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Miketech ist offline Miketech  
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496 Beiträge - Böses Helferlein
Miketech`s alternatives Ego
Wieder einmal toll geschrieben muss ich sagen und der backflasch da ist auch super
Beitrag vom 26.01.2011 - 16:19
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Mileaos2 ist offline Mileaos2  
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487 Beiträge - Böses Helferlein
Mileaos2`s alternatives Ego
@rufus2005 danke^^
zuerst danke ich mal wieder ron unstoppable, der sich wieder zum bethalesen bereiterklärt hat =)
ansonsten ist das ein recht ruhiges, wenn auch etwas interessantes kapi.

Kapitel 10
Geständnisse


Kim fand sich in einem kleinen Städtchen in Kalifornien wieder. Es war eine süße, kleine Kleinstadt, in der es wahrscheinlich nur sehr geringe Kriminalität gab und jeder jeden kannte. Eigentlich konnte man es nicht als Stadt bezeichnen, eher als Dorf.
Mittendrin stand ein kleines Haus, wie es hier viele gab. Nichts deutete auf etwas Anormales hin, wie etwa, dass es sich um einen Unterschlupf für Verbrecher handeln könnte. Kassandra begann mit kindlicher Freude, die Wohnung zu erkunden. Laut polternt stürmte sie in den zweiten Stock, während die Beiden Frauen das Haus betraten und Shego die Tür schloss.

"Wow...", sagte Kim und sah sich um. Es machte einen freundlichen Eindruck. Es war sauber, es schien sogar bewohnt zu sein. Nirgends lag Staub und der Kühlschrank war gefüllt. Licht und Wasser gab es ebenfalls.

"Ich habe eine Haushälterin, die unser Kommen vorbereitet hat!", erklärte die Schwarzhaarige und lies sich auf die Couch fallen, während Kim sich ein Paket Milch nahm, dieses öffnete und daran schnupperte. Es roch frisch, so wie es sein musste. Mit einen Schulterzucken trank sie direkt aus der Packung und stellte diese dann zurück.

"Ich muss echt zugeben, dass hätte ich nicht erwartet!", sagte sie dann, was ihr einen fragenden Blick der Älteren einbrachte.
"Naja, das alles..." Sie wies vielsagend mit der Hand um sich herum. Durch große Fenster flutete Sonnenlicht in das Haus. Die helle Einrichtung, laminierter Fußboden, ein großer Flachbildfernseher. Es kam ihr fast so vor, als hätte Shego sich eine Rentenversicherung zugelegt.
"Es passt irgendwie nicht zu dir!", schloss sie dann ihre stumme Aufzählung.

"Was passt dann zu mir, Kimmy?"

"Uhm, naja..." Unsicher sah sich die Rothaarige um. "Ich habe es mir..." Sie wedelte leicht mit der Hand herum. "Dunkler vorgestellt, grüner!", schloss sie dann zufrieden.

"Um dich zu beruhigen, ich habe eine Folterkammer im Keller versteckt, wo wir uns Beide austoben können!", meinte die Ältere leichthin und reckte sich etwas.

"Was, ich, aber..." stotterte Kim, bis sie merkte, dass sie eben auf den Arm genommen wurde.

"Das hier ist ein Versteck, ein Haus, in dem ich untertauchen kann, nichts weiter, davon habe ich Dutzende, alle unter anderen Namen gekauft."

"DAS ZIMMER GEHÖRT MIR!", hörten sie plötzlich die Stimme des Mädchens.

"Da habe ich aber auch noch ein Wörtchen mitzureden...", sagte die Schwarzhaarige und ein kleines Lächeln durchzog ihr Gesicht während sie aufstand und ebenfalls hochstürmte. Kim folgte ihr nach einigen Momenten ein wenig verwirrt.
"Wann habe ich sie das letzte mal so... so... fröhlich gesehen?", fragte sich die Rothaarige leise.
>Noch nie?<
Kassandra hatte sich das größte Zimmer ausgesucht, das sie finden konnte. Das Bett war groß genug für fünf von ihrer Größe.

"Oh nein, das glaubst du wohl selber nicht!", rief Shego und betrat das Zimmer. "Das gehört mir!"

"Ach so?", Kim hob bedeutungsvoll eine Augenbraue. "Davon wüsste ich aber was!"

"Ich verteidige, was mir gehört!", forderte Kassandra, hob die Fäuste und sprang auf dem Bett auf und ab. Die Schwarzhaarige zog sich die Schuhe aus und warf sich mit einem lauten Schlachtruf auf das Bett. Kim betrachtete fassungslos, wie die Beiden begannen sich zu kabbeln. Zuerst versuchten sie sich gegenseitig von der Bettkante zu schieben, doch nachdem das Mädchen feststellen musste, dass Shego zu schwer für sie war, begann sie sie mit Kitzelattacken einzudecken. Kim lehnte sich nur gegen den Türrahmen und betrachtete das Schauspiel. So konnte man die Beiden wirklich für Mutter und Tochter halten. Nach einer Weile lehnte die Jüngere sich erschöpft gegen ihre "Mutter".

"Na, wer hat gewonnen?", fragte Kim dann.

"Unentschieden...", sagte die Schwarzhaarige lächelnd und hob das Mädchen hoch. Schnell trug sie sie in das Nachbarzimmer und legte sie auf das dortige Bett. Sie schien eingeschlafen zu sein.
"So, müssen wir uns jetzt auch noch um das Zimmer kabbeln?", fragte sie dann amüsiert.

"Nein danke." Kim hob abwehrend die Hände. "Nachher werd ich noch zu Tode gekitzelt, ich nehm das Gästezimmer." Sie besah sich kurz ihr Zimmer und warf ihre Habseligkeiten hinein, es waren alles andere als viele. Ein paar Klamotten und Hygieneartikel. Überrascht erkannte sie, dass der Kleiderschrank mit Klamotten gefüllt war. Noch überraschender war, dass die Kleidung die richtige Größe hatte. Nachdem sie einige Wochen die gleiche Kleidung getragen hatte, sehnte sie sich nach etwas Abwechslung. Schnell suchte sie sich ein Paar neue Jeans und ein rotes Top heraus und klemmte sie sich unter den Arm. Der neue Anzug, den sie von Shego bekommen hatte, lag auf ihrem Bett. Sie würde diesen später etwas reinigen. Mit dem Gefühl, dringend die Dusche besuchen zu wollen, betrat sie wieder den Gang und traf auf Shego, die total in einen weißen Bademantel gewickelt war.

"Hey, hast gleich den Kleiderschrank geplündert wie ich sehe!", begrüßte sie die Teenagerin. "Die Dusche ist jetzt frei!"
Kim brauchte einen Moment, um Shego in Weiß zu verkraften.
"Hey Prinzessin, was ist los?"

"Du und Weiß, das sieht sehr seltsam aus!", erklärte die Rothaarige dann und flüchtete vor diesem seltsamen Anblick in das Bad. Schnell streifte sie die alten, zerschlissenen und dreckigen Klamotten ab. Es waren immer noch die gleichen Klamotten wie an dem Tag ihrer Flucht, und das war einige Wochen her. Ohne sie eines weiteren Blickes zu würdigen, feuerte sie die Klamotten auf den Boden. Vor einem großen Spiegel blieb sie stehen und betrachtete sich. Eigentlich sah sie gar nicht so schlimm aus, abgesehen von ein paar Schrammen und Blessuren. Ihre Haut fühlte sich jedoch dreckig an und ihre Haare waren filzig. Sie hatte eine Dusche dringend nötig. Zuerst betrachtete sie noch ihr Profil und strich sich über den Bauch. Bis jetzt war noch nicht viel zu sehen, doch bald würde sie es nicht mehr verstecken können. Es grauste ihr davor, es Shego zu sagen. Wie würde sie reagieren?
>Sie wird dich auslachen dafür, so dumm zu sein!<, dachte sie traurig.
Zum Schluss nahm sie die Brandwunden unter die Lupe. Sie sahen überraschend gut aus, jedoch würde sie sie nach der Dusche neu eincremen müssen.
Das warme Wasser floss über ihren Körper und erweckte ihre Lebensgeister langsam zu neuem Leben. Nach so langer Zeit ohne Waschmöglichkeiten war sie froh, sich endlich reinigen zu können. Zwar hatten sie zwischendurch immer wieder Unterschlupf in diversen Hotels gesucht, jedoch hatten sie dort kaum ein paar Stunden zugebracht. Neben einer kurzen Rast und etwas zu Essen war kaum etwas drin gewesen. Erst langsam verstand Kim, was es hieß, auf der Flucht zu sein. Sie hoffte, dass sie hier solange wie möglich bleiben konnten. Am liebsten wäre ihr natürlich, bis sie die Schwangerschaft hinter sich hatte und ihr Kind in Sicherheit war. So in Gedanken bemerkte sie nicht, wie die Zeit verging.


