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freivolk ist offline freivolk  
RE: Diesen Beitrag melden   #31
587 Beiträge - Amok laufender Golfer
freivolk`s alternatives Ego
[quote]Original geschrieben von Cetra

.

Der fixe Zeitpunkt ist jetzt auch schon wieder genauer. Zum Zeitpunkt der Gedächtnisverlust-Folge waren Kim und Ron ein halbes Jahr zusammen. Zum Zeitpunkt der Abschlussfeier ein ganzes Jahr. Die drei Folgen sind nicht weit voneinander entfernt. Genauso wie die Yono-Folge eben. Und damit ist das alles viel genauer einzuspannen.

/quote]


Nur weil es angesprochen wurde: Zur Frage der Zeit. Ich glaube in allen vier Staffeln wird der Eindruck vermittelt, dass wir nur einen Teil der Abenteuer von Kim sehen. Am besten kommt dies in "ein Date mit Hindernissen" rüber, wo am Anfang ja kurz 3-4 Missionen gezeigt werden.
Die Geschichte jetzt hat ja bisher nur einen Abend in Anspruch genommen. Um im Kanon zu bleiben, darf sie sich nicht natürlich über monate hinziehen und drakken und shego müssen am ende wieder normal sein. Aber wenn es so 2-3 Tage sind (Ich glaube die übliche zeit für eine Sitch) ist gut vorstellbar, dass Kim und Ron schon in der nächsten woche ein ganz anderes Abenteuer erleben.
Beitrag vom 28.05.2008 - 23:08
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Lorcool ist offline Lorcool  
RE: RE: Diesen Beitrag melden   #32
Perfekte Planerin
1516 Beiträge - Team Go Mitglied
Lorcool`s alternatives Ego
Zitat
Original geschrieben von freivolk

Nur weil es angesprochen wurde: Zur Frage der Zeit. Ich glaube in allen vier Staffeln wird der Eindruck vermittelt, dass wir nur einen Teil der Abenteuer von Kim sehen. Am besten kommt dies in "ein Date mit Hindernissen" rüber, wo am Anfang ja kurz 3-4 Missionen gezeigt werden.


So würd ich das auch sehen. Wie Cetra angemerkt hat, ist der Zeitrahmen der 4. Staffel ziemlich klar vorgegeben, aber die Tatsache, dass 22 Folgen die Ereignisse eines ganzen Jahres darstellen, lässt noch viel Raum - oder besser gesagt Zeit - für ein paar Abenteuer dazwischen.

Zitat
Die Geschichte jetzt hat ja bisher nur einen Abend in Anspruch genommen. Um im Kanon zu bleiben, darf sie sich nicht natürlich über monate hinziehen und drakken und shego müssen am ende wieder normal sein. Aber wenn es so 2-3 Tage sind (Ich glaube die übliche zeit für eine Sitch) ist gut vorstellbar, dass Kim und Ron schon in der nächsten woche ein ganz anderes Abenteuer erleben.


2-3 Tage ist 'ne gute Schätzung...
Beitrag vom 29.05.2008 - 00:27
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Menotar ist offline Menotar  
Diesen Beitrag melden   #33
387 Beiträge - Böses Helferlein
Menotar`s alternatives Ego
Nun, bei der Gedächtnisverlust-Folge sind sie ein halbes Jahr zusammen. Seit der letzten Abschlussfeier sind die beiden zusammen und somit haben sie bei Graduation ihren Jahrestag.
Lustigerweise trägt Kim bei der Valentinsfolge noch ihr altes Outfit, obwohl sie rein rechnerisch da schon ihr neues Besitzen müsste. Da hat Disney halt einen gravierenden Fehler gemacht.
Ihre Abenteuer daueren aber durschnittlich wohl nur ein paar Tagen bzw. ein bis zwei Wochen. Also sollte genug Zeit zwischen den Folgen gegeben sein.


Der Post wurde 1 mal editiert, zuletzt von Menotar am 29.05.2008 - 10:57.
Beitrag vom 29.05.2008 - 10:56
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freivolk ist offline freivolk  
RE: Diesen Beitrag melden   #34
587 Beiträge - Amok laufender Golfer
freivolk`s alternatives Ego
Zitat
Original geschrieben von Menotar

Nun, bei der Gedächtnisverlust-Folge sind sie ein halbes Jahr zusammen. Seit der letzten Abschlussfeier sind die beiden zusammen und somit haben sie bei Graduation ihren Jahrestag.
Lustigerweise trägt Kim bei der Valentinsfolge noch ihr altes Outfit, obwohl sie rein rechnerisch da schon ihr neues Besitzen müsste. Da hat Disney halt einen gravierenden Fehler gemacht.
.



Ich glaube irgendeiner der Produzenten hat mal gesagt, Contiunity bei Kim Possible sei bis auf wenige ausnahmen reiner Zufall.
Im Grunde ergeben die meisten Daten keinen Sinn. Zum Beispiel bei ihrem Halbjahresjubiläum. Da sie wahrscheinlich irgendwann im Juni zusammen gekommen sind müsste dies eigentlich im Dezember stattfinden. Also Winter/Vorweihnachtszeit.
Noch ein Beispiel: Königin Bonnie. Die Folge liegt ziemlich am Schluss und in "die Abschlussfeier" wirken Bonnie und Junior noch so als wären sie erst seit kurzem zusammen. Aber die sogenannten Homecoming-Bälle finden üblicherweise im Oktober November statt, wenn die Football-Saison endet.
Beitrag vom 29.05.2008 - 13:35
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Menotar ist offline Menotar  
Diesen Beitrag melden   #35
387 Beiträge - Böses Helferlein
Menotar`s alternatives Ego
Die Football-Saisonen meinst du jetzt wohl aber die NFL und nicht die der Schulen oder? Kann mir nämlich nicht vorstellen das die Footballsaison der Schulen über die Ferien hinweg gehen. Glaube eher, dass die von Schulanfang bis Schulende gehen. Also von August/September bis Juni/Juli.

Und das mit dem Halbjahrestag: Ich glaub in Middelton schneit es nicht unbedingt zu Weihnachten (wo soll das nochmal genau liegen?) und in dem Gebiet wo der Zug fuhr schneit es doch oder?


Der Post wurde 1 mal editiert, zuletzt von Menotar am 29.05.2008 - 14:20.
Beitrag vom 29.05.2008 - 14:18
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Cetra ist offline Cetra  
RE: RE: Diesen Beitrag melden   #36
344 Beiträge - Böses Helferlein
Cetra`s alternatives Ego
@freivolk: Selbst verständlich erleben Kim und die anderen noch viele andere Abenteuer. Das ist ja klar. Es ist bei jeder Serie oder Geschichte so, dass auch wenn man sie nicht sieht, die Zwischentage existieren und etwas passieren. Das wäre ja sonst so, als würdest du einen Schulkameraden sehen und glauben, er hätte keinen restlichen Tag, nachdem er aus deinem Blickfeld ist.

Und all diese Dinge sorgen für sehr viel Spielraum, den man aber auch entsprechend detailieren kann. Es gibt Grenzen, aber sehr gut gezogene.

Und Lorcool, ich weiß, dass du das mit den "Verschachtelungssätzen" nicht magst, aber das ist viel lebendiger. So wie du kann ich den Stil nur für eine Story nicht annehmen. Der Stil ist mir einfach nur für mich selbst gesehen zu einfach und langweilig. Das heißt nicht, dass eure Stories deswegen langweilig sind. Der Stil im allgemeinen eben. Für Stories wie Kim Possible muss ich einen entsprechenden Mischstil entwickeln und bis der vollständig eingearbeitet ist, werden einige Kapitel vergehen.
Beitrag vom 29.05.2008 - 15:22
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freivolk ist offline freivolk  
RE: Diesen Beitrag melden   #37
587 Beiträge - Amok laufender Golfer
freivolk`s alternatives Ego
Zitat
Original geschrieben von Menotar

Die Football-Saisonen meinst du jetzt wohl aber die NFL und nicht die der Schulen oder? Kann mir nämlich nicht vorstellen das die Footballsaison der Schulen über die Ferien hinweg gehen. Glaube eher, dass die von Schulanfang bis Schulende gehen. Also von August/September bis Juni/Juli.

