ron-stoppable.de Europas größte Fanseite zu Disneys Kim Possible - Lorcools 1. KP-Fanfic
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Forenübersicht » Kim Possible » Fanarts und Fanfics » Lorcools 1. KP-Fanfic

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156 Posts in diesem Thema (offen)
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Yuna ist offline Yuna  
Diesen Beitrag melden   #106
606 Beiträge - Amok laufender Golfer
Yuna`s alternatives Ego
Hallo Lorcool,
Habe deine FF auch endlich mal gelesen und muß sagen wow. Ist echt toll geworden bis jetzt. Du hast dich sehr schön an den Disney still gehalten und man kommt sich wirklich so vor als wenn man ein ungeschriebenes script in der Hand hält was erst noch gezeichnet werden muß.

Die Dialoge, Charakter sowie Ortsbeschreibungen sind sehr gut gelungen und auch die Details sind sehr schön.

Alles in allem finde ich deine Ideen sehr schön umgesetzts sowie auch die skizzen zu den Szenen sind klasse.

Auch wenn das deine erste KP-FF ist finde ich das du sie bis jetzt sehr gut geschrieben hast.

Die Idee finde ich an sich auch ganz interesant und es ist mal was ganz neues das Drakken so inteligent ist. Die Arme Shego tut mir ja schon leid.

Auch die "Pikante szene" mit Kim und Ron im Hotelzimmer fand ich sehr gut, da man sich seinen teil denken konnte.

Ich bin gespannt ob es Ron gelingt, durch seine Kräfte, Drakken die Fähigkeiten von Kim, die ja immer noch in der Pumpe sind zu entreisen und vorallem was dann weiter geschieht.

Ich bin wirklich gespannt und freue mich jetzt schon rießig auf ein neues Kap von dir

VG Yuna
Beitrag vom 17.07.2008 - 15:05
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Lorcool ist offline Lorcool  
Diesen Beitrag melden   #107
Perfekte Planerin
1516 Beiträge - Team Go Mitglied
Lorcool`s alternatives Ego
Wow, vielen Dank für dein Review, Yuna! Freut mich wirklich, dass meine Fanfic es dir so angetan hat!

Da würd ich ja am liebsten sofort ein neues Kapitel anbieten, aber es ist leider noch nicht fertig... Und es wird auch leider noch etwas dauern.

Übrigens hab ich von deinen Fanfics bisher nur "Zuckersüß und trotzdem gefährlich" mal gelesen, fand ich aber auch richtig gut, so 'ne wirklich interessante "Was wäre wenn"-Geschichte... Könnte man ja direkt alternativ als "Verrückt nach Ron" betiteln... Aber da gab's schon länger kein neues Kapitel mehr, oder?
Beitrag vom 17.07.2008 - 16:55
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Yuna ist offline Yuna  
Diesen Beitrag melden   #108
606 Beiträge - Amok laufender Golfer
Yuna`s alternatives Ego
Ja finde deinen Schreibstill sehr schön. Ohhh dauert noch... Hmmm schade Aber lass dich bloß nicht hetzten. )Natürlich wollen die Leser immer weiter lesen, aber es soll ja auch weiterhin so toll bleiben. Gut Ding will Weile haben Ich freue mich schon und bin Wahnsinnig gespannt und warte gerne auf etwas, wofür sich das warten lohnt.

Danke freut mich wenn sie dir schon mal gefallen hat. Es ist eine Gemeinsame FF von Spector und mir. Ich bin nur Co-Autorin .

Ja leider stockt es da im Moment ein wenig. Spector hat auch ein Kap geschrieben, aber leider hat er seinen Memory stick, wo es gespeichert ist, leider zu Hause vergessen.

Wenn du magst, Lust und Zeit hast kannst du ja mal bei Das neue Leben fängt gerade erst an vorbei schauen. Die ist von mir alleine
Beitrag vom 18.07.2008 - 07:23
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Lorcool ist offline Lorcool  
RE: Diesen Beitrag melden   #109
Perfekte Planerin
1516 Beiträge - Team Go Mitglied
Lorcool`s alternatives Ego
Zitat
Original geschrieben von Yuna

Wenn du magst, Lust und Zeit hast kannst du ja mal bei Das neue Leben fängt gerade erst an vorbei schauen. Die ist von mir alleine

Ja, wenn ich mal Zeit finde. Im Moment lese ich schon bei so vielen Fanfics mit, hier und auf Fanfiction.net, dass ich schon fast durcheinander komme. Und nebenbei noch meine eigene Fanfic fertigzuschreiben, ganz zu schweigen von "real life obligations", da muss ich einfach erstmal ein paar andere Fanfics außen vor lassen, sonst wird mir das zuviel auf einmal.
Beitrag vom 18.07.2008 - 12:47
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Cetra ist offline Cetra  
Diesen Beitrag melden   #110
344 Beiträge - Böses Helferlein
Cetra`s alternatives Ego
Hier ist meine versprochene Antwort. Danach geht es an die Story.

Dein neuer Storybeitrag ist wie immer sehr gut. Die Anfangsszene des Kapitels überbrückte auf exzellente Weise. Das ständige Ansprechen des nicht Angesprochenen machte das ganze etwas trockener, aber da das absolut Ron-typisch war hast du das so gut ausgeglichen, wie ich es außer mir von niemandem sonst kenne, wenn er etwas wirklich originalgetreu machen will.

Drakken nun endlich in Aktion zu sehen, verspricht ein interessantes Finale dieser Story. Vorallem Drakken im Kampf wollte ich ganz besonders in Zeichnungen hervorheben. Diese Handlungen geben das perfekte Material dafür.

Also in diesem Sinne: Weiter so!
Beitrag vom 21.07.2008 - 21:35
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Lorcool ist offline Lorcool  
RE: Diesen Beitrag melden   #111
Perfekte Planerin
1516 Beiträge - Team Go Mitglied
Lorcool`s alternatives Ego
Vielen Dank, Cetra! Freut mich, dass dir auch dieses Kapitel gut gefallen hat. Auch wenn in deinen Reviews jedes Mal das Wort "trocken" vorkommt.

Zitat
Original geschrieben von Cetra

Drakken nun endlich in Aktion zu sehen, verspricht ein interessantes Finale dieser Story. Vorallem Drakken im Kampf wollte ich ganz besonders in Zeichnungen hervorheben. Diese Handlungen geben das perfekte Material dafür.

Na dann hoffe ich, dass ich dir genug Stoff liefern kann für diese Zeichnungen... Ganz ehrlich, ein kämpfender Drakken - eigentlich unvorstellbar! Deshalb freu ich mich auch schon auf deine Zeichnungen dazu (überhaupt, auf alle deine Zeichnungen, auch zu deiner Story), und wenn ich mit meinen Skizzen so weit komme, wird das sicher eine ganz schöne Herausforderung...

Und, kommt heute noch das große Update von dir? Bin schon den ganzen Tag gespannt drauf...

Ich will ja keine leeren Versprechungen machen, aber es könnte evtl. sein, dass ich im Laufe des morgigen Tages Kapitel 8 reinstellen kann...
Beitrag vom 21.07.2008 - 22:24
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Cetra ist offline Cetra  
RE: RE: Diesen Beitrag melden   #112
344 Beiträge - Böses Helferlein
Cetra`s alternatives Ego
Zitat
Original geschrieben von Lorcool
1. Vielen Dank, Cetra! Freut mich, dass dir auch dieses Kapitel gut gefallen hat. Auch wenn in deinen Reviews jedes Mal das Wort "trocken" vorkommt. .

2. Und, kommt heute noch das große Update von dir? Bin schon den ganzen Tag gespannt drauf...



1. Tut mir leid. Eine ehrliche Antwort wird dir aber lieber sein.

2. Ich werde versuchen, es hinzubekommen. Da ich alles schnell schreiben muss. Könnte der Kampf durch den neuen Stil für einige Leser hektisch sein. Irgendwann kommt aber ein Remake der ersten Folge meiner Story. Also wird man das auch mal neu lesen können.
Beitrag vom 21.07.2008 - 22:46
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Lorcool ist offline Lorcool  
RE: RE: RE: Diesen Beitrag melden   #113
Perfekte Planerin
1516 Beiträge - Team Go Mitglied
Lorcool`s alternatives Ego
Zitat
Original geschrieben von Cetra

1. Tut mir leid. Eine ehrliche Antwort wird dir aber lieber sein.

Klar ist es das. War aber eh nur eine Feststellung und sollte nicht "gekränkt" rüberkommen. Deswegen auch der Smiley:

Zitat
2. Ich werde versuchen, es hinzubekommen. Da ich alles schnell schreiben muss. Könnte der Kampf durch den neuen Stil für einige Leser hektisch sein. Irgendwann kommt aber ein Remake der ersten Folge meiner Story. Also wird man das auch mal neu lesen können.

Sollst dich aber nicht hetzen! Gut Ding will Weile haben. Wenn's heute nicht mehr fertig wird, ist das kein Problem. Ich wollte nur nachfragen.

Das Remake wird dann wieder in deinem ursprünglichen "Fantasy-Schreibstil" sein, oder?

Irgendwie hab ich auch fast schon dran gedacht, die ersten Kapitel meiner Story neu zu schreiben, dass sie auch ein bisschen länger sind, aber das weiß ich noch nicht...
Beitrag vom 21.07.2008 - 23:18
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Cetra ist offline Cetra  
RE: RE: RE: RE: Diesen Beitrag melden   #114
344 Beiträge - Böses Helferlein
Cetra`s alternatives Ego
Zitat
Original geschrieben von Lorcool
Das Remake wird dann wieder in deinem ursprünglichen "Fantasy-Schreibstil" sein, oder?