Während sich die Schwarzhaarige in ihrem frisch eroberten Zimmer umzog, dachte sie in Ruhe über Kim nach. Wie würde es weitergehen? Es konnte nicht mehr lange dauern, bis sie einen Testauftrag bekamen, in dem Kim auf die Probe gestellt werden würde. Sie hatte auch so etwas hinter sich und es gehörte dazu, wenn man dazugehören wollte. Es würde sich zeigen, ob sie diese Farce noch weitertreiben konnte, oder ob damit dann alles endete und sie schnell alles beenden mussten, bevor es zu spät wurde. Irgendwie fand sie es schade, Kim da mit hineingezogen zu haben. Jedoch hatte sie sich selbst damit mehr Zeit erkauft, denn es war ohnehin ihr Auftrag gewesen. Zusätzlich hatte sie nun endlich die Chance mit der Globalen Gerechtigkeit abzurechnen. Danach würde sie untertauchen und sich mit ihrem Geld einen schönes Leben machen. Was mit Kim wurde, wusste sie noch nicht so genau, denn es hing von ihr ab, wie sie die volle Wahrheit verkraften würde... Sie hatte nichts dagegen, mit ihr unterzutauchen. Und dann war da noch Kassandra, sie hatte beschlossen, sich um sie zu kümmern und sie zu beschützen. Sie hatte nie vorgehabt, Kinder zu bekommen. Doch sie war im Grunde ihr eigenes Fleisch und Blut. Um es genau auszudrücken, GENAU ihr Fleisch und Blut, aber das war auch das Problem.

"Hey Mum, was gibts zu Essen?" Kassandra tauchte auf, als wäre sie aus dem Boden gewachsen.

"Hm, gehen wir nach unten und schauen nach!", sagte die Ältere lächelnd und fuhr ihr durch die Haare, so dass das Mädchen das Gesicht verzog. Kinder mochten diese Geste gar nicht und Shego könnte gefallen daran finden. Gemeinsam gingen sie hinunter und sahen sich in der Küche um.

"SPAGETTI!", rief Kassandra überglücklich und hielt die besagten Nudeln wie eine Trophähe hoch. Shego seufzte, so etwas hätte sie ahnen müssen.

"Okay, gibt es eben Spagetti..."
Sie durchsuchte den Kühlschrank und fand tatsächlich alles, was sie benötigte.
Das Mädchen half der Älteren fröhlich beim Vorbereiten der Zutaten, und als die Soße dann langsam vor sich hin blubberte und sich der Geruch in der Wohnung ausbreitete, bemerkte Shego, wie die Dusche immer noch lief.
"Ich gehe mal nach oben und schaue nach, ob sich der Rotschopf schon aufgelöst hat..."
Schnell stürmte sie die Treppe hoch und lugte in das Bad, in dem ein dichter Nebel stand.


"Willst du darin total verschrumpeln, oder willst du auch was Essen?", kam es von der Schwarzhaarigen.

"Ich komme gleich...", antwortete Kim und die Tür wurde wieder geschlossen. Seufzend stellte die Teenagerin das Wasser ab und griff sich ein Handtuch. Einigermaßen abgetrocknet kämmte sie sich die Haare zurecht, behandelte ihre Brandwunden und schlüpfte in ihre neuen Klamotten. Mit einem letzten, wehleidigen Blick auf ihre alten Klamotten verließ sie das Bad. Sie hatte das Gefühl, dass sie nach und nach ihr altes Leben hinter sich ließ. Wie lange würde es dauern, bis sie wie Shego werden würde? Doch die Frage ist: Wie war Shego wirklich? So wie im letzten Monat hatte sie ihre Feindin noch nie kennengelernt. Nein, Feindin war nun der falsche Ausdruck.
Verbündete?
Freundin?
Retterin?
Sie war sich nicht sicher, wie sie jetzt zueinander standen, doch în einem war Kim sich sicher: Sie würde nie wieder gegen sie kämpfen. Und irgendwie war sie froh darüber. Entschlossen stieg sie die Treppen hinab und betrat das Wohnzimmer. Es gab Spagetti und so, wie Kassandra grinste, hatte sie bestimmt, was es gab. Sie hatten es sich vor dem Fernseher bequem gemacht und das Mädchen war gerade dabei, lautstark ihre Nudeln zu schlürfen.

"ISS VERNÜNFTIG!", schnautzte Shego sie an. Die Kleine zuckte zusammen und aß von da an ruhig vor sich hin und stierte auf den Fernseher.
"Hast du dich dafür entschieden, doch nicht ganz zu verschrumpeln, heh?" ,wurde Kim von ihrer ehemaligen Feindin begrüßt. Kim betrachtete ihre verschrumpelten Finger.

"Ich glaube, dazu ist es etwas zu spät." Sie setzte sich dazu und lud sich eine großzügige Portion auf ihren Teller. Der Duft ließ ihren Magen bedenkliche Purzelbäume schlagen. Den ersten Bissen nahm sie zuerst vorsichtig, doch nach und nach schlang sie immer mehr herunter. Shego war eine gute Köchin, das musste man ihr lassen.

"Wie habt ihr Beiden euch kennengelernt, also so richtig, meine ich!", fing Kassandra plötzlich ein Gespräch an.

"Hm?", brachte Kim heraus und sah zu Shego auf, die sie wissend angrinste.
>Was hat sie SCHON WIEDER erzählt?<, fragte sich die ehemalige Teenieheldin.

"Nun ja, ich denke, das war an dem Tag, wo mein Boss sie an Haie verfüttern wollte...", meinte die Ältere leichthin. "Was hatte er nochmal geplant?"

"Ich glaube, das war die Sache mit der Robozecke...", sagte Kim trocken, die sich noch sehr lebhaft an die Verfolgungsjagd erinnerte. "...die mir die Nase wegsprengen wollte."

"Du meinst wohl den Kopf.", kicherte Shego. "Sie hat es tatsächlich geschafft, dass die Robozecke von Drakken sich an ihrer Nase festgesetzt hat."

"Jedenfalls war das der Tag, an dem ich sie zum ersten Mal getroffen und gleich ins Gefängnis gebracht habe."

"Das ist das, was mich schon immer gewundert hat.", sagte Kassandra dann plötzlich. "Ich habe dich schon lange über die Nachrichten verfolgt, niemand konnte dich aufhalten, niemand konnte dich schnappen und dann..." Sie wies auf die Rothaarige. "...kam sie." Kim grinste breiter und aß leise weiter. "Ich konnte es von Anfang an nicht glauben, dass du sie beschützen musstest, Shego, immer gegen sie zu verlieren. Es hat mich schon sehr enttäuscht."

"Wa- was?", ustete Kim, die sich gerade verschluckt hatte. "Shego hat mich nie gewinnen lassen!", sagte sie kopfschüttelnd zu dem Mädchen.
"Oder...?", fragte sie nichtmehr ganz so sicher Shego.

"Ich...", setzte die Ältere an. "Ich wollte dich nie verletzten, Kim, jedenfalls nicht ernsthaft. Du bist wie ich früher und hattest alles, was ich damals verloren hatte, ich..." Sie stockte. "Zuerst war ich sehr neidisch auf dich, Kimmy, doch dann entwickelte ich Symphatie für dich und..." Sie brach ab. Kim starrte nur fassungslos auf ihren ehemaligen Feind. Den, den sie jahrelang gehasst hatte, und sie hatte geglaubt, dass es auf Gegenseitigkeit beruhte.
"Wenn ich Ernst gemacht hätte, wärst du gestorben, weißt du das, Rotschopf?"

Plötzlich klingelte ein Telefon und Shego sprang auf, sichtlich erleichtert von der Rettung.

"Wer hat denn diese Nummer?"

"Nur mein Chef, jedoch ist die Nummer nicht zurückverfolgbar, ich kenne auch ein paar Computerheinis, die sowas arrangieren können!" Die Schwarzhaarige zwinkerte der Jüngeren zu und griff sich den Hörer.
"Ja?" Sie hielt sich mit keinerlei Begrüßungen oder Ähnlichen auf und sagte keinen Ton, bis sie wieder auflegte. Kim fragte sich, was es sein könnte. Wahrscheinlich ein Job, immerhin arbeitete sie mit Shego jetzt für einen Ganoven. Zwar hatten sie ihren ersten Auftrag nur angenommen, um ihre eigenen Ziele zu verfolgen, jedoch war Kim sich ziemlich sicher, dass es nicht dabei bleiben würde.
"Okay, wir haben noch einen dringenden Job bekommen, danach haben wir erst einmal Zeit für die GG.", erklärte Shego nach einem Moment. "Ich glaube er soll meine... Unsere Loyalität prüfen, und es wird dir nicht gefallen, Kimmy!"