Und das mit dem Halbjahrestag: Ich glaub in Middelton schneit es nicht unbedingt zu Weihnachten (wo soll das nochmal genau liegen?) und in dem Gebiet wo der Zug fuhr schneit es doch oder?



Das mit dem Zug stimmt. Hab ich übersehen.
Aber die Footballsaison bei den Hochschzulen scheint der Herbst zu sein, Sagz zumindest Wikipedia.
Beitrag vom 29.05.2008 - 16:23
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Lorcool ist offline Lorcool  
Kapitel 4 Diesen Beitrag melden   #38
Perfekte Planerin
1516 Beiträge - Team Go Mitglied
Lorcool`s alternatives Ego
Interessante Diskussion hier... Aber egal, was ich sagen wollte war:
So, jetzt geht's weiter... Wie gesagt, hat leider etwas länger gedauert diesmal, und das wird sich wohl in den nächsten Kapiteln nicht unbedingt ändern. Nun, dann heb ich mir die restlichen Kommentare für nachher auf... Viel Spaß mit Kapitel 4!


Kapitel 4: Eine explosive Angelegenheit

Kim war nur schnell nach Hause gefahren, um sich umzuziehen, ihren Eltern bescheid zu sagen und alles nötige für die Mission mitzunehmen, dann war sie auch schon wieder unterwegs, um Ron zu finden. Sie musste gar nicht lange nach ihm suchen, denn er saß zu Hause in seinem Zimmer auf dem Dachboden und grübelte wieder vor sich hin. Als Ron die Schritte auf der Treppe hörte, dachte er schon, sein Vater oder seine Mutter könnte etwas von ihm wollen. Fast hätte er genervt gerufen, dass er seine Ruhe haben wollte, doch in der Sekunde erschien Kim in der Dachbodenluke und fragte: „Ron, bist du da?“
In dem Moment entdeckte sie ihn, wie er an seinem Schreibtisch saß und sich nach ihr umdrehte. „Oh, hey, KP!“ rief Ron, gleich wesentlich besser gelaunt als noch kurz zuvor. „Was gibt’s?“
„Wade hat sich grad gemeldet. Pack deine Wintersachen ein, wir müssen zu Drakkens Geheimversteck in den Bergen.“
Rons Lächeln verschwand, doch er ließ sich nichts anmerken, als er trocken nachfragte: „Das mit dem großen Schild?“
„Ja, genau. Also los, schwing die Hacken! Ich wart draußen beim Auto.“
Kurz darauf verschwand sie schon wieder nach unten, so dass Ron ihr nur noch ein zögerndes „Ist gut, KP!“ nachrief, bevor er sich für die Mission fertig machte.

Nun waren sie unterwegs. Zu Drakkens „geheimen“ Versteck war es nicht allzu weit, etwa eine Stunde Fahrt bei normaler Geschwindigkeit – mit Kims Auto ging es natürlich schneller. Allerdings war der Weg durch die Berge zu beschwerlich, also würden sie das Auto ziemlich weit entfernt abstellen und den Rest des Weges zu Fuß oder auf Snowboards zurücklegen. Natürlich könnte Kim auch den Raketenantrieb anstatt der Räder ausfahren, um ins Gebirge hineinzufliegen, doch sie wollte lieber nicht zuviel Aufmerksamkeit erregen, für den Fall, dass Drakken wirklich dort war.
Als sie schon eine Weile mit Höchstgeschwindigkeit – ohne Raketenantrieb – gefahren waren, bremste Kim zwischendurch auf normale Geschwindigkeit ab, um über das eingebaute Kimmunicator-System Kontakt zu Wade aufzunehmen: „Wade, wir sind unterwegs. Also, schieß los, was hast du rausgefunden?“
„Wie gesagt, ich habe inzwischen alle Informationen über den gestohlenen Prototypen. Zunächst einmal... so sieht er aus.“ Daraufhin projizierte Wade ein Archivfoto auf das Display im Auto.
„Das sieht ja mal cool aus!“ rief Ron begeistert.
Kim wechselte den Blick etwa im Halbsekundentakt zwischen der Straße und dem Display – so wie sie das immer tat, wenn Wade ihr während einer Fahrt etwas zeigte – und sagte dann trocken: „Sieht aus wie ’ne Wasserpistole.“
„Ach ja?“ meinte Ron verwirrt. „Ah, okay, jetzt wo du’s sagst... Für mich sah’s aus wie ein Taco mit...“
„Ron,“ unterbrach Kim. „Das will ich gar nicht wissen! Wade – erzähl weiter.“
Wade erschien nun wieder auf dem Display und sagte, während er irgendwas auf seiner Tastatur tippte: „Der Pistolenvergleich ist gar nicht so abwegig, Kim,“ Nun erschien ein grüner Bildschirm mit einem dreidimensionalen Modell. „Man zielt nämlich damit, wie mit einer Pistole, auf die Person, deren Fähigkeiten man sich aneignen will, und betätigt einen Abzug, ...“ Daraufhin blinkte der Abzug in der Darstellung kurz hellgrün auf. „...dann tritt ein Energiestrahl aus, der das Gehirn der anvisierten Person nach ihren Fähigkeiten abscannt, ...“ Nun wurde der Strahl hellgrün dargestellt. „...der Strahl nimmt die Fähigkeiten auf, und diese werden in einer Art Pumpe sozusagen zwischengespeichert, ...“ Die Pumpe in der Darstellung blinkte eine zeitlang hellgrün auf. „...und schließlich werden die Fähigkeiten in das Gehirn der Person am Abzug übertragen.“ Zuletzt wurde dargestellt, wie der Strahl aus dem hinteren Ende der Pumpe wieder austritt.
Kim überlegte kurz. „Was hat es mit diesem Zwischenspeicher auf sich?“ fragte sie dann nach.
Wade erschien wieder auf dem Display und erklärte: „Das ist wie eine Art Protokollierung. Damit wird jedes Bündel von Fähigkeiten, das übertragen wurde, dokumentiert. So wie es aussieht, kann man hinterher sogar an einem Display genau ablesen, von wem die übertragenen Fähigkeiten stammen und an wen sie übertragen wurden.“
„Das könnte ganz nützlich sein,“ stellte Kim fest. „So wissen wir dann auch, welche Fähigkeiten Drakken auf sich übertragen hat und können sie seinem ursprünglichen Besitzer leichter zurückgeben.“
„Ja, aber ganz so einfach ist es nicht,“ stimmte Wade zögernd zu, „Wenn ein- und dieselbe Person sich die Fähigkeiten von mehreren anderen Personen aneignet, kann immer nur das zuletzt übertragene Bündel von Fähigkeiten erneut übertragen werden. Man muss also die dokumentierte Reihenfolge beachten.“
„Klingt ja mächtig kompliziert!“ warf Ron ein.
Nach einer Weile fragte Kim Wade: „Dr. Director hat erwähnt, dass sowohl körperliche als auch geistige Fähigkeiten übertragen werden. Was passiert bei der Übertragung nun genau?“
„Der Energiestrahl bedient sich an den Verbindungen in bestimmten Gehirnregionen,“ antwortete Wade und projizierte nun ein Modell des menschlichen Gehirns auf das Display, auf dem vor allem die vorderen Regionen und einige andere Bereiche farblich hervorgehoben waren. „Und zwar dort, wo das sogenannte prozedurale Gedächtnis und die exekutiven Funktionen sitzen.“
Ron verzog das Gesicht: „Gibt’s dafür auch ’ne Übersetzung?“
„Hm, ich glaub, ich hab das schon mal irgendwo gehört,“ überlegte Kim. „Vielleicht von meiner Mom. Die kennt sich ja als Gehirnchirurgin auch mit Gehirnfunktionen gut aus. Aber erklär du das mal lieber, Wade.“
„Also, im prozeduralen Gedächtnis sind Bewegungsabläufe gespeichert, die man durch langes Üben gelernt hat, und die einem mit der Zeit in Fleisch und Blut übergehen. Wie zum Beispiel für’s Autofahren oder bestimmte Kampftechniken.“
„Ahhh...!“ Ron Stimme klang, als hätte er die Erleuchtung. „Dann hat Kim also ein echt tolles Proze-Dingens...! Und was ist mit den exe... exzess... äh, dem anderen Kram?“
„Die exekutiven Funktionen ...“ korrigierte Wade, „...sind verantwortlich für verschiedene geistige Fähigkeiten, wie zum Beispiel Vorausplanung, Aufmerksamkeit, Konzentration, Selbstkontrolle, logisches Denken...“
„Also all das, was Drakken nicht kann,“ schlussfolgerte Kim grinsend.
Wade fuhr fort: „Und außerdem ist der Fähigkeitstransferator sehr sensibel für Aktivitäten in Gehirnbereichen, die bei normalen Menschen nicht aktiv sind – also für übermenschliche Fähigkeiten oder Superkräfte.“
„Cool!“ unterbrach Ron.
Wade ignorierte das und fügte noch hinzu: „Was nicht betroffen ist, ist das Langzeitgedächtnis. Es werden keine Erinnerungen oder Wissen übertragen. Wenn einem die Fähigkeiten entzogen wurden, erinnert man sich nach dem Transfer noch genau an die Fähigkeiten, die man hatte, und auch daran, wie sie entzogen wurden – man kann sie nur nicht mehr anwenden. Das wären dann vorerst mal alle Infos zu dem Prototypen.“
„Okay, danke, Wade,“ meinte Kim. „Und weißt du schon was Neues von Drakken?“
„Leider noch nicht, Kim. Aber ich bleib dran.“
„Wir auch. Ich meld mich wieder, wenn wir das Versteck erreicht haben.“ Damit beendete Kim das Gespräch vorerst.
Ron griff sich mit gequältem Gesichtsausdruck an den Kopf: „Uh, ich glaub, von dem ganzen Hirngelaber vorhin hab ich Gehirnkribbeln...!“
Kim rollte kurz mit den Augen und drückte dann wieder auf die Tube.

