzelne retten.
„TAUCHRETTER ANLEGEN! ALLE MANN VON BORD!“
Das Geräusch von sich verbiegenden Stahl erfüllte das Boot. Die Wand der Kommandosektion begann sich wölben.
Der Kommandant war nicht sehr religiös, aber er wusste was er sich und seiner Besatzung schuldig war. Er senkte den Kopf, hob die Hand zu den Augen und sprach: „Höre, oh Israel, höre, der Herr ist unser Gott, der Herr ist.....!“
Die Wand brach. Wasser flutete die Kommandozentrale. Das Letzte was der Kommandant sah, waren die rotleuchtenden Augen eines Diabolos. Das Boot sank dem Meeresgrund entgegen.
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COLORADO; MDDLETON HIGH-SCHOOL
Zufrieden betrachtete Bonnie sich im Spiegel. Sie zog den Rock etwas hoch und sie zupfte die schwarze Armbinde mit dem roten Z im weißen Kreis zurecht. Perfekt! Die neue blaue Uniform der Z-Jugend stand ihr wirklich gut. Nun, sie hatte selbst an den Entwürfen mitgearbeitet, obwohl sie jetzt erst wirklich der Organisation beigetreten war.
Die Z-Jugend musste irgendwann während der Sommerferien gegründet worden sein. Als Bonnies Senior-Jahr begonnen hatte, war sie schon da. Allerdings damals noch mit selbstgemachten Armbinden und noch ohne richtige Uniformen. Es waren damals vor allem die Außenseiter und Stillen, die sich ihr anschlossen. Auch einige Politfreaks, die sich richtig für Zorpox begeisterten (Hauptsache Bush war weg.). Am Anfang wurden sogar einige von ihnen verprügelt, aber wer einen angriff, hatte alle gegen sich, und sie prügelten dann kurzentschlossen zurück. Da Barkin irgendwann während der Sommerferien untergetaucht war (was jetzt zu einer Menge Unterrichtsausfall führte), kamen sie damit durch. Inzwischen legte man sich nicht mehr mit ihnen an. Und ihre Zahl wuchs.
Bonnie hatte von vorneherein ein Gefühl dafür gehabt, dass man sie ernst nehmen musste und dass man es sich mit ihnen nicht verderben sollte. Sie hatte schon damals die Organisation im Stillen unterstützt und den Führern Ratschläge für das öffentliche Auftreten erteilt. Beigetreten war sie aber noch nicht. Erst musste die Organisation was darstellen. Und sie wollte sich nicht billig machen. Schließlich war sie der Captain des Cheerleaderteams. Ihr Beitritt würde das Ansehen der Z-Jugend erheblich steigern. Deshalb war klar, dass sie nicht als einfaches Mitglied beitreten würde. Inzwischen hatten lokale Unternehmen begonnen, die Z-Jugend zu sponsern (wobei einige allerdings sagten, dass diese Firmen praktisch Schutzgeld zahlen mussten). Jedes Mitglied hatte jetzt eine neue Uniform bekommen und Bonnie war jetzt im Rang eines Zellenführers beigetreten. Damit stand sie nur unter dem Schulführer, der gleichzeitig Gebietsleiter der Schulen in der Tri-City-Area war.
Und heute würde sie ihre Debüt geben. Sie verließ den Umkleideraum. Die Überraschung war geglückt. Nur der engere Führungskreis hatte von ihrem Beitritt gewusst, deshalb machten alle große Augen, als sie Bonnie in ihrer neuen Uniform sahen. Respektvoll (zumindest empfand Bonnie es als Respekt) machten sie vor Bonnie Platz. Die uniformierten Mitglieder der Z-Jugend waren auch überrascht, aber keiner vergaß die neue Zellenführerin zu grüßen, was Bonnie mit Befriedigung zur Kenntnis nahm.
Nach außen blieb sie aber ganz gleichmütig, als sei es selbstverständlich, dass sie hier in Uniform durch die Schule ging und als sei nichts weiter dabei. Sie war sicher, dass das viele Zögernde dazu bringen würde, sich der Z-Jugend anzuschließen..
Sie ging an ihren Spind und öffnete ihn. Da erklang hinter ihr eine scharfe und wütende Stimme.