Nein, es wird meinen dann komplett überarbeiteten "Kim Possible-Only-Stil" haben. Wenn du es im Fantasy-Stil haben willst: Ich habe kein Problem, beides separat zu schreiben.
Beitrag vom 21.07.2008 - 23:58
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Lorcool ist offline Lorcool  
Kapitel 8 Diesen Beitrag melden   #115
Perfekte Planerin
1516 Beiträge - Team Go Mitglied
Lorcool`s alternatives Ego
@Cetra: Ich hab nicht gesagt, dass ich es im Fantasy-Stil haben will, es war nur 'ne Frage. War halt nur neugierig, wegen dem Remake. Klingt ja echt gut.
@alle: So, hier kommt, wie "angedroht", das 8. Kapitel meiner Fanfic! Ich hoffe, es macht euch Freude...
@Akkarin & Yuna: Eure Vermutung, dass Kims Fähigkeiten noch in der Pumpe zwischengespeichert sind, muss ich leider gleich in den Wind schlagen - die sind schon längst auf Drakken übergegangen, während ihr auf Kapitel 8 warten musstet. Hab ich auch deutlich gemacht in Kapitel 7, meine ich (..."nach der Übertragung"...). Was die andere Vermutung angeht... Na, wer weiß...? Lest einfach mal...


Kapitel 8: Mit vereinten Kräften

Allmählich ließ die Benommenheit nach, die Kim verspürt hatte, und sie versuchte, sich ein wenig aufzusetzen. Es fiel ihr unwahrscheinlich schwer, sich zu bewegen, obwohl sie eindeutig bei Bewusstsein war. Auch wenn ihr Blickfeld wieder klar wurde, in ihrem Kopf herrschte ein heilloses Durcheinander. Sie wusste genau, was geschehen war: Drakken hatte ihre Fähigkeiten an sich gerissen, so wie die von Shego und von all den anderen. Sie hatte auch deutlich gesehen, dass Ron sich gerade erhoben hatte, und deutlich gehört, was er Drakken zugerufen hatte. Doch was nun geschehen würde, war ihr ein Rätsel. Was hatte Ron vor? Was würde Drakken tun? Was sollte sie tun? Sie musste doch irgendetwas tun können, doch es fiel ihr nicht das geringste ein. Tausend Gedanken rasten durch ihren Kopf, zahllose Erinnerungen flogen an ihrem inneren Auge vorbei, wie in einem Karussell – doch sie konnte es nicht anhalten! Sie war nicht mehr in der Lage, sich auf nur einen dieser vielen Gedanken zu konzentrieren. Ein Gefühl der Hilflosigkeit breitete sich in ihr aus – und das machte ihr Angst.
Ron hingegen vergaß in diesem Moment jegliche Angst. Sie war komplett ersetzt worden durch die Wut auf Drakken. Sein ganzer Körper bebte, nicht nur vor Wut, sondern auch vor Energie – eine Energie, die ihm von der plötzlich aktivierten Mystischen Affenkraft verliehen wurde. Angetrieben von dem einen Gedanken, dass Drakken bezahlen musste für das, was er Kim angetan hatte, stürmte Ron mit erhobenen Fäusten und zusammengebissenen Zähnen los. Drakken war zwar noch immer überrascht über die unerwartete Aktion des „Hanswurst“ – er konnte sich noch immer nicht seines Namens entsinnen –, doch er bediente sich gleich wieder einer seiner neuesten geklauten Fähigkeiten. Mit einer Hand vollführte er einen Flickflack – den Kim nicht besser hätte machen können – und feuerte, noch bevor er wieder auf den Füßen landete, einen grünen Plasmastrahl nach Ron. Blitzschnell wich Ron dem Plasma zur Seite aus, rannte jedoch weiter auf Drakken zu. Mehrere Plasmastrahlen folgten, doch Ron war nicht aufzuhalten. Er duckte sich, wich großräumig aus, sprang zur Seite oder nach hinten – keine von Drakkens Attacken konnte ihm etwas anhaben.
Je näher Ron Drakken kam, desto unruhiger wurde Kim. Ängstlich kroch sie unter dem Tisch weiter nach hinten, bis sie an irgendetwas stieß – nein, an irgendjemanden. Vorsichtig drehte sie den Kopf, und auch die andere Person blickte sich nach ihr um. Plötzlich sahen sich Kim und Shego von Angesicht zu Angesicht. Beide zuckten erschrocken zusammen, drehten sich von der jeweils anderen weg und schrieen wie aus einem Mund: „Ah! Tu mir nichts!“
Kurz darauf riskierten beide wieder einen Blick, und Shego meinte entgeistert: „Ach, ich würd dich ja jetzt so was von fertig machen, wenn ich könnte...“
„Dito!“ erwiderte Kim.
Ihr habt vielleicht Probleme!“ tönte auf einmal Megos Stimme in dramatischem Tonfall hinter ihnen. „Ich hab meine Fähigkeiten verloren! Was soll ich ohne meine Schrumpfkraft machen?! Das ist eine Katastrophe!“
Währenddessen ließ Ron nicht locker. Kaum hatte er Drakken erreicht, packte er den Schurken bei den Handgelenken und riss seine Arme nach oben. Er wollte Drakken nach hinten drängen, ihn dazu bringen, den Fähigkeitstransferator fallen zu lassen. Doch Drakken leistete heftigen Widerstand. Er trat nach Ron, wollte ihm eine Kopfnuss verpassen, aber Ron schaffte es, allen Angriffen auszuweichen. Gleichzeitig verlor er nie den festen Griff um Drakkens Handgelenke – doch auf einmal hielt Drakken inne und fing an, diabolisch zu grinsen. Ohne Vorwarnung machte er einen Salto nach hinten, riss den überraschten Ron mit sich und kickte ihn während des Überschlags von sich weg. Ron prallte gegen eine Wand und sackte keuchend zusammen. Sein Rücken tat weh von dem Aufprall, sein Magen von dem Tritt. Mit schmerzverzerrtem Gesicht lag er da.
„Ron!“ schrie Kim entsetzt. Sie beobachtete nun wieder das Geschehen, während Shego und Mego sich weiter hinten einsilbig darüber stritten, wer von ihnen beiden schlimmer dran war. Doch das war auch schon alles, was Kim tun konnte – tatenlos zusehen.
Ron riss die Augen auf. Die Energie der Mystischen Affenkraft wuchs wieder. Aber noch waren seine Schmerzen stärker. Er blickte hinüber zu Kim und sah wieder ihre Angst, ihre Hilflosigkeit. Mit einem Mal ließen die Schmerzen nach. Da nahm er auf einmal aus den Augenwinkeln eine Bewegung wahr und blickte wieder geradeaus. Er sah, wie Drakken wenige Meter vor ihm stand und sich langsam nach ihm umdrehte. Mit einem bösartigen Grinsen schleuderte Drakken wieder einen grünen Plasmastrahl nach ihm, doch Ron sprang rechtzeitig von der Wand weg und rutschte auf dem Boden vorwärts, auf Drakken zu. Als er zu Drakkens Füßen auf dem Bauch liegend zum Stillstand kam, blickte der Schurke spöttisch auf ihn herab und meinte: „Gar nicht mal so übel! Vielleicht machen sich die Fähigkeiten des Helferleins doch auch ganz gut in meiner Sammlung...“
In dem Moment, in dem Ron den Fähigkeitstransferator auf sich gerichtet sah, reagierte er wie auf Reflex: Auf seine Hände gestützt, schwang er mit voller Kraft die Füße nach vorne, vollführte dadurch einen Rückwärtssalto, kickte dabei das Gerät aus Drakkens Händen und fing es bei der Landung auf. Diese Aktion hatte die ganze Energie, die ihm von seiner Mystischen Affenkraft verliehen wurde, wieder aufgebraucht, und er konnte selbst nur darüber staunen, dass ihm dieses Manöver gelungen war. Drakken war unsanft auf dem Boden gelandet und konnte sich vor Überraschung und Überwältigung erst mal nicht rühren. Ron nutzte den Moment...
„Keine Bange, KP, ich hol dir deine Fähigkeiten in Nullkommanix zurück!“ rief er über seine Schulter hinweg, während er den Fähigkeitstransferator auf Drakken richtete.
„Äh, Ron...“ Kim konnte zwar keinen klaren Gedanken fassen, doch irgendeine ihrer Erinnerungen sagte ihr, dass Ron irgendetwas falsch machte...
Als Drakken gerade dazu ansetzte, einen grünen Plasmastrahl abzufeuern, traf ihn der Strahl des Fähigkeitstransferators. Er zuckte zusammen, als ihm ein kleiner Anteil seiner mühsam zusammengeklauten Fähigkeiten wieder entrissen wurde. Während die Pumpe auf dem Gerät in seinen Händen zu leuchten begann, drehte Ron sich nach Kim um. Doch da öffnete sich die Klappe am hinteren Ende der Pumpe, und Ron wurde von dem Energiestrahl umgeben. Vor Schreck hätte er fast den Fähigkeitstransferator fallengelassen, doch es wäre ihm nicht einmal möglich gewesen, ihn während der Übertragung loszulassen.
Kaum war der Energiestrahl verschwunden, fühlte Ron sich verändert. Auf einmal war er total konzentriert. Vorhin war er nur von der Wut, von der Energie, von der Mystischen Affenkraft geleitet worden, hatte eigentlich blind und ohne nachzudenken gehandelt. Jetzt aber war da eine Klarheit in seinen Gedanken, die er nicht kannte. Und da fiel es ihm auch sofort ein: „Oh Mann, stimmt ja! Die Fähigkeiten kriegt immer nur der, der am Abzug ist. Sorry, KP, hab ich total vergessen!“
Sofort rannte Ron auf Kim zu, die noch immer unter dem Tisch kauerte. Dabei blickte er kurz über seine Schulter – doch Drakken war nirgends zu sehen! Er hätte damit gerechnet, dass dieser ihm ein paar Plasmastrahlen hinterher schießen oder ihn sonst irgendwie davon abhalten würde, mit dem Fähigkeitstransferator zu Kim zu rennen. Wo war Drakken nur hin? Ron sah sich unterm Rennen in alle Richtungen um – keine Spur von ihm! Kurz bevor er Kim erreichte, begann irgendetwas zu seinen Füßen, lila zu glühen. Es war Drakken, kaum größer als eine Maus – doch in der nächsten Sekunde wuchs er wieder auf normale Größe heran, stieß Ron mit voller Wucht um und riss dabei den Fähigkeitstransferator wieder an sich. Ron lag am Boden, Drakken sprang diabolisch lachend über den Tisch hinweg und rief ihm zu: „Ich würde ja gern noch länger bei deinen jämmerlichen Versuchen, mich aufzuhalten, zusehen – aber ich hab noch etwas zu erledigen! Du solltest lieber mal deiner kleinen Freundin helfen und ihr erklären, wo ihre Fähigkeiten abgeblieben sind! Muahahaha!“
Damit schnappte er sich mit der freien Hand erst Shego, nahm sie über seine Schulter, dann warf er Mego über seine andere Schulter und rannte, noch immer bösartig lachend, zurück zum Jet. Kurz darauf war er auf und davon.

Ron grummelte vor sich hin, während er sich vom Boden aufhob – fast so wie Kim es normalerweise tat. Doch es war keine Zeit, sich aufzuregen – sie mussten Drakken sofort hinterher, denn Mego würde ihm in seinem momentanen Zustand bestimmt ohne Weiteres verraten, wo der Rest von Team Go zu finden war. Und wenn Drakken erst einmal deren Fähigkeiten zu fassen bekam, würde es wirklich hässlich werden. Der Gedanke an eine rot glühende Armee superstarker, superfähiger Drakkens jagte ihm Schauer über den Rücken. Das mussten sie unbedingt verhindern! Nun ja – besser gesagt, er ...mit Kims Fähigkeiten.
Erst einmal half Ron seiner Freundin vorsichtig auf die Beine. Er war mehr als erleichtert, dass Drakken sie nicht auch noch mitgenommen hatte! Allerdings kam sie ihm noch immer ziemlich geschwächt vor. Während er mit der einen Hand ihren linken Arm um seine Schultern legte und sie mit der anderen Hand rechts an ihrer Taille festhielt, fragte er leicht besorgt: „Kim, du bist doch nicht verletzt, oder?“
„Verletzt? Nein – viel schlimmer! Ich hab meine Fähigkeiten verloren!“ Kims Stimme überschlug sich richtig, vor lauter Verzweiflung. „Was soll ich jetzt nur machen?!“
„Nur die Ruhe, KP, das kriegen wir wieder hin,“ versuchte Ron, sie zu beruhigen. Dann machte er einen Schritt vorwärts. „Komm, erst mal müssen wir zum Auto.“
Während Ron sie beim Gehen weiterhin stützte, jammerte Kim unkontrolliert in einem Fort: „Das kann doch echt nicht wahr sein! Ich konnte einfach nur dasitzen und zuschauen! Und dann war da noch Shego – Okay, sie hat mir nichts getan, aber wenn sie irgendwas getan hätte, dann... Oh Mann, keine Ahnung, was dann gewesen wäre! Ich weiß es echt nicht! Ich kann überhaupt nicht mehr richtig denken!“ Auf einmal krallte sie sich an Rons Shirt fest und sah ihn ängstlich an, während es aus ihr raussprudelte: „Ron, ich fühl mich so hilflos! Hast du eine Ahnung, wie das ist, so hilflos zu sein?!“
Ron runzelte die Stirn und meinte zögernd: „Na ja, ...irgendwie schon. So ungefähr.“ Dabei dachte er zurück an diverse Missionen, wo er nicht wirklich gewusst hatte, was er tun sollte, während Kim alles im Griff hatte. Jetzt schien es irgendwie genau umgekehrt zu sein – wenn auch Kims momentane Hilflosigkeit viel extremer sein musste. Langsam fragte sich Ron, wie es ihm nur gelang, dabei so ruhig zu bleiben. Natürlich machte er sich Sorgen um Kim, und er hatte auch ein bisschen Angst – aber er konnte diese Gefühle ziemlich leicht unterdrücken. Er war einfach viel zu sehr auf die Mission konzentriert, um sich von seinen Gefühlen ablenken zu lassen. Es war irgendwie, ...als hätte er einen Schalter umgelegt! Genau das war es! Genau so dachte Kim ...normalerweise.
Nun hatten sie das Auto erreicht. Als Ron mit ihr davor stehen blieb, rief Kim ganz entsetzt: „Oh nein, ich kann nicht mal mehr Auto fahren! Ich hab keine Ahnung mehr, wie das geht!“
Ron streckte seine linke Hand vor ihr aus und fragte: „KP, ich brauch die Autoschlüssel. Weißt du noch, wo du sie hast?“
„Autoschlüssel... die Autoschlüssel...“ sagte Kim vor sich hin, da erschienen die Schlüssel ganz kurz vor ihrem geistigen Auge. Es war irgendeine Erinnerung, in der sie sah, wo sie die Schlüssel hingetan hatte. „Ich glaub, die sind da in diesem Ding...“ Dabei deutete sie hinunter auf die Seitentasche an ihrem Missionsoutfit, die um ihren rechten Oberschenkel geschnallt war. Aber sonst tat sie nichts, außer Ron wieder mit diesem hilflosen Gesichtsausdruck anzusehen.
Da wurde Ron klar, dass es für Kim ohne Fähigkeiten sogar zu kompliziert war, diese Tasche aufzumachen. Er zog sie mit der rechten Hand näher zu sich, machte mit der linken Hand die Tasche auf und suchte nach den Autoschlüsseln.
„Ui, Ron...“ entfuhr es Kim. Irgendwie kam ihr das in ihrem Zustand eher vor wie eine zärtliche Umarmung als wie irgendetwas anderes.
Leicht beschämt sah Ron kurz zur Seite. Eigentlich hätte er Kims Nähe auch gerne genossen, doch dann hielt er endlich die Schlüssel in der Hand und sperrte das Auto per Knopfdruck auf. Er ging mit Kim zur Beifahrertür, machte diese auf, half Kim behutsam dabei, sich ins Auto zu setzen, schnallte sie an und machte die Tür wieder zu. Jetzt legte er einen Zahn zu, als er zur Fahrerseite herumrannte, die Tür aufmachte, sich hineinsetzte, die Tür zumachte, sich anschnallte und den Motor anwarf. Erst einmal wendete er das Auto, um von der abgelegenen kleinen Insel, auf der sich der Go Tower befand, herunterzufahren. Zum Glück konnte das Auto auch unter Wasser fahren.
Während Ron unter dem Meeresspiegel zurück nach Go City fuhr, kontaktierte er über das eingebaute Kimmunicator-System Wade: „Wade, schnell, wo halten sich Hego und die Wego-Zwillinge im Moment auf?“
Wade reagierte erst einmal gar nicht, außer indem er überrascht dreinschaute. Dass auf einmal Ron am Steuer saß und Kim auf dem Beifahrersitz – noch dazu mit diesem Blick, den er fast als hilflos bezeichnen würde –, ließ irgendwie nichts Gutes ahnen. Nach ein paar Sekunden äußerte er eine Vermutung: „Äh, Ron, was ist los? Hat Drakken etwa Kims Fähigkeiten?“
„Nein, Ron hat sie!“ platzte es aus Kim heraus. Es wurde wieder nur zu deutlich, dass es um ihre Selbstkontrolle nicht gut bestellt war.
Daraufhin schaute Wade noch verwirrter drein als vorher: „Wie ist denn das passiert?“
„Das erklär ich dir gleich, Wade,“ erwiderte Ron. „Ich muss jetzt erst wissen, wo Hego und die Zwillinge sind, bevor Drakken sie erwischt.“
„In Ordnung,“ sagte Wade und tippte etwas auf seiner Tastatur, „Als ich Mego heute Morgen gewarnt habe, habe ich ihn auch gefragt, wo seine Brüder sind. Hego ist auf einem Bueno Nacho Filialleiterseminar in Mexico City. Ich nehme an, dass das Drakkens nächstes Ziel ist. Die Zwillinge sind nämlich nicht mehr in Go City, und das war die letzte Information, die Mego hatte. Drakken wird sie dort also nicht finden.“
„Dann fahren wir also so schnell wie möglich nach Mexico City,“ meinte Ron. Normalerweise hätte er jetzt wohl angefangen, von Bueno Nacho und mexikanischem Essen zu schwärmen. Doch dank Kims Fähigkeit, sich voll und ganz auf die Mission konzentrieren zu können, konnte er sich zurückhalten. Nun kam er gerade wieder auf Festland und sah zu, dass er auf die Straße auffahren konnte.
„Ich hab dir den genauen Aufenthaltsort von Hego auf das Navigationssystem geschickt,“ informierte Wade ihn. Dann fragte er nach: „Also, Ron, wie kommt es jetzt, dass du Kims Fähigkeiten hast?“
„Tja, also erst hat Drakken Kims Fähigkeiten geklaut, und dann... na ja...“ begann Ron.
Als er zögerte, mischte Kim sich ein: „Dann hat Ron irgendwie dieses Ding in die Finger bekommen, und jetzt hat er meine Fähigkeiten!“ Ihre Stimme hatte wieder diesen verzweifelten Tonfall, aber irgendwie klang sie fast auch ein bisschen wütend.
„Ich wollte sie nur für dich zurückklauen, KP...“ meinte Ron entschuldigend.
„Dann hättest du aber Kim den Fähigkeitstransferator geben müssen,“ fing Wade an. „Die Fähigkeiten werden doch immer nur auf den übertragen, der...“
„Das weiß ich jetzt auch, Wade,“ unterbrach Ron. „Ich hab’s in dem Moment einfach nur vergessen! Ich hab nicht nachgedacht! So wie ich nie über irgendwas nachdenke...“
„Dafür hast du gestern aber viel nachgedacht...“ meinte Kim in stichelndem Tonfall.
„Das war Grübeln, KP,“ erwiderte Ron. „Zwischen Grübeln und Nachdenken gibt’s ’nen großen Unterschied.“
„Auf jeden Fall hast du... meine Fähigkeiten! Das ist doch einfach... falsch!“
„Okay. Aber besser ich als Drakken, oder?“
„Das ist wohl wahr,“ meinte Wade, der inzwischen allerdings wieder leicht verwirrt vom Verlauf des Gesprächs war.
„Hach, ich weiß es nicht...“ grummelte die momentan geistig überforderte Kim. „Ich will einfach nur meine Fähigkeiten wieder haben!“
„Du kriegst sie ja wieder, Kim. Sobald Drakken gefasst ist, kriegst du sie wieder,“ versuchte Ron sie zu beruhigen. Dann fügte er hinzu: „Und ich schwör dir, KP, es war keine Absicht! Ich wollte dir nicht alles wegnehmen!“
„Hast du aber! Warte nur, bis mein Dad das erfährt!“ Kaum war dieser Satz aus Kim rausgesprudelt, fügte sie irritiert hinzu: „Moment, irgendwas hat mich dazu gebracht, das zu sagen, aber ich weiß nicht, was. Was passiert eigentlich, wenn mein Dad das erfährt...?“
„Dann bin ich so was von dran...!“ seufzte Ron, als er daran dachte, was Kims Vater noch erfahren könnte. Er sah sich schon von Mr. Possible höchstpersönlich in eine Rakete zum Schwarzen Loch befördert...
„Das versteh ich nicht, Ron,“ warf Wade ein. „Das ist doch nicht das erste Mal, dass so was passiert. Weißt du noch, wie damals eure Gehirne vertauscht waren? Ich glaube, Kims Vater hat sich inzwischen an solche Situationen gewöhnt...“
„Du hast keine Ahnung, Wade,“ sagte Ron kopfschüttelnd, und nur für den dramatischen Effekt wiederholte er: „Du hast keine Ahnung.“
„Was könnte für Kims Vater so schlimm sein, dass...“ überlegte Wade laut vor sich hin – und da dämmerte es ihm. „Oh! Äh... Oh mein... Äh... Ihr... Uh...“ stammelte er, sein Gesicht zuckte, sein Blick flatterte herum, und seine Wangen fingen an zu glühen. „Äh, ...äh, ...ich ...meld mich später wieder.“ Und schon hatte er die Verbindung beendet.
„Argh, ganz toll, Ron!“ grummelte Kim. „Was denkt Wade jetzt von uns? Und wem erzählst du’s als nächstes? Drakken?!“
„Also, erstens hab ich nichts erzählt, Wade hat sich nur was gedacht. Zweitens: Selbst wenn ich das jemandem erzählen würde, dann bestimmt nicht Drakken! Und drittens: Was Wade oder irgendwer von uns denkt, sollte im Moment unsere geringste Sorge sein...“
Dass er sich gerade wieder genauso angehört hatte wie Kim, wurde Ron erst hinterher richtig bewusst. Irgendwie machte er sich schon auch leichte Sorgen wegen Wades Reaktion – und wegen Kims. Ob ihr Verhalten vollständig auf ihren akuten Mangel an geistigen Fähigkeiten wie Selbstkontrolle zurückzuführen war? Oder war sie wirklich wütend auf ihn? Aber Ron schüttelte nur den Kopf, wie um diese Gedanken loszuwerden. Und als er merkte, dass sie inzwischen schon aus Go City raus waren, drückte er einen Knopf auf dem Armaturenbrett, um den Raketenantrieb des Autos zu aktivieren. Normalerweise fuhr Ron höchstens mit Kims Auto, um es zu parken, während sie schon mal Jagd auf die Schurken machte. Und selbst als Beifahrer machten ihm hohe Geschwindigkeiten in diesem Auto manchmal ein bisschen Angst. Doch jetzt war es wie selbstverständlich für ihn, den Raketenantrieb einzuschalten und das Auto in die Luft abheben zu lassen. Kim biss die Zähne zusammen und sah ängstlich aus dem Fenster, während sie in Richtung Mexiko flogen...

Das Gebäude lag ein wenig außerhalb von Mexico City. Es war sechs Stockwerke hoch und hatte ein Flachdach, im Grunde also ganz unscheinbar. Ursprünglich hätte es eine weitere Mucho Grande Bueno Nacho-Filiale werden sollen, doch mittlerweile wurde es als normales Bürogebäude genutzt, in dem auch Seminare abgehalten wurden. Sobald sie weit genug von der Stadt entfernt gewesen waren, hatte Ron das Auto wieder zurück auf den Boden gebracht und den Rest des Weges auf der Straße zurückgelegt. Er hatte nur einen kurzen Blick auf das Dach erhaschen können, doch wenn ihn nicht alles täuschte, hatte Drakken gerade in dem Moment mit Shegos Jet zur Landung angesetzt. Hoffentlich kamen sie noch rechtzeitig!
Nachdem er vor dem Gebäude geparkt hatte, packte Ron nur noch schnell ein paar Sachen zusammen, die ihm nützlich erschienen, und schon stieg er aus. Allerdings ging er nicht los, ohne vorher noch einmal zum Beifahrerfenster, das er nun offen gelassen hatte, hineinzusehen und Kim zu versichern: „Ich komm sofort wieder, KP – sobald ich Drakken den Fähigkeitstransferator abgenommen hab.“
„Du willst mich hier alleine lassen?!“ gab Kim in verzweifeltem Tonfall zurück.
„Kim, da oben ist es viel zu gefährlich für dich... in deinem Zustand, meine ich. Außerdem lass ich dich nicht alleine...“ Mit diesen Worten griff Ron in seine Hosentasche und holte Rufus heraus, der wohl auf dem Weg von Go City hierher ein Schläfchen gehalten hatte, da er nun herzhaft gähnte und sich dabei in Rons Händen ausgiebig streckte.
Als der Nacktmull fertig war mit Gähnen, hielt Ron ihn auf Augenhöhe und sprach ihn in eindringlichem Tonfall an: „Rufus, du bleibst hier bei Kim. Ich will, dass du sehr gut auf sie aufpasst und für sie da bist. Und was auch passiert, sei wachsam! Alles klar, Kumpel?“
Rufus nickte, vollführte daraufhin quiekend einen Rückwärtssalto in Rons Händen und nahm bei der Landung demonstrativ eine Verteidigungsposition ein: „Hey-ya! Okay!“
„Danke, Rufus! Ich verlass mich auf dich!“ Er tätschelte Rufus kurz und setzte ihn dann vorsichtig auf Kims Schulter ab, wobei diese ein leichtes Zucken nicht unterdrücken konnte.
Dann sagte Ron noch zu Kim: „Ich bin bald wieder da, KP. Und dann kriegst du sofort deine Fähigkeiten zurück!“
Daraufhin gab er ihr noch einen kleinen Kuss auf die Wange, und schon rannte er, mit Kims „Fön“ in der Hand, auf das Gebäude zu. Während Kim ihm so nachschaute, meinte sie seufzend zu Rufus: „Jetzt kann ich wieder nur dasitzen – und nicht einmal richtig zuschauen!“
Der kleine Nager klopfte ihr tröstend auf die Schulter und quiekte: „Och...“

Auf dem Dach machte Drakken sich gerade an einem Lüftungsschacht zu schaffen, um unauffällig in das Gebäude eindringen und den Superhelden überraschen zu können. Zuvor hatte er mit Hilfe eines Infrarotsuchgeräts, das er irgendwo an Bord des Jets gefunden hatte, eine kreisförmige Ansammlung von mehreren Menschen im obersten Stockwerk aufgespürt – vermutlich dieses komische Seminar, doch Drakken wollte sich eben vorher durch den Lüftungsschacht anschleichen, um sich zu vergewissern.
Schlimm genug, dass er bis jetzt erst einen der Team Go-Brüder zu fassen gekriegt hatte – und dessen lahme Schrumpfkraft nicht einmal ausreichte, um durch so einen Lüftungsschacht zu passen! Nein, dann musste er auch noch feststellen, dass die Zwillinge in ganz Go City nicht aufzufinden waren! Und hätte er nicht genau gewusst, dass Mego gar nicht mehr dazu fähig gewesen wäre, ihm etwas vorzulügen, hätte er wohl noch Stunden damit verbracht, deren wahren Aufenthaltsort aus ihm rauszubekommen. Doch das war nicht der einzige Rückschlag, den Drakken erfahren musste. Er hatte sicherheitshalber noch eine der Außenstellen von Globale Gerechtigkeit in Mexico City überfallen wollen, musste jedoch feststellen, dass diese völlig verlassen war. Wenigstens waren nun Hegos Superkräfte zum Greifen nahe – sofern nicht schon wieder irgendetwas Unvorhergesehenes dazwischenkam! Eins wurde Drakken mittlerweile klar: Selbst bei den erstaunlichen Fähigkeiten zur Vorausplanung, die er nun hatte, gab es immer irgendetwas, das die scheinbar perfekte Planung zunichte machen konnte...
Oder irgendjemanden, in diesem Fall... Denn gerade als Drakken die letzte Schraube, durch die das Gitter vor dem Lüftungsschacht befestigt war, herausgedreht hatte, vernahm er eine ihm wohlbekannte Stimme hinter sich: „Nicht so schnell, Drakken!“
Drakken drehte sich um und rief hämisch zur anderen Seite des Daches hinüber: „Aha, sieht so aus als wären mir Kim Possibles Fähigkeiten gefolgt...“
Ron ignorierte diesen Ausspruch, ballte die Hände zu Fäusten und forderte den Schurken auf: „Na los, Drakken, bringen wir’s hinter uns! Mann gegen Mann!“
Darauf erwiderte Drakken lachend: „Mann? Du?! Oh bitte...! Dass ich nicht lache! Wohl eher ‚Mann gegen Hanswurst’!“
Es gab wohl unzählige Antwortmöglichkeiten, die Ron darauf einfielen. Schließlich zuckte er nur mit den Schultern und meinte grinsend: „Okay, dasselbe hätt ich auch beinahe gesagt – aber ich wollte Sie ja nicht beleidigen...“
Drakken grollte vor Wut und feuerte einen grünen Plasmastrahl ab. Mit einem gekonnten Handstandüberschlag wich Ron rechtzeitig aus und landete weiter vorne in defensiver Position. Sein Blick ruhte auf Drakken, der gerade nach dem Fähigkeitstransferator an seinem Gürtel griff. Nun war es soweit, ab jetzt hieß es vollste Konzentration! Jeden von Drakkens Schritten musste er vorausahnen können, um Kims Fähigkeiten vor ihm zu schützen. Er musste nahe genug an den Schurken herankommen, um ihm das Gerät entreißen zu können, gleichzeitig durfte er nicht in die Reichweite des Energiestrahls kommen. Es war keine leichte Aufgabe, die vor ihm lag. Ron konzentrierte sich so stark wie noch nie zuvor in seinem Leben, so schien es ihm. Er suchte all den Mut und all die Kräfte zusammen, die ihm – und Kim – innewohnten. Langsam tat er einen Schritt nach dem anderen vorwärts, die Arme stets in Abwehrhaltung, den Blick auf Drakken, die Gedanken bei der Sache.
Auch Drakken ließ Ron nicht aus den Augen, wartete dabei auf den richtigen Moment. Irgendwann würde der „Hanswurst“ bestimmt einen Fehler machen und nicht damit rechnen... Andererseits hatte er ihn zuvor auch schon stark unterschätzt – und nun hatte er auch noch Kim Possibles Fähigkeiten, die zugegebenermaßen wirklich „so toll“ waren. Nein, er musste sofort handeln, bevor der „Hanswurst“ noch zum Angriff überging! Als Ron das nächste Mal kurz stehen blieb, schoss Drakken mit dem Fähigkeitstransferator nach ihm – nur um mit anzusehen, wie dieser mit einem Satz zur Seite auswich. Auch der nächste Energiestrahl traf ins Leere – ein Flickflack, gefolgt von einem beeindruckenden Vorwärtssalto beförderte Ron zweimal in hohem Bogen aus der Schusslinie. Und zugleich weiter nach vorne, näher an Drakken! Der schoss nun schon zum dritten Mal daneben, als Ron einen energiegeladenen Cheerleader-Sprung in die Luft machte. Kaum berührten seine Füße wieder den Boden, federte er sich selbst erneut ab, mit einem weiteren Salto auf Drakken zu. Drakken wusste nicht, wie er das machte – er bewegte sich viel zu schnell für ihn, sprang immer wieder aus der Reichweite des Strahls, viel zu hoch und viel zu weit! Nicht einmal Kim Possible konnte so ausweichen – wieso er?
Ron wusste es jetzt – es war alles eine Frage der Konzentration! Noch nie zuvor war es ihm gelungen, seine Mystische Affenkraft willentlich und bewusst herbeizurufen. Immer nur war sie gekommen und gegangen, wie es ihr gerade passte, hatte seine Handlungen für ein paar Momente gesteuert – doch jetzt hatte er die Kontrolle! Es fühlte sich genauso an wie damals, als er sich diese übernatürlichen Kräfte zum ersten Mal angeeignet hatte. Und doch war es anders – die Kraft war viel stärker als damals! Voller Energie raste er die restlichen paar Meter auf Drakken zu, wehrte den Arm, der wieder auf ihn zielte, mit einem kräftigen Schlag ab, so dass der Energiestrahl nach oben abfeuerte. Erschrocken wich Drakken zurück, hielt sich mit schmerzverzerrtem Gesichtsausdruck den rechten Arm, der gerade so den Griff um den Fähigkeitstransferator behalten konnte. Doch er setzte ein diabolisches Grinsen auf, in dem Versuch, Ron mit einer Drohung zu verunsichern: „Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass du allein mich besiegen kannst?!“
Gerade wollte Ron antworten, als ein lautes Geräusch und ein starker Luftzug Drakken und ihn innehalten ließen. Beide hielten sich schützend die Arme vors Gesicht, als sie einen Blick nach oben riskierten. Ein silbergrauer Hover-Jet war dort am Himmel zu sehen, und er war gerade dabei, zu einer eleganten Landung vor ihnen auf dem Dach anzusetzen.
„Sieht aus, als wär ich doch nicht so ganz allein...“ rief Ron selbstbewusst über den Lärm hinweg, obwohl auch er keine Ahnung hatte, was ihn nun erwarten würde...


Ja-ha-ha... Das war doch mal ein actionreiches Kapitel, oder? Hoffe, es hat euch gefallen. Ich war mir erst nicht sicher, wo es enden sollte, ich hatte 3 verschiedene Stellen, wo ich mir überlegt habe, aufzuhören... und hab schließlich doch die 4. gewählt. Das war die früheste Gelegenheit - einfach, damit für das letzte Kapitel noch genug übrig bleibt.
Ihr habt richtig gehört, das nächste Kapitel, also Kapitel 9, wird das letzte sein... Und ich hoffe, dass ich nicht allzu lange brauchen werde, um es fertigzukriegen. Bis dahin freu ich mich auf eure Meinungen zum Kapitel 8...
Beitrag vom 22.07.2008 - 19:18
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Akkarin ist offline Akkarin  
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wow...einsame Spitze!

Zu geil das mit den Fähigkeiten ,so typisch Ron

Aber klasse, dass d uwirklich mit Weitsicht gedacht hast und Ron nun auch wie Kim handelt..also dass es sogar seine Kräfte beeinflusst..echt grandios....und dan nwieder das mit der Rakete und Rons Tonfall..sowas lieb ich ja^^
Beitrag vom 22.07.2008 - 20:36
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Cetra ist offline Cetra  
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Mhm...man merkt, du hast dich bemüht, aktionsreiche Momente lebendig zu gestalten. Das war bereits sehr gut, noch nicht optimal, da manche einzelne Bewegungen immer noch eine zu lange Erklärung haben, aber da musste ich mich bei meiner Kingdom Hearts-Story anfänglich auch erst einschreiben. Wie das dann im Kay Pee-Stil bei mir aussieht, weißt du inzwischen. Zumindest in einem kurz beschriebenen, aber lang ablaufenden Kampf.

Das vorletzte Kapitel deiner Story, die einem Kay Pee-Film würdig ist, ist tatsächlich so gut, mach' ja keinen Fehler, die Qualität im finalen Kapitel zu senken.

Ein Makel gibt es noch: Die Charaktere, die die Fähigkeiten anderer absorbieren, zeigen deutlich die anderen Charakteristika. Es wäre besser, wenn du hervorhebst, dass sie trotz dieser Fähigkeiten hauptsächlich immer noch sie selbst sind. Ich weiß, das ist nicht so einfach, da man den Charakter dabei nachvollziehen muss, aber wenn es jemand schafft, dann du nach deiner ganzen originalgetreuen Storyschreiberei.

Ich erwarte ein Grandé Finale.
Beitrag vom 22.07.2008 - 22:19
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Perfekte Planerin
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Vielen Dank, Akkarin! Freut mich wirklich, dass es dir so gefallen hat!

Es war echt nicht leicht, das alles so zu beschreiben, und sozusagen beim Schreiben wirklich Kims Fähigkeiten auf Ron zu "übertragen"... Ab und zu bricht dann halt eben mal wieder der "typisch Ron" durch, aber er ist ja immer noch Ron, auch wenn er jetzt wie Kim denken und handeln kann. Genauso wie bei Drakken, der ja immer noch Drakken ist, trotz Fähigkeits-"Upgrade".

Und die Art, wie Rons Mystische Affenkräfte davon beeinflusst werden, das war eine der vielen Ideen, die mir als allererstes für diese Fanfic in den Kopf geschossen ist. Sozusagen als kleiner "Auftakt" zu seiner bombastischen Affenkrafteinlage in "Die Abschlussfeier"...
Aber mehr dazu dann in bzw. nach Kapitel 9...


EDIT:
Oh, und dir auch vielen Dank, Cetra!

Ja, eigentlich kann ich nicht viel mehr hinzufügen, dein Hinweis ist berechtigt - wie gesagt, es ist nicht leicht, diesen "Mix der Charaktere" so rüberzubringen.

Hoffentlich enttäusche ich deine Erwartungen nicht...


EDIT2:
Hm, heute (23.7.) vor genau 2 Monaten hab ich mit dieser Fanfic angefangen... Wie die Zeit vergeht...


Der Post wurde 2 mal editiert, zuletzt von Lorcool am 23.07.2008 - 18:49.
Beitrag vom 22.07.2008 - 22:26
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Menotar ist offline Menotar  
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Mh ... mir fällt ehrlich gesagt nichts ein was ich zu dem Kapitel sagen kann außer "sehr gut". Ist ja mal ein recht langes Kapitel. Auch wenn es schade ist, dass jetzt nur mehr ein Kapitel kommt (die gleiche Länge wie vorher?), aber alles Gute hat ein Ende um dem Nächsten platz zu machen.

Also dann, ich freu mich aufs nächste Kapitel. Go Lorecool
*mit den Cheerleaderdingern wachel*
Beitrag vom 25.07.2008 - 20:07
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Lorcool ist offline Lorcool  
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Perfekte Planerin
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Dankeschön nochmal, Menotar!

So, meine Lieben.... Ich hab ein neues Kapitel für euch. Das große Finale! Auch wenn ich irgendwie das Gefühl hab, dass es in meinem Kopf besser war als am Bildschirm... Deshalb u.a. auch der Titel, für den mir ehrlich gesagt auch kein besserer eingefallen ist. Aber ich überlasse mal lieber euch das Urteil und sage: Viel Spaß beim Lesen!


Kapitel 9: Ein fast perfektes Ende

Langsam setzte der silbergraue Hover-Jet auf einer Seite des Flachdaches auf. Bald stand er genau parallel zu dem schwarz-grün-gestreiften Jet auf der gegenüberliegenden Seite, aus dem Shego und Mego das Schauspiel erstaunt beobachteten. Zwischen den beiden Maschinen auf dem Dach befanden sich Dr. Drakken und Ron, beide zu überrascht, um sich vom Fleck zu bewegen, beide mit gebanntem Blick auf den Hover-Jet. Nur ab und zu sah Ron kurz aus den Augenwinkeln hinüber zu Drakken, um sich zu vergewissern, dass dieser die Ablenkung nicht zu einem erneuten Angriff mit dem Fähigkeitstransferator ausnutzte. Doch Drakkens Überraschung und Empörung darüber, dass schon wieder etwas Unvorhergesehenes seine Pläne zu durchkreuzen schien, war im Moment viel stärker als seine Angriffslust. Und wer immer aus diesem Jet steigen würde, war möglicherweise ein ebenso gutes Ziel für den Strahl des Fähigkeitstransferators...
Kaum war die Landung erfolgt, öffnete sich langsam eine große Automatiktür an der Seite des Jets, die Drakken und Ron zugewandt war. Der Größe des Jets nach zu urteilen, konnten etwa bis zu dreißig Personen darin befördert worden sein. Vorerst kam jedoch nur eine einzige Gestalt hinter der Tür zum Vorschein – deren Anblick Ron zu einem überraschten, ja fast schon entsetzten Ausruf veranlasste: „WADE?!“
Es war tatsächlich Wade, höchstpersönlich, der ihnen nun in seinem Missionsoutfit, die Hände in die Seiten gestemmt, gegenüberstand. Während Ron aus dem Staunen nicht mehr herauskam, begann Drakken wieder, bösartig zu grinsen und zu lachen: „Ha, Kim Possibles Computerheini! Ist ja wunderbar! Ich glaube fast, solche Fähigkeiten fehlen mir noch in meiner Sammlung!“
Schon zielte Drakken mit dem Fähigkeitstransferator auf Wade, doch in dem Moment, in dem er den Abzug betätigte, drückte Wade schnell einen Knopf auf seinem Gürtel – und sofort war er umgeben von einer blauen Leuchtkugel, die der Energiestrahl nicht durchdringen konnte! Drakken klappte entsetzt die Kinnlade runter, und auch Ron konnte kaum fassen, was er da sah. Einerseits erleichtert, andererseits verwirrt, rannte er auf Wade zu, während Drakken sich lautstark fluchend ärgerte, und fragte stammelnd: „Wade, was...? Ich meine, wie...? Sag mal, hast du etwa Kims Kampfanzug an?! Das wird ihr aber gar nicht gefallen! Ich meine, du hast ihn zwar entwickelt und alles, ...aber ich weiß noch genau, wie Kim reagiert hat, als...“
„Nein, Ron,“ unterbrach Wade ihn grinsend. „Daran würde ich nicht mal im Traum denken! Ich hab nur die gleiche Schutzfunktion in meinen Gürtel eingebaut.“
„Aha...! Vorausschauend, wie immer, Wade! Aber wie kommst du überhaupt hier her?“
„Tja, ich hab natürlich sofort eine Warnung an die Außenstelle von GG in Mexico City geschickt. Und als ich ihnen erklärt habe, was Drakken mit Dr. Director und den anderen gemacht hat, waren sie gerne bereit, einen kleinen Umweg über Middleton zu machen, um uns mitzunehmen.“
„Ah so, verstehe...“ meinte Ron, doch dann stockte er: „Äh, Sekunde mal... ‚uns’? Wen meinst du mit ‚uns’?!“
Wortlos trat Wade zur Seite, um den Weg freizumachen, und im nächsten Moment stürmten wie auf Befehl und in Sekundenschnelle etwa zwanzig – wenn nicht mehr – rot glühende Kopien derselben Person aus dem Jet heraus – es waren die Wegos! In V-Formation stellten sie sich vor Ron und Wade auf.
„Wade, bist du verrückt?!“ schrie Ron entsetzt. „Du hast sie direkt zu Drakken geführt!“
Drakken grinste diabolisch, als er die Schar von Wegos vor sich sah und visierte sofort den Erstbesten mit dem Fähigkeitstransferator an. Er schoss, der Energiestrahl erwischte den Superhelden voll – doch nichts passierte! Wego zuckte nicht einmal, als er getroffen wurde, und der Strahl verschwand, ohne die Pumpe zum Leuchten zu bringen. Drakken ließ einen Schrei der Verzweiflung los, während Ron nur noch staunte.
Wade grinste wieder und deaktivierte den blauen Schutzschild um sich herum, um dem verdutzten Ron zu erklären: „Die Fähigkeiten der Wego-Zwillinge kann Drakken nicht so einfach klauen. Ihre Fähigkeiten, besonders ihre Superkräfte, sind so stark miteinander verbunden – sie ergänzen sich praktisch, so dass es nicht ausreicht, nur einen von beiden zu bestrahlen. So erkennt sie der Fähigkeitstransferator nicht einmal. Die Übertragung würde nur funktionieren, wenn er die beiden Original-Zwillinge mit dem Strahl treffen würde – und zwar gleichzeitig!“
„Und ...woher wusstest du das?“
„Von ein paar Berechnungen, die ich am Computer durchgeführt habe, während die Wego-Zwillinge und ich auf den Jet gewartet haben.“
Drakken bekam davon nichts mit. Er war damit beschäftigt, blind vor Wut einen Wego nach dem anderen mit dem Fähigkeitstransferator zu bestrahlen, immer mit dem gleichen Ergebnis – gar keinem! Nun stürmten die rot glühenden Klone gleichzeitig nach vorne, umringten den Schurken, alle in Kampfposition. Drakken blickte sich ein paar Mal hektisch um, ging dann in die Offensive, feuerte wie wild grüne Plasmastrahlen um sich herum ab. Die Klone sprangen nach oben, zur Seite, jeder von ihnen konnte jeder einzelnen Attacke ausweichen. Einige rannten auf Drakken zu, wollten ihn angreifen, doch der hielt sie mit gezielten Hieben und Tritten ab oder ließ sich mit der lilafarbenen Leuchtkraft schrumpfen, so dass die Wegos ins Leere sprangen. Ein paar Mal hätte einer von ihnen fast den Fähigkeitstransferator zu fassen bekommen – nur wenige Millimeter hätten gefehlt. Der Ansturm der Wego-Klone ließ nicht nach, ebenso wenig wie Drakkens Gegenwehr.
Ron und Wade beobachteten skeptisch das Geschehen. Nachdem die Wego-Armee schon einige Male zu Boden gegangen war, meinte Wade: „Wenn das so weitergeht, werden sie ihn nicht mehr lange aufhalten können. Sie brauchen Verstärkung...“
Wade wollte die restliche Besatzung des Jets – fünfundzwanzig Mann von GG aus Mexico City – herauswinken, doch Ron hielt ihn zurück: „Moment mal, Wade... Ich bin noch nicht mit ihm fertig...!“
Wades fragenden Blick beantwortete Ron nur mit seinem entschlossenen Gesichtsausdruck und einem kurzen Nicken. Er sah wieder auf das Kampfgeschehen, fixierte Drakken mit seinem Blick und atmete einmal tief durch. Voll konzentriert ging er in sich, rief sich genau in Erinnerung, wie er vorhin seine Mystischen Affenkräfte eingesetzt hatte – wie sie zu ihm gekommen waren, als er sie gerufen hatte. Er hatte die Kontrolle! Ja, er konnte es – er würde es wieder schaffen! Kaum konnte er die Energie wieder fühlen, nahm er einen kurzen Anlauf, ging in die Knie – und nun war Wade derjenige, der staunte! Mit einem fast affenartigen Schrei sprang Ron aus dem Stand meterweit in die Luft nach vorne, stürzte hinunter, mit den Händen voran – und traf genau Drakkens Kopf! Er drückte den Schurken im Sturz mit aller Kraft nieder, federte sich zugleich wieder ab, um mit einem kleinen Überschlag hinter ihm auf den Füßen zu landen, inmitten der staunenden Wegos. Ron wirbelte herum, Drakken lag flach auf dem Bauch am Boden, den Fähigkeitstransferator noch immer in der Hand. Schnell drehte sich Drakken auf den Rücken, feuerte einen Energiestrahl nach Ron, doch der wich ebenso schnell aus, sprang aus der Hocke wieder hoch in die Luft. Mit einem Salto kam er wieder herabgestürzt, die Füße voran. Wie auf Reflex riss Drakken die Arme nach oben, wollte mit dem Fähigkeitstransferator zielen – doch stockte, als Ron auf ihn herabschoss wie ein Blitz!
„Uff!!“ Zu schnell kam die Landung – unter Schmerzen zuckte Drakken zusammen, als Rons Füße ihn mit voller Wucht in den Bauch trafen. Für einen Moment sah er nur schwarz vor Augen, spürte nur das Gewicht seines Angreifers, selbst dann noch, als der gleich darauf wieder von ihm runtersprang. Beinahe dachte Drakken, er hätte das Bewusstsein verloren – doch als er schmerzverzerrt die Augen wieder aufriss und nach oben sah, merkte er, dass er etwas anderes verloren hatte...
„Nein!!!“ schrie Drakken entsetzt, als er den Fähigkeitstransferator durch die Luft segeln sah. Er setzte sich auf, wollte aufspringen und hinterher rennen, doch der Schmerz ließ ihn erneut zusammenzucken.
„Hab ihn!“ rief einer der Wegos hinter ihm, der das Gerät aufgefangen hatte. Noch immer auf dem Boden, gekrümmt vor Schmerzen, tat Drakken das einzige, wozu er aus dieser Position in der Lage war – er schoss einen grünen Plasmastrahl ab. Die Wucht des Strahls warf den Wego-Klon um, und wieder flog der Fähigkeitstransferator durch die Luft. Drakken verfolgte ihn mit entsetztem Blick, sah, wie die rot glühenden Klone von der anderen Seite losrannten, um ihn aufzufangen. Er schwang einen Arm herum, feuerte dabei einen weiteren Plasmastrahl ab und warf damit die Wegos in einer Tour zu Boden. Der Fähigkeitstransferator kam dem Boden immer näher...
Ron handelte schnell. Mit einem energiegeladenen Satz nach vorne konnte er das Gerät gerade noch auffangen – auch wenn er selbst dabei unsanft auf dem Bauch landete. Er schüttelte nur kurz leicht benommen den Kopf, dann hob er sich vom Boden auf und seufzte erleichtert: „Na also! Und jetzt schnell zu Kim!“ Doch kaum hatte er sich in Bewegung gesetzt, vernahm er ein Grollen und einen wütenden Schrei.
„Ron, pass auf!“ warnte Wade ihn.
Ron blickte auf, sah Drakken, der wutentbrannt auf ihn zurannte und einen Plasmastrahl abfeuerte – gerade so konnte Ron zur Seite in Deckung springen. Doch nun hatte Drakken ihn fast erreicht, stand mit grün glühenden Händen vor ihm und grollte: „Gib mir das sofort zurück, du Hanswurst!“
Fast blind vor Wut hielt er auf Ron zu, doch kam nicht weit – denn auf einmal sah er nichts mehr! Verwirrt und verärgert schlug Drakken mit glühenden Händen um sich, zappelte mit den Füßen herum, in dem Versuch, vom Fleck zu kommen. Was war da nur los? Da war irgendein Widerstand – irgendetwas, das ihm die Sicht versperrte, ihn aufhielt, ...und auch noch seine Nase plattdrückte. Und wo immer er den Kopf hindrehen wollte, das Hindernis blieb, wo es war – auf seinem Gesicht!
„Jetzt haben Sie schon so viele Fähigkeiten und haben’s immer noch nicht kapiert!“ hörte er eine wütende Stimme vor sich. „Mein Name ist Ron! Ron Stoppable!“
Rons Hand war das Hindernis! Mit unglaublicher Kraft stand er da und drückte Drakken von sich weg, hielt ihn davon ab, vorwärts zu kommen. In der anderen Hand hielt er den Fähigkeitstransferator außer Reichweite des Schurken, der nun begriff, was hier vor sich ging. Drakken sprang nach hinten, entkam so Rons Griff und feuerte sofort darauf einen grünen Plasmastrahl ab – der Ron mit voller Wucht traf und meterweit nach hinten schleuderte. Mit schmerzverzerrtem Gesicht kam Ron auf dem harten Untergrund auf, blieb erst regungslos auf dem Rücken liegen. Doch schon kurz nach der unsanften Landung riss er die Augen auf, blickte auf seine linke Hand – zum Glück hatte er den Fähigkeitstransferator nicht verloren! Er hob benommen den Kopf und sah, wie Drakken auf ihn zurannte. Bald würde er sich auf ihn stürzen und ihm den Fähigkeitstransferator wieder entreißen. Das durfte er nicht zulassen! Ron biss die Zähne zusammen, versuchte, die Schmerzen zu ignorieren und seine Mystischen Affenkräfte wieder zu aktivieren. Nur langsam kehrte die Energie zu ihm zurück – zu langsam! Sie würde nicht reichen...
Auf einmal blieb Drakken abrupt stehen – nein, er wurde zurückgerissen! Als Ron genauer hinsah, bemerkte er vier rot glühende Wego-Klone, die Drakken bei den Armen festhielten. Das war seine Chance! Er setzte sich auf und wollte sich vom Boden aufheben – doch dann verzog er das Gesicht, sein Rücken schmerzte noch zu sehr. Vielleicht sollte er besser doch noch einmal die Mystischen Affenkräfte herbeirufen, die ihm immer soviel Energie verliehen, dass seine Schmerzen verblassten. Er konzentrierte sich... Drakken hatte schon einen der Wegos abgeschüttelt... und noch einen... bald war er frei, rannte wieder auf ihn zu... Da merkte Ron, dass Wade plötzlich viel näher bei ihnen stand als vorher.
„Wade!“ rief er ihm zu. Und schon warf er den Fähigkeitstransferator in Wades Richtung, genau über Drakken hinweg, der wie auf Reflex verdutzt stehen blieb. Es war ein perfekter Wurf, Wade fing den Fähigkeitstransferator mühelos auf. Drakken wirbelte herum, schoss einen grünen Plasmastrahl ab – der jedoch nur von Wades blau leuchtendem Schutzschild abgefangen wurde.
„ARGHHH!!!“ Drakken war wieder mal am Rand der Verzweiflung, was Ron genug Zeit gab, um seine Energien wieder vollständig zu aktivieren. Er zog die Beine an, stieß sich mit voller Kraft vom Boden nach vorne ab, so dass seine Füße Drakken mit voller Wucht in den Rücken trafen. Das warf den Schurken um, während Ron hinter ihm sicher auf seinen Füßen landete. Inzwischen hatten sich einige der Wego-Klone wieder aufgerafft und sorgten erst mal dafür, dass Drakken am Boden blieb. Ron lief auf Wade zu, der zur einen Seite des Daches gerannt war, dort wo Ron heraufgekommen war und Kims „Fön“ hatte liegen lassen, noch immer umhüllt von der blauen Schutzblase. Als Ron ihn erreichte, deaktivierte Wade den Schutzschild und gab ihm den Fähigkeitstransferator.
„Meinst du, ihr habt ihn erst mal im Griff?“ fragte Ron noch mit einem Blick zurück auf Drakken und die Wegos.
„Mach dir deswegen keine Sorgen,“ meinte Wade und deutete auf den Fähigkeitstransferator in Rons Hand. „Geh lieber erst mal zu Kim, bevor Drakken dir das wieder wegnimmt.“

Unten im Auto saß Kim zitternd auf dem Beifahrersitz. Die ganze Zeit hatte sie aus dem offenen Fenster gesehen, doch sie hatte kaum erkennen können, was auf dem Dach passierte – und wenn sie einmal etwas sah, konnte sie sich keinen Reim darauf machen. Ab und zu hatte sie irgendetwas gehört, doch nie genau verstanden, was es war. Jedenfalls war sie schon am Verzweifeln. „Was passiert da nur, Rufus?“ fragte sie den kleinen Nager, der vor ihr auf dem Armaturenbrett saß und sich nach allen Seiten umsah, mit heftigem Zittern in ihrer Stimme. „Wo bleibt Ron? Wieso dauert das so lange? Ich halt das nicht mehr aus!“
Rufus sah sie mitfühlend an, gab ein ratloses Quieken von sich und zuckte mit den Schultern. Auch er war langsam am Verzweifeln. Seit sie hier warteten, hatte Kim ihn das alles bestimmt schon tausend Mal gefragt und irgendwelches Zeug vor sich hingejammert. Langsam wusste er wirklich nicht mehr, wie er sie noch trösten sollte. Schließlich verstand sie sein Gequieke nicht einmal! Er konnte nur hoffen, dass Ron sehr bald zurückkommen und alles wieder in Ordnung bringen würde.
Und dann endlich sah er etwas – und zwar Ron, der sich gerade an der Wand des Gebäudes abseilte. Mit freudigem Quieken sprang Rufus auf und ab und deutete zum Fenster hinaus. Kim meinte, unter den Lauten des Nacktmulls ihren Namen vernommen zu haben und sah ihn verdutzt an. Doch dann hörte sie deutlich von irgendwo anders her: „KP!“ Und als sie zum Fenster raussah, kam Ron gerade auf das Auto zugelaufen.
„Ron!“ rief Kim, wenn auch noch immer mehr in verzweifeltem als in erleichtertem Tonfall.
„KP, ich hab ihn!“ strahlte Ron und hielt den Fähigkeitstransferator hoch, als er am Auto angelangt war. Dann machte er die Beifahrertür auf, schnallte Kim erst mal ab und drehte sie vorsichtig zur offenen Tür herum. „Jetzt wird alles wieder gut!“
Während er ihr langsam den Fähigkeitstransferator in die Hand drückte, kam Ron kurz ein Gedanke: Würde er jemals wieder fähig sein, seine Mystischen Affenkräfte herbeizurufen, wenn er sie brauchte? Ohne Kims Fähigkeiten, die es ihm ermöglicht hatten, sich voll konzentrieren zu können, seine Angst ausblenden zu können, an sich selbst und seine Fähigkeiten glauben zu können...? Doch so schnell wie der Gedanke aufgetaucht war, verwarf er ihn wieder und überließ Kim den Fähigkeitstransferator. Er stellte sich vor ihr hin, breitete demonstrativ die Arme aus und meinte: „Alles klar, KP. Feuer frei!“
Kim sah ihn nur an und fragte: „Und was soll ich jetzt machen?!“
Ron schaute erst verdutzt drein, dann lachte er kurz verlegen und bemühte sich, ihr deutlich zu machen, was sie zu tun hatte: „Äh, ja, erst mal zielst du damit auf mich, so...“ Er nahm ihre Hände in seine und zog sie langsam nach oben. „...und dann ziehst du hier an diesem Abzug.“ Damit legte er vorsichtig den Zeigefinger ihrer einen Hand an den Abzug des Geräts.
„Äh, so?“ Kim betätigte ohne Vorwarnung den Abzug, der Energiestrahl traf Ron aus nächster Nähe und daher so heftig, dass es ihn zu Boden warf. Kim erschrak kurz, doch beobachtete dann erstaunt, wie der Strahl wieder verschwand, die Pumpe zum Leuchten brachte und ein weiterer Strahl hinten austrat und sie umhüllte. Und schon merkte sie, wie ihre Fähigkeiten wieder zu ihr zurückkamen.
„Oh Mann, Gehirnkribbeln...!“ Ron hatte sich aufgesetzt und fasste sich leicht benommen an den Kopf. Dann aber blickte er auf und war mit einem Satz wieder auf den Beinen. „KP!“
„Ron!“ rief Kim erleichtert, sprang vom Beifahrersitz auf und fiel ihrem Freund um den Hals. Ron erwiderte und genoss die Umarmung.
Und auch Rufus war froh. „Booyah!“ quiekte der kleine Nager, hüpfte aus dem Auto auf Rons Schulter und schmiegte sich an sein Gesicht – sozusagen seine Art der „Umarmung“.
Nach ein paar Sekunden löste sich Kim aus der Umarmung und fragte: „Und was ist mit Drakken? Ist er noch da oben?“
Ron nickte und antwortete: „Wade und die Jungs kümmern sich gerade um ihn.“
„Wade ist hier?!“ meinte Kim erstaunt. „Und ich dachte schon, er...“
Als Kim nicht weitersprach, fragte Ron: „Dachtest du, er lässt uns im Stich?“
„Hm, das dachte ich wohl wirklich... Komisch. Aber ich konnte ja auch nicht klar denken vorhin...“ Dann zuckte sie mit den Schultern und meinte: „Egal – jetzt will ich sehen, was da oben los ist...“
Sie verwahrten den Fähigkeitstransferator erst einmal sicher im abgeschlossenen Auto, dann rannten sie beide zurück zu dem Gebäude, wo Kims „Fön“ an dem Seil herabhing, das oben mit einem Enterhaken befestigt war. Dort angekommen ergriff Kim den „Fön“ mit der rechten Hand, mit der anderen zog sie Ron zu sich, um ihn festzuhalten. Mit einem Lächeln hielt Ron sich mit dem rechten Arm an ihr fest und legte seine linke Hand noch an den „Fön“, wobei er Kims Hand berührte. Kim erwiderte sein Lächeln und ließ sich und Ron per Knopfdruck nach oben ziehen.

Oben auf dem Dach wurden sie bereits erwartet. „Wade!“ rief Kim erfreut, als sie ihn sah.
„Kim!“ Er blickte kurz leicht verlegen zur Seite. „Gut, dass du wieder okay bist...“
„Sagt mal, Jungs, was hab ich denn hier alles verpasst?!“ fragte Kim dann, erstaunt über den Anblick, der sich ihr bot: Drakken lag am Boden, von den Schultern abwärts fast bis zu den Knien gefesselt mit einem dicken, stabilen Spezialseil, das ihn davon abhielt, die Team Go-Leuchtkräfte einzusetzen. Hinter ihm standen die Wego-Zwillinge und die Männer von Globale Gerechtigkeit. Ohne die Bedrohung durch den Fähigkeitstransferator war es offenbar nicht allzu schwer für sie gewesen, Drakken zu überwältigen.
Als Kim, Ron und Wade sich Drakken näherten, wurde dieser gerade von zwei GG-Soldaten auf die Füße gehoben, um ihn abführen zu können. Der Schurke sah ziemlich mitgenommen aus, doch als er Kim erblickte, tönte er: „Kim Possible, du hältst dich für so toll – aber diesmal hast nicht du mich geschlagen!“
„Das mag schon sein...“ meinte Kim, zog dann ihren Arm mit geballter Faust zurück und drohte ihm grinsend: „Aber das könnte ich gerne noch nachholen...!“
Daraufhin zuckte Drakken panisch zurück und fiel dabei fast um. Auch wenn Kim ihre Drohung nicht wahr machte, behielt der Schurke seinen ängstlichen Blick noch eine Weile bei, während er in den Hover-Jet abgeführt wurde. Das Team Possible wandte sich wieder einander zu, und Wade stellte fest: „Jetzt müssen nur noch alle anderen Fähigkeiten an ihre ursprünglichen Besitzer zurückgehen.“
„Das kann ja dauern...“ meinte Ron. „Hoffentlich kommen wir unterwegs irgendwo bei Bueno Nacho vorbei!“
„Ganz bestimmt, Ron,“ versicherte Kim ihm und überlegte dann: „Also, der letzte, dem Drakken seine Fähigkeiten geklaut hat – vor mir, meine ich –, war Mego, ...oder? Hier oben hat er doch niemanden erwischt...?“
„Nein, hat er nicht,“ antwortete Wade und fügte lächelnd hinzu „...dank Ron.“
„Ach...“ winkte Ron ab. „Ist ja nicht so als hätt ich das allein geschafft... sozusagen. Ich meine... na ja...“
„Ich hab dich ein paar mal gesehen!“ unterbrach Kim ihn, mit fast schon aufgeregter Stimme. „Wie du durch die Luft gesprungen bist – aber keine Ahnung, was da passiert ist! Das musst du mir unbedingt erzählen...“

Bis in die Nacht hinein hatte es gedauert, alle Außenstellen von Globale Gerechtigkeit, die Drakken überfallen hatte – in umgekehrter Reihenfolge seines Beutezugs – anzufliegen und dort jeweils anhand der Protokollierung des Fähigkeitstransferators jedem einzelnen Mitarbeiter die richtigen Fähigkeiten zurückzugeben. Nun war die letzte Station an der Reihe, nämlich die Zentrale. Während Wade sich darum kümmerte, den Mitarbeitern die Rückgabe ihrer Fähigkeiten zu erläutern, standen Kim und Ron etwas abseits. Erst jetzt war Ron dazu gekommen, ihr die Details seines Kampfes gegen Drakken bis zum Schluss zu erzählen. Kim konnte nur staunen und fand zunächst keine Worte. Im Grunde fand sie all das, was Ron ihr erzählt hatte, beinahe unglaublich, doch Wade hatte einige seiner vorherigen Ausführungen mehrfach bestätigt. Schließlich wusste sie nichts anderes zu sagen als: „Ich wünschte, ich wäre dabei gewesen... Aber ich weiß ja, dass das nicht ging.“
Ein Moment des Schweigens kehrte ein, in dem sich beide wieder dem Geschehen hinter ihnen zuwandten. Gerade war wieder einer der Mitarbeiter dabei, Drakken mit dem Fähigkeitstransferator zu bestrahlen, was Ron amüsiert kommentierte: „Er muss sich langsam vorkommen wie ’ne Zielscheibe...“
Auf einmal hörten sie eine vertraute Stimme hinter ihnen: „Miss Possible...“
Sie drehten sich beide wieder um, und Kim lächelte: „Dr. Director!“ Leicht beschämt meinte sie gleich: „Tut uns leid, dass Sie und Ihre Leute überfallen worden sind...“
Dr. Bärbel Director, die inzwischen ihre Fähigkeiten wieder hatte, nickte ihr zu und sprach freundlich weiter: „Denken Sie einfach nicht mehr daran. Danke, dass Sie Dr. Drakken gefasst und den Prototypen wieder beschafft haben.“
„Keine große Sache! Aber danken Sie nicht nur mir...“ Damit legte Kim ihren Arm um Ron und fügte lächelnd hinzu: „Wenn Ron nicht gewesen wäre, hätte Drakken noch viel mehr Schaden angerichtet.“
Ron gab Kim ein dankbares Lächeln und sah dann erstaunt Dr. Director an, die ihm die Hand entgegenstreckte und aufrichtig sagte: „Vielen Dank auch Ihnen, Mr. Stoppable.“
Während Ron zögernd ihre Hand schüttelte, meinte er verlegen lachend: „Äh, hehe, gern geschehen...“
Nach einer kurzen Pause erklärte Dr. Director: „Sobald sämtliche Fähigkeitstransfers rückgängig gemacht wurden, werden wir den Prototypen umgehend vernichten, damit er nie wieder in falsche Hände gerät. Eventuell werden wir das Projekt auch vorerst oder komplett einstellen und uns wieder anderen Forschungsprogrammen zuwenden. Nun entschuldigen Sie mich bitte.“
Als Dr. Director den Raum verließ, legte Ron auch seinen Arm um Kim und sagte: „Weißt du, KP, ich glaub, ohne deine Fähigkeiten hätte ich das alles nie fertiggebracht. Ich konnte mich so wahnsinnig gut konzentrieren... das war irgendwie eine ganz neue Erfahrung. So was hab ich noch nie erlebt – und ich meine, ich hab ja schon so einiges erlebt! Ich war zwar auch schon mal in deinem Körper, aber...“
„Ähem, Ron...!“ hüstelte Kim und blickte kurz um sich.
„Ups...“ grinste Ron beschämt und stammelte: „Äh, was ich... hehe... ich wollte sagen... Als damals unsere Gehirne vertauscht waren... Du weißt schon, du warst in meinem Körper, ich war in deinem... Aber trotzdem konnte ich überhaupt nichts! Na ja... und als ich deine Fähigkeiten hatte, ...da hatte ich irgendwie so ein Gefühl, ...als ob ...als ... als könnte ich...“
„...einfach alles?“ beendete Kim den Satz für ihn.
„Äh... ja... genau,“ antwortete Ron zögernd und fügte dann aufgeregt hinzu: „Ich konnte sogar meine Mystischen Affenkräfte kontrollieren! Es war eigentlich nichts dabei...“ Er wurde wieder etwas leiser und seufzte: „Ich hoffe, dass ich später noch weiß, wie ich das gemacht hab, weil... Wer weiß? Vielleicht könnte das ja noch irgendwann mal nützlich sein...?“
„M-hm... Wer weiß...?“ Nach ein paar Sekunden des Schweigens legte Kim ihre andere Hand sanft an sein Gesicht und flüsterte: „Du warst großartig...“
Ron sah sie verwundert an und fragte: „Ich dachte, du hast gar nicht gesehen, wie ich...?“
Als Kim ihn verstohlen anlächelte und dabei eine Augenbraue hochzog, dämmerte es ihm. Grinsend zog er sie näher zu sich und sagte leise: „Booyah...“
Sie sahen einander tief in die Augen. Und gerade als sie alles um sich herum vergaßen und sich küssen wollten, ertönte auf einmal ein Räuspern: „Ähem... Entschuldigung... Miss Possible?“
Kim ging wieder etwas auf Abstand zu Ron und drehte sich fragend um: „Äh... ja?“
Der Wachmann von Globale Gerechtigkeit, der sie angesprochen hatte, deutete leicht verlegen auf den Fähigkeitstransferator, den er in der anderen Hand hielt, und fragte: „Nun, äh, ich war eigentlich der erste hier, dem dieser Drakken die Fähigkeiten gestohlen hat. Dr. Director hat gesagt, dass die Einträge gelöscht werden, wenn die Fähigkeiten wieder zurückübertragen werden, aber das Gerät zeigt hier immer noch etwas von einem Transfer an...“
„Na ja, dann müssen Sie eben die Person finden, die ihre Fähigkeiten noch vermisst...“ antwortete Kim.
Der Mann sah sich das Display am Fähigkeitstransferator noch einmal an, blickte sich kurz um und ging dann in eine Richtung davon. Kim wandte sich Ron wieder zu und wechselte einen fragenden Blick mit ihm, worauf Ron trocken sagte: „Und das hätte der nicht allein rausfinden können...“
„Hm...“ überlegte Kim. „Da fällt mir gerade ein, wer schon länger ohne Fähigkeiten ist...“
Kurz darauf hörte man ein wutentbranntes: „DRAKKEN!!!“
Gefolgt von einem panischen Schrei: „AHHH!!! Nein, bitte nicht! Shego, es tut mir leid!“
Schon rannte der noch immer gefesselte Drakken an ihnen vorbei, so schnell es seine momentane Situation zuließ. Und hinter ihm die wütende Shego, die ihn immer wieder mit einem grünen Plasmastrahl zum Hüpfen brachte.
„HILFE!!! Bitte, sperrt mich ein! Bringt mich weg von ihr!!“ rief Drakken ängstlich, während Kim und Ron amüsiert zusahen.

ENDE...?


Ja... das ist die Frage - war das wirklich schon das Ende? Vielleicht kommt da ja noch was... Zumindest hätte ich noch ein kleines Schmankerl geplant...
Jedenfalls hoffe ich, dass es euch gefallen hat, und dass niemand allzu enttäuscht ist. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Erwartungen nach Kapitel 8 sehr hoch waren und dass ich denen nicht gerecht geworden bin. Falls jemand enttäuscht ist, dass Hego nicht aufgetaucht ist - naja, es gab doch auch eine Folge in der 4. Staffel, in der nur er aufgetaucht ist, da wäre das hier der Ausgleich.
Ansonsten, immer nur her mit eurem Feedback, ich freu mich über alles.
Beitrag vom 29.07.2008 - 00:15
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