Etwa eine halbe Stunde später hatten sie die Berge erreicht. Kim und Ron hatten sich ihre Anoraks und Skihosen übergezogen, ihre Skihelme aufgesetzt, und Kim trug außerdem multifunktionale Skischuhe. Damit konnte sie nicht nur Snowboard fahren, auf Knopfdruck waren es auch Bergsteigerschuhe oder Skates mit eingebautem Raketenantrieb. Sie packten beide ihre Snowboards in ihre Rucksäcke ein, und mit Kims „Fön“ ausgerüstet machten sie sich auf den Weg.
Nach einigem mehr oder weniger anstrengenden Klettern – für Ron mehr, für Kim weniger – standen sie auf einem kleineren Hügel mitten im Gebirge, von dem sie einen guten Blick auf Drakkens Versteck hatten. Kim spähte durch eine spezielle Fernsichtbrille, die mit Wades System verbunden war. Sie visierte zunächst das auffällige Schild an, dann das Gelände unter ihnen und fragte: „Wie sieht’s aus, Wade?“
„Ich komme jetzt wieder in Drakkens Sicherheitssystem rein, zumindest eingeschränkt. Im Außenbereich sind schon mal keine Fallen zu finden. Kein Lasernetz, keine Lawinenauslöser, gar nichts. Ihr dürftet ohne Probleme ins Versteck reinkommen. Wie es drinnen aussieht, kann ich aber erst dann sagen.“
„Also gut, dann gehen wir rein.“
Bevor Kim das Fernsichtgerät wieder in ihren Rucksack steckte, erinnerte Wade sie: „Und denkt an die neue Funktion, die ich in eure Anoraks eingebaut habe.“
Kim und Ron betrachteten ihre Anoraks. Seit Kurzem waren an beiden auf den Brusttaschen je zwei weiße Schnüre mit farbigen Kugeln angebracht. Die Kugel am Ende der einen Schnur war rot, die an der anderen war blau. Ron fragte mit neugierigem Blick: „Wofür sind die noch mal?“
Bevor Kim antworten konnte, hatte er schon an der Schnur mit der roten Kugel gezogen – und im nächsten Moment waren sein Anorak und seine Skihose auf das etwa Fünffache ihrer Masse ausgedehnt! Kim staunte nicht schlecht, als Ron in Form einer riesigen Kugel neben ihr mit ausgestreckten Armen im Schnee auf der Stelle balancierte. „Ah ja...“ meinte Ron in leicht genervtem Tonfall. „Aufplustern, auspolstern,... das war’s.“
Kim zog an der Schnur mit der blauen Kugel auf Rons Anorak, und so schnell, wie seine Winterkleidung wieder in den Normalzustand zurückging, konnte er gar nicht schauen – er fiel hintenüber in den Schnee: „Uaaah! Autsch!“
Mit einem unterdrückten Kichern reichte Kim ihm die Hand und zog ihn wieder auf die Beine. Ron warf ihr einen schiefen Blick zu, sah sich dann noch mal die beiden Schnüre an und fragte: „Und was passiert, wenn ich zuerst an der blauen ziehe?“
Kim hielt seine Hand fest, die gerade nach der anderen Schnur greifen wollte, und antwortete: „Dann wird der Winteranzug leicht und dünn. Das machst du besser erst, wenn wir drinnen sind. Also, los geht’s!“
Sie packten ihre Snowboards aus, und Kim düste sofort talwärts. Ron gab sich große Mühe, nicht zu weit zurückzubleiben und nicht wieder das Gleichgewicht zu verlieren.

Es war tatsächlich ein Leichtes gewesen, in das Geheimversteck reinzukommen. Kim und Ron packten ihre Snowboards und Helme wieder ein und betrachteten den leeren Korridor. Es war so ruhig, dass sie den Wind draußen hören konnten. Das alles erinnerte Kim an damals, als Drakken ihren Vater hier herverschleppt hatte, und außer einem Hologramm und einigen Fallen nichts mehr auf die Anwesenheit des Schurken hinwies. Damals hatte Drakken einen derart ausgeklügelten Plan, dass selbst Kim nicht dahinter kam, was er vorhatte. Dadurch war es ihm beinahe gelungen, die Welt mit einer cybertronischen Roboterarmee in Schutt und Asche zu legen. Was, wenn er ihnen auch diesmal wieder einen Schritt voraus war? Der Gedanke gefiel Kim gar nicht. Sie aktivierte ihr Kimmunicator-Armband: „Wade, wir sind drin. Bis jetzt keine Spur von Drakken.“
„Lass mich das mal genauer ansehen...“ meinte Wade und tippte etwas auf seiner Tastatur.
Kim hielt ihren Arm etwa auf Brusthöhe gebeugt vor sich, und aus der Seite des Armbandes trat ein rötlicher, fast durchsichtiger Strahl aus, der den Korridor entlang leuchtete und sich nach beiden Seiten bis an die Wände ausdehnte. Nach ein paar Sekunden zog sich der Strahl wieder zusammen und verschwand wieder im Kimmunicator-Armband. Wade führte eine Analyse an seinem Computer durch.
„Der Korridor ist sauber,“ berichtete er schließlich. „Keine Fallen und auch niemand da. Ganz am Ende ist eine Doppeltür, die meines Wissens zu Drakkens Labor führt.“
„Okay, dann sehen wir dort nach. Sag bescheid, wenn dir irgendwas auffällt.“ Diesmal beendete Kim die Verbindung nicht, damit Wade weiter nebenbei das Versteck analysieren konnte. Zu Ron sagte sie: „Wir sollten trotzdem vorbereitet sein, falls Shego oder eine künstliche Drohnen-Armee auftaucht...“
Damit zog sie an der blauen Schnur ihres Anoraks, und in der nächsten Sekunde war ihr Winteroutfit leicht und enganliegend, fast wie ihr Kampfanzug – nur ohne zusätzliche Funktionen. Allerdings hatte Kim so viel mehr Bewegungsfreiheit für einen Kampf als im normalen Anorak.
„Wow!“ entfuhr es Ron.
Kim drehte sich fragend zu ihm um: „Was denn? Funktioniert gut, hm?“
Wieder platzte es einfach aus Ron heraus: „Nein, ich finde, das sieht echt schar... äh, toll aus!“ Und schon wurde er rot.
Kim lächelte kurz. Doch das Lächeln verschwand bald wieder, und sie sagte nur, auf den Korridor deutend: „Wir sollten weiter.“
Während Kim sich umdrehte und schon mal losging, versuchte Ron, sich ebenfalls wieder zu konzentrieren. Als erstes zog er auch an der blauen Schnur seines Anoraks. Blitzschnell wurde sein Winteranzug enger. Ron zuckte zusammen und verzog das Gesicht: „Au, das Ding ist zu eng!“
„Ron! Jetzt komm endlich!“ rief Kim von weiter vorne über ihre Schulter hinweg.
Noch immer mit schmerzverzerrtem Gesichtsausdruck tat Ron einen Schritt nach vorne, zog dann aber an der roten Schnur des Anoraks. Schon wurde sein Outfit wieder normal. „Ah, so ist’s besser! Na ja, ’n bisschen.“
„Mhm!“ bestätigte Rufus in gequältem Tonfall, dem die plötzliche Enge der Hosentasche, in der er sich befand, auch nicht gefallen hatte.
Kim war inzwischen fast am Ende des Korridors angekommen und wartete, wenige Meter von der großen Doppeltür entfernt, auf Ron. Das letzte Mal, als sie durch diesen Korridor geschlichen waren, hatte sich plötzlich eine Falltür unter ihnen geöffnet. Diesmal passierte nichts dergleichen. Auch durch die zahlreichen großen Sichtfenster, an denen sie vorbeigegangen war, konnte Kim nichts erkennen. Das gesamte Versteck schien tatsächlich leer zu sein.
„Das ist echt merkwürdig...“ sagte Kim vor sich hin, als Ron endlich auftauchte. Sie drehte sich kurz zu ihm um und fragte verwundert: „Und dir ist nicht zu warm damit?“
„Was, mir? Ach, nö... Äh, ich bin ganz cool!“ grinste Ron leicht verlegen.
„Na ja... dann sehn wir mal, wie wir da rein kommen – Huch!“ Kim hatte ein paar Schritte vorwärts gemacht, und schon ging die Doppeltür langsam automatisch auf. Sie und Ron wechselten einen verwirrten Blick, zuckten dann mit den Schultern und betraten den großen Raum dahinter. Dieser glich mehr einer Berghöhle als einem Labor – und war ebenfalls völlig leer. Nur ein mit einer grünen Decke verhüllter Gegenstand in der Form einer großen Kiste war in der Mitte des Raumes zu sehen. Kim blieb in der Tür stehen, Ron etwas weiter vorne.
„Da stimmt doch was ganz und gar nicht...“ sagte Kim nachdenklich. „Keine Fallen, die Tür geht automatisch auf,... Es ist, als hätte Drakken uns eine Einladung geschickt, die wir nicht bekommen haben.“
„Vielleicht hat die Post sie verschlampt...“ meinte Ron. Kim sah ihn schief an. „Was denn?! Kann doch sein!“ rechtfertigte sich Ron, und rieb sich dann freudig die Hände: „Ui, wenn er uns eingeladen hat, hat er bestimmt auch ein Geschenk für uns! Da!“ deutete er. „Unter der Decke!“
„Ron, das...“ fing Kim genervt an, hielt jedoch inne. Während Ron auf den verhüllten Gegenstand zuging, fiel ihr etwas auf. Da war auf einmal so ein leises, merkwürdiges Piepsen... piep – einmal... piep – zweimal... piep – dreimal... scheinbar im Sekundentakt. Kim griff zu ihrem Kimmunicator-Armband: „Sag mal, Wade, hörst du das auch?“
„Ja, Kim... und es hört sich nicht gut an...“
In dem Moment war Ron bei dem Gegenstand angelangt, zog die Decke weg und rief verwirrt: „Was denn das für’n Geschenk?“
Was immer in der Kiste war, die zum Vorschein kam – sie war der Ursprung des piepsenden Geräuschs. Kim riss erschrocken die Augen auf: Das Piepsen wurde begleitet von einer digitalen Anzeige – piep – 0:20 – piep – 0:19 – piep – 0:18 – ...
„Macht, dass ihr sofort da rauskommt!!!“ schrie Wade.
„Ron!!“ Kim rannte zu ihm, zog, während sie rannte, an der roten Schnur ihres Anoraks, der wieder normal wurde. Ron stand da wie erstarrt. Kaum war Kim bei ihm – da fing die Doppeltür an, sich zu schließen! Ein Knopfdruck auf ihren Handschuh, schon fuhren zwei Paar Skates aus Kims Skischuhen, der Raketenantrieb zischte, Kim nahm Ron über die Schulter und raste los – gerade noch durch einen Spalt in der Tür! Sie sausten den langen Korridor entlang, die Skates waren schnell – doch waren sie schnell genug? Der Ausgang kam in Sichtweite... Sie hatten ihn fast erreicht... Und dann...
KABOOM!
Der Sprengstoff in Drakkens Labor explodierte, die Druckwelle schleuderte Kim und Ron nach draußen. Sie segelten durch die Luft. Nur mit Mühe konnte Kim Ron noch festhalten. Überall um sie herum war Rauch, Kim kniff die Augen zu einem kleinen Spalt zusammen. Der schneebedeckte Boden kam näher – immer näher, immer schneller.
„Ron!“ schrie Kim so laut sie konnte. „Zieh an der roten Schnur!!“
„Wa...?!“
Kim zog sofort an der Schnur ihres Anoraks, der sich nun aufblähte, genau wie ihre Skihose. Dadurch wurden ihre Arme auseinander gedrückt, sie verlor ihren Griff um Ron. Sie hörte noch seinen Schrei, der sich entfernte. Der Boden war zum Greifen nah. Sie schloss die Augen.
„Uff!“ Kim kam auf dem Boden auf, federte mehrere Male ab – der aufgeplusterte Winteranzug wirkte fast wie ein Airbag. Schließlich kam sie zum Stillstand, woraufhin der Anzug automatisch langsam die Luft ausstieß und wieder normal wurde. Kim blieb einige Zeit regungslos auf dem Rücken im Schnee liegen.
Ganz benommen machte Kim langsam die Augen auf und griff sich an den Kopf. Sie fühlte sich ziemlich mitgenommen, aber nicht verletzt. Vorsichtig setzte sie sich auf und blinzelte ein paar mal. Mit ihr schien alles in Ordnung zu sein.
„Ron?“ fragte sie und blickte um sich. Sie sah ihn nicht. Zumindest nicht in ihrer direkten Umgebung.
„Ron?“ rief sie erneut, diesmal etwas lauter – und etwas ängstlicher. Keine Antwort. Kim hob sich vom Boden auf und sah sich erneut um.
„RON?!“


Oh, ich weiß, ich bin gemein! Eigentlich wollte ich das Kapitel nicht hier enden lassen. Aber sonst wäre dieses so lang und das nächste so kurz... Und ein Cliffhanger ist doch auch immer was dolles.
Hoffe, der Anfang war nicht zu "pädagogisch wertvoll". Aber ich musste einfach durch Wade mein Fachwissen, wenn auch vereinfacht, ein bisschen präsentieren. Denn dadurch kam ich erst auf die Idee mit dem Fähigkeitstransferator. Okay, ich hoffe es hat euch gefallen, und ihr freut euch auch schon aufs nächste Kapitel. Ich jedenfalls freu mich auf euer Feedback!


Der Post wurde 1 mal editiert, zuletzt von Lorcool am 30.06.2008 - 23:23.
Beitrag vom 01.06.2008 - 12:53
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Diesen Beitrag melden   #39
387 Beiträge - Böses Helferlein
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Eins A geschrieben. Bin schon gespannt aufs nächste Kapital. Und wie Kim in dem dünnen Skianzug wohl aussah. *träum* ^^ Müsstest glatt ein Fanart dazu machen, oder gar mehrere zu deiner Story.
Beitrag vom 01.06.2008 - 13:59
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Lorcool ist offline Lorcool  
Diesen Beitrag melden   #40
Perfekte Planerin
1516 Beiträge - Team Go Mitglied
Lorcool`s alternatives Ego
Dankeschön, Menotar! Freut mich, dass es dir gefallen hat!
Ich denk eh schon drüber nach, ein paar Zeichnungen zu der Story zu machen... Wollte zwar eigentlich vorher eine andere Fanart in Angriff nehmen, aber irgendwie fehlt mir da immer die Zeit und/oder die Muse dazu. Vielleicht überlass ich da meinen Fanfic-Bildern doch noch den Vortritt, mal sehn.
Beitrag vom 01.06.2008 - 19:50
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Lorcool ist offline Lorcool  
Kapitel 5 Diesen Beitrag melden   #41
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Lorcool`s alternatives Ego
Sorry für den Doppelpost...
So, nun geht's auch bei mir weiter... Dieses Kapitel war mal wieder echt schwer zu schreiben, und ich hatte auch nicht so viel Zeit. Besonders der Anfang ist bestimmt mies geworden... Naja.
Schade, dass Kapitel 4 bisher erst ein Review gekriegt hat... (Danke nochmal, Menotar! ) Hat wohl keiner bemerkt, oder bemerken wollen. Aber falls ihr noch an meiner Fanfic interessiert seid und das letzte Kapitel (3 Beiträge vor diesem hier) noch nicht gelesen habt, tut das bitte vorher. Danke! Und jetzt viel Spaß bei Kapitel 5!
EDIT: Achtung, ich habe den einen Absatz, der ursprünglich an den Anfang von Kapitel 6 sollte, nun noch hier ans Ende hinzugefügt!


Kapitel 5: Was ist schon perfekt?

An einem unbekannten Ort – so unbekannt und so gut abgesichert, dass nicht einmal Wade von seiner Existenz wusste – saß Dr. Drakken in seinem neuen Geheimversteck an einer riesigen Anlage, die mit Knöpfen, Hebeln und Monitoren gespickt war. Nachdem er mit Hilfe des Fähigkeitstransferators Shegos Fähigkeiten an sich gerissen hatte, hatte er zum ersten Mal in seinem Leben, im wahrsten Sinne des Wortes, einen Plan. Er konnte auf einmal ein paar Schritte weiter denken als zuvor. Bis dahin wusste er nur, dass er den Fähigkeitstransferator stehlen lassen musste. Doch was er als nächstes tun könnte, und was seine Handlungen zur Konsequenz haben könnten, war vor dem Fähigkeitstransfer für ihn nicht vorstellbar gewesen.
So wurde ihm plötzlich klar, dass der erste Schritt zur erfolgreichen Welteroberung darin bestand, sich ein neues Geheimversteck zu suchen, von dem noch niemand etwas wusste – vor Allem nicht Kim Possible oder Globale Gerechtigkeit. Ihm dämmerte auch, dass er keine Ahnung hatte, was seine restlichen Handlanger für Fähigkeiten besaßen – außer rumlungern, essen und nach der nächsten Gehaltserhöhung oder Urlaub fragen. Nie vorher war ihm in den Sinn gekommen, dass diese sich durchaus als nützlich erweisen könnten – er hätte ja auch früher nicht einmal im Traum daran gedacht, Shego oder seine Crew einmal um Rat für seine bösen Pläne zu fragen. Wie sich herausstellte, waren seine Handlanger zwar tatsächlich komplette Vollidioten und, von ihren Fähigkeiten her, unbrauchbar – einer jedoch pflegte Verbindungen zu diversen Computer- und Technikexperten im Internet. Dadurch war Drakken in der Lage gewesen, das Sicherheitssystem seines alten Verstecks aufzurüsten und auch das neue Geheimversteck entsprechend einzurichten. Natürlich hätte er auch irgendeins dieser Superhirne herbestellen und sich seiner Fähigkeiten bedienen können... doch es war zunächst wichtiger gewesen, möglichst schnell unterzutauchen. Er würde noch früh genug weitere Fähigkeiten an sich reißen können, und er wusste auch schon genau, wo...
Es war alles so einfach! Und das Beste war: Es würde ihm endlich gelingen, Kim Possible ein für alle Mal auszuschalten! Das Blinken einer blauen Lampe, das in diesem Moment einsetzte, verriet Drakken, dass sein Plan erfolgreich war. „Ha! Das ist das Signal!“ freute sich Drakken in schurkenhafter Manier. „Die Explosion ist erfolgt! Kim Possible und ihr Hanswurst sind in die Falle getappt!“ Er rieb sich mit einem boshaften Grinsen die Hände und sprach leiser, eher zu sich selbst, weiter: „Kein Abschiedsgruß an die Teenie-Erzfeindin, keine Möglichkeit zum Entkommen – nichts da mit längst überholter Schurkentradition! Nur eine Ladung Sprengstoff und ein Countdown, ausgelöst durch den Bewegungsmelder im Labor...“
Während Drakken schon seinen Triumph genoss, kauerte Shego an der gegenüberliegenden Wand am Boden, umfasste ihre angezogenen Knie und wippte apathisch vor und zurück. Ihr verängstigter Blick war starr auf den Fähigkeitstransferator gerichtet, der in Drakkens unmittelbarer Nähe lag. Mit zitternder Stimme murmelte sie vor sich hin: „Ich will meine Fähigkeiten zurück! Ich muss irgendwie da rankommen... Aber wie?! Wenn ich mir das Ding einfach nehme... das merkt er doch! Was mach ich nur?! Das macht mich wahnsinnig!“
Sie konnte keinen klaren Gedanken fassen, sich nicht konzentrieren. Die Gewissheit, ihre Fähigkeiten verloren zu haben – an Drakken – und die Unfähigkeit, etwas dagegen unternehmen zu können, ließen sie völlig hilflos werden. Ja, nicht einmal diese Gefühle der Hilflosigkeit konnte sie unterdrücken! Das machte sie auf Dauer wirklich verrückt! Sie konnte nur zusehen, wie er sich ihrer Fähigkeiten, ihrer Ideen, ihrer Vorausplanung bediente...
Jetzt betätigte Drakken einige Schalter an seiner Anlage, blickte erwartungsvoll auf einen der noch ausgeschalteten Monitore und grinste weiter in sich hinein: „Mal sehen, ob sich noch irgendetwas tut...“

Dort, wo einmal Drakkens „Geheimversteck“ in den Bergen war, stieg immer noch Rauch auf. Was vom Inneren des Verstecks noch übrig war, stand lichterloh in Flammen. Irgendwo an einer Bergwand, in sicherer Entfernung vom Explosionsherd, wurde eine versteckte Kamera aktiviert. Sie war so weiß, wie der Schnee, der sie umgab – perfekt getarnt. Und da sie bis zu diesem Moment nicht aktiviert gewesen war, hatte Wade sie zuvor auch nicht entdecken können.
Auch Kim bemerkte nichts von der Kamera. Sie war damit beschäftigt, Ron zu finden. Er war scheinbar nicht, wie sie, im Tal gelandet, und auf ihre Rufe hatte er nicht reagiert. Während sie ziellos umherrannte und nach ihm suchte, fing sie an, sich Vorwürfe zu machen. Wieso hatte sie sich nicht zuerst vergewissert, dass er sicher landen kann? Wieso hatte sie nur gesagt „Ron, zieh an der roten Schnur!“ und ihn dann losgelassen? Was, wenn der „Airbag“ in Rons Winteranzug nicht mehr rechtzeitig aufgegangen war? Langsam bekam sie richtig Angst um ihn...
Da ertönte ein Piepsen. Kim erschrak kurz, doch es war nur ihr Kimmunicator-Armband. Sie stellte die Verbindung her, brachte aber vorerst keinen Ton raus. So meldete sich Wade zuerst, sichtlich und hörbar erleichtert: „Kim! Ein Glück, ich dachte schon, ihr hättet es nicht mehr geschafft...“
„Wade,“ fiel Kim ihm ins Wort. „Ich muss Ron finden...“ Sie konnte das Zittern in ihrer Stimme kaum verbergen.
„Oh... auweia... Warte, das haben wir gleich...“ Wade tippte wie verrückt auf seiner Tastatur. Zum Glück hatte Ron immer noch diesen Mikrochip... Im Nu hatte Wade ihn geortet: „Auf 3 Uhr!“
Kim blickte nach rechts und sah erst einmal gar nichts, außer weißem Schnee. Dann wanderte ihr Blick den Hügel hinauf, bis sie einen Schatten bemerkte. Da lag er, auf einem schneebedeckten Felsvorsprung!
„Ron!“ Kim rannte den Hügel hinauf, so schnell sie konnte. Von dort unten im Tal hätte sie Ron so schnell nicht bemerkt, da der Felsvorsprung ihn fast verdeckte. Je weiter sie hinauf kam, desto deutlicher rückte er in ihr Sichtfeld. Ron lag auf dem Bauch, mit dem Gesicht im Schnee, die Arme zur Seite gestreckt. Sein Winteranzug befand sich im Normalzustand – sie konnte nur hoffen, dass dieser sich erst nach dem Aufprall wieder verändert hatte, so wie ihrer!
Kaum war sie bei ihm, ließ Kim sich neben Ron auf die Knie in den Schnee fallen und drehte ihn auf den Rücken, so dass sein Kopf in ihrem Schoß lag. Mit der linken Hand hielt sie Ron fest, mit der rechten strich sie über sein Gesicht. „Ron? Ron, hörst du mich? Sag doch was!“
In dem Moment kroch Rufus aus Rons Hosentasche hervor und gab ein paar gequälte Laute von sich. „Rufus!“ rief Kim erleichtert. Nicht nur, weil Rufus okay war. Denn das bedeutete auch, dass Rons Anzug beim Aufprall gepolstert gewesen sein muss!
Jetzt gab auch Ron ein Lebenszeichen von sich. Mit einem leisen Stöhnen machte er langsam die Augen auf und spuckte etwas Schnee aus: „Igitt, sind das kalte Nacos...“
Kim seufzte und lächelte über diesen Ausspruch. Sie war einfach nur erleichtert, dass ihm nichts passiert war. Nach ein paar Sekunden war Ron wieder voll da. „KP!“ rief er glücklich, richtete sich mit einem Satz auf und fiel Kim um den Hals. Kim konnte gerade so ihr Gleichgewicht halten und erwiderte die Umarmung. So verblieben sie einige Minuten lang, bevor sie aufstanden und sich, Arm in Arm, auf den beschwerlichen Weg zurück zum Auto machten.

Der Abstieg durchs Gebirge dauerte ziemlich lange und war sehr mühsam. Obwohl sie beide unverletzt waren, mussten Kim und Ron sich praktisch die ganze Zeit gegenseitig stützen. Die Explosion und der Aufprall hatten ihnen eben doch ganz schön zugesetzt. Als sie schließlich wieder im Auto saßen, fühlte sich zumindest Kim gleich wieder besser. Sie ließ noch nicht den Motor an, nahm aber über das eingebaute Kimmunicator-System wieder Kontakt zu Wade auf. Dieser drückte gleich noch mal seine Erleichterung aus: „Ich bin ja so froh, dass ihr beide okay seid!“
„Ja, die Winteranzüge haben uns das Leben gerettet,“ erklärte Kim. „Das war richtig vorausschauend von dir, Wade.“
„Ich hätte wohl noch vorausschauender sein sollen,“ meinte Wade daraufhin entschuldigend. „Wenn ich gewusst hätte, dass Drakken euch in eine Falle locken wollte, hätte ich euch nie dort hingeschickt!“
„Das alles sieht Drakken doch so was von gar nicht ähnlich...“ sagte Kim nachdenklich.
„Allerdings!“ stimmte Wade zu. „Nicht nur, dass er sich, entgegen der Schurkentradition, nicht vor der Explosion selbst zu Wort gemeldet hat. Auch die Art, wie er sein Sicherheitssystem aufgerüstet hat! Ich hätte die Bombe nicht bemerkt, bevor der Countdown losgegangen ist. Offensichtlich wurde dieser durch einen Bewegungsmelder in Drakkens Labor ausgelöst. Als ihr in der Tür gestanden seid, war alles noch in Ordnung. Aber als Ron dann auf die Bombe zuging...“
„Ach, jetzt war’s also meine Schuld, wie?“ rief Ron empört dazwischen.
„Ron, das hat doch keiner gesagt...“ versuchte Kim, ihn zu beruhigen. „Wenn ich vorausgegangen wäre, wäre der Countdown auch aktiviert worden. Oder, Wade?“
„Ganz genau,“ bestätigte er.
Nach einer Weile meinte Kim: „Drakken denkt bestimmt, die Explosion hätte uns erwischt. Ich frag mich wirklich, was er jetzt vorhat...“
„Was das angeht...“ Wade tippte etwas auf seiner Tastatur. „Ich habe tatsächlich wieder eine Spur zu Drakken!“
„Wirklich? Schieß los!“
„Heute Abend findet in einem Fünf-Sterne-Hotel in Vancouver, Kanada eine Erfinderparty statt. Das ganze nennt sich ‚Innovationsparty’. Diese ist nur für geladene Gäste, die auch ein Zimmer für die Nacht in dem Hotel reserviert haben. Ich konnte mich ins System des Hotels hacken und einen Blick auf die Gästeliste werfen. Und was glaubt ihr, wer auf dieser Liste steht? Ein Dr. Slipky und eine Ms. Oghes – natürlich Anagramme für Lipsky...“
„...und Shego!“ beendete Kim den Satz für ihn.
„Drakken und Shego auf einer Erfinderparty?“ fragte Ron verwundert. „Was haben die denn bitte erfunden? Die klauen doch nur immer irgendwelche Erfindungen...“
„Vermutlich wollen sie dort auch nur wieder welche klauen,“ meinte Kim trocken.
„Oder die Fähigkeiten der dort anwesenden Erfinder an sich reißen,“ schlug Wade vor.
„Könnte sein...“ erwiderte Kim. „Aber schon komisch, dass sie sich die Mühe gemacht haben, auf die Gästeliste zu kommen. Sie hätten ja auch einfach dort einbrechen können, wie sonst auch...“
„Vielleicht wollen sie erst die Gäste infiltrieren, um herauszufinden, welche Fähigkeiten am brauchbarsten sind,“ sagte Wade.
Kim wurde immer nachdenklicher: „Das gefällt mir gar nicht. Erst ist Drakken wie vom Erdboden verschluckt, und dann ist es auf einmal wieder so leicht, ihn aufzuspüren. Könnte das noch eine Falle sein?“
„Das halte ich für ziemlich unwahrscheinlich,“ antwortete Wade. „Wie du schon sagtest, er denkt sicher, die Explosion hat ihren Zweck erfüllt.“
„Na gut, es gibt nur eine Möglichkeit, das nachzuprüfen,“ meinte Kim. „Wir fahren so schnell wie möglich nach Kanada! Wann fängt die Party an?“
„22 Uhr Ortszeit.“
„Das müssten wir schaffen. Wenn Drakken und Shego auf die Gästeliste kommen, dann wir doch sicher auch – nicht wahr, Wade?“
„Ich werd sehn, was ich tun kann...“
„Bittedankeschön! Wir hörn uns später!“ Kim beendete die Verbindung und startete den Motor.
Jetzt meldete sich Ron wieder zu Wort: „Ich kapier immer noch nicht, wie Drakken und Shego auf die Gästeliste gekommen sind...“
„Keine Ahnung. Vielleicht haben sie ja einfach ein Hotelzimmer reserviert...“
Ron verzog das Gesicht: „Drakken und Shego...?! Krasskrank!“
Kim versuchte, den Kommentar zu ignorieren. Mit den Worten „Auf nach Kanada!“ trat sie aufs Gaspedal.

Da die Sonne schon fast unterging, als sie aufbrachen, und der Weg nach Vancouver weit war, fuhr Kim mit Raketenantrieb auf Höchstgeschwindigkeit, mit vollster Konzentration. Sie ließ das Auto sogar einige Male in die Luft abheben, um schneller voranzukommen. Trotzdem dauerte es einige Stunden, bis sie die kanadische Grenze erreichten, und erst dort stellte Kim den Raketenantrieb wieder ab. Nach Vancouver war es nur mehr etwa eine halbe Stunde Fahrt. Kim war nach der anstrengenden, rasanten Reise zwar schon beinahe an der Schwelle zur Fahrunfähigkeit, doch sie dachte nicht daran, eine Pause einzulegen, ehe sie nicht am Ziel waren. Allerdings war da etwas, das ihre Aufmerksamkeit für Bruchteile von Sekunden von der Straße ablenkte. Und als sie nach einiger Zeit einen kurzen Blick aus den Augenwinkeln nach rechts riskierte, wusste sie, was es war.
Es war Ron. Er hatte die ganze Fahrt wieder schweigend auf dem Beifahrersitz verbracht. Natürlich hatte er Kim nicht ablenken wollen, während sie mit Raketengeschwindigkeit fuhr. Und auch jetzt bei normaler Geschwindigkeit wagte er es nicht, sie anzusprechen. Allerdings hatte er, seit sie die kanadische Grenze passiert hatten, sie ununterbrochen mit einem nachdenklichen Blick angesehen. Irgendetwas lag ihm auf der Seele, und Kim war sich zu 99 Prozent sicher, dass es etwas mit dem zu tun hatte, worüber sie schon am frühen Nachmittag mit ihm reden hätte wollen. Trotzdem blickte sie erst mal nur kurz zur Seite und fragte vorsichtig: „Was ist denn los, Ron?“
Ron verzog keine Miene und richtete in ernstem Tonfall eine Gegenfrage an sie: „KP, wie machst du das nur?“
„Wie mach ich was nur?“
„Na, dass du immer sofort total konzentriert bist. Es ist, als hättest du irgendwo einen Schalter, den du einfach umlegst, wenn was ansteht.“
Kim zögerte kurz. „Was soll ich sagen, Ron? Wenn was ansteht, muss ich konzentriert sein.“
„Ja, aber...“ Er seufzte. „Wir hätten vorhin draufgehen können! Das geht mir einfach nicht in den Kopf rein, wie du nach so was noch voll bei der Sache sein kannst.“
„Tja, du weißt doch... ‚Ich kann einfach alles’.“
Daraufhin traten wieder einige Sekunden des Schweigens ein, in denen Kim überlegte, ob das wirklich alles war, was ihm durch den Kopf ging. Auch Ron überlegte... Er kauerte verunsichert in seinem Sitz, sein Blick flatterte hin und her. Schließlich sprach er doch weiter: „Und dann ist da noch was, KP...“
„Ja?“ Sie sah ihn wieder kurz an, mit erwartungsvollem Blick.
„Wegen... gestern Abend...“ begann er zögernd. „...als wir ...als wir allein daheim waren ...bei mir ...auf der Couch, also das ...das war doch echt schön. Und dann ...dann hat Wade angepiepst, und du warst sofort...“
Kim seufzte und meinte: „Ron, ich... ich weiß, was du meinst. Und ich weiß, dass dich das beschäftigt. Ich wollte auch mal mit dir drüber reden, wenn wir Zeit haben, aber...“
Wenn wir Zeit haben!“ fiel Ron ihr mit besorgtem Tonfall ins Wort. „Genau das ist es nämlich! Wir haben nie Zeit, weil jederzeit irgendwas anstehen könnte, und dann müssen wir sofort los, und du bist sofort wieder auf Mission eingestellt, und ich... ich nun mal nicht.“ Irgendwie hatte er das Gefühl, dass mal wieder zuviel aus ihm rausgesprudelt war, und dass Kim sich aufregen könnte.
„Ron, du übertreibst mal wieder...“ sagte Kim, eigentlich ganz ruhig. „Irgendwann können wir sicher drüber reden – vielleicht nicht gerade jetzt. Und wir haben doch auch noch soviel Zeit...“
„Aber gestern Abend...“ unterbrach Ron wieder, diesmal in sehr enttäuschtem Tonfall. „Wir waren allein... Es wäre einfach perfekt gewesen...“
Kim warf ihm einen kurzen, mitfühlenden Blick zu, als sie merkte, wie er den Kopf hängen ließ, und meinte: „Ach, Ron... was ist schon perfekt?“
Daraufhin hob Ron den Kopf wieder, sah sie direkt an und erwiderte ernst: „Na, du zum Beispiel, Kim. Du bist perfekt.“
Diesmal konnte Kim nicht anders, als ihn länger anzuschauen und zu lächeln: „Och, das ist einfach süß von dir!“
„KP, Ich mein das ernst!“ betonte Ron. „Du bist einfach perfekt in jeder Hinsicht und du kannst wirklich alles. Und wenn ich auch nur halb so perfekt wäre wie du, würd ich mir wahrscheinlich auch nicht immer so viele Gedanken machen und wär genauso bei der Sache wie du.“
Sie waren inzwischen nur noch wenige Meilen von Vancouver entfernt. Außer ihnen war gerade niemand auf der Straße. Und wäre Kim nicht so berührt von dem gewesen, was Ron ihr gerade gesagt hatte, und wäre sie nicht schon stundenlang mit dem Auto gefahren, hätte sie sicher die messerscharfen Metallspitzen bemerkt, die wenige Meter vor ihnen plötzlich aus dem Asphalt ragten...
Kaum wandte Kim den Blick wieder der Straße zu, tat es einen lauten Knall, und der Wagen geriet ins Schleudern. Wie auf Reflex trat Kim voll auf die Bremse und packte das Lenkrad, versuchte das Auto auf der Fahrbahn zu halten. Doch sie verlor die Kontrolle über das Fahrzeug und kam von der Straße ab. Ron schrie schon vor Panik und hielt sich die Arme schützend vors Gesicht. Kim zog die Handbremse an, biss die Zähne zusammen und kniff die Augen zu. In Gedanken sah sie schon, wie sie gegen einen Baum knallten. Doch allmählich wurde das Auto langsamer, hörte auf zu schaukeln, und schließlich kamen sie zum Stillstand – ohne irgendwo gegen zu donnern. Ron hörte auf zu schreien, nahm langsam die Hände vom Gesicht, und auch Kim machte die Augen wieder auf. Sie seufzte erleichtert, als sie merkte, dass das Auto nicht umgekippt war, und ihnen auch sonst scheinbar nichts passiert war – mal abgesehen von den kaputten Reifen.
Allerdings starrte Kim nun Ron wütend an und keifte: „Ron, wenn du mir das nächste Mal sagst, dass ich perfekt bin und alles kann – dann bitte nicht, wenn ich Auto fahre!!“
Ron schluckte.

Nach ein paar Sekunden – die Ron wie eine halbe Ewigkeit vorkamen – hatte sich der erste Schock gelegt. Nun wurde Kim erst richtig klar, was sie gerade gesagt hatte. Eigentlich war sie gar nicht wütend auf Ron, sondern eher auf sich selbst. Sie hätte auf die Straße achten sollen! Sie hätte sich nicht so aus dem Konzept bringen lassen dürfen! Und wahrscheinlich wäre es wirklich besser gewesen, wenn sie auch nur einmal eine kurze Pause eingelegt hätte. Doch sie hatte – wie bei jeder Mission – nur daran gedacht, möglichst schnell vor Ort zu sein, und dabei völlig vergessen, dass ihre Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit auch nicht unbegrenzt waren. Beschämt wandte sie den Kopf zur anderen Seite und seufzte: „Oh, Ron, es tut mir leid! Ich wollte dich nicht anschreien!“
Ron, der noch immer etwas verängstigt war nach Kims Wutausbruch, lehnte sich vorsichtig nach vorne und meinte zögernd: „Schon gut, KP. Ich weiß, es war meine Schuld. Ich hätte dich nicht ablenken...“
„Nein,“ unterbrach Kim und sah ihn wieder an, jetzt mit einem ganz und gar reumütigen Gesichtausdruck. „Es war meine Schuld. Schließlich hab ich die ganze Zeit gewusst, was dich bedrückt, und ich hätte längst mit dir darüber reden sollen. Und außerdem bin ich gefahren.“
Ron wollte noch irgendetwas dazu sagen, aber in dem Moment legte Kim beruhigend ihre Hand auf seine Schulter und betonte noch mal: „Also, es war nicht deine Schuld.“
Das entlockte Ron ein kleines unsicheres Lächeln, welches Kim erwiderte. Dann zog sie ihre Hand zurück und meinte: „Ich seh mal nach, was passiert ist.“
Damit schnallte sie sich ab, öffnete die Fahrertür und stieg aus. Sie waren etwa eine halbe Meile von der Straße entfernt in einer Wiese zum Stillstand gekommen, nahe eines Waldes. Es war schon ziemlich dunkel geworden, aber die Lichter von Vancouver leuchteten in nicht allzu weiter Ferne. Kim ging eine Runde um das Auto und sah sich den Schaden genau an. Lediglich die vier Reifen waren geplatzt, doch ansonsten schien alles in Ordnung zu sein. Allerdings wusste sie, dass sie keine vier Ersatzreifen dabei hatten. Kim nahm wieder im Fahrersitz Platz und kontaktierte Wade über das Kimmunicator-System: „Wade, das Auto hat nicht zufällig eine Selbstreparaturfunktion, oder?“
Wade schaute kurz überrascht drein und antwortete: „Äh... nein. Zumindest nicht, dass ich wüsste. Da müsstest du wohl deine Brüder fragen, aber ich denke nicht. Wieso?“
„Das... ist ’ne komische Geschichte,“ begann Kim zögernd. „Es sieht so aus, als hätte man uns noch eine zweite Falle gestellt. Und ich bin voll reingerast. Die Reifen sind zerfetzt, alle vier.“
„Das gibt’s doch nicht!“ rief Wade entsetzt. „Was ist passiert?“
„Ich hab einen Moment nicht auf die Straße geschaut...“ erzählte Kim wahrheitsgemäß. „Und dann, kurz vor Vancouver, lag wohl irgendwas auf der Straße, ich bin drübergefahren, hab die Kontrolle über das Auto verloren, und schon waren wir im Straßengraben.“
„Oje... und, seid ihr okay?“
„Ich denke schon,“ antwortete Kim und warf einen Blick auf Ron. „Oder, Ron?“ Ihr wurde erst jetzt bewusst, dass sie ihn gar nicht danach gefragt hatte.
Ron wurde wieder aus seinen Gedanken gerissen: „Äh, was? Ja, ich bin okay.“
„Gut,“ meinte Wade erleichtert. „Ich sorge dafür, dass sich jemand um euer Auto kümmert. Könnt ihr noch mal an die Stelle zurückgehen, wo ihr von der Straße abgekommen seid? Dann kann ich mir das auch mal genauer ansehen.“
„In Ordnung, Wade. Bis gleich.“ Damit beendete sie die Verbindung, sie und Ron stiegen aus und machten sich auf den Weg zurück zur Straße.


Auweia... Tja, ich hoffe, es hat euch gefallen. Und ich hoffe, dass ich das nächste Kapitel etwas schneller hinkriege.
Bis dahin wär's vielleicht mal ganz gut, die Titelfrage zu diskutieren. Ja, meine arme kleine Fanfic steht immer noch ohne Titel da und ist ganz traurig darüber... Auch wenn's mir noch so peinlich ist, nenne ich mal die bisher einzigen möglichen Titel, die mir in den Sinn kamen:
"Der Fähigkeitstransferator" - laaaaaaaaaangweilig, nicht wahr? Ich fand ja z.B. den deutschen Titel einer meiner Lieblingsfolgen der 1. Staffel, "Der Schockfroster", auch unter aller Kanone. Aber jetzt fällt mir auch nix besseres ein... Was mir noch als Titel in den Sinn kam:
"Was ist schon perfekt?" - der Ausspruch von Kim aus diesem Kapitel. Naja... könnte eben auf den "perfekten" Abend bezogen sein, auf die "perfekte" Kim, auf "Drakkens" "perfekten" Plan... keine Ahnung. Irgendwie trifft der Titel einen kleinen Teil der Story, aber nicht viel...
Am liebsten wär mir halt irgendein Titel, der sich auf "Fähigkeiten", auf "alles können", auf "perfekt sein" bezieht, und der beide Handlungsstränge erfasst (also sowohl die Mission, als auch der Kim/Ron-Aspekt). Naja, vielleicht fällt mir irgendwann noch mal was besseres ein. Oder vielleicht hat von euch jemand eine Idee...


Der Post wurde 2 mal editiert, zuletzt von Lorcool am 30.06.2008 - 23:23.
Beitrag vom 07.06.2008 - 23:41
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Ich hatte zuvor keine Zeit, auf deinen anderen Post zu antworten, darum tue ich es jetzt für beide.

Wie immer eine der einzigen Handlungen, welche ich lesen würde. Und es ist auch alles bisher wunderbar geschrieben. Die Situationen sind im Großen und Ganzen einfach im Zeichentrick vorzustellen, wie ich es auch immer tue. Von daher würde es mich auch freuen, wenn ich dir da auch etwas dazu zeichnen dürfte.

Einzig und alleine Kim's letzte Reaktion ist zu bemängeln. Sie hätte nicht so überreagiert und Ron die Schuld gegeben. Und wenn etwas, dann hätte sie gleich wieder Schuldgefühle gehabt, weil Ron schon genug Trübsal bläst und sie dann wieder sein trauriges Gesicht gesehen hätte. Es ist natürlich möglich, dass du das am Anfang des nächsten Posts schreibst, aber das glaube ich kaum. Denn die ganze Situation noch am Ende dieses Posts zu machen, wäre der perfekte Break gewesen und eben nicht die Situation selbst zu breaken.
Beitrag vom 08.06.2008 - 00:47
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RE: Diesen Beitrag melden   #43
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Zitat
Original geschrieben von Cetra

Wie immer eine der einzigen Handlungen, welche ich lesen würde. Und es ist auch alles bisher wunderbar geschrieben. Die Situationen sind im Großen und Ganzen einfach im Zeichentrick vorzustellen, wie ich es auch immer tue. Von daher würde es mich auch freuen, wenn ich dir da auch etwas dazu zeichnen dürfte.


Wow, das freut mich total! Ich halte dich nicht davon ab.

Zitat
Einzig und alleine Kim's letzte Reaktion ist zu bemängeln. Sie hätte nicht so überreagiert und Ron die Schuld gegeben. Und wenn etwas, dann hätte sie gleich wieder Schuldgefühle gehabt, weil Ron schon genug Trübsal bläst und sie dann wieder sein trauriges Gesicht gesehen hätte. Es ist natürlich möglich, dass du das am Anfang des nächsten Posts schreibst, aber das glaube ich kaum. Denn die ganze Situation noch am Ende dieses Posts zu machen, wäre der perfekte Break gewesen und eben nicht die Situation selbst zu breaken.


Hm, zu blöd, denn genau das hatte ich vor... Also, dass Kim erstmal nur im "Schock" so reagiert und dann doch Schuldgefühle kriegt.
Ich hatte das eigentlich nicht als "falsch" empfunden, hier einen Break zu machen. Aber deine Argumentation kann ich durchaus nachvollziehen. Vielleicht wart ich erst mal ab, was die anderen Leser sagen, bevor ich da was ändere - ich bin mir nur nicht ganz im Klaren, ob ich dann Kims letzte Reaktion besser an den Anfang des nächsten Kapitels setze oder ob ich noch alles weitere hier beschreiben soll - das könnte dann wieder zuviel auf einmal für dieses Kapitel sein.

Auf jeden Fall, wie immer, vielen Dank für dein Feedback!
Beitrag vom 08.06.2008 - 11:45
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RE: RE: Diesen Beitrag melden   #44
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Zitat
Original geschrieben von Lorcool
Wow, das freut mich total! Ich halte dich nicht davon ab.



Dann musst du mir immer die Augenblicke nennen, die ich einfangen soll.

Zitat
Original geschrieben von Lorcool
Hm, zu blöd, denn genau das hatte ich vor... Also, dass Kim erstmal nur im "Schock" so reagiert und dann doch Schuldgefühle kriegt.
Ich hatte das eigentlich nicht als "falsch" empfunden, hier einen Break zu machen. Aber deine Argumentation kann ich durchaus nachvollziehen. Vielleicht wart ich erst mal ab, was die anderen Leser sagen, bevor ich da was ändere - ich bin mir nur nicht ganz im Klaren, ob ich dann Kims letzte Reaktion besser an den Anfang des nächsten Kapitels setze oder ob ich noch alles weitere hier beschreiben soll - das könnte dann wieder zuviel auf einmal für dieses Kapitel sein.

Auf jeden Fall, wie immer, vielen Dank für dein Feedback!



Wir werden noch sehen, was daraus wird.
Beitrag vom 08.06.2008 - 11:59
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Ich muss sagen, ich bin einfach nur begeistert. Der Schreibstil, so finde ich, ist einfach perfekt für eine Kim Possible Story und wie du das Thema "Beziehung" erweiterst und das trotzdem im Rahmen bleibt, ist einfach spitze.
Die Reaktion von Kim am Ende hat mich auch etwas überrascht. Würde vielleicht ein anderes Wort als wütend verwenden. *grübel* aufgebracht, brummig, scharf, etc. Halt ein Wort, das zwar aussagt, dass Kim etwas wütend ist, aber Ron nicht gleich an die Gurgel gehen will. Vielleicht das sie etwas genervt wirkt oder so. Spontan fällt mir aber kein wirklich 100% passendes Wort ein.
Ob du nun abschließend noch schreibst, dass Kim ihre Reaktion bereurt, oder du erst am Anfang des nächsten Kapitel angehst, musst du selbst entscheiden. Ich selbst komme mit beidem klar.

Und was den Titel betrifft: Wie wäre es mit "Liebe und so weiter" ?
Beitrag vom 08.06.2008 - 12:19
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