*

Es gab zwei Arten von Aufträgen. Einmal die Aufträge und dann die Auftritte. Das, was ihr bevorstand gehörte eindeutig zur zweiten Sorte. Aufträge wurden ihr überbracht. Sie führte sie aus und bekam ihren Bonus. Fertig.
Auftritte waren aufwändiger, nerviger und lukrativer, da diese meistens für irgendwelche wahnsinnige Geldsäcke ausgeführt wurden. Wie der eine Auftrag für Dementor. Ein eindeutiger Auftritt. Sie war anwesend, heuchelte Freundlichkeit und machte, was befohlen wurde. Jedoch musste man sich für solche Auftraggeber etwas in "Schale" werfen.
Sie war ein böser Handlanger, und als solcher musste man Ansprüchen gerecht werden. Ihr grünschwarzer Anzug und ihre Kräfte spielten dabei ihre Hauptrollen. Jedoch gehörten dazu auch schwarzer Lippenstift, ein wenig Augenbrauen schwärzen und der grün-blassen Gesichtsfarbe nachhelfen. Diese Art von Auftrag war zu 60% Show.
Doch jetzt war sie auf dem Weg zum Versteck von ihrem neuen Auftraggeber. Einem gewissen Drakken. Da besagtes Versteck mitten im Nirgendwo lag, hatte sie sich einen Hubschrauber genommen und landete jetzt rauschend auf dem Dach des Gebäudes. Es war zwar als VERSTECK ausgegeben, war jedoch absolut nicht getarnt. Dieses riesige Gebäude mitten im Wald war alles andere als leicht zu übersehen. Und zu allem Überfluss standen auf dem Weg, der sich zu diesem Versteck bahnte, Unmengen an Schildern herum. Auf diesen stand so etwas wie:
Befahren Verboten
Privatweg
UMKEHREN LEBENSGEFAHR
oder was sie besonders amüsierte:
BETRETEN VERBOTEN, GEHEIMVERSTECK. ES WIRD OHNE WARNUNG ANGEGRIFFEN!

Entweder war dieser Drakken von sich eingenommen genug, mit allem fertig zu werden. Oder Größenwahnsinnig.
Oder Großspurig.
Oder Dumm.
Oder wollte Leute anlocken, um mit ihnen wer-weiß-was anzustellen.
Oder er wollte sie auf die Probe stellen.
Oder, mit sehr viel Pech, alles zusammen.

Das erste, was sie verwunderte, war, dass niemand auf sie wartete. Immerhin hatte sie sich laut genug angekündigt. Noch seltsamer war, dass sie niemanden antraf, als sie tiefer in das Gebäude vordrang. Alles war menschenleer, und sie überlegte ernsthaft, ob sie hier falsch war. Jedoch war sie auf den genauen GPS-Koordinaten. Nach einer guten halben Stunde hörte sie plötzlich eine Stimme. Eine laute Stimme. Die, wie sie annahm, einen Vortrag hielt. Entschlossen folgte sie dieser Stimme und fand sich letztendlich in einer Halle wieder. Sie war gute zehn Meter in der Breite und Länge und vollgestopft mit Männern in roten Anzügen.
"Fußvolk, bin also doch richtig!, schlussfolgerte sie leise und starrte dorthin, wo jeder hinsah. Einen Podest, auf dem ein Mann stand. Er war weder außergewöhnlich groß, noch wirkte er sehr stark. Dafür hatte er eine Art Ausstrahlung, die Shego missfiel. Den Großteil der Ansprache hatte sie leider verpasst, also kämpfte sie sich bis nach vorne durch und sah ungeduldig zu dem Mann hinauf. Überrascht stellte sie fest, dass er blaue Haut hatte. Seine schwarzen, kurzen Haare waren zu einem Pony zusammengebunden. Er trug einen blauschwarzen Anzug, der sie entfernt an Hego erinnerte. Er schien sich nicht von der Unruhe stören zu lassen, die sie mit ihrem Auftauchen verursacht hatte.

"Und so werde ich mit eurer Hilfe die Weltherrschaft an mich reißen!" Ein lautes und von Anfang an nerviges Gelächter folgte dieser Aussage.

"Nicht noch so ein Idiot...", flüsterte die Schwarzhaarige.

"Geht jetzt an eure Posten, ich habe Besuch!" Er wedelte mit der Hand. Nach und nach löste sich die Menge auf und lies Shego allein in der Halle. Ohne ein weiteres Wort zu sagen, wies er sie an, ihm zu folgen. Hinter dem Podest war eine Tür, hinter der es zu einer weiteren Halle ging. Diese war jedoch vollgestopft mit Gerätschaften, die sie nicht identifizieren konnte. Sie sahen teilweise wie futuristische Waffen aus. Hin und wieder kraxelten Handlanger auf und um diese Dinger herum.
Kopfschüttelnd folgte sie ihrem neuen "Chef" in sein Büro.

"So, du bist also Shego, die beste Handlangerin, die HenchCo zu bieten hat?", fragte er dann und lies sich auf einen Sessel nieder. Es gab keinen zweiten, so war sie gezwungen, stehen zu bleiben, was wohl beabsichtigt war.

"Wenn sie das sagen, wird es wohl so sein, Drakken...", sagte Shego mit einem Anflug von missfallen.

"Dr. Drakken, wenn ich bitten darf!", fuhr er sie an. "Ich verlange Respekt von meinen Untergebenden!"

"Dann halt Dr. Drakken, wie auch immer..." Sie versuchte, locker zu bleiben, doch er war ihr irgendwie unangenehm. Er wirkte respekteinflössend und gefährlich, jedoch ließ sie sich nichts anmerken. Von Dementor wusste sie, dass der erste Eindruck täuschen konnte. Ihn hatte sie zuerst auch für äußerst gefährlich gehalten. Doch jetzt betrachtete sie ihn nur noch als eine äußerst große Witzfigur. Was dieser Dr. Drakken war, musste sie jedoch noch herausfinden...
Beitrag vom 13.02.2011 - 16:29
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Bitterschock ist offline Bitterschock  
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verdammt gut ^^ macht richtig spaß zu lesen und man bleibt neugierig
Beitrag vom 13.02.2011 - 19:52
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Mileaos2 ist offline Mileaos2  
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Mileaos2`s alternatives Ego
@bitterschock: danke =)
mrs edit: mein bethaleser hats sich endlich angeschaut und hier is das überarbeitete kapi ^^

Kapitel 11
Aufgaben und Sicherheitshinweise



"Wichtig ist es, nicht mehr Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf sich zu ziehen, als unbedingt nötig!", erklärte Shego sachlich, während sie den Wagen fuhr, der sich gerade durch die engen Straßen einer Stadt schlängelte.
"Wenn du nicht zu sehr auffällst, kannst du dich ohne Probleme in der Öffentlichkeit bewegen, auch wenn du von Polizei, FBI und sonst was gesucht wirst, weil die meisten dich nicht auf Anhieb erkennen werden!" Kim musste ihr Recht geben, über Shego wurde in den Nachrichten so gut wie nie berichtet. Sie selbst hatte sie auch das erste Mal bei einer Mission gesehen. Erst in Kombination mit Kim war die Ältere wieder ins Blickfeld der Nachrichten gerückt, was für sie auch alles andere als einfach gewesen war.
"Dein Gesicht wird in jeder Nachrichtensendung mindestens ein Dutzend Mal gezeigt, fast jeder kennt dein Gesicht und das macht es schwierig, wirklich untertauchen zu können. Es hilft, wenn man unauffällige und untypische Kleidung trägt, die Haarfarbe ändert oder die Länge."
Kim erinnerte sich lebhaft an den gestrigen Tag. Nachdem Shego ihr erzählt hatte, dass sie noch einen Auftrag hatten, kam eine entsprechende Nachrichtensendung, in der Kim als gesuchte, gefährliche Ex-Heldin gesucht wurde. Natürlich mit dem verstörendsten Bild, dass sie kannte: Mit Blut beschmiert.
Sie war sich sicher, dass es eine Weile dauern würde, bis sie sich frei in der Öffentlichkeit bewegen konnte, ohne Gefahr zu laufen, bemerkt zu werden. Jetzt trug sie einen dicken Wintermantel, der sie nicht nur vor neugierigen Blicken, sondern auch vor dem Winter schützte, der nun mehr und mehr um sich griff. Kassandra hatten sie im Haus gelassen, weil der Auftrag nichts für kleine Mädchen war, so hatte Shego es zumindest ausgedrückt. Sie fühlte sich auch etwas unwohl mit ihrem neuen Ausrüstungsgegenstand. In ihrem rechten Stiefel steckte ein Kampfmesser. Shego versicherte ihr, dass sie selbst ebenfalls immer eines bei sich trug, es aber bis jetzt erst bei wenigen Gelegenheiten genutzt hatte. Shego hielt vor einem unscheinbaren, mehrstöckigen Haus an und stieg aus. Sie bedeutete Kim mit einem Handzeichen, sitzen zu bleiben. Diese war auch nicht scharf darauf, aus dem warmen Wagen auszusteigen. Das Haus gehörte zu einer nahtlosen Reihe aus mehrstöckigen Gebäuden. Seine unverputzten Wände waren mit Graffiti besprüht und mit Moos bewachsen. Wenige Minuten später tauchte Shego mit einer Tasche wieder auf. Sie schwang sich in das Auto und warf Kim die Tasche auf den Schoß. Sie war sehr schwer, wie sich beim Aufprall schmerzhaft bemerken und durch testweises Anheben bestätigten ließ.

"Sollen wir Mauersteine schmuggeln?", fragte Kim zum Scherz.
Wortlos fuhr Shego weiter. Kim wollte gerade ihre Neugier befriedigen, als sie über eine Kreuzung fuhren und nicht unweit von ihnen einen Brand sahen. Es war ein mehrstöckiges Wohnhaus, aus dessen unteren Etagen hohe Flammen schlugen.

"Denk gar nicht erst dran Rotschopf!", sagte Shego, als Kim den Mund aufmachte.

"Aber..."

"NEIN, ich habe dir doch..." Doch in diesem Moment öffnete Kim trotz der Fahrt die Tür und sprang aus dem Wagen. Federnd landete sie auf den Füßen und rannte zu dem brennenden Haus. Unterwegs verstaute sie ihre Haare unter der Kapuze des Anzuges, damit sie nicht in Brand gerieten.
"Womit habe ich DAS verdient?", flüsterte Shego, hielt an und folgte der Teenagerin, nachdem sie den Wagen abgeschlossen hatte.
Noch bevor sie Kim eingeholt hatte, betrat diese bereits das brennende Haus. Auf der Straße standen viele Menschen, teilweise waren es Schaulustige, teilweise jedoch auch Menschen, die sich vor den Flammen gerettet hatten. Ein Raunen war durch die Menge gegangen, als sie Kim sahen, wie sie unerschrocken durch die Feuerwand im Eingang trat. Es loderte jetzt stärker und aggressiver. Shego setzte einen Fuß in den Türrahmen, doch plötzlich loderte das Feuer mit einer solchen Aggressivität auf, dass Shego rückwärts gedrängt wurde. Noch nie war ein natürliches Feuer so stark gewesen.
"Hier stimmt etwas nicht...", murmelte Shego und streckte ihre Hand nach dem Feuer aus. Es wurde so heiß, dass sie die Hand zurückziehen musste.
"Das ist unmöglich..." Entschlossen erzeugte sie eine Miniaturexplosion, die dem Feuer die Luft zum Atmen nahm, und rannte durch den Eingang. Instinktiv erklomm sie die ersten zwei Etagen und blieb dann vor einer geschlossenen Haustür stehen. Plötzlich spürte sie wieder diese Präsenz, diese Macht, die sie auch im Labor der GG gespürt hatte. Es war eine Falle, sie hatte ein schlechtes Gefühl gehabt, seitdem sie die Rauchsäule gesehen hatte. Doch jetzt umgab sie dieses Gefühl, sie spürte eine Gänsehaut, die sich auf ihrem Rücken hinaufarbeitete. Sie spürte ein Ziehen in der Magengegend, dass sie schon lange nicht mehr gespürt hatte: Angst.
Mit einem kräftigen Tritt splitterte die Tür und nach einigen Schritten stand sie unvermittelt vor einer brennenden Person. Sie stand ruhig da und starrte die Schwarzhaarige durch glühende Augen an.
"Was willst du schon wieder?", fragte Shego aggressiv. "Was soll das, du wolltest mich anlocken, richtig?"

"Ich wollte sehen, wie deine kleine Menschenfreundin reagiert..." Es war definitiv eine Stimme, sie ähnelte zumindest einer, doch sie schien durch das Knistern des Feuers hervorgerufen zu werden.
"Außerdem, was interessieren dich schon die Menschen?"

"Falls du es vergessen hast, im Gegensatz zu dir BIN ich ein Mensch und unnötige Tote haben mich noch nie begeistert!", fauchte Shego. "DU wurdest nur in einem Reagenzglas aus meiner DNA gezüchtet, was du bist, entzieht sich jeder Definition!"

"Keine Sorge..." Der Dämon winkte ab, die Beleidigungen schienen sie nicht zu interessieren. "Es haben sich so gut wie alle in Sicherheit gebracht, es befinden sich nur noch zwei Menschen in dem Haus und der Rotschopf hat ihn fast gefunden. Davon abgesehen warst du doch diejenige, die einen Klon gerettet hat!"

"Du wolltest mit mir in Ruhe reden!", stellte Shego erstaunt fest und überging dabei die Anspielung auf Kassandra.

"Ja, ist das so überraschend?" Das Feuer brodelte, es hörte sich fast an wie ein Lachen. "Letztes Mal wurden wir ja etwas unhöflich unterbrochen."

"Okay, Morgen abend, wir müssen hier noch etwas erledigen und werden dann von hier verschwinden!", sagte Shego ruhig. "Ich denke, du wirst uns finden, egal, wo wir uns aufhalten."

"Wie du meinst..." Jedes Feuer in der Umgebung begann, zu dem Dämonen zu kriechen und sich mit ihm zu verbinden.

"Lass das Feuer hier, wir brauchen eine Ablenkung, bis wir hier weg sind." Ohne ein weiteres Wort wandelte sich der Dämon in einen Feuerball und schoss durch ein Fenster, das scheppernd zerbrach. Shego ging zum Fenster und sah hinaus. Draußen stand Kim, die ein Kind in den Armen hielt und auf die Menge zuging. Die Menschen standen verwirrt herum, einige wichen vor ihr zurück und Shego konnte es ihnen auch nicht verdenken. Immerhin brannte Kims Kleidung an einigen Stellen.
Als der Teenager erkannte, dass sie den Leuten Angst machte, legte sie das Kind auf den Boden, drehte auf dem Absatz um und rannte in Richtung des Autos, aus dem sie gesprungen war. Mit einem Satz sprang Shego aus dem Fenster und landete federnd auf dem Boden. Schnell folgte sie ihr. Kim zog sich unterwegs die immer noch brennende Kleidung aus.
Als sie endlich wieder im Auto saßen, lächelte Kim und Shego machte ein Gesicht, als wäre gerade jemand gestorben.

"Stimmt etwas nicht?", fragte Kim immer noch fröhlich. Sie wirkte etwas angeschlagen und ihr Gesicht war verrußt, doch ansonsten schien es ihr gut zu gehen.

"Nur, dass du eben den gesamten Auftrag gefährdet hast, Kim!", sagte Shego mit vor Wut bebender Stimme.

"Ist doch alles Top gelaufen, und ich habe ein Leben gerettet!", konterte Kim stolz und verschränkte die Arme vor der Brust.

"Okay, was auch immer..." Shego massierte sich die Schläfen. "Wir sollten endlich den Auftrag ausführen." Endlich fuhr sie weiter.

"Okay, was haben wir denn hier Feines?", fragte sich Kim laut und öffnete die Tasche. Schnell ertastete sie zwei kalte Objekte aus Metall, und ihr gefror das Blut in den Adern.
"Das ist nicht dein Ernst, Shego...", flüsterte sie und betrachtete die Pistolen. Es waren zwei Stück, beide genau der gleichen Bauart.

"Kim, was würde mit einem Mann passieren, wenn er eine Frau und ein Kind erschießen würde?", fragte Shego langsam.

"Ich... Was hat das damit zu tun?", fuhr Kim sie an.

"BEANTWORTE DIE SCHEIßFRAGE!"

"Ich denke, er würde hingerichtet werden...", antwortete die Teenagerin.

"Und genau das werden wir tun", sagte Shego. "Jedoch werden wir nicht den Mann bestrafen, der es getan hat, sondern den, der es in Auftrag gegeben hat."

"Soll sich die Polizei darum kümmern", erwiderte die Jüngere patzig.

"Ach, komm schon, Kim, was wird die Polizei machen, heh?", rief Shego. "Sie würde den Täter einsperren oder hinrichten, jedoch wird der Anführer der Bande weiterhin sein Unwesen treiben, da es gegen ihn nie genug Beweise geben wird!"

"Warum wir?"

"Weil wir erstens in der Nähe sind und zweitens ist das die Art von Test, die jedem Neuen zuteil wird...", sagte die Schwarzhaarige langsam.

"Wie viele Menschen hast du schon auf dem Gewissen?", fragte Kim plötzlich.

"Elf", antwortete Shego sofort. "Ich töte weder aus Spaß, noch willkürlich. Ich tue es, weil es getan werden muss!"

"Von wegen..."

"Hör mal, du kannst mich als Polizistin der Unterwelt betrachten", versuchte Shego es mit einem Vergleich. "Bei uns werden die Banden ebenfalls überwacht und gelenkt. Wer sich Fehltritte erlaubt, wird bestraft. Ansonsten würde das gesamte, beschissene System zusammenbrechen!" Shego lenkte den Wagen in eine Seitenstraße und hielt an.
"Dieser Mann befehligt eine Gang aus einigen Dutzend Männern, sie haben sich hier in der Gegend eingenistet und verkaufen Drogen, Waffen und führen noch mehr schmutzige Geschäfte aus ohne Erlaubnis", erklärte Shego.
"Und jetzt zu dem Mord: Er hat ein paar seiner Männer den Auftrag gegeben, ein Mädchen zu entführen. Es ist unklar, ob er wusste, wessen Kind er entführen wollte, ob er sie als Geisel für Geld oder sonst irgendetwas haben wollte.
Jedenfalls kommt ihre Mutter dazu und zieht eine Waffe, als sie die Entführer bemerkt. Diese schießen Mutter und Kind mit automatischen Waffen über den Haufen."
Kim hörte sich alles nur ruhig an.
"Er muss aufgehalten werden, wer weiß, was er noch alles anstellt."

"Und du erzählst mir das Ganze nicht nur, um mich zu einer Dummheit zu bewegen?", fragte Kim leise.

"Warum sollte ich?", fragte Shego gereizt. "Ich versuche nur, dir klar zu machen, was alles dazugehört!"

"Warum um alles in der Welt eigentlich Pistolen?"

"Wenn ich meine Kräfte verwende, sieht sofort jeder, dass ich es war. Es soll aber eher nach einem Racheakt aussehen und vor allem nicht danach, dass ich es getan haben könnte!"

"Aber Rache wird es trotzdem sein, denke ich mal...", fügte Kim hinzu und zog eine Grimasse.

"Wahrscheinlich..."

*

Joe war außer sich vor Wut. Er starrte fassungslos auf die Bilder, die sich auf den Bildschirmen abspielten. Es sah aus wie in einem schlechten Actionfilm. Überall lagen die Wachen bewusstlos herum. Keiner hatte gesehen, wo die beiden Eindringlinge hereingekommen waren. Er wusste nur, dass es sich um die wahrscheinlich gefährlichsten Frauen der Welt handelte:
Kim Possible und Shego.
Jetzt saß er da und starrte nur auf die Bildschirme in der Hoffnung, den Männern eine ordentliche Positionsmeldung durchgeben zu können. Zwar hatte er Kim und Shego jeweils schon ein paar Male gesehen, jedoch tauchten sie immer nur auf einem Bild auf. Wenn er eine Kamera weiter schaltete, die den Gang zeigte, wo sie eigentlich herauskommen sollten, erschienen sie nicht.
"Wo zum Henker sind die beiden?", flüsterte er. Plötzlich sah er Kim, wie sie vor der Tür zum Zimmer des Chefs stand.
"SOFORT ALLE ZUM CHEF!", schrie er in das Mikro und starrte auf das Bild. Kim trat genau in diesem Moment die Tür zum besagten Raum ein und verschwand dann nach ein paar Herzschlägen. Zuerst geschah nichts, doch dann hörte er Schüsse und dann Stille. Gebannt wartete Joe auf eine Meldung vom Chef, doch das Funkgerät blieb still. Panikartig griff er sich seine Waffe und rannte los. Wenn der Boss wirklich tot war, so hatte er sein Leben als Sicherheitschef ebenfalls verwirkt. Er musste seinen Tot rächen!
Nach ein paar Minuten kam er beim Büro an, es warteten bereits eine handvoll Männer mit betrübten Gesichtsausdruck auf ihn. Joe zwang sich, in das Zimmer zu sehen und sah seinen Boss - tot. Mit mehreren Schüssen niedergestreckt.
Hilflos vor Wut ballte er seine Fäuste.

*

"SIE IST NICHT HIER, WADE!", fauchte Ron. Er hielt den Kimmunikator in der Hand und starrte auf das Bild von Wade.

"Ron...", begann Wade vorsichtig. Er machte sich Sorgen um seinen Freund. "Du musst dir mal eine Auszeit gönnen, du suchst seit Wochen nach Kim und hast nichts von ihr gehört!" Tatsächlich sah Ron alles andere als gut aus. Er hatte Kims plötzliches Verschwinden alles andere als gut aufgenommen. Filzige Haare, zerschlissene Kleidung und ein gehetzter Gesichtsausdruck folgten ihm überall hin. Heute war er einer Meldung von ihrem angeblichen Auftauchen bei einem Wohnungsbrand nachgegangen.
Das Einzige, was er gefunden hatte, war ein geborstenes Fenster, das eindeutig durch Shegos Kräfte entstanden war. Da Wade bestätigt hatte, das sie auch Kim befreit oder entführt hatte, war das die beste Spur seit Wochen. Ron konnte sich immer noch nicht erklären, was Shego von Kim wollte.

"Ich habe neue Informationen, Ron!", sagte Wade plötzlich. "Nicht weit von hier gab es eine Schießerei, und als ich gerade den Polizeifunk abgehört habe, hörte ich, dass Kim darin verwickelt war!"

"Oh nein, geht es ihr gut?", rief der Teenager beinahe hysterisch.

"Ich weiß nicht, wie es ihr geht, aber die Polizei hat weder sie, noch ihr Blut gefunden, also scheint es ihr gut zu gehen, doch..." Er brach ab und spielte ein Video ein.
Kim ging langsam und vorsichtig einige Gänge entlang. Ihr Körper war angespannt, immer bereit für einen Kampf. Nach so vielen Jahren Kampf gegen Bösewichte, konnte Ron jede Bewegung interpretieren. Sie sah unsicher aus und etwas unruhig. Ab und zu nestelte sie an einer Tasche herum, als wollte sie sich vergewissern, das noch alles da war.
Das Bild veränderte sich ab und zu und zeigte Kim aus mehreren Perspektiven, und durch den Zeitstempel sah Ron, dass die Bilder nicht direkt aneinander knüpften. Der neue Anzug, der ihn sehr an Shegos erinnerte, hüllte sie komplett ein. Nur ihre fuchsroten Haare brachten einen starken Kontrast dazu. Ihr Gesicht war rußgeschwärzt, was die Vermutung nahelegte, dass sie tatsächlich jemanden in dem Wohnungsbrand gerettet hatte.
Doch jetzt erschien ein verstörendes Bild:
Kim hielt jetzt etwas in der Hand, das Bild war etwas unscharf, doch er konnte erkennen, was es war: Ein Pistole!

"Das, das ist unmöglich!", keuchte Ron, während Kim eine Tür geräuschvoll zertrat und hineinsprang. Nach einigen Momenten hörte er das laute Krachen von Pistolenschüssen und dann Ruhe.

"Das ist alles...", sagte Wade.

"Wir müssen sie finden, Wade, etwas stimmt da nicht! Ich wette, Drakken hat sie einer Gehirnwäsche unterzogen oder so etwas!"

"Egal, wie es dazu gekommen ist, die Polizei sucht sie jetzt noch energischer!", sagte Wade. "Und DU solltest morgen eine Auszeit nehmen, mal ausschlafen und dich ausruhen..."

"WIE SOLL ICH MICH AUSRUHEN KÖNNEN, WENN KIM DA DRAUßEN IN FEUERGEFECHTE VERWICKELT IST??", schrie er Wade an. "Ich kann sie nicht im Stich lassen..."

"Du lässt sie mehr im Stich, wenn du nicht auf dich achtest, Ron", redete er beruhigend auf seinen Freund ein. "Du kannst ihr nicht helfen, wenn du übermüdet bist! Übermorgen kannst du mit doppelter Energie an die Sache gehen und bis dahin habe ich auch neue Informationen."

"Aber wenn du sie findest, sagst du mir sofort Bescheid, ja?"

"Versprochen!"

"Okay, etwas Ruhe kann sicherlich nicht Schaden..."


Der Post wurde 2 mal editiert, zuletzt von Mileaos2 am 10.07.2011 - 19:20.
Beitrag vom 21.03.2011 - 21:00
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Gute Fortsetzung muss ich sagen
Die Dramatik und vulgäre Sprachen sind vorhanden
Auch der wendepunkt ist gut

Sehr gelungene Fortsetzung bloß das Ende hättest du etwas dramatischer machen soll
Damit man mehr Interesse hat, den nächsten Teil zulesen

Lg Bio Shego
Beitrag vom 22.03.2011 - 14:50
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Bitterschock ist offline Bitterschock  
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ich stell mal einen skurielen vergleich an

eine FF wie diesen zu lesen sind wie eine Drogensucht.
Nach dem ersten Mal geht es dir noch gut, doch man spührt schnell wie der Körper nach mehr verlang, in immer kürzeren abständen und du bekommst nichts neues, was dich in den wahnsinn treibt.

^^ ich find ihn einfach geil und will mehr.
Beitrag vom 22.03.2011 - 18:06
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@Bitterschock
Bei den Vergleich krieg ich ein bisschen Angst
Ich hoffe das ist alles was du weißtxD
Beitrag vom 22.03.2011 - 19:13
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Mileaos2 ist offline Mileaos2  
Themenicon    Diesen Beitrag melden   #53
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sooo, jaaa
es is endlich soweit ^^
hat gedauert, ich weiß, jedoch hing ich ne weile am anfang des kapis fest, nebenbei hab ich nen neuen job der etwas stressig is uund ...
ja das wars mit ausreden oO
zum kapi: es is ein, für mich wichtiges, es is n wichtiger punkt in der story, es wird etwas auf das "warum" eingegangen.
naja, viel spaß beim lesen:


Kapitel 12
Beobachtungen, Wiedersehen und Rückschläge


Ron hob den Kopf und ließ sich das Wasser direkt in das Gesicht laufen. Eine warme Dusche hatte ihm gefehlt, sie machte den Kopf frei und entspannte. Er versuchte, den Kopf klar zu bekommen und alles zu ordnen, was er zusammengetragen hatte.
Kim war aus dem Gefängnis verschwunden. Wade sagte, sie wurde befreit oder entführt, und zwar von Shego. Und die Polizei sagte, sie hätte sich selbst befreit. Laut Wade steckte das FBI dahinter, seiner Meinung nach wurden die Berichte geändert. Doch weder er noch Ron konnten sich einen Reim darauf machen, warum sie das tun sollten.
Zusätzlich fragte er sich seit Wochen, was er Kim angetan hatte, dass sie sich nicht bei ihm meldete. Als wenn er sie sofort an die Polizei verraten würde!
Es machte Ron wütend, weil einfach nichts zueinander passte.
Zu allem Überfluss passte dieses Video nicht hinein, in welchem Kim offensichtlich einen Mann erschossen hatte. Die Kugeln aus dem Leichnam stimmten mit dem Waffentyp zusammen, den Kim getragen hatte. Wade hatte dies bestätigt, jedoch hatte Ron auch hier das Gefühl, dass dabei etwas nicht stimmte. Morgen würde er sich wieder auf die Suche nach ihr machen.
Bei diesem Mord hatte er sie nur knapp verpasst, ein paar Stunden nur. Jedoch war er sich nicht sicher, was passieren würde, wenn er sie traf. Würde sie überhaupt mit ihm reden? Würde er mit ihr kämpfen müssen? Fragen über Fragen, auf die es keine Antwort gab.

*

Langsam betrat sie den Hof ihres Freundes und sah sich um. Es sah noch immer so aus, wie das letzte Mal, als sie hier gewesen war. Es war ja auch nicht so lange her, die Welt schien sich auch ohne sie weiter zu drehen. Sie musste sich einen Ruck geben, um weiter zu laufen. Ihr Ziel war ein Baum, der auf dem Hinterhof und direkt vor Rons Zimmerfenster stand. Sie achtete darauf, dass sie nicht allzu viele Geräusche beim Hinaufklettern verursachte. Der kalte Nachtwind trieb ihr die Tränen in die Augen, als wenn es nicht schon schwer genug war, in den Winterklamotten einen Baum zu erklimmen. Langsam, aber sicher schaffte sie es an ihren gewünschten Platz. Sie hatte den ganzen Abend gewartet, dass endlich die Straßenlichter ausgingen. Ein Schauer überlief sie, der nicht nur von der Temperatur herrührte. Jetzt war sie schon seit fast einem Monat auf der Flucht und niemand hatte irgendwie Kontakt zu ihr aufgenommen. Eigentlich hatte sie damit gerechnet, dass sie am zweiten Tag Ron über den Weg liefe, der sie überreden würde, zurückzukommen. Er war wahrscheinlich die einzige Person auf der Welt, der das gelingen konnte. Aber es ist niemand gekommen. Die einzige Konstante in ihrem derzeitigen Leben waren Shego und Kassandra. Die Verstecke wechselten mindestens alle drei Tage. Laut Shego war dies jedoch Kims Schuld, da sie sich unbedingt hatte zeigen müssen.
Alles in ihr kribbelte. Sie wollte die Tür aufreißen, hineinstürmen und Ron umarmen - mindestens drei Tage lang, ohne ihn loszulassen, doch sie hielt sich zurück. Wie würde er reagieren? Er musste wohl auch die Nachrichten gesehen haben, in der das Überwachungsvideo gezeigt wurde, wie sie bewaffnet eine Tür eintrat und einen Menschen erschoss. Zuerst hatte sie nicht wirklich vorgehabt, es wirklich zu tun. Sie hatte geplant, auf Shego zu warten und sie es machen zu lassen. Doch nachdem sie in dem Zimmer war und ihr die Kugeln um den Kopf flogen, hatten ihre jahrelang antrainierten Reflexe übernommen. Ihre Fähigkeit, Situationen sekundenschnell einschätzen und danach handeln zu können, hatte ihr wie immer das Leben gerettet. Doch die Schuldgefühle waren schneller gekommen, als gedacht. Zwar hatte Shego ihr erklärt, dass es nötig war und wie man besser damit umgehen konnte, doch jetzt hatte sich alles geändert. Sie hatte gemordet! Shego meinte, dass das erste Mal das schlimmste sei. Doch Kim hatte Angst davor, dass es zur Gewohnheit werden konnte. Oder das sie es überhaupt noch einmal tun musste. Zu ihrer Überraschung hatte Shego zugestimmt, als sie nach einem Versteck in Middelton gefragt hatte. Irgendwie hatte sie wohl geahnt, dass Kim nicht abhauen wollte, sie wollte sich verabschieden. Von ihrem alten Leben und, was ihr am schwersten fallen würde, von Ron. Im Inneren leuchtete eine Nachtlampe, selbst wenn Ron aus dem Fenster sehen sollte, würde er sie nicht bemerken, dank dem Spiegeleffekt, da ihre Seite des Fensters absolut dunkel war. Ron lag zur Hälfte auf dem Schreibtisch. In der einen Hand hielt er sein Handy, in der anderen ihren Kimmunikator. Sie beobachtete ihn fast zwei Stunden lang beim Schlafen. Unangenehme und hysterische Gedanken wechselten sich ab. Endlich griff sie zu ihrem geklauten Handy. Natürlich konnte sie sich kein Neues kaufen und anmelden, sie musste sich eines organisieren, das man nicht auf sie zurückverfolgen konnte. Schnell tippte sie Rons Nummer ein und verharrte eine Weile über dem Annehmen-Knopf. Wie würde er reagieren, wenn sie ihn anrief? Würde er sie anschreien? Anbetteln? Würde er überhaupt mit ihr reden wollen? Bevor sie es sich anders überlegen konnte, drückte sie den Knopf.
Genau in dem Moment, als das Handy klingelte, schreckte Ron hoch und sah sich um. Es dauerte einen Moment, bis er realisierte, dass sein Handy klingelte. Er schnappte danach und nahm den Anruf an.

"Ja?", hörte Kim seine Stimme.
"Wer ist da?"
Es folgte eine längere Pause.
"Kim? Bist du das?"
Sie musste sich auf die Zunge beissen, um nicht zu antworten.
"Kim, egal, was passiert ist, wir können das gemeinsam durchstehen! Wir haben schon alles gemeinsam geschafft! Wir versuchen schon seit Wochen, dich zu finden, wenn selbst Wade Probleme damit hat, dann..."
Er machte wieder eine Pause.
"Komm zurück, Kim, wir bekommen das schon irgendwie geregelt, und wenn Drakken dich einer Gehirnwäsche unterzogen hat, dann...!"
Kim legte schnell auf und sprang vom Baum, ohne sich Gedanken über Geräusche zu machen. Während sie sich schnell einen Weg durch den Garten bahnte und wieder auf den Rückweg machte, begann sie, eine SMS zu schreiben.
Fast zehn Mal setzte sie neu an und löschte sie dann wieder, bevor sie das Handy mit einem Aufschrei in eine Mülltonne warf. Sie hatte sich beinahe die Zunge abgebissen bei dem Versuch, nicht zu antworten.
>Wie soll ich ihm erklären, dass es nicht wieder gut werden kann??<, tobten ihre Gedanken.
"Ron, ich bin schwanger von dir und muss mit Shego untertauchen, damit unser Kind nicht mit nur einem Elternteil oder schlimmstenfalls ganz ohne Eltern aufwachsen muss.", flüsterte sie sich selbst einen Satz vor. Er war lächerlich. Und wie sollte sie ihm erklären, dass sie freiwillig mit Shego gegangen war, ohne Gehirnwäsche. Nein, es war die beste Entscheidung gewesen, für sie, für Ron, für ihre Eltern und für ihr Kind. Hoffte sie zumindest.
"Ich werde ihn holen gehen, wenn ich untergetaucht bin!", ermutigte sie sich selbst und schwenkte in die Straße ein, in der sich ihr Versteck befand.
Sie konnte Ron nicht auch noch da mit hineinziehen, es war zu gefährlich, und zumindest er hatte es verdient, ein normales Leben führen zu können.

Plötzlich hörte sie eine vertraute Stimme und blieb wie angewurzelt stehen. Leise lauschte sie und folgte ihr dann. In einer Gasse fand sie Shego, neben ihr stand eine zweite Shego. Ein sehr absurder Gedanke, schnell ging sie in Deckung und lugte über einen Müllcontainer. Beide hatten die gleichen Klamotten an und sahen auch sonst haargenau gleich aus.

"Aber was glaubst du, jetzt unternehmen zu können?", fragte die Shego, die näher an Kim stand. Ihre Stimme war seltsam rauchig und verzerrt. Jedoch kam sie Kim auch bekannt vor.
"Der Rotschopf ist ja richtig in die Falle gegangen, die Wahrscheinlichkeit, dass sie wirklich verurteilt worden wäre, war ja sehr gering."

"Nachdem ich den Auftrag ausgeführt und Kim befreit hatte, sollte ich eigentlich...", begann die zweite, eindeutig "echte" Shego.

*

"Okay, kleiner Dämon, ich weiß, dass du hier bist!", sagte Shego und lehnte sich gegen eine Wand.

"Du kannst mich Lyz nennen.", erklang wieder diese rauchige Stimme. Wie aus dem Nichts erschien eine perfekte Kopie von Shego. Sie hatte das Gefühl, in einen Spiegel zu schauen.
"Du scheinst echt einen Narren an dem Rotschopf gefressen zu haben!"

"Hey, halt mal die Luft an, du billige Kopie! Kim ist wie ich damals, sie hat es nicht verdient..." Sie brach mitten im Satz ab. "Wieso zur Hölle rechtfertige ich mich vor dir?", fauchte sie dann. "Spuck endlich aus, was du für mich hast!"

"Okay, okay..." Lyz hob spöttisch die Hände in einer abwehrenden Haltung.
"Mittlerweile nimmt die Regierung alles selbst in die Hände," fing sie endlich an. "Die Zeit drängt und sie haben nur noch wenige Jahre Zeit, bis es gefährlich wird."

"Was meinst du mit, die Zeit drängt?", fragte Shego verwirrt.

"Amerika und Europa befinden sich in einem neuen Wettrüsten, die genauen Auslöser kenne ich nicht, ich weiß nur, was ich durch Anzapfen der Computer erfahren konnte.", erklärte sie geduldig.

"Und was hat das mit mir zu tun?", fragte Shego gelangweilt.

"Nichts... oder zumindest nichts mehr, du bist nicht mehr wichtig für die Forschung, sie haben bereits alles, was sie von dir benötigen!" Lyz machte eine ausholende Handbewegung. "Jedoch sieht es bei deinem Rotschopf anders aus."

"Was soll an einem Teenager so Besonderes sein?"

"Das weiß die Regierung auch nicht so genau, sie interessiert sich im Allgemeinen eher für Helden. Von deinen Brüdern haben sie auch bereits alles, was sie benötigen, jedoch wussten sie, dass Kim bei Weitem nicht so kooperativ sein würde und stellten ihr eine Falle."

"In die sie mit Freuden gestapft ist, und ich habe diesen ******* n auch noch in die Hände gespielt!", fluchte Shego. "In den Händen der Polizei und unter der Öffentlichkeit wäre sie relativ sicher gewesen. Doch auf der Flucht kann man sie einfach verschwinden lassen..." Shego ballte ihre Fäuste vor Wut. "Oh, wie gern würde ich jetzt ein paar GG-Schweine aufmischen!!!"

"Ich habe dir schon einmal gesagt, hilf mir, und wir werden zusammen die Erde von diesen größenwahnsinnigen Menschen befreien!"

"Oh nein, die Informationen sind interessant, jedoch werde ich niemals verraten, was ich bin!", fauchte Shego.

"Aber was glaubst du, jetzt unternehmen zu können? Der Rotschopf ist ja richtig in die Falle gegangen, die Wahrscheinlichkeit, dass sie wirklich verurteilt worden wäre, war ja sehr gering."

"Nachdem ich den Auftrag ausgeführt und Kim befreit hatte, sollte ich eigentlich..."

*

"MOMENTCHEN!", rief Kim und sprang auf. "Du hast mir gesagt, dass ich gar keine andere Möglichkeit hätte, als zu fliehen!"

"KIM!" Shego sah sie erschrocken an. "Wie viel hast du mitgehört?"

"Genug, um zu wissen, dass es wieder eine eurer vermaledeiten Machenschaften war, mich aus dem Weg zu schaffen, und zwar diesmal, indem ihr mich bei dem Rest der Welt als Mörderin und Verbrecherin darstellt!", fauchte Kim und funkelte die beiden Shegos an. Ihr war es egal, was hier gerade vorging, einzig wichtig war, dass sie einen gigantischen Fehler begangen hatte.

"Nein, Kim, du hast das falsch verstanden, bitte hör mir zu!", versuchte Shego zu beruhigen.

"Ich habe keine Lust mehr auf deine Erklärungen!", rief Kim. "Warum bist du nicht einfach verreckt, als ich dich in den Funkturm gekickt habe?" Sie steckte so viel Hass in ihre Worte, dass Shego geschockt stehenblieb und ihr nachstarrte, als sich der Teenager umwandte und davonstürmte.

Erst als sie fast im Versteck war, realisierte sie, was das wirklich bedeutete, und ihre Knie wurden weich. Sie hatte sich vor dem Gefängnis retten wollen und jetzt genau das Gegenteil erreicht, man würde sie wegsperren und den Schlüssel wegwerfen!
Panik überrollte sie. Mit pochendem Herzen rannte sie zum Versteck und nahm mehrere Stufen im Treppenhaus auf einmal. Keuchend riss sie die Tür zu der Wohnung auf, ohne sich zu wundern, warum diese offen stand. Schwer atment lehnte sie sich gegen eine Wand und versuchte, klar zu werden.
>Ich packe schnell alle Sachen und haue ab, ich werde schon alleine klarkommen!< Mit diesem Gedanken wandte sie sich zu ihrem Zimmer, doch plötzlich hörte sie Stimmen aus dem Wohnzimmer.

"Was geht hier vor?" Kim platzte in das Wohnzimmer hinein und sah dort eine Gruppe Männer, die alle um eine ohnmächtige Kassandra versammelt waren. Schnell analysierte Kim die Situation: Fünf Männer, alle waren breit gebaut, groß und einheitlich bekleidet. Einer von ihnen sah etwas kleiner aus, Kim stufte ihn direkt als Gefährlichsten und wahrscheinlich auch Anführer der Gruppe ein.


"Ist das nicht...?", fing einer an.

"Ja, ganz genau, aber das war nicht geplant, wir sollten nur den Klon zurückbringen!"

"Was sagen unsere Befehle in diesem Fall?"

"Wir haben keine spezifischen Befehle zu Kim Possible, also werden wir Regel 3 anwenden..."

"Verstanden!", kam es von allen Anwesenden.

"Wenn ihr das so sagt..." Kim war sich zwar nicht sicher, was diese Regel 3 besagte, jedoch konnte es nichts Gutes für sie sein. Jedoch schätzte sie ihre Chancen gegen diese Muskelprotze gut ein, es waren typische Handlanger. Starke Kampfmaschinen mit wenig Hirn und Taktik. Zwar wollte sie so schnell wie möglich von dort weg, bevor Shego aufschlug, jedoch wollte sie Kassandra nicht wieder der GG überlassen, das hatte sie nicht verdient. Schnell brachte sie sich in Grundstellung, da der Erste heranschoss. Sein Faustschlag war kräftig und gut platziert, er könnte Knochen brechen. Jedoch lenkte Kim diesen nach oben ab, ergriff den Arm und stemmte sich mit aller Kraft nach hinten. Ihr Gewicht kombiniert mit seinem Schwung ließ den Handlanger nach vorne fallen. Kim ließ sich auf den Rücken fallen und stemmte die Beine nach oben, direkt in den Magen des Ersten. Dieser flog im hohen Bogen auf einen weiteren Handlanger. Mit einem unschönen Krachen fanden sich die Beiden und blieben liegen. Schnell sprang sie auf die Beine und kickte dem Dritten in die Seite. Dieser taumelte nicht einmal, sondern schlug nach ihr. Mit einer schnellen Drehung nach rechts brachte sie sich in Sicherheit und schlug ihm heftig ihren Ellenbogen ins Gesicht. Reflexartig zuckte er nach hinten weg, sie stellte ihm ein Bein und während er fiel, kickte sie ihm noch heftig in die Magengrube. Auch dieser fiel wie ein nasser Sack zu Boden. Zwar war es nicht ihre Art, am Boden liegende weiter anzugreifen, jedoch hatte sie weder Zeit, noch Mitleid mit diesen Männern. Nummer Vier war schnell, er ließ sich auf keine Spielchen ein und attackierte sie mit schnellen Schlägen. Sie wich schnell allen Angriffen aus, packte seinen Oberarm im richtigen Moment und drehte ihm diesen auf den Rücken. Mit einem Aufschrei stellte dieser jegliche Bewegung ein. Der Kampf hatte kaum eine Minute gedauert, doch Kim keuchte vor Anstrengung. Zuerst der Sprint und jetzt dieser Kampf, eigentlich hätte sie nicht so außer Atem sein dürfen. Langsam, aber sicher forderte der kleine Mensch in ihr seinen Tribut - jedoch in einem sichtlich schlechten Augenblick. Sie hörte das Klicken einer Waffe. Schnell brachte sie ihren "Gefangenen" zwischen sich und den letzten Handlanger. Es war der Kleinste der Fünf, er zielte gelassen auf Kim, ohne sich um seinen Kameraden zu scheren.

"Glaubst du wirklich, dass ich nicht auf einen unfähigen Handlanger schießen würde, um einen Gegner zu besiegen?", fragte dieser ruhig.

"Wenn er so unwichtig wäre, hättest du schon längst geschossen!", antwortete Kim mit einem grinsen. "Was habt ihr mit Kassandra getan?"

"Kassandra?", wunderte sich der Anführer. "Ach so, du meinst den Klon..." Er machte eine wegwerfende Handbewegung. "Der ist nur betäubt, keine Sorge. Aber mit dir werden wir nicht so schonend umgehen!"

"Weck sie auf und lass uns gehen, sonst werde ich deinem Kollegen ernsthaft wehtun!", rief Kim.

"Ich habe dir schon einmal gesagt, dass er unwichtig für mich ist!"

"Na, dann werde ich einfach... WHOA!" Kim war mit ihrem Gefangenen im Schlepptau etwas nach hinten gerutscht und war gegen einen am Boden liegenden Handlanger gestoßen. Dieser griff nach ihrem Knöchel und brachte sie ins Straucheln. Ihr Gefangener stieß sich nach vorne ab, und der Anführer machte Anstalten, abzudrücken. In Panik ließ sich Kim nach vorne rechts fallen, genau in dem Moment krachte der Schuss und eine Welle des Schmerzes überrollte Kim. Für ein paar Momente verlor sie das Bewusstsein. Jedoch schlug ihr jemand heftig ins Gesicht, wodurch sie wieder aufwachte. In regelmäßigen Intervallen pulsierte ein heftiger Schmerz durch ihren Körper, der sie beinahe um den Verstand brachte.

"Die Verrückte hat mir beinahe das Genick gebrochen!", meinte der Handlanger, den sie als Schild genommen hatte.

"Machen wir sie fertig und dann nichts wie weg hier, ich will nicht mit Shego zusammentreffen!", meinte ein anderer. Der erste Tritt traf sie total unvorbereitet. Er traf sie mitten in die Magengrube und trieb ihr jegliche Luft aus den Lungen. Sie versuchte, aufzustehen, doch immer mehr Tritte hagelten auf sie ein, umso mehr sie sich bewegte. Sie hatte weder die Kraft, aufzustehen, noch sich zur Wehr zu setzen, also nahm sie die bestmögliche schützende Haltung ein und ließ es über sich ergehen, so gut es ging. Jedes Körperteil brannte vor Schmerzen, und so bemerkte sie kaum, wie die Männer aufhörten, sie zu quälen. Einer drehte sie auf den Rücken und sie starrte zur Decke. Alles drehte sich um sie, und es schien, als würde alles wie durch Watte geschehen. Plötzlich nahmen die Schmerzen nach und nach ab und auch ihr Blick klärte sich etwas. War sie doch nicht so schwer verletzt und ihre Kräfte kehrten zurück? Sie versuchte, sich umzudrehen, doch ihre Arme reagierten nicht. Plötzlich spürte sie etwas Metallisches an ihrem Kopf.

"Noch ein letztes Wort, Kim Possible??", kam die höhnische Frage durch die Watte zu ihr. Der Gedanke an die Waffe mobilisierte die letzten Kräfte in ihr, sie drehte sich um und starrte den Anführer aus hasserfüllten Augen an. Ihr Mund hatte sich mittlerweile mit einer metallisch schmeckenden Flüssigkeit vollständig gefüllt. Schnell erbrach sie das dunkelrote Blut auf die Schuhe des Mannes.

"Ersaufe daran, du Bastard...", keuchte sie, bevor sie die letzten Kräfte verließen und sie in sich zusammensackte. Jetzt war alles vorbei. Ihr Kind konnte diesen Gewaltexzess auch nicht überstanden haben, jetzt blieb ihr nur noch der Tod. Wie würde Ron reagieren, wenn er davon erfuhr?
"Ron...", flüsterte sie und die letzte Träne, zu der sie fähig war, rann ihre Wange herab. Wie sehr wünschte sie jetzt, er würde bei ihr sein. Sie wollte zumindest in seinen Armen sterben, doch der Wunsch würde nicht in Erfüllung gehen. Sie spürte beinahe schon, wie die Anspannung der Anwesenden stieg und wie sich der Finger zum Abdrücken bewegte. Wie oft hatte sie sich über Bücher und Filme beschwert, in denen ein weißer Ritter in letzter Sekunde kam, um den Helden zu retten? Sie hatte sich schon immer gewünscht, dass der Retter nur ein paar Momente zu spät kam, aber gerade noch rechtzeitig, um die Überreste des Helden von der Leinwand zu wischen. Wie es aussah, ging zumindest dieser Wunsch endlich in Erfüllung.


mrs €dit sagt: auflösung kommt natürlich erst im nächsten kapi :P
Beitrag vom 10.07.2011 - 19:20
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Ron Unstoppable ist offline Ron Unstoppable  
Diesen Beitrag melden   #54
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Endlich komme ich auch mal (wieder) dazu, die FF zu lesen!
Einfach großartig, echt klasse geschrieben... Ich weiß gar nicht, was ich da schreiben soll, ohne zu schleimen! ^^

Das neue Kapitel ist... spannend, gerade das Ende bringt mich fast zur Verzweiflung - wie geht's jetzt weiter?
Der Konflikt zwischen Kim und Shego war unschön - wenn man gerade die falsche Hälfte eines Gesprächs mitbekommt, kann es durchaus zu Missverständnissen kommen...

Dann freue ich mich mal auf das nächste Kapitel!
Beitrag vom 10.07.2011 - 19:21
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Lightning ist offline Lightning  
Diesen Beitrag melden   #55
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Sehr gute Fortsetzung ,hab schon lange drauf gewartet,bin aber jetzt erst zum lesen gekommen.

Ich kann mich Ron unstoppable anschließen,Und die vielen rhetorischen fragen gaben der Geschichte das gewisse etwas (Mystery).


Der Post wurde 1 mal editiert, zuletzt von Bio Shego am 13.07.2011 - 23:41.
Beitrag vom 13.07.2011 - 23:38
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Bitterschock ist offline Bitterschock  
Diesen Beitrag melden   #56
800 Beiträge - Amok laufender Golfer
Bitterschock`s alternatives Ego
du grausamer, grausamer mensch -.-
dafür ist es spannend^^
Beitrag vom 14.07.2011 - 20:38
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Kai ist offline Kai  
Diesen Beitrag melden   #57
253 Beiträge - Böses Helferlein
Kai`s alternatives Ego
Unglaublich spannend ! Bin endlich mal dazu gekommen, diese FF vollständig zu lesen ! Ich muss unbedingt wissen, wie es weitergeht !
Beitrag vom 22.10.2011 - 15:45
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Diesen Beitrag melden   #58
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Mann!!!!
Wieso hörste jetzt auf,das war dramatisch fesselnd und spannend,bitte brauche nicht zu lange für den letztwn teil
Beitrag vom 22.10.2011 - 17:45
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