„Sag mal, schämst du dich überhaupt nicht!“
Bonnie zuckte zusammen als hätte man sie geschlagen. Solche Sprüche konnte sie gar nicht vertragen. Sie drehte sich um und starrte in das wütende Gesicht von Monique.
„Was machst du mich denn an?“ sagte Bonnie ärgerlich.
„Ich glaub es einfach nicht. Da bist du auch diesem Faschistenverein beigetreten. Und gleich als eine große Nummer!“
„Wir sind keine Fasch...!“
„Und weist du was das Ganze besonders widerlich macht. Den wahren Ron, den lieben, netten Kerl, hast du immer wie Dreck behandelt. Und jetzt, wo aus ihm ein Killer und Tyrann geworden ist, würdest du ihm am liebsten den Hintern hinhalten, damit er dich f....!“
„HEY! PASS AUF WAS DU SAGST!“ fauchte Bonnie.
„IM MOMENT SAG ICH NOCH WAS MIR PASST! DARAN KÖNNEN UNS DIE ROBOTER NOCH NICHT HINDERN! UND IHR BLAULINGE KÖNNT MIR NICHT DEN MUND VERBIETEN!“
„BIST DU DIR DA SO SICHER?“
Andere Mitglieder der Z-Jugend waren inzwischen herangetreten. Langsam bildeten sie einen Kreis um Monique.
Monique bemerkte dies, schien sich aber nicht einschüchtern zu lassen: „Was wollt ihr Penner? Denkt ihr, ich hab Angst vor euch!“
Einer der Zojus, ein ziemlich bullige Typ aus der Junior-Stufe, trat an Bonnie heran: „Irgendwelche Befehle, Zellenführer?“
Bonnie war schrecklich wütend. Moniques Sprüche hatten doch einen wunden Punkt bei ihr getroffen und so was konnte sie gar nicht vertragen. Gerade wollte sie den Befehl geben, Bonnie eine Lektion zu erteilen, als sie hinter sich eine zaghafte Stimme hörte:
„Bonnie, bitte!“
Tara stand da, mit ängstlichen Blick und ihre Arme unsicher über ihrem schon recht dicken Babybauch gekreuzt.. Bonnie gab es einen Stich ins Herz. Sie hatte sich immer noch nicht recht daran gewöhnt, dass Tara bereits im 5. Monat schwanger war.
In der Nacht der Diabolos hatten Josh und Tara miteinander geschlafen und Tara war prompt schwanger geworden. Taras Eltern waren ziemlich wütend gewesen, hatten es aber schließlich akzeptiert. In den Sommerferien waren Tara und Josh dann nach Vegas geflogen und hatten geheiratet. Josh hatte die Schule abgebrochen und arbeitete jetzt bei Smarty-Markt, aber Tara wollte noch so lange wie möglich zur Schule gehen.
Nach Bonnies Meinung hatte Tara, ihre beste Freundin, sich damit das Leben verpfuscht. Und das Tara sich auch noch so auf das Baby freute, machte es aus Bonnies Sicht fast noch ärgerlicher.
Da riss Taras Stimme Bonnie wieder aus ihren Gedanken: „I-ich bin sicher, Bonnie, Monique hat das gar nicht so gemeint!“
„Und ob ich das so gemeint ha....!“ Bevor Monique den Satz zu Ende bringen konnte, war Tara zu ihr gelaufen und hatte ihre Hand ergriffen. Ein Blick in Taras angsterfüllte Augen brachte Monique zum Schweigen.
„Bitte sag nichts mehr Monique! Lass...lass uns schnell weg gehen!“
Sie wandten sich zum gehen, aber die Zojus hatten sie immer noch eingekreist. Tara sah flehentlich zu Bonnie hinüber.
Missmutig sagte Bonnie: „Lasst sie gehen!“
Der Kreis öffnete sich und Tara und Monique gingen davon.
Düster sah Bonnie den beiden hinterher. So hatte sie sich das ganze nicht vorgestellt.
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Und so standen die Dinge auf Zorpox Welt, als Warmongas Schiff auf der Höhe der Saturnumlaufbahn aus dem Hyperraum fiel